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Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 11:37
von E38
Guten Tag liebe Brauergemeinde,

in zwei Wochen nehme ich zum ersten mal meine eigene Hobbybrauanlage (30 Liter Kessel) in Betrieb.
Als Vorbereitung habe ich mir ein einfaches Rezept aus dem Internet herausgesucht wo man die ganzen Zutaten als ein Set bestellen kann.

Ich würde mich sehr freuen wenn der ein oder andere mal das Rezept/meine Anleitung ansieht und Rückmeldung gibt ob das so OK ist oder wo man eventuell noch nach bessern kann....

Zum Hefe einbringen hätte ich gleich eine Frage: Einfach auf die Würze vorsichtig geben oder einrühren?

PS: Ich werde hier unter den Beitrag dann weiter berichten, angefangen von der Brauanlage bis hin zur Verkostung des Bieres ;) )
Herzliche Grüße :Drink

NEUER SCREENSHOT (ausgebessert: Version 1.2)
Obergäriges Helles – Fertig (1.2).png

Re: Obergäriges Helles, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 11:44
von BrewerTimothy
Ich würde bei 63° Einmaischen und dann 64 und 72er Rast fahren. 78° ist nicht notwendig, sondern bei 72 abmaischen.
60 Minuten kochen reicht mmn auch. Dadurch bekommst Du allerdings etwas niedrigere Stw

Re: Obergäriges Helles, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 11:47
von BrewerTimothy
Punkt 18 ist irreführend, das Bier ist fertig wenn es fertig ist, da hilft nur messen. Faustregel ändert sich dein Restextrakt über 3 Tage nicht, kannst Du abfüllen
Was ist das für eine Hefe? Einrühren ist nicht notwendig.
PS wenn du dir hier Freunde machen willst, änder den Titel in helles Ale oder Pale Ale oder helles Obergäriges. Ein 'Helles' ist immer UG.
Viele Grüße Tim

Re: Obergäriges Helles, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 12:08
von E38
BrewerTimothy hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 11:47 Punkt 18 ist irreführend, das Bier ist fertig wenn es fertig ist, da hilft nur messen. Faustregel ändert sich dein Restextrakt über 3 Tage nicht, kannst Du abfüllen
Was ist das für eine Hefe? Einrühren ist nicht notwendig.
PS wenn du dir hier Freunde machen willst, änder den Titel in helles Ale oder Pale Ale oder helles Obergäriges. Ein 'Helles' ist immer UG.
Viele Grüße Tim
Das mit den 7 Tagen war lediglich als Richtzeit (im Rezept angegeben). Natürlich wird gemessen ;) das nehme ich noch mit auf dem Zettel auf, guter Tipp 🙂

Re: Obergäriges Helles, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 12:10
von guenter
BrewerTimothy hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 11:47 Punkt 18 ist irreführend, das Bier ist fertig wenn es fertig ist, da hilft nur messen. Faustregel ändert sich dein Restextrakt über 3 Tage nicht, kannst Du abfüllen
Fast. Das gilt nur, wenn der erwartete Endvergärungsgrad in etwa erreicht ist.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 17:06
von Stuggbrew
Hi,

Und den Punkt 16) kannst du dir auch sparen. Erst die Würze nochmals aufwirbeln um Sauerstoff einzubringen ist eher kontraproduktiv und wenn dann würde ich einen starter für die Hefe machen. Wenn du trockenhefe verwendest, dann würde ich einfach ein Päckchen hernehmen (meist so 10-11g). Das sollte für deinen Ansatz mit 20l ausreichen.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 18:32
von E38
Stuggbrew hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 17:06 Hi,

Und den Punkt 16) kannst du dir auch sparen. Erst die Würze nochmals aufwirbeln um Sauerstoff einzubringen ist eher kontraproduktiv und wenn dann würde ich einen starter für die Hefe machen. Wenn du trockenhefe verwendest, dann würde ich einfach ein Päckchen hernehmen (meist so 10-11g). Das sollte für deinen Ansatz mit 20l ausreichen.
Danke schonmal für die Antwort ;)
Trockenhefe ja, im Punkt 17 hydriere ich diese. Da muss ich aber noch was ausbessern: 1:1 Teil Wasser / Würze mischen.... Und diese dann einfach in den gärbehälter dazu geben ohne einrühren?

Gerade nochmal nachgesehen woher ich das hab mit dem Sauerstoff einbringen am Ende. Das steht in der Fachliteratur von Hubert Hanghofer "gutes Bier selbst brauen"... Als Beispiel ist ein Tipp genannt eine Aquarium Pumpe zu verwenden.....

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 18:58
von Stuggbrew
Hi,

Okay. Also ich habe beides schon mehrfach gemacht. Ganz verpönt einfach drauf streuen bei erreichen der Zieltemp. Ansonsten setze ich auch einen kleinen Starter an, wie du es vor hast. Diesem leere ich dann einfach langsam auf die Würze (beides gleiche Temperatur um keinen „Schock“ zu setzen).
Mit Ausnahme einer eingeschlafenen Gärung zünden die Hefen bei mir immer sehr zuverlässig - egal ob Lallemand, MJ oä.

Ohne weiteres belüften. Also gerade vom Tipp mit der Pumpe würde ich absehen - das ist eigentlich total kontraproduktiv.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 19:10
von renzbräu
Trockenhefen brauchen keine Belüftung. Die Zeiten haben bereits alles an Bord, was sie zur Vermehrung benötigen. Die wurden in diesem Zustand getrocknet und eingetütet.
Bei mehrfacher Führung oder Flüssighefe sieht es anders aus - da wird der Sauerstoff zur Zellvermehrung benötigt.
Soweit in Kürze, genauer drüber kann es in den Tiefen des Forums.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 22:30
von guenter
Zur Trockenhefe siehe hier
viewtopic.php?t=15784

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Dienstag 30. Mai 2023, 10:20
von Plankton
Kleine Nebenbemerkung zur Stilfrage: wenn das Bier aufgrund von Hefe und Gärführung eher fruchtig ausfällt, würde ich es "Pale Ale" nennen.

Wenn die Fruchtigkeit nicht oder kaum wahrnehmbar sein soll (wie ja auch bei einem untergärigen Hellen), würde ich persönlich es als "Kölsch/Wiess" bezeichnen.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Freitag 2. Juni 2023, 14:07
von E38
Test der Anlage bestanden :)

Nächste Woche reinigen und am Samstag (10.06.2023) wird gebraut. Email an Zoll Schweinfurt bereits geschrieben)... Gebraut wird Küche oder Balkon, je nach Wetter.
IMG_20230602_135319.jpg

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 13. Juli 2023, 10:00
von E38
GridArt_20230712_182654632.jpg
10 Tage im Gärbehälter und 2,5 Wochen Flaschen Reifung bereits geschafft. Nun das erste mal probiert.
Wahnsinn wie lecker das geworden ist. Auch Kohlensäure / Schaum herrlich :Drink

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 13. Juli 2023, 10:17
von rauchbier
Danke für die Bilder zum fertigen Bier. Sieht wirklich gut aus. Ggf. hab ichs überlesen, aber welche Hefe hast du für das Bier verwendet?

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 13. Juli 2023, 10:33
von gulp
Der Bierstil Helles ist halt untergärig. Das hat eine lange Geschichte. Das erste offizielle Helle wurde von der Spaten Brauerei 1894 gebraut: https://spatenbraeu.de/geschichte/index.php Es gab natürlich schon vorher helle untergärige Biere, aber seit 1894 ist da halt auch ein Bierstil.

Gruß
Peter

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 13. Juli 2023, 16:48
von maecki-maecki
gulp hat geschrieben: Donnerstag 13. Juli 2023, 10:33 Der Bierstil Helles ist halt untergärig. Das hat eine lange Geschichte. Das erste offizielle Helle wurde von der Spaten Brauerei 1894 gebraut: https://spatenbraeu.de/geschichte/index.php Es gab natürlich schon vorher helle untergärige Biere, aber seit 1894 ist da halt auch ein Bierstil.

Gruß
Peter
Der Nabel der Welt :Bigsmile
Alle ausserhalb Bayerns sagen zu dem Bierstil ‚Münchner Helles‘, und selbst hier im Wiki ist ein Rezept für ein obergäriges ‚Altdeutsches Helles‘ zu finden.

Und das fertige Gebräu sieht lecker aus. Etwas viel Kohlensäure oder aggressiv eingeschenkt?

Mäcki

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 13. Juli 2023, 17:34
von E38
rauchbier hat geschrieben: Donnerstag 13. Juli 2023, 10:17 Danke für die Bilder zum fertigen Bier. Sieht wirklich gut aus. Ggf. hab ichs überlesen, aber welche Hefe hast du für das Bier verwendet?
Servus :Drink

Ein paar Wochen Reifezeit hat es ja noch.. könnte mir vorstellen das es noch ein wenig klarer wird (?). Die Hefe ist diese auf dem Bild.

Grüße


hefe-obergaerigxdK9jUVZxs2a7.jpg

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 13. Juli 2023, 17:42
von E38
Mäcki
[/quote]

Servus,

Das Bier hab ich wie jedes andere eingeschenkt. Finde aber die Schaumbildung sowie die Kohlensäure ehrlich gesagt besser als bei manch gekauften lieblingsbier :Angel

Wenn das Bier, ich sage mal in 3 Wochen ungefähr fertig ist, poste ich nochmal hier einen Beitrag unter meinem Beitrag wie die Messwerte waren, wie sich der Druck in den Flaschen verhalten hat, wie viel Zucker, usw.. halt alles ein wenig :Drink

Grüße

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 13. Juli 2023, 17:44
von rauchbier
Danke dir.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Mittwoch 6. September 2023, 19:01
von E38
Sooo, noch ein Bild zum Schluss:)
Ist sehr lecker geworden :) das nächste mal wenn ich dieses Rezept brau Versuche ich aber eine Anpassung.. denke an Hopfen stopfen während der Gärung um ein wenig mehr bittere rein zu bekommen...
Flaschendruck war 2,5 Bar bei 8°C. Denke das war ein guter Wert auch.

Grüße
PXL_20230906_164148415.jpg

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Mittwoch 6. September 2023, 19:32
von coyote77
Glückwunsch!
Wenn du mehr Bittere willst musst du die Haben im Heißbereich erhöhen. Stopfen bringt eher Aromen.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 7. September 2023, 09:23
von Ras Tafaric
Schöne Farbe, schöne Klärung, schöner Schaum...
Jetzt hab ich Durst.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 7. September 2023, 12:07
von Brumbrum
Sieht gut aus =)
Prost

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Freitag 8. September 2023, 15:14
von E38
coyote77 hat geschrieben: Mittwoch 6. September 2023, 19:32 Glückwunsch!
Wenn du mehr Bittere willst musst du die Haben im Heißbereich erhöhen. Stopfen bringt eher Aromen.

Danke schonmal für die Antwort :)
Leider verstehe ich diese (als Anfänger) nicht :crying die Haben im Heißbereich?

Grüße :Drink

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Freitag 8. September 2023, 15:18
von guenter
E38 hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 15:14 die Haben im Heißbereich
Die (Hopfen-) Gaben sind wohl gemeint.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Freitag 8. September 2023, 23:34
von Brumbrum
Den Hopfen also länger mitkochen bringt dir mehr Bittere.
Hopfen gegen Ende oder nach dem Kochen bringt Geschmack und Geruch.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Dienstag 12. September 2023, 11:40
von timbuisje
Sieht gut aus! Wie hat das geschmeckt?

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Mittwoch 13. September 2023, 17:11
von E38
timbuisje hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 11:40 Sieht gut aus! Wie hat das geschmeckt?
Es war im großen und ganzen lecker aber das gewisse etwas hat noch gefehlt, daher die Überlegungen mit Anpassungen...

Und die große (aber nicht störende) Menge an Kohlensäure kann ich nun auch erklären. Hab ausversehen mit 5g pro Flasche karbonisiert statt mit 2,5g. Das waren fertige Zuckerpackungen, aber aufgrund eines überdurchschnittlichen Durschtes am Abfülltag ist da kognitiv was beim Rechnen durcheinander gekommen 🙈😅

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Donnerstag 14. September 2023, 10:34
von Ras Tafaric
Werde an diesem Wochenende deine Rezeptur für meinen zweiten Sud verwenden.. bin gespannt.
Werde die Nottingham für verwenden und neben der Hallerthauer Tradition am Schluss nen Schuss Spalter Select fürs Aroma draufgeben.
Fingers Crossed.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Freitag 15. September 2023, 08:47
von E38
Ras Tafaric hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2023, 10:34 Werde an diesem Wochenende deine Rezeptur für meinen zweiten Sud verwenden.. bin gespannt.
Werde die Nottingham für verwenden und neben der Hallerthauer Tradition am Schluss nen Schuss Spalter Select fürs Aroma draufgeben.
Fingers Crossed.
Gerne dann berichten nach der Verkostung ;)
:Drink

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2023, 22:28
von Ras Tafaric
Ich grab den Thread hier nochmal aus...
Hab ein sehr ähnlichs Bier gebraut und habs mit kühl geführter Notti (18°C) vergoren. Ergebnis war sehr fein, aber von Besuch heute komplett verdampft.
Ich würd gern mal mit dem selben sud, selber hopfung aber einer anderen Hefe experimentieren, da ich wenig Ahnung hab.
Hab mal nach ner Kölschhefe geguckt und bin bei der Lallemand Köln gelandet. Ich würd die wieder kühl führen. Weiss einer wie dolle der Unterschied wird? Ich würd gern eher die kölschesterigen Nuancen reingekommen. Die Notti schmeckt schon relativ erkennbar wie Notti.

Re: Helles obergäriges, Anleitung (OK?)

Verfasst: Sonntag 15. Oktober 2023, 08:59
von Innuendo
Die Lallemand Köln mit dem Ziel geringe Esterbildung kühl zu führen, ist ein Teil. Ein Hefestarter ein weiterer Teil: mit dem Starter lässt sich für niedrige Gärtemperaturen die Anstellmenge leicht erhöhen, was ebenfalls zu einer Reduzierung von Ester führt. Die Gärzeit wird deutlich länger. Eine niedrige bis normale Stw führt in der Umgebung ebenfalls zu geringen Esterkomponenten.
Innu