X - Akten - Die unheimlichen Fälle der Gärstockung
Verfasst: Montag 13. Februar 2023, 14:56
Hi in die Runde,
Scully und Mulder habe ich bereits kontaktiert, leider ergebnislos, der Fall bleibt ungeklärt.
Am Freitag den 03.02. habe ich - beinahe ereignislos - ein Münchner Dunkel mit meinem Grainfather G40 gebraut:
Alles ist nach Plan verlaufen, Jodprobe war unauffällig, Extrakt vor Kochbeginn und nach dem Kochen wie gewünscht.
Das einzige, was auffällig war: Es war nach dem Kochen eine extreme Trübe in der Würze, die ich bisher so noch nie gesehen habe. Trotz Super Moss, Whirlpool und Kühlung in der Pfanne. Schwer zu beschreiben, Bilder habe ich leider nicht. Es sah recht "flockig" aus. Die Würze war nicht durchgehend trüb, aber eben viele Partikel in der Würze. Ich habe daher durch ein Monofilament "gefiltert". Zur Info: Das Münchner Malz Typ 2 ist vermutlich aus dem Jahre 2016-2017 (ungeschrotet, trocken, kühl und dunkel gelagert). Spoiler: Ist das ggf. Teil eines "Gär-Problems"?
Und nun wird's "unheimlich": - an dieser Stelle gern die passende, mysteriöse Musik einspielen... - angestellt habe ich die ca. 23L Würze mit 400ml dickbreiiger Erntehefe (Diamond Lager) aus einem Batch "Helles". Die Hefe wurde lediglich 2 Tage im Kühlschrank bei 6°C gelagert.
Am Tag vor dem Brauen habe ich die Hefe in den 9°C Kühlschrank gestellt und am Brautag begonnen die Temperatur langsam auf 11°C zu erhöhen.
Gepitcht wurde besagte Würze dann bei ca. 12°C und ich habe im Fermenter auf 11° gekühlt. Einzige "Auffälligkeit": Beim Ernten der Hefe hatte ich im Grainfather Conical Auslass Isoprop 70% gesprüht (ca. eine Stunde vor dem Ernten). Beim Ernten sah es jedoch so aus, als das noch etwas (2cl) Isoprop (oder nicht verdampftes Wasser!?) im Auslass war und das Zeugs somit mit in die Hefe gewandert ist... Maximal 2cl auf 900ml Flüssigkeit.
Liegt ggf. auch hier ein Problem? Können 2cl Isopropanol 70% soviel Hefezellen umbringen
Bisher ist mir sowas nicht passiert und das das Zeugs im Bier nichts verloren hat, brauchen wir hier nicht diskutieren. Passiert mir sicher nicht nochmal... Aber kann das Zeugs in der Konzentration zum Problem für eine Gärung werden?
Überwacht wurde die "Gärung" bzw. der schleichende Extraktabbau durch ein Float:
Man sieht bereits, dass die Gärung trotz 400ml aktiver Hefe und m.E. guter Hefe Temperierung nicht wirklich mit der Gärung beginnt. Nach fast drei Tagen geht's dann irgendwann in die stürmische Phase. Die Temperatur habe ich sukzessive erhöht, als ich gemerkt habe, dass sich nichts tut. Nun ist bei 6,3 % Restextrakt Schluss. Ich habe inzwischen die Temperatur auf 18°C erhöht und mit einer Packung S-04 die noch da war nachgepitcht. Ich hatte vermutet, dass ich die Hefe mit dem Isoprop gekillt habe. Es tut sich trotzdem rein gar nichts mehr. Inzwischen sind wieder einige Tage vergangen
Was meint ihr könnte das Problem sein? Zucker (auch vergärbarer!?) ist ausreichend da, trotz des alten Malzes.
Hefe ist mehr als ausreichend da und Temperatur ebenfalls
Der Sud riecht unauffällig, eine Kahmhaut oder dergleichen ist auch nicht drauf.
Ich hatte sowas noch nie. Der Sud ist offenbar verloren, was nicht so tragisch ist. Mich würde aber interessieren, was schief gelaufen ist.
Was sagt Eure Kristallkugel? Gerne Mutmaßungen und dergleichen. Auflösen können wir das Problem vermutlich ohnehin nicht
Scully und Mulder habe ich bereits kontaktiert, leider ergebnislos, der Fall bleibt ungeklärt.
Am Freitag den 03.02. habe ich - beinahe ereignislos - ein Münchner Dunkel mit meinem Grainfather G40 gebraut:
Alles ist nach Plan verlaufen, Jodprobe war unauffällig, Extrakt vor Kochbeginn und nach dem Kochen wie gewünscht.
Das einzige, was auffällig war: Es war nach dem Kochen eine extreme Trübe in der Würze, die ich bisher so noch nie gesehen habe. Trotz Super Moss, Whirlpool und Kühlung in der Pfanne. Schwer zu beschreiben, Bilder habe ich leider nicht. Es sah recht "flockig" aus. Die Würze war nicht durchgehend trüb, aber eben viele Partikel in der Würze. Ich habe daher durch ein Monofilament "gefiltert". Zur Info: Das Münchner Malz Typ 2 ist vermutlich aus dem Jahre 2016-2017 (ungeschrotet, trocken, kühl und dunkel gelagert). Spoiler: Ist das ggf. Teil eines "Gär-Problems"?
Und nun wird's "unheimlich": - an dieser Stelle gern die passende, mysteriöse Musik einspielen... - angestellt habe ich die ca. 23L Würze mit 400ml dickbreiiger Erntehefe (Diamond Lager) aus einem Batch "Helles". Die Hefe wurde lediglich 2 Tage im Kühlschrank bei 6°C gelagert.
Am Tag vor dem Brauen habe ich die Hefe in den 9°C Kühlschrank gestellt und am Brautag begonnen die Temperatur langsam auf 11°C zu erhöhen.
Gepitcht wurde besagte Würze dann bei ca. 12°C und ich habe im Fermenter auf 11° gekühlt. Einzige "Auffälligkeit": Beim Ernten der Hefe hatte ich im Grainfather Conical Auslass Isoprop 70% gesprüht (ca. eine Stunde vor dem Ernten). Beim Ernten sah es jedoch so aus, als das noch etwas (2cl) Isoprop (oder nicht verdampftes Wasser!?) im Auslass war und das Zeugs somit mit in die Hefe gewandert ist... Maximal 2cl auf 900ml Flüssigkeit.
Liegt ggf. auch hier ein Problem? Können 2cl Isopropanol 70% soviel Hefezellen umbringen

Bisher ist mir sowas nicht passiert und das das Zeugs im Bier nichts verloren hat, brauchen wir hier nicht diskutieren. Passiert mir sicher nicht nochmal... Aber kann das Zeugs in der Konzentration zum Problem für eine Gärung werden?
Überwacht wurde die "Gärung" bzw. der schleichende Extraktabbau durch ein Float:
Man sieht bereits, dass die Gärung trotz 400ml aktiver Hefe und m.E. guter Hefe Temperierung nicht wirklich mit der Gärung beginnt. Nach fast drei Tagen geht's dann irgendwann in die stürmische Phase. Die Temperatur habe ich sukzessive erhöht, als ich gemerkt habe, dass sich nichts tut. Nun ist bei 6,3 % Restextrakt Schluss. Ich habe inzwischen die Temperatur auf 18°C erhöht und mit einer Packung S-04 die noch da war nachgepitcht. Ich hatte vermutet, dass ich die Hefe mit dem Isoprop gekillt habe. Es tut sich trotzdem rein gar nichts mehr. Inzwischen sind wieder einige Tage vergangen

Was meint ihr könnte das Problem sein? Zucker (auch vergärbarer!?) ist ausreichend da, trotz des alten Malzes.
Hefe ist mehr als ausreichend da und Temperatur ebenfalls

Der Sud riecht unauffällig, eine Kahmhaut oder dergleichen ist auch nicht drauf.
Ich hatte sowas noch nie. Der Sud ist offenbar verloren, was nicht so tragisch ist. Mich würde aber interessieren, was schief gelaufen ist.
Was sagt Eure Kristallkugel? Gerne Mutmaßungen und dergleichen. Auflösen können wir das Problem vermutlich ohnehin nicht
