Hacker MüHell

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Innuendo
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Hacker MüHell

#1

Beitrag von Innuendo »

Hallo Ihrs,

im Netz habe ich zum Hacker MüHell folgendes gefunden:
- laut Brauerei 20 IBU mit Hallertauer Tradition
- laut Brauerei Stw 11,5°P
- laut Brauerei zu 5vol%
- Münchner Wasser
- helle PiMa Farbe

Geruch: etwas nach Honig. vlt auch ein bisschen Orange.
Geschmack: leicht malzig, könnte leichter Honiggeschmack sein (unsicher), orange schmecke ich eher nicht

Meine Frage:
welche Hefe erzeugt solche Geschmacksnoten? Oder ist es eine Kombination aus den Wasserwerten (Mü-Wasser 15°dH, Ca 78mg/l, Mg 20mg/l) mit einer typisch bayrischen Lagerhefe? Eine W34/70 bspw. hat einen typischen Geruch und Geschmack. Die ist es imho nicht.

Oder wurde übermäßig viel Caramalz (CaraPils) eingesetzt?
Gruß
Innu
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Juergen_Mueller
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Re: Hacker MüHell

#2

Beitrag von Juergen_Mueller »

Ich hatte es unlängst erstmalig im Glas. Dabei sind mir die recht starken Karamellnoten aufgefallen. Gleichzeitig schmeckte ich keinerlei Schwefel. Es sollte also auf keinen Fall die Augustinerhefe sein.
Auch einen Dekoktionscharakter habe ich nicht gefunden.
Mehr kann ich leider mangels Erfahrungen mit bayerischen Lagerhefen nicht beitragen.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: Hacker MüHell

#3

Beitrag von Juergen_Mueller »

Im Braumagazinartikel zum MüHell verwenden die Autoren eines Klonrezepts die Wyeast 2308 Munich Lager.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Innuendo
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Re: Hacker MüHell

#4

Beitrag von Innuendo »

Juergen_Mueller hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 10:29 recht starken Karamellnoten
Karamellnoten und der Duft von Honig sind nicht soooo weit auseinander ... die wunderbare Welt des Geschmacks ;-)
Danke für den Hinweis Braumagazin!
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Barney Gumble
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Re: Hacker MüHell

#5

Beitrag von Barney Gumble »

Warum sagt die Brauerei nicht auch noch welche Hefe, nachdem gem. 1. Post die Hosen eh schon runtergelassen wurde ?
Vg
Shlomo
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Re: Hacker MüHell

#6

Beitrag von Barney Gumble »

Das Wasser wird sicher aufbereitet
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Re: Hacker MüHell

#7

Beitrag von Barney Gumble »

Von den Münchner Hauptbrauereibieren tatsächlich momentan das beste Münchner Hell m. E.
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Re: Hacker MüHell

#8

Beitrag von olibaer »

Servus Innu,
Innuendo hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 10:11 - Münchner Wasser
"Münchner Wasser","Dortmunder Wasser", "Felsquell Wasser" oder vergleichbares beschreibt bestenfalls die Herkunft des Rohwassers.
Dass diese Rohwasserqualitäten bis zum Einmaischen unverändert bleiben, davon würde ich erstmal nicht ausgehen ;-)
Gruss
Oli
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Re: Hacker MüHell

#9

Beitrag von rauchbier »

Barney Gumble hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 17:46 Warum sagt die Brauerei nicht auch noch welche Hefe, nachdem gem. 1. Post die Hosen eh schon runtergelassen wurde ?
Vg
Shlomo
Bin ich gleicher Meinung. Freu mich immer, wenn die Brauerei auch die verwendete Hefe nennt. Allerdings sieht man auch, dass dies in der Regel nur die kleinen Brsuereien angeben. Für die großen Brauereien wird das aber auch schwierig sein, da die Haushefe teilweise schon Jahrzehnte geführt wird. Aber es heißt ja an vielen Stellen, dass es sich durch die Bank um die 34/70 handelt. Insbesondere in Bayern mit Weihenstephan als Forschungseinrichtung und Hefebank.
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Ladeberger
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Re: Hacker MüHell

#10

Beitrag von Ladeberger »

Mal abgesehen vom Hallertauer Tradition sind das alles Daten, die man auch analytisch im Fertigbier bestimmen könnte. Sie zu veröffentlichen ist daher ziemlich niederschwellig. Im Grunde weiß man gar nichts :Wink

Der Hefestamm würde auch nur begrenzt helfen. Klar, wäre eine Variable weniger, aber dass damit die Hosen dann komplett runtergelassen wären, kann man so auch nicht stehen lassen. Es kommt immer noch am stärksten darauf an, welche Bedingungen man für die Hefe schafft.

Genau wie ich eine W68 über Würzezusammensetzung, Hefeherführung, Anstelltechnik, Gärverfahren und Konditionierung in eine estrige, hefige, würzig-phenolische oder neutrale Richtung drängen kann, kann ich auch untergärige Hefen steuern, wenngleich natürlich subtiler. Hier liegt das entscheidende Know-how und nicht bloß in einer Registriernummer bei einer Hefebank.
rauchbier hat geschrieben: Montag 15. Mai 2023, 07:42 Aber es heißt ja an vielen Stellen, dass es sich durch die Bank um die 34/70 handelt. Insbesondere in Bayern mit Weihenstephan als Forschungseinrichtung und Hefebank.
An welcher Stelle heißt es denn, dass "durch die Bank" W34/70 verwendet wird?

Gruß
Andy
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Re: Hacker MüHell

#11

Beitrag von rauchbier »

Zum Beispiel im Bericht zu Dr. Hutzlers Hefejagd in der Brauwelt 10/2019: ...leicht schweflige Note im Vergleich
zur allerorts gern eingesetzten TUM 34/70...
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Innuendo
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Re: Hacker MüHell

#12

Beitrag von Innuendo »

Ladeberger hat geschrieben: Montag 15. Mai 2023, 10:33 Klar, wäre eine Variable weniger
Um mehr ging es mir auch gar nicht, ggfs. auch über Ausschluss. Ich möchte keinen Hacker-Clone brauen, sondern das Geschmacksprofil (Honig, [Karamell], Orange, leicht malzig) verstehen.

Im Aromarad Weyermann hat helles Weizenmalz Peaks bei Honig und hellem Karamell. Ein Splittsud mit unterschiedlichen Anteilen Weizen- oder alternativ Caramalzen könnte die Anzahl der Unbekannten in der Gleichung einschränken/verkleinern. Die Aufgabe bleibt spannend und interessant.
Innu
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Re: Hacker MüHell

#13

Beitrag von rauchbier »

Berichte bitte mal, wenn du Ergebnisse für dich aus weiteren Suden gezogen hast. Interessiert mich sehr. Bin aktuell ab vom Caramalzen in meinem Hellen und bin eher in Richtung Anteil Münchner + Dekoktion unterwegs. Honig und Orange hört sich aber gut an.
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Barney Gumble
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Re: Hacker MüHell

#14

Beitrag von Barney Gumble »

rauchbier hat geschrieben: Montag 15. Mai 2023, 07:42
Barney Gumble hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 17:46 Warum sagt die Brauerei nicht auch noch welche Hefe, nachdem gem. 1. Post die Hosen eh schon runtergelassen wurde ?
Vg
Shlomo
Bin ich gleicher Meinung. Freu mich immer, wenn die Brauerei auch die verwendete Hefe nennt. Allerdings sieht man auch, dass dies in der Regel nur die kleinen Brsuereien angeben. Für die großen Brauereien wird das aber auch schwierig sein, da die Haushefe teilweise schon Jahrzehnte geführt wird. Aber es heißt ja an vielen Stellen, dass es sich durch die Bank um die 34/70 handelt. Insbesondere in Bayern mit Weihenstephan als Forschungseinrichtung und Hefebank.

Das sich da was über Jahrzehnte tut, wäre völlig logisch.
Mal ganz allgemein schließt sich hier meine Frage an, wie oft bestellen namhafte Brauereien dann bei der Hefebank wieder eine neue so im Durchschnitt..?
Meine geschmackliche Beobachtung ist jedenfalls das vor etwa 10-15 Jahren hier ein ganz anderes besseres Geschmacksprofil erreicht wurde, vorher (Ende 90er, Anfang 2000) war Hacker für mich das untrinkbarste M. Bier, unendlich würzig..
Vg
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Re: Hacker MüHell

#15

Beitrag von olibaer »

Ladeberger hat geschrieben: Montag 15. Mai 2023, 10:33 Der Hefestamm würde auch nur begrenzt helfen [...]
Es kommt immer noch am stärksten darauf an, welche Bedingungen man für die Hefe schafft.

Genau wie ich eine W68 über Würzezusammensetzung, Hefeherführung, Anstelltechnik, Gärverfahren und Konditionierung in eine estrige, hefige, würzig-phenolische oder neutrale Richtung drängen kann, kann ich auch untergärige Hefen steuern, wenngleich natürlich subtiler. Hier liegt das entscheidende Know-how und nicht bloß in einer Registriernummer bei einer Hefebank.
:thumbup
Gruss
Oli
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Re: Hacker MüHell

#16

Beitrag von rakader »

rauchbier hat geschrieben: Montag 15. Mai 2023, 07:42 Bin ich gleicher Meinung. Freu mich immer, wenn die Brauerei auch die verwendete Hefe nennt.
Meist sind das mutierte Haushefen, die auf spezfischen Prozessbedingungen hin optimiert wurden, z.B. auf eine entsprechende Drucksäule hin. Bringt dem Hobbbrauer also gar nichts das zu kennen, weil er die industriellen Bedingungen ohnehin nicht nachstellen kann (so hat es mir ein Braumeister mal erklärt).

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Re: Hacker MüHell

#17

Beitrag von rauchbier »

rakader hat geschrieben: Montag 15. Mai 2023, 19:07 Bringt dem Hobbbrauer also gar nichts das zu kennen, weil er die industriellen Bedingungen ohnehin nicht nachstellen kann (so hat es mir ein Braumeister mal erklärt).
Das stimmt, wenn man die Großbrauereien betrachtet. Hier wird es aber, wie geschrieben, sowieso schwierig, weil die Hausstämme auf deren Dimension konditioniert sind. Interessant sind aber die verwendeten Hefen der kleineren Brauereien. Da bestehen Chancen, mit der Hefe den Charakter des Biers zu treffen. Aber auch bei einer Brauerei wie z.B. der Inselbrauerei Rügen wäre der Stamm der Hauptgärung interessant. Selbst wenn der Clone dann logischerweisr nie das gleiche Bier werden wird...
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Re: Hacker MüHell

#18

Beitrag von rakader »

Hier ist von einem Hacker die Rede. Wohl kaum, dass das als Craft durchgeht. Ist IMHO die Diskussion müßig. Man kann sich hier nur mit anderen Mitteln an das Geschmacksprofil herantasten, alles andere sind Leibesübungen auf dem falschen Platz. Andy hat erschöpfend schon alles ausgeführt.
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Re: Hacker MüHell

#19

Beitrag von rauchbier »

Exkurs beendet, kein Thema, passt schon. Allerdings kann man das dann nicht nur auf die Hefe begrenzen. Genau genommen bringt einen dann die allgemeine Angabe "Pilsener Malz" ohne weitere Details zum Malz und Verarbeitung im Sudhaus genauso wenig Mehrwert.
DietmarK
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Re: Hacker MüHell

#20

Beitrag von DietmarK »

Gerade bei Hacker sollte die Hefe das geringste Problem
darstellen. Das UG-Kellerbier ist nicht pasteurisiert und
enthält Hefe die sich strippen lässt.

Ich hatte mal einen Solitsud gemacht, da hatte die Hefe ein identisches Gärverhalten wie die Fermentis 34/70, das Bier mit der Hacker Hefe war aber besser, würziger.

Cheers
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Cheers!
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Re: Hacker MüHell

#21

Beitrag von rauchbier »

:goodpost: Danke, das ist ein Versuch wert
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Barney Gumble
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Re: Hacker MüHell

#22

Beitrag von Barney Gumble »

DietmarK hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 02:50 Gerade bei Hacker sollte die Hefe das geringste Problem
darstellen. Das UG-Kellerbier ist nicht pasteurisiert und
enthält Hefe die sich strippen lässt.

Ich hatte mal einen Solitsud gemacht, da hatte die Hefe ein identisches Gärverhalten wie die Fermentis 34/70, das Bier mit der Hacker Hefe war aber besser, würziger.

Cheers
Dietmar
Nicht pasteurisiert aber vielleicht kieselgur-filtriert?

Edit: naja offenbar is es Dir gelungen ohne zusätzliche Hefe mit einer Flasche Hacker Hellem eine Gärung hinzubekommen und auch noch besser als mit einer gekauften Hefe, das ist beachtlich. Ich habe die Hälfte meiner Stripversuche zu Wildehefe-Mixen vergoren und das mit eher bekanntermaßen stripfähigen Bieren
Magst Du uns mehr zu Deinem Sud und Hefemanagement der Hacker Helle Hefe verraten?

Nochmal edit: Du meinst schon das Helle und nicht das Weißbier oder? Gem hier ist der Versuch mit dem Weißbier schon mal gescheitert: viewtopic.php?t=17266

Vor kurzem im Getränkemarkt habe ich gegen das Licht bei dem Münchner Hell von Hacker einen gewisse müden Bodensatz erkennen können, aber nix im Vergleich zu Gutmann oder Karg. Hätte bis jetzt auch auf Eiweißtrub getippt..

Vg
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Re: Hacker MüHell

#23

Beitrag von Commander8x »

Im fraglichen Post (#20) stand als Biersorte das Hacker Kellerbier angegeben.

Gruß Matthias
-----------------------------------------
Illegitimis non carborundum.
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Re: Hacker MüHell

#24

Beitrag von §11 »

Und schwierig wird bei der ganzen Diskussion über die Verhältnisse in der Brauerei, das Hacker gar keine Brauerei mehr hat :P
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Hacker MüHell

#25

Beitrag von DietmarK »

Barney Gumble hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 14:23
DietmarK hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 02:50 Gerade bei Hacker sollte die Hefe das geringste Problem
darstellen. Das UG-Kellerbier ist nicht pasteurisiert und
enthält Hefe die sich strippen lässt.

Ich hatte mal einen Splitsud gemacht, da hatte die Hefe ein identisches Gärverhalten wie die Fermentis 34/70, das Bier mit der Hacker Hefe war aber besser, würziger.

Cheers
Dietmar
Nicht pasteurisiert aber vielleicht kieselgur-filtriert?

Edit: naja offenbar is es Dir gelungen ohne zusätzliche Hefe mit einer Flasche Hacker Hellem eine Gärung hinzubekommen und auch noch besser als mit einer gekauften Hefe, das ist beachtlich. Ich habe die Hälfte meiner Stripversuche zu Wildehefe-Mixen vergoren und das mit eher bekanntermaßen stripfähigen Bieren
Magst Du uns mehr zu Deinem Sud und Hefemanagement der Hacker Helle Hefe verraten?

Nochmal edit: Du meinst schon das Helle und nicht das Weißbier oder?
Puuuhhhhh….
Eigentlich wollte ich ja nur Hilfestellung leisten, und den Fragesteller von meinen eigenen Erfahrungen partizipieren lassen.
Ich lebe nicht mehr in DE, da laufen die Dinge einfach anders.

Zur Frage, ich meine das UG-Kellerbier und denke nicht dass Hacker für andere UG Biere eine andere Hefe einsetzt.
Wenn Hacker es trotzdem täte, wäre es mir egal, da ich durch strippen einer Flasche (vermutlich) an originale W34/70 aus einer Grossbrauerei käme.
(Nur fyi, für mein Helles nehme ich WLP860, für das Dunkle bald die W120)
Also Deckel auf, Bier ausschütten und abgekochte, erkaltete Würze draufschütten. Danach ein desinfiziertes papertowel drauf und per Gummi abdichten. Und wiederholen.
Bei mir klappt das, wenn ich die Würze abkoche, ansonsten gibt es unregelmässig eine Infektion) -> (Danke alt-phex, Boludo und anderen für die Aufklärung!).
§11 hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 16:55 Und schwierig wird bei der ganzen Diskussion über die Verhältnisse in der Brauerei, das Hacker gar keine Brauerei mehr hat :P
Trotzdem produziert, verpackt und verschickt das Zeug irgendjemand so dass danach (bei DE-Ware) ein Hefestripping möglich ist. Erfolgreich möglich ist

viewtopic.php?t=29945
viewtopic.php?t=29045
Cheers!
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Re: Hacker MüHell

#26

Beitrag von §11 »

DietmarK hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 17:58
§11 hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 16:55 Und schwierig wird bei der ganzen Diskussion über die Verhältnisse in der Brauerei, das Hacker gar keine Brauerei mehr hat :P
Trotzdem produziert, verpackt und verschickt das Zeug irgendjemand so dass danach (bei DE-Ware) ein Hefestripping möglich ist. Erfolgreich möglich ist

viewtopic.php?t=29945
viewtopic.php?t=29045
Das bezog sich nicht auf das strippen, sondern unter welchen Bedingungen die Hefe bei Hacker "arbeiten" muss. Das tut sie aber bei Paulaner.

Es wäre in diesem Zusammenhang auch mehr als interessant, ob nicht nur die Brauereien konsolidiert wurden und ob beide Biere heute tatsächlich noch mit eigenen Hefen gebraut werden.

Cheers

Jan
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Re: Hacker MüHell

#27

Beitrag von DietmarK »

§11 hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 18:06
DietmarK hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 17:58
§11 hat geschrieben: Dienstag 16. Mai 2023, 16:55 Und schwierig wird bei der ganzen Diskussion über die Verhältnisse in der Brauerei, das Hacker gar keine Brauerei mehr hat :P
Trotzdem produziert, verpackt und verschickt das Zeug irgendjemand so dass danach (bei DE-Ware) ein Hefestripping möglich ist. Erfolgreich möglich ist

viewtopic.php?t=29945
viewtopic.php?t=29045
Das bezog sich nicht auf das strippen, sondern unter welchen Bedingungen die Hefe bei Hacker "arbeiten" muss. Das tut sie aber bei Paulaner.

Es wäre in diesem Zusammenhang auch mehr als interessant, ob nicht nur die Brauereien konsolidiert wurden und ob beide Biere heute tatsächlich noch mit eigenen Hefen gebraut werden.

Cheers

Jan
Ok, in meinem (ureigenem und stark limitiertem) Interesse ist dabei nur ob ich eine UG Brauerei Hefe strippen kann, an welche ich im “normalen” Leben nicht oder nur für teures Geld komme.
Da ist die Rechnung einfach: € 4.75 für eine Flasche Hacker-Pschorr Kellerbier unfiltriert oder € 7.50 für ein Tütchen Fermentis 34/70.

Dass die “Hacker” Hefe (mir) besser schmeckt als die Version von Fermentis kommt noch dazu.
In DE, mit anderen Einkaufspreisen (ie Spasspotenzial) wäre die Sache (für mich) noch eindeutiger. 😀

Cheers
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Re: Hacker MüHell

#28

Beitrag von Walter White »

Die Biere bei Paulaner werden alle über die KZE gefahren. Da sollte das mit dem “strippen” dieser Hefe schwer fallen. Auch wenn hier mal im Forum was anderes geschrieben wurde.
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Innuendo
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Re: Hacker MüHell

#29

Beitrag von Innuendo »

Die Infos über Hefe strippen sind interessant. Die Vertriebswege von Hacker und Paulaner ebenfalls.
Das Hacker MüHell habe ich erwähnt, weil in dem Hellen die Geschmacksnoten "Honig [Jürgen: Karamell], Orange leicht malzig" wunderbar herauskommen. Mein erste Gedanke war die Hefe und deren Führung. Das Weyermann Aromarad war eine zweite Idee. Das Wasser eine halbe dritte Idee. In die practical guides Yeast und Malt habe ich schon länger nicht mehr geschaut. Vlt kommt hier die zweite hälfte der dritte Idee her ...
schönen Vattatach
Innu
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Re: Hacker MüHell

#30

Beitrag von Innuendo »

Das Keller hat die Geschmacksnoten übrigens nicht :Drink
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Re: Hacker MüHell

#31

Beitrag von Innuendo »

Ein erster Test ist fast abgeschlossen: Malze nach Weyermann Aromarad (Honig, Orange, leicht malzig).

Sud 1: 92% PiMa, 5% CaraHell, 3% CaraPils
Sud 2: 92% PiMa, 5% Melanoidin, 3% CaraPils

Sud 1 und Sud 2 wurden am 29.05. hintereinander identisch gebraut.
IBU: 18 Hall. Perle (2020 7%)
Hefe: Wyeast 2308 (auf 5.5l propagiert, dekantiert und dann 50:50 aufgeteilt)

Sud 1: EVG 82%
Sud 2: EVG 79%
(EasyDens)

Meine Verkoster (2 Kölner, 1 Münchner) empfanden Sud 1 (Cara)
- gut i.S.v. MüHell
- macht Durst auf ein nächstes Glas (kein Trinkwiderstand)

Die 3 Verkoster empfanden Sud 2 (Melanoidin)
- deutlich herber
- malziger
- wirkte alkoholreicher/stärker, obwohl ärmer
- unreif/passt (noch) nicht zusammen i.S.v. MüHell

Orange/Honig wurde bei keinem Sud wahrgenommen. Ich habe den 3 Verkostern vorab nichts vom Aromarad oder dem Ziel gesagt. Mit dieser Info gab es aber ebenfalls keine verwendbare Rückmeldung. Testergebnis: das Aromarad Weyermann Malze war in dem Fall keine nützliche/wirksame Idee. Der Informationsgewinn bezogen auf das Ziel (und Aufwand) ist überschaubar.
Noch nicht einschätzen kann ich die deutlich herbere Wirkung der Hallertauer Perle in Sud 2. Ich bewahre meinen Hopfen vakuumiert im Kühlschrank auf und verwende eine Feinwaage (genauer als 0.1gr). Es waren identische Mengen Hopfen aus der selben Charge. Möglicherweise aber dem unreifem Gesamteindruck geschuldet.
Test #2 setzt den Parameter Schüttung fest auf den Typ Sud 1 (Cara) und ändert den Parameter Hefe: WLP860 vs. Hefe strippen Hacker Kellerbier.
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Re: Hacker MüHell

#32

Beitrag von Woidzeig »

Danke fürs Teilen deiner Erkenntnisse! Bin gespannt auf den zweiten Test! :Smile

Leider kann ich zum Thema nicht viel Input geben, aber einen stillen Mitleser hast du! :Smile
Gruß Daniel

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