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Cider -süss und im Keg
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2023, 13:14
von proton
Hallo,
leider finde ich wenig brauchbares dazu, deswegen eine vielleicht doofe Frage:
Ich möchte gerne süssen cider machen, prickelnd u d ev in einem kleinen Keg bereitstellen (ikegger 5L):
Also einfach einen Most machen, diesen mit Honig oder Zücker aufsüssen und im Keg carbonisieren.
Wie verhindere ich einen zusätzlichen Druckanstieg/Nachgärung?
Die Amis pasteurisieren die Flaschen nach der Flaschengärung-finde das aber ziemlich riskant…
Danke,
lg Flo
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2023, 13:52
von Hpm
Hi
du kannst weder Zucker noch Honig zum süßen nehmen. Das alles wird die Hefe in Alkohol verstoffwechseln und es wird ein ganz trockener (saurer) Apfelmost. Dazu wird in der Regel Birkenzucker verwendet, da diese Süße die Hefe nicht umwandeln kann. E
schau dir dazu auch diesen Beitrag an
viewtopic.php?p=479106&hilit=birkenzucker#p479106
Gruss Klaus
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2023, 14:22
von proton
Nö, deswegen frage ich ja - mit irgendwelchen Süssstoffen möchte ich nicht arbeiten.
Ich dachte daran nach der Hauptgärung aufzusüssen u d dann die Hefen zu Killen (Schwefeln? Hitze?) und dann zwangskarbonisieren?
Wie machen dass die grossen Hersteller?
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2023, 14:34
von Hpm
Hi
vielleicht findest Du dort Antworten auf deine Fragen.
https://forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?t=12423
Gruss Klaus
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2023, 15:55
von Bierwisch
Moin!
Wenn mein Cider etwas zu sauer geworden ist, süße ich mit Milchzucker auf. Der schmeckt nicht so vor, wie Süßstoff.
Vorsicht bei der Zugabe nach der Gärung - das Ganze schäumt extrem auf...
Gruß
Erdferkel
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2023, 16:15
von Exedus
Habe hervorragende Ergebnisse mit der WLP 775 Hefe.
Die erhält den natürlichen Apfelgeschmack und die Restsüße ist angenehm. Einfach ganz normal ansetzen, Hauptgärung machen und dann ab ins Keg und karbonisieren.
Birkenzucker oder ähnliches ist bei der Hefe nicht nötig. Zumindest nicht bei den Apfelsäften, die ich bisher damit vergoren habe.
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2023, 17:48
von maecki-maecki
proton hat geschrieben: Mittwoch 26. Juli 2023, 13:14
Die Amis pasteurisieren die Flaschen nach der Flaschengärung-finde das aber ziemlich riskant…
Kann man im iKegger 5l pasteurisieren? dann könntest Du aufsüssen, pasteurisieren und zwangskarbonisieren im iKegger Fässchen.
Und wenn das klappt sag Bescheid, dann mache ich das auch
Mäcki
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2023, 09:43
von ludiwawa
Abschwefeln ist eine Lösung, da musst du aber genau wissen wieviel g Restzucker zu erwartest (geschmacklich) und messtechnisch alle 12h den richtigen Zeitpunkt finden, die Gährung abzubrechen. Beim Weinbau nimmt man das da:
https://www.dornauer.de/Fruchtwein-Saft ... DIFIT/10gr
Wichtig: Das ist keine Endstation. Der Reifeprozess baut auch den Schwefel wieder ab (weshalb man meist 2-3 Gaben braucht um den Schwefelgehalt einzustellen) wodurch dein Cider irgendwann doch wieder trocken wird. Zusätzliches Problem:
Wenn du zuviel reinschmeisst führt das zu Kopfweh bis Übelkeit.
Süßen mit Birkenzucker ist auch keine wirkliche Lösung, das vertragen erstaunlich viele nicht (wirkt abführend) und das Süßeergebnis ist ggf nicht was du geschmacklich erwartest.
Ich bin inzwischen zur Ausschankmischung übergegangen: Ich hab ein Fass Apfelwein der durchgegoren ist (meist sogar auf ner banalen Weißweinhefe). Der ist dann auch schon karbonisiert (teils eigenes CO2 durch grünschlauchen, dann zwangskarbonisiert bei 1,1bar). Da ich den Most immer auch im 5l Karton "einkoche" hab ich immer genug Süßreserve da um vorm Ausschank die zu erwartende Menge nach Gusto abzumischen, sei es im 3l-Siphon oder im 10l Fass. Nach Gusto sag ich deshalb weil die Geschmäcker tatsächlich immer unterschiedlich sind weshalb man mit einer fertigen Charge eh nie alle zufriedenstellt...
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2023, 15:41
von proton
maecki-maecki hat geschrieben: Mittwoch 26. Juli 2023, 17:48
proton hat geschrieben: Mittwoch 26. Juli 2023, 13:14
Die Amis pasteurisieren die Flaschen nach der Flaschengärung-finde das aber ziemlich riskant…
Kann man im iKegger 5l pasteurisieren? dann könntest Du aufsüssen, pasteurisieren und zwangskarbonisieren im iKegger Fässchen.
Und wenn das klappt sag Bescheid, dann mache ich das auch
Mäcki
Die Idee hatte ich auch schon…wird aber nur mit den nicht isolierten Fässern gehen. Spricht aber nichts dagegen: sous vide stick, große styroporbox und etwas Zeit.
Wäre halt eine Notlösung und ich würde nicht zu lange lagern…
Die Profis machen es anscheinend mit sterilfiltern…das wäre auch im kleineren Maßstab umzusetzen — aber Spaß ist auch was anderes.
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2023, 16:05
von Exedus
Ich werfe noch mal ein, dass durch die Wahl einer geeigneten Hefe das Problem von ganz allein verschwindet

Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2023, 17:27
von proton
hefe…jain- ich befürchte hier zu wenig steuern zu können
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2023, 17:55
von Räuber Hopfenstopf
Es könnte funktionieren, wenn man ein kleines Fass vor der Karbonisierung pasteurisiert. Ich habe 10 Liter Kegs, die ich schon im Braukessel ausgekocht habe. Aber wenn da eine Hefezelle überlebt, geht es irgendwann ab. Also karbonisieren und dann den Druck im Auge behalten. Schwefeln würde ich nicht, wenn man schon was gegen Xylit hat.
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2023, 19:10
von Link21
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2023, 17:55
Es könnte funktionieren, wenn man ein kleines Fass vor der Karbonisierung pasteurisiert. Ich habe 10 Liter Kegs, die ich schon im Braukessel ausgekocht habe. Aber wenn da eine Hefezelle überlebt, geht es irgendwann ab. Also karbonisieren und dann den Druck im Auge behalten. Schwefeln würde ich nicht, wenn man schon was gegen Xylit hat.
Vor Jahren habe ich Mal einen Teil Most ausgären lassen und anschliessend mit einem Teil Süssmost vermsicht. Danach das Gemisch pasteurisiert, abgekühlt, im Keg Zwangskarbonisiert und unter Gegendruck in Flaschen abgefüllt.
Das Ergebnis: Anfangs war es der perfekte Cider. Mit der Zeit wurde die Hefe wieder aktiv, es entstand viel zu viel Druck in der Flasche (zum Glück waren es Bügelflaschen, somit konnte der Druck bei den Dichtungen entweichen) und der Most gärte wieder vollständig aus. Versuch gescheitert...
Ich würde Mal den Vorschlag von Exedus testen.
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2023, 21:43
von maecki-maecki
Exedus hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2023, 16:05
Ich werfe noch mal ein, dass durch die Wahl einer geeigneten Hefe das Problem von ganz allein verschwindet
Mal schauen, was meine tf-6 ergibt, soll ja eher süss sein. Die WLP die Du erwähntest soll ‚dry‘ sein laut denen auf der Webseite…
Mäcki
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Freitag 28. Juli 2023, 13:57
von Exedus
Hi Mäcki,
ich hatte bei den letzten Versuchen bei ca. 11.8°P Stammwürze einen Restextrakt von 2%.
Gärführung bei exakt 20°C für 14 Tage.
Meine Frau trinkt vor allem süßen bis sehr süßen Cider. Wir haben bisher immer Mangrove Jack's Cider Yeast M02 oder Safcider-Hefen genutzt. Bei beiden haben wir bisher immer mit Birkenzucker (6g pro 0,33L!) aufgesüßt. Das hat die süße ergeben, die meiner Frau gefällt.
Bei der WLP775 ist jedoch kein aufsüßen notwendig und meine Frau findet es dennoch "angenehm" süß.
Re: Cider -süss und im Keg
Verfasst: Freitag 28. Juli 2023, 20:16
von mango
Apfelwein haben wir früher oft gemacht.
Am besten schmeckt der als Sauser/Federweisser.
Ich würde einfach in den trockenen Wein im Glas einen Schuss Apfelsaft dazu geben, falls jemand einfach nicht vom Süssen loskommt.