Hefe ernten für Arme

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seb81
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Hefe ernten für Arme

#1

Beitrag von seb81 »

Ich habe ja jetzt schon öfters gelesen, dass bei kleinen Suden manchen Leute einfach den Bodensatz von 2,3 geeigneten Weißbieren einfach in den Gärbehälter kippen.

Wäre es denn auch eine Option, beim abfüllen eines selbst gebrauten die letzten Flaschen hier aufzuheben? Meist ist ja hier soviel Bodensatz enthalten, dass man diese eh nicht genießen kann.

Wären diese Flaschen 8 Wochen "haltbar", so dass man diesen Bodensatz dann für eine neue Gärung einfach verwenden kann?
Colindo
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Re: Hefe ernten für Arme

#2

Beitrag von Colindo »

Bei kommerziellen Bieren wird oft frische, neue Hefe in die Flaschen geimpft, damit die Nachgärung zuverlässig startet. Wobei ich hier nicht weiß, ob Weißbierbrauereien das auch machen oder tatsächlich so abfüllen wie wir Hobbybrauer auch. Generell gilt aber, dass Hefe aus Bodensätzen geschwächt ist und vorsichtig hochgepäppelt werden muss. Ist das Bier stärker als 5 vol.-%, rät man generell von einer Nutzung des Bodensatzes ab.

Wenn deine eigenen Biere da passen, kannst du die Hefe natürlich wiederverwenden. Trotzdem ist das Aufbewahren einer größeren Menge im möglichst kalten Kühlschrank deutlich gesünder für die Hefe.
Auf Youtube: The British Pint
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Beerkenauer
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Re: Hefe ernten für Arme

#3

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo seb81

hier etwas Info zu dem Thema. Es eignen sich nicht alle Biersorten zum Hefe Strippen:

wiki/doku.php/hefe

wiki/doku.php/hefestripping


Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
seb81
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Re: Hefe ernten für Arme

#4

Beitrag von seb81 »

Hallo ihr beiden. Danke für Eure Antworten. Das Konzept Hefestripping ist mir bekannt. Auch wenn es kein Hexenwerk ist, wäre mir das aber momentan zuviel Aufwand.

Ich rede tatsächlich von Bodensätzen in den Bierflaschen. Die lapidare Aussage eines Artikels (ich finde ihn leider nicht mehr...) war, dass der Brauer hier einfach 3 Flaschen (taugliches) Kauf-Weissbier öffnet, sich die Gläser einschenkt, und verdrückt. Und einfach die Bodensätze (ohne Starter, etc) in die Würze kippt.

Und mein abgeleiteter Gedanke war hier eben, dass ich absichtlich eine Flasche mit "viel" Bodensatz abfülle, welchen ich hier entsprechend dann zum Ansetzen verwenden würde.
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schwarzwaldbrauer
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Re: Hefe ernten für Arme

#5

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

seb81 hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 14:18
Ich rede tatsächlich von Bodensätzen in den Bierflaschen. Die lapidare Aussage eines Artikels (ich finde ihn leider nicht mehr...) war, dass der Brauer hier einfach 3 Flaschen (taugliches) Kauf-Weissbier öffnet, sich die Gläser einschenkt, und verdrückt. Und einfach die Bodensätze (ohne Starter, etc) in die Würze kippt.
Hab ich mit Gutmann-Weissbier so gemacht.
1. VERSUCH: Super gelaufen - das ist die Ideallösung!
2. VERSUCH: Tat sich nichts, musste den Sud nach 1 Tag mit Trockenhefe retten.
Seither mache ich das nur noch mit Starter.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Juergen_Mueller
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Re: Hefe ernten für Arme

#6

Beitrag von Juergen_Mueller »

Bei mir ganz genauso. Kann klappen, muss aber nicht.
Vom Strippen der eigenen Flaschen wurde hier stets abgeraten, weil man sich eine zusätzliche Infektionsquelle "ins Boot" holt.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Barney Gumble
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Re: Hefe ernten für Arme

#7

Beitrag von Barney Gumble »

Cave, 3 reichen wohl nur für 10 L mit durchschnittlicher Stammwürze.
Mache das auch bald wieder mit Gutmann oder/und Karg
Dito
Wichtig, wirklich 2 Daumen breit über lassen, logisch nicht mit Mund trinken und gut aufschütteln (blöde Autokorrektur), klebt oft arg fest am Boden
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
seb81
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Re: Hefe ernten für Arme

#8

Beitrag von seb81 »

Juergen_Mueller hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 17:00 Vom Strippen der eigenen Flaschen wurde hier stets abgeraten, weil man sich eine zusätzliche Infektionsquelle "ins Boot" holt.
Das ist mal ne Ansage :) Dann verkneif ich mir das mal

Ich kann ja mal bis zum nächsten Sud einfach das Hefestrippen üben, vielleicht ist es ja doch nicht so ein Act wie ich denke ;)
hkpdererste
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Re: Hefe ernten für Arme

#9

Beitrag von hkpdererste »

Ich nehm am Ende des abfüllens immer eine 0,5er Flasche stilles Wasser, schwenke damit den Bodensatz leicht auf und fülle die dann wieder.

Vorteil: mehr Hefe als nur Bodensatz (ca. Halber Inhalt) und industriell saubere Flasche.

Mehr Wahrscheinlichkeit auf Verunreinigungen als beim Strippen im Hobbymaßstab sehe ich da ehrlich gesagt nicht. Zum 2 Jahre einlagern ist das dann natürlich nicht geeignet.
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