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Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Freitag 3. Februar 2023, 13:17
von csbrew
Hallo zusammen,
morgen wollen wir zum ersten Mal einen hellen Doppelbock brauen. Dafür haben wir das folgende Rezept gewählt und angepasst:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... actorha4=7
Ich habe noch zwei Fragen zu dem Rezept. Aber vorallem die zweite Frage beschäftigt mich noch sehr.
1) Ich habe kein Amarillo im Lager. Ich würde Amarillo (Vorderwürze!) durch Cascade 8,6% alpha ersetzen. Ich schaue immer hier nach:
https://byo.com/resource/hops/ wenn mir ein Hopfen im Lager fehlt, ob ich diesen substituieren kann. Mit Vorderwürzehopfung habe ich aber noch keine Erfahrung gesammelt und weiß daher nicht, ob es so einfach ist mit dem Ersetzen.
2) Laut Rezept gibt es eine Stw. von 18,5° Plato und am Ende 7,3% Alk. Damit müsste das Jungbier bei 5,3° Plato abgefüllt werden. Eigentlich lasse ich es immer ca. 2 Wochen und bis mindestens 3,5° Plato vergären. Bei 5,3° Plato habe ich ein wenig Angst vor Bomben. Allerdings fehlt mir die Erfahrung mit Bockbieren. Ist das normal? Oder habe ich mich hier verkalkuliert. Wir werden die Notti verwenden, wie im Rezept vorgesehen.
Bier wird es am Ende immer...
Gruß
Chris
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Freitag 3. Februar 2023, 15:25
von thopo68
Hallo Chris,
zum Vergleich verschiedener Hopfensorten gibt es auch noch
diese Seite. Die ist etwas differenzierter, wie Hopfen zur Bitterung oder Aromagabe ersetzt werden kann. Vielleicht hilft Dir das auch weiter.
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Freitag 3. Februar 2023, 17:14
von maecki-maecki
csbrew hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2023, 13:17
2) Laut Rezept gibt es eine Stw. von 18,5° Plato und am Ende 7,3% Alk. Damit müsste das Jungbier bei 5,3° Plato abgefüllt werden. Eigentlich lasse ich es immer ca. 2 Wochen und bis mindestens 3,5° Plato vergären. Bei 5,3° Plato habe ich ein wenig Angst vor Bomben. Allerdings fehlt mir die Erfahrung mit Bockbieren. Ist das normal? Oder habe ich mich hier verkalkuliert. Wir werden die Notti verwenden, wie im Rezept vorgesehen.
Heisst das, Du planst grün abzufüllen?
Würde ich bei so großer Planungs-Unsicherheit nicht machen sondern komplett vergären lassen und dann zwangskarbonisieren oder mit Zucker abfüllen zur Nachgärung. Es geht ja nicht nur um Flaschenbomben sondern auch darum, nachher genau richtig zum Bierstil karbonisiert zu haben.
Aber zu Deinen Zahlen:
Im Rezept wird von 74% EVG ausgegangen, das ist nach meiner Erfahrung sehr wenig bei der Notti (Hab aber noch keinen Bock damit vergoren).
Damit komme ich auf 4,4°Plato Restextrakt nach der kompletten Gärung.
Wenn ich mit 80% EVG rechne, was ich bei der Notti normal plane, dann komme ich auf 3,5°Plato scheinbarer Restextrakt und ungefähr 7,9%ABV.
Mäcki
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Freitag 3. Februar 2023, 17:32
von coyote77
Keiner weiß, was die Hefe mit deiner Würze anstellt. Alle Voraussagen sind nur Annäherungen. Da hilft nur eins: messen!
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Samstag 4. Februar 2023, 21:49
von afri
csbrew hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2023, 13:17Eigentlich lasse ich es immer ca. 2 Wochen und bis mindestens 3,5° Plato vergären. Bei 5,3° Plato habe ich ein wenig Angst vor Bomben. Allerdings fehlt mir die Erfahrung mit Bockbieren. Ist das normal?
Nun ja, wenn du mehr STW hast, wird auch mehr unvergärbarer Extrakt verbleiben. Wenn du "sonst" nur Bier mit ~12°P brautest und jetzt anderthalb mal so viel STW hast, bleibt halt auch rund 1,5 Mal soviel RE über. Also wie mein Vorschreiber richtig bemerkte: Messen!
Achim
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Sonntag 5. Februar 2023, 16:10
von csbrew
thopo68 hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2023, 15:25
Hallo Chris,
zum Vergleich verschiedener Hopfensorten gibt es auch noch
diese Seite. Die ist etwas differenzierter, wie Hopfen zur Bitterung oder Aromagabe ersetzt werden kann. Vielleicht hilft Dir das auch weiter.
Klasse, die Seite ist viel besser.
afri hat geschrieben: ↑Samstag 4. Februar 2023, 21:49
csbrew hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2023, 13:17Eigentlich lasse ich es immer ca. 2 Wochen und bis mindestens 3,5° Plato vergären. Bei 5,3° Plato habe ich ein wenig Angst vor Bomben. Allerdings fehlt mir die Erfahrung mit Bockbieren. Ist das normal?
Nun ja, wenn du mehr STW hast, wird auch mehr unvergärbarer Extrakt verbleiben. Wenn du "sonst" nur Bier mit ~12°P brautest und jetzt anderthalb mal so viel STW hast, bleibt halt auch rund 1,5 Mal soviel RE über. Also wie mein Vorschreiber richtig bemerkte: Messen!
Achim
Okay, macht schon Sinn und war mir so aber noch nicht klar.
Gemessen wird bei mir immer. Vielen Dank für eure Tipps. :)
Wir sind jetzt gestern am Ende des Brautags bei 20°P Stw. gelandet und die Notti hat heute auch schon ihre Arbeit angefangen. Ich bin gespannt wie das am Ende ausgeht. Das wird sicher ein mächtiger Bock.
LG Chris
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Sonntag 5. Februar 2023, 16:55
von Braufex
Habt Ihr eine Schnellvergäungsprobe gezogen?
Macht m.E.in diesem Fall auch für Obergärig Sinn, muss man halt ein bisserl wärmer stellen.
Aber Du siehst was die Hefe mit Deiner 20°P-Würze kann. Und auf lange Zeit auch macht ...
Gruß Erwin
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Montag 6. Februar 2023, 06:43
von Boludo
Die Nottingham wird sich da schon durchbeißen. Ich hätte da keine Bedenken. Aber natürlich muß man trotzdem messen.
Re: Frage zu EVG/Alkoholgehalt
Verfasst: Dienstag 7. Februar 2023, 00:43
von olibaer
afri hat geschrieben: ↑Samstag 4. Februar 2023, 21:49
Nun ja, wenn du mehr STW hast, wird auch mehr unvergärbarer Extrakt verbleiben. Wenn du "sonst" nur Bier mit ~12°P brautest und jetzt anderthalb mal so viel STW hast, bleibt halt auch rund 1,5 Mal soviel RE über. Also wie mein Vorschreiber richtig bemerkte: Messen!
Achim
Das stimmt so nicht ganz. Das Zünglein an der Waage ist der Vergärungsgrad.
Eine Anstellwürze mit 12,0 °P und einem Endvergärungsgrad von 65,6 % beinhaltet einen nicht vergärbaren Massenanteil von 5,7 g Extrakt/100 g Würze.
Eine Anstellwürze mit 16,5 °P und einem Endvergärungsgrad von 82 % beinhaltet ebenfalls einen nicht vergärbaren Massenanteil von 5,7 g Extrakt/100 g Würze.
Die Beziehung zwischen Stammwürze und nicht vergärbarer Extraktmenge ist keinesfalls linear. Vielmehr wird sie durch die Auswahl des Hefestamms und durch die Würzequalität bestimmt.
d’accord bzgl. "immer messen" :-)