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Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Samstag 4. November 2023, 20:16
von ggansde
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Samstag 4. November 2023, 23:11
von Braubär23858
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Samstag 4. November 2023, 23:22
von §11
Vielleicht hätten wir noch mehr Arbeit in den Vertrieb stecken müssen, um zum Erfolg zu kommen, aber dafür fehlt uns nebenberuflich einfach die Zeit“, heißt es in dem Facebook-Post weiter. I
Das ist, nach meiner Erfahrung, der Punkt an dem die meisten scheitern. Gutes Bier brauen ist das eine, es erfolgreich verkaufen das andere.
Cheers
Jan
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 00:01
von London Rain
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 07:07
von rauchbier
§11 hat geschrieben: ↑Samstag 4. November 2023, 23:22
Das ist, nach meiner Erfahrung, der Punkt an dem die meisten scheitern. Gutes Bier brauen ist das eine, es erfolgreich verkaufen das andere.
Absolut. Das ist auch immer der Gedanke, wenn ich positives Feedback auf das eigene selbstgebraute Bier bekomme a la "Du musst ne Brauerei aufmachen." Vertrieb und Marketing, das sind die großen Bereiche, die mindestens genauso wichtig sind, wie das Brauen selbst. Ganz zu schweigen von einer gleichbleibenden Produktqualität. Tut mir immer leid für die Gründer, die tatsächlich den Schritt gewagt haben. Aber ohne großen Vertriebspartner im Rücken, lässt sich das kaum bewältigen.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 07:15
von BrewerTimothy
Das liest sich wirklich sehr schade
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 07:17
von Stuggbrew
Ja, das sind einfach wirklich zwei Welten.
Ich bewundere ja schon manche die im Bereich 100liter plus Brauen, wo das ganze Bier hingeht

Aber es wirklich als Einnahmequelle und Standbein aufzuziehen ist einfach eine andere Nummer.
Nicht nur die Auflagen beim brauen an sich (wobei den Hen und das Georgs über Lohnbrauereien gingen) ist eben der Verkauf und konstante Absatz das schwierige
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 12:01
von Ras Tafaric
Du kannst noch so ein gutes Produkt haben.. ohne Vertrieb und Logistik gehst du baden.
Ich würd mir das nie zutrauen. Und viele gehen genau daran ein.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 12:18
von ggansde
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 12:39
von Braufex
Hab mir erlaubt den Link zu korrigieren ...
Gruß Erwin
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 13:09
von Y-L
ggansde hat geschrieben: ↑Sonntag 5. November 2023, 12:18
Es gibt natürlich auch Positives:
Sorry, der Link ist fehlerhaft....
EDIT: Geht jetzt, vergessen zu aktualisieren....

Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 13:11
von ggansde
Danke fürs Korrigieren. Geht jetzt.
VG, Markus
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 13:58
von §11
Das Problem mit den Vertrieb ist ja nicht nur der reine Zeitaufwand, sondern auch der „Zeitpunkt“. Will man sein Bier über Läden vertreiben, nützt das halt wenig, wenn man als „Nebenberufler“ nur Abends und am Wochenende Zeit hat, da sind halt bei vielen im LEH und im Getränkehandel die Büros zu.
Auch Gastronomen haben am Wochenende was besseres zu tun als Vertreter zu empfangen. Dazu kommt in Deutschland die Struktur in der Gastronomie. Findet man überhaupt eine „brauereifreie“ Kneipe, braucht die auch Dinge wie eine Zapfanlage, Gläser usw., denn spätestens hierbei handelt es sich meist um Brauereieigentum.
Ein weiteres Problem ist die Logistik. Nicht umsonst besitzt, zum Beispiel Oettinger, seine eigene Logistik.
Jeder sieht 0,33l Flaschen für 3.- im Laden und denkt das man damit „locker“ das Hobby finanzieren kann.
Von 3 Euro gehen ab:
- 19% MwSt : 0.57
- Marge 30%: 0.73
Erlös: 1.30
Davon gehen Kosten wie Verpackung und Rohstoffe ab. Neuglas kostet derzeit 0.20-0.25, heißt eine leere Flasche ohne Bier und Etikett für 3 Euro verkauft würde gerade mal 1 Euro abwerfen. Etiketten kosten wenig, allerdings braucht man eine Stanze und Druckplatten. Rohstoffe kann sich jeder selbst ausrechnen.
Gerade am Anfang kann man problemlos 15-20% als Werbung abschreiben. Die Läden und Gastronomie kauft die Katze ja nicht im Sack.
Überschlägig ist man gut wenn man von den 3 Euro 0.25 als wirklichen Gewinn realisieren kann. Jetzt kann ja jeder sein Gehalt durch 0.25 teilen und weiß wieviele Flaschen man verkaufen muss
Cheers
Jan
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 14:52
von maecki-maecki
§11 hat geschrieben: ↑Samstag 4. November 2023, 23:22
Vielleicht hätten wir noch mehr Arbeit in den Vertrieb stecken müssen, um zum Erfolg zu kommen, aber dafür fehlt uns nebenberuflich einfach die Zeit“, heißt es in dem Facebook-Post weiter. I
Das ist, nach meiner Erfahrung, der Punkt an dem die meisten scheitern. Gutes Bier brauen ist das eine, es erfolgreich verkaufen das andere.
Cheers
Jan
Und noch weiter gefasst gilt das für beinahe alle Startups auch in anderen Branchen.
Mäcki
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 16:22
von §11
maecki-maecki hat geschrieben: ↑Sonntag 5. November 2023, 14:52
§11 hat geschrieben: ↑Samstag 4. November 2023, 23:22
Vielleicht hätten wir noch mehr Arbeit in den Vertrieb stecken müssen, um zum Erfolg zu kommen, aber dafür fehlt uns nebenberuflich einfach die Zeit“, heißt es in dem Facebook-Post weiter. I
Das ist, nach meiner Erfahrung, der Punkt an dem die meisten scheitern. Gutes Bier brauen ist das eine, es erfolgreich verkaufen das andere.
Cheers
Jan
Und noch weiter gefasst gilt das für beinahe alle Startups auch in anderen Branchen.
Mäcki
In anderen Branchen hab ich aber keine Erfahrung

Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 16:52
von Danyo
Ich habe mal beinahe bei einem Limonade Startup angefangen. Nach der Zusage des Unternehmens habe ich mich mit einem Freund über das Potenzial und die Perspektive unterhalten. Der war im Vertrieb von Diageo tätig und hat nach 5 Fragen geraten die Finger von der Stelle zu lassen.
Die Getränke-Industrie hat eine starke Marketingmaschine. Außendienst, Werbung, Promotion.
Dazu wollen die wenigsten Streckengeschäft. Das heißt mam hat auch wieder die Not erstmal Listungen im Zwischenhandel zu erreichen.
Ich habs gelassen. Das Unternehmen war 7 Monate später aufgelöst.
Das bewahrt mich nach jeder privaten Veranstaltung wo man massiven Zuspruch bekommt, hier gründerische Höhenflug zu machen.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 16:56
von BrewerTimothy
§11 hat geschrieben: ↑Sonntag 5. November 2023, 13:58
. Jetzt kann ja jeder sein Gehalt durch 0.25 teilen und weiß wieviele Flaschen man verkaufen muss
Cheers
Jan
Und dann hast Du noch EkSt zu zahlen, KV etc
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 17:06
von Danyo
Was mich gedanklich reizt sind Genossenschaftsmodelle. Hat das mal jemand aus dsr Community erwogen?
Da könnte man vielleicht erstmal für den Bedarf von ein paar Interessierten produzieren. Dann ggf. Etwas mehr, dass dann verkauft werden kann. Und auch Vertrieb etc. könnte gg. Genossenschaftsanteile erfolgen. Mit den Anteilen könnte man wiederum Genussrechte erwerben.
Wenn einem Genossenschaften zu angestaubt sind, könnten DAOs einen interessanten technischen Rahmen bieten.
Aber wie immer ist die Rechtslage vermutlich nicht so trivial dabei.
Ich fand den Community Artikel zu dem Unternehmen
https://1e9.community/t/demokratische-u ... ragon/9190
Recht inspirierend.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 18:11
von §11
Die Klosterbrauerei Reutberg ist eine Genossenschaft die nächstes Jahr Hundertjähriges hat. Auch Heute hat man wenig Chancen Genossenschaftsanteile zu bekommen, scheint also ein noch sehr aktuelles Modell zu sein
https://klosterbrauerei-reutberg.de/#xl_xr_page_start
Cheers
Jan
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 19:29
von Danyo
Schönes Beispiel.
Was ich schon länger denke, ist das Genossenschaftsmodelle eine gewisse Resilienz beisteuern können.
Habe jetzt zwar etwas kleiner gedacht ;) ein Start könnte sein, gemeinsam nutzbares Equipment und Sudhaus aufzubauen.
Irgendwann ein Gewerbe ... kleiner Verkauf im direkten Umfeld. Darüber die Option die genossenschaftliche Kasse und damit die Hardware auszubauen.
Aber mal schauen ... erstmal braue ich mal ein Jahr bevor ich wilde Crowdunternehmen erdenke. Ich glaube aber das wäre ein spannender Weg vorsichtig aus dem Hobby raus zu wachsen.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 19:40
von Stuggbrew
Hallo Danyo,
Da würde ich im nächsten Schritt wirklich eher auf Lohnbrauer gehen. Bei uns in Tirol haben wir einige kleinere Gasthausbrauereien die da einigermaßen offen sind.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 19:58
von Danyo
Danke für den gut gemeinten Rat. Das wäre der Weg den Bergmann hier gegangen ist.
Aber das ist so erstmal gar nicht mein Ziel. Ich muss hier nicht auf biegen und brechen schnell in den Vertrieb.
Mich würde ja eher der community/gemeinschaftsgedanke reizen. Quasi zoigl 2.0
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 20:03
von Alt-Phex
Ich rate den Leuten immer wieder, es erstmal im Lohnsud-Verfahren zu versuchen, ehe man sich da eine Brauerei für sattes Geld hinstellt.
Im schlimmsten Fall bleibt man auf ein paar Paletten Bier sitzen. Das sehe ich als Luxus-Problem an und der finanzielle Verlust ist überschaubar.
Erst kürzlich habe ich bei einem Bier mit einem bekannten Craft-Brauer gesprochen. Fazit: Leben kann er davon nicht, das ganze trägt sich zwar von alleine, aber wirtschaftlich ist das nicht wirklich. Und an den Punkt und Bekanntheitsgrad muss man erstmal kommen.
Wie Jan schon geschrieben hat, verleiten die 3 Euro pro Pulle zu angenommenen Verdiensten, die es aber gar nicht gibt. Und nicht nur Brauer ist ein Lehr- und Studienberuf. Auch Marketing, Design und Steuer will gelernt sein. In der Romantik des Quereinsteigers wartet die Welt nur auf sein neues Bier. Die Realität sieht aber leider anders aus.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 20:05
von §11
Danyo hat geschrieben: ↑Sonntag 5. November 2023, 19:29
Schönes Beispiel.
Was ich schon länger denke, ist das Genossenschaftsmodelle eine gewisse Resilienz beisteuern können.
Habe jetzt zwar etwas kleiner gedacht ;) ein Start könnte sein, gemeinsam nutzbares Equipment und Sudhaus aufzubauen.
Irgendwann ein Gewerbe ... kleiner Verkauf im direkten Umfeld. Darüber die Option die genossenschaftliche Kasse und damit die Hardware auszubauen.
Aber mal schauen ... erstmal braue ich mal ein Jahr bevor ich wilde Crowdunternehmen erdenke. Ich glaube aber das wäre ein spannender Weg vorsichtig aus dem Hobby raus zu wachsen.
Das Problem ist das Bierbrauen viel Platz braucht und auf der anderen Seite halt Kunden braucht. So ein Konzept mit „geteiltem“ Equipment wäre halt in der Stadt spannend, weil hier die Leute weniger Platz haben um selbst zu Hause zu brauen. Allerdings konnte sich Mashpit auch nicht behaupten.
Cheers
Jan
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 20:53
von Danyo
Mashpit klingt interessant.
Aber auch ne andere Dimension.
Ich träume vor mich hin, dass irgendwann meine Runde von 3-4 Männern vielleicht noch ein paar andere Gruppen im Umfeld findet.
Aber war auch eher ne spontane Spinnerei, da ich in einer richtigen Gründung keine Perspektive sehe und trotzdem steigender Nachfrage gegenüber stehe.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 23:06
von Alt-Phex
Die "steigende Nachfrage" kennt jeder Hobbybrauer. Das ist nichts besonderes und man sollte sich davon auch nicht verleiten lassen. Spätestens wenn man dann den realen Literpreis, den man dafür nehmen müsste, in den Ring wirft, werden die Augen groß und das Portemonnaie klein.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 23:17
von Danyo
Alt-Phex hat geschrieben: ↑Sonntag 5. November 2023, 23:06
Die "steigende Nachfrage" kennt jeder Hobbybrauer. Das ist nichts besonderes und man sollte sich davon auch nicht verleiten lassen. Spätestens wenn man dann den realen Literpreis, den man dafür nehmen müsste, in den Ring wirft, werden die Augen groß und das Portemonnaie klein.
Keine Sorge - ich habe nicht vor mich zu irgendwas "verleiten zu lassen". Wie oben bereits beschrieben, habe ich bereits in der Vergangenheit der Versuchung wiederstanden ;)
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 5. November 2023, 23:35
von maecki-maecki
§11 hat geschrieben: ↑Sonntag 5. November 2023, 16:22
In anderen Branchen hab ich aber keine Erfahrung
Ich zumindest in ein paar…
Mäcki
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Freitag 26. Januar 2024, 17:28
von Lanzbräu
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenf ... 93823.html Ich bin total geschockt, vor allem, da es schon einen Rettungsversuch mit Crowd Funding gab...schlimm auch die Sache mit der Hefe.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2024, 21:37
von London Rain
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Donnerstag 1. Februar 2024, 06:56
von emjay2812
Die Koblenzer Brauerei ist auch Geschichte.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Freitag 2. Februar 2024, 16:52
von stahlsau
frag mich schon woran das lag bei der Koblenzer, die waren ja schon seit etlichen Jahren am rumkrebsen. Nichts mehr investiert etc, alles sanierungsbedürftig, vermutlich mangels Masse.
Vermutlich auch so eine Mischung aus Pech und der einen oder anderen falschen Entscheidung. Am Geschmack oder der Qualität des Biers liegts wahrscheinlich nur selten.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Freitag 2. Februar 2024, 20:55
von Frommersbraeu
Ich glaube einfach in Deutschland haben wir einen zu großen Preisdruck beim Bier. Mal gönnt man sich vielleicht das "teure" Bier einer kleinen Brauerei, aber wenn's dann um Masse für die Grillparty geht, wird eher der Ortsübliche Kasten Bier im Supermarkt geholt. Das machts schwer mit dem Absatz an privat, noch schwerer ist es an die Gastro zu kommen. Mit den abnahme Verträgen haben die mittleren und großen Brauereien den Markt in der Hand. Da helfen Qualität und Geschmack leider auch nicht weiter...
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Freitag 2. Februar 2024, 21:42
von rauchbier
Frommersbraeu hat geschrieben: ↑Freitag 2. Februar 2024, 20:55
aber wenn's dann um Masse für die Grillparty geht, wird eher der Ortsübliche Kasten Bier im Supermarkt geholt. Das machts schwer mit dem Absatz
Was dann im Supermarkt oftmals das Wochenangebot der nationalen Größen von Veltins & Co ist.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Mittwoch 21. Februar 2024, 15:27
von Beerkenauer
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Mittwoch 21. Februar 2024, 15:37
von ggansde
Mist, wo bekomme ich dann demnächst meine ultimative Kölschhefe her?
VG, Markus
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Mittwoch 21. Februar 2024, 21:08
von Zoigl Jehovas
Schade! Das Wiess find ich genial.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Donnerstag 16. Mai 2024, 12:53
von Lanzbräu
Für die Maisacher Brauerei gibt es eine Rettung
LINK
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Donnerstag 30. Mai 2024, 00:30
von London Rain
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Samstag 1. Juni 2024, 04:52
von Scheibelhund
Frommersbraeu hat geschrieben: ↑Freitag 2. Februar 2024, 20:55
Ich glaube einfach in Deutschland haben wir einen zu großen Preisdruck beim Bier. Mal gönnt man sich vielleicht das "teure" Bier einer kleinen Brauerei, aber wenn's dann um Masse für die Grillparty geht, wird eher der Ortsübliche Kasten Bier im Supermarkt geholt. Das machts schwer mit dem Absatz an privat, noch schwerer ist es an die Gastro zu kommen. Mit den abnahme Verträgen haben die mittleren und großen Brauereien den Markt in der Hand. Da helfen Qualität und Geschmack leider auch nicht weiter...
Genau so ist es. Auch die Aussagen, daß man für gutes Bier mehr ausgeben würde ist spätestens im Getränkemarkt Makulatur. Oft scheitert es an wenigen Euros für einen Kasten.
Daher mein Rat: Ohne eigene Gastronomie ist das Brauen kein Geschäft. Wenn man in den eigenen Räumen ausschenken kann entfällt die nervige Auseinandersetzung mit dem Markt und Flaschen oder Fässer entfallen als Arbeits- und Kostentreiber.
Leider ohne einen Batzen Geld und fehlenden geeigneten Immobilien nur in Ausnahmefällen umsetzbar
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Montag 3. Juni 2024, 05:42
von Scheibelhund
Danyo hat geschrieben: ↑Sonntag 5. November 2023, 19:29
Schönes Beispiel.
Was ich schon länger denke, ist das Genossenschaftsmodelle eine gewisse Resilienz beisteuern können.
Habe jetzt zwar etwas kleiner gedacht ;) ein Start könnte sein, gemeinsam nutzbares Equipment und Sudhaus aufzubauen.
Irgendwann ein Gewerbe ... kleiner Verkauf im direkten Umfeld. Darüber die Option die genossenschaftliche Kasse und damit die Hardware auszubauen.
Aber mal schauen ... erstmal braue ich mal ein Jahr bevor ich wilde Crowdunternehmen erdenke. Ich glaube aber das wäre ein spannender Weg vorsichtig aus dem Hobby raus zu wachsen.
Die Brauerei in Reutberg gibts schon ewig. Neue Braugenossenschaften haben es schwer und schließen oft nach wenigen Jahren etwa in Wächtersbach oder Wolnzach. Man kann das Rad nicht neu erfinden
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Montag 3. Juni 2024, 07:10
von emjay2812
Jetzt keine kommerzielle Brauerei, aber ein Beispiel was man alles falsch machen kann.
Wir hatten im Nachbarort eine Hausbrauerei. Enthusiastisch gestartet, mit eigenen Schankwagen auf den Festen der Region.
Eigentlich eine Goldgrube, hätte der Besitzer es richtig gemacht. Idyllischer Wanderort in der Eifel. Durch Geld Knappheit und wahrscheinlich auch mangelndem kaufmännischen Wissen wurde die Brauerei heruntergewirtschaftet. War Geld da, konnte Koch und Brauer beschäftigt werden, und die Qualität des Essens und des Bieres war fantastisch. Fehlte Geld, kochte der Wirt bzw. dessen Frau und der Wirt braute, die Qualität sank deutlich. Man wusste aber nie, in welchem Modus sich das Lokal gerade befand.
Mehr Konstanz, ein Biergarten (Platz wäre vorhanden gewesen), Events wie Oktoberfest etc. hätten sicher viele Leute angelockt.
Der Wirt starb, die Brauerei wurde verkauft und jetzt Braut jemand der aus einem Spartenkanal bekannt ist, ein überteuertes Bier, das während des Braunes an einem Goldnugget vorbeiläuft. Keine Gastronomie, kein Ausschank, nur online Verkauf.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Montag 3. Juni 2024, 21:14
von afri
Dass Genossenschaft funktioniert, hat seit immerhin sechs Jahren die Nordstadt braut! in Hannover bewiesen. Zwar noch ohne eigene Brauerei aber dafür viel Eigeninitiative werden lokale Events bespielt und Supermärkte in der Region beliefert.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Samstag 29. März 2025, 11:46
von Lanzbräu
Mit großer Bestürzung lese ich grad diesen Artikel zur Olchinger Braumanufaktur;
hier war ich im Biergarten bei einer Radltour schon des Öfteren gesessen und es immerzu genossen,
hier zum Beispiel bei einem tollen Weißbier.
Extrem schade und schmerzlich, sollte eine Rettung nicht gelingen! Wenn aber aus knapp 100.000ltr Bier plötzlich nur noch 50.000 werden und das Pfand-System obendrein auf die Gewinnrechnung drückt, ist das alles sehr bedauerlich. Ich drücke dem Team die Daumen.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 30. März 2025, 08:52
von Matze
Ein Bekannter ist auch aus dem Hobby rausgewachsen und hat seine Brauerei vergrößert. Hat dafür einen Anbau ans Haus gemacht. Flaschenbier macht er so wenig wie möglich, weil es einen sehr hohen Aufwand bedeutet. Das meiste Bier verkauft er
auf Festen in der Umgebung, aber es ist halt zeitlich ein riesiger Aufwand. Momentan braut er im Jahr ca. 150-180 hl. Da er noch ein paar Tage irgendwo angestellt ist, muss er nicht zu 100% davon leben.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 30. März 2025, 15:58
von dierabenfliegen
Ich bewundere jeden, der sich traut, eine kleine Brauerei zu gründen. Ein Bekannter von mir arbeitet in einer lokalen Brauerei in der Abfüllung. Wenn ich sehe, was die für einen Aufwand in der Reinigung der Flaschen betreiben, dann frage ich mich wie sich das im kleinen Stil lohnen soll.
Auf der anderen Seite hat bei uns vor ein paar Jahren in der nächsten Stadt eine Brauerei neu aufgemacht. Brauen ein Helles und ein Weißbier und haben mW keine Brauereigaststätte. Aber da ist der Preiskampft schon hart und vor allem muss man gegen die Auswahl im Getränkemarkt bestehen. Wenn der Lokalpatriotismus mal verflogen ist, dann wird das nicht einfach.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Mittwoch 2. April 2025, 22:47
von Matze
dierabenfliegen hat geschrieben: ↑Sonntag 30. März 2025, 15:58
Ich bewundere jeden, der sich traut, eine kleine Brauerei zu gründen. Ein Bekannter von mir arbeitet in einer lokalen Brauerei in der Abfüllung. Wenn ich sehe, was die für einen Aufwand in der Reinigung der Flaschen betreiben, dann frage ich mich wie sich das im kleinen Stil lohnen soll.
Auf der anderen Seite hat bei uns vor ein paar Jahren in der nächsten Stadt eine Brauerei neu aufgemacht. Brauen ein Helles und ein Weißbier und haben mW keine Brauereigaststätte. Aber da ist der Preiskampft schon hart und vor allem muss man gegen die Auswahl im Getränkemarkt bestehen. Wenn der Lokalpatriotismus mal verflogen ist, dann wird das nicht einfach.
Mit Flaschenbier bestehen ist glaube ich ziemlich hartes Brot.
Entweder man hat selber eine gut frequentierte Gaststätte und kann vielleicht zusätzlich noch das eine oder andere Fest stemmen und den besseren Literpreis mitnehmen oder man hangelt sich von Monat zu Monat. FürstWiacek in Berlin ist, wie
ich gelesen habe, stark im Export. Andere Länder schätzen die
Brauspezialitäten vielleicht mehr und zahlen angemessenere Preise. Deutschland ist mit Brauereien im Verhältnis zum Absatz (leider) überbesetzt. Purer Verdrängungswettbewerb. In vielen Brauereien lebt man seit Jahren von der Substanz und wenn was Größeres kaputt geht, muss man den Schlüssel rumdrehen.
Von den vielen Neugründungen der Craft-Bier-Welle werden die nächsten Jahre nur Wenige überleben, einfach weil unterm Strich
zu wenig hängenbleibt oder weil einem als Quereinsteiger doch
ein paar Basics fehlen.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Donnerstag 3. April 2025, 07:44
von rauchbier
Nachdem die "ich mach im Hinterzimmer-/Garage eine Brauerei auf"-Gründer der Craftbeer-Welle aufgegeben haben, trifft es nun leider auch viele der mittelständische Brauereien, auch außerhalb des Craftbeer-Segments mit viel Tradition. In der Tat scheint für einige Craft-Brauer der Export wesentlich zu sein. Ich denke, dass das Exportgeschäft für die kleineren Brauereien auf lange Sicht leider auch nicht tragfähig bleiben wird. Die stark gestiegenen Kosten im Export machen einigen kleinen Brauereien jetzt schon zu schaffen.
Re: Die nächsten Kleinbrauereien schließen
Verfasst: Sonntag 6. April 2025, 22:43
von Invalid Stout
Und in allen Ländern, wo man exportieren möchte, gibts auch schon vor Ort neue Brauereien... Der anvisierte Markt ist also nicht unbedingt gegeben.