Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Hallo miteinander
Hätte da mal eine Frage, und zwar sind mir die ca 21 liter Bier die ich am Ende abfülle nun etwas zu wenig. Da ich aber erst vor ca. 5 Monaten mit dem brauen angefangen habe, und nicht schon wieder viel Geld für eine neue Brauanlage ausgeben möchte und kann, wäre meine Frage, ob ich einfach 20 liter Bier mit hoher Stammwürze brauen kann, und dieses dann mit abgekochtem Wasser verlängern kann?
Hoffe die Frage war verständlich und danke schon mal für eure Antworten
Werner
Hätte da mal eine Frage, und zwar sind mir die ca 21 liter Bier die ich am Ende abfülle nun etwas zu wenig. Da ich aber erst vor ca. 5 Monaten mit dem brauen angefangen habe, und nicht schon wieder viel Geld für eine neue Brauanlage ausgeben möchte und kann, wäre meine Frage, ob ich einfach 20 liter Bier mit hoher Stammwürze brauen kann, und dieses dann mit abgekochtem Wasser verlängern kann?
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- rakader
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Suche nach High Gravity - das ist Deine Lösung. Das Prinzip: Du braust stärker ein und verdünnst auf Zielstammwürze vor dem Anstellen. Mehr als 20% sollten es nicht sein, somit: 21 l auf 25 l ist in Ordnung.
Gruß
Radulph
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- brewnsvik
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Hallo Werner,
ja, das kannst du machen. Beachte, dass die Hopfenausnutzung in konzentrierten Würzen etwas schlechter ist (du benötigst also etwas mehr Hopfen). Bei dieser geringen Verdünnung hast du hinsichtlich Farbe und Geschmack (tendenziell dunkler/kräftiger mit steigender Konzentration) nicht viel zu befürchten. Wie du schon sagtest, verwende am besten abgekochtes Wasser. (Ich habe auch schon mehrfach stilles Mineralwasser aus der Flasche verwendet und nie Probleme damit gehabt. Es hat den Vorteil, dass ich es in den Tiefkühler stellen kann und so auf Anhieb ein ganzes Stück näher an der Anstelltemperatur bin.) Probier es einfach mal aus und berichte!
ja, das kannst du machen. Beachte, dass die Hopfenausnutzung in konzentrierten Würzen etwas schlechter ist (du benötigst also etwas mehr Hopfen). Bei dieser geringen Verdünnung hast du hinsichtlich Farbe und Geschmack (tendenziell dunkler/kräftiger mit steigender Konzentration) nicht viel zu befürchten. Wie du schon sagtest, verwende am besten abgekochtes Wasser. (Ich habe auch schon mehrfach stilles Mineralwasser aus der Flasche verwendet und nie Probleme damit gehabt. Es hat den Vorteil, dass ich es in den Tiefkühler stellen kann und so auf Anhieb ein ganzes Stück näher an der Anstelltemperatur bin.) Probier es einfach mal aus und berichte!
Cheers, JP
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Das ist für die meisten Stile sicher richtig. Wenn ich allerdings ein richtig karamellbetontes Bier haben möchte, dann sind es bei mir auch schon mal 50%. Da spare ich mir eine ganze Menge Kochzeit. Übertreiben sollte man es vermutlich nicht, um ein Anbrennen zu verhindern. Zumindest dieses Problem hatte ich bislang noch nicht.
Cheers, JP
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Hi Radulph,
Ich greif Deinen Post mal mit einer Frage zu High Gravity auf:
Du schreibst, dass es nicht mehr als 20% Verdünnung sein sollen. In älteren Posts zu diesem Thema (u.a. auch von Dir) kommt häufig die Aussage, dass man das Bier stark verwässere, worunter der Geschmack leide, wenn man zu stark verdünnt.
Leuchtet mir auch ein, wenn ich ein Bier mit Stw. 13°P haben will und dummerweise auf 10°P verdünne.
Nun ist ein Rezept auf eine bestimmte Stammwürze geplant und im Brauprozess wird zu Beginn einfach viel dicker eingebraut und anschließend korrekt verdünnt. Warum sollte mein Bier nun leer schmecken, weil ich um mehr als 20% verdünne.
Beispiel: 10L Würze dick eingebraut auf 20°P verdünne ich mit 5L Brauwasser auf ca. 13,3°P. Das Zielbier soll genau diesen Wert haben. Wäre ja eine deutlich stärkere Verdünnung. Worin läge der geschmackliche Unterschied zu einem Bier, bei dem ohne Verdünnen bei gleicher Schüttung/Hopfung vor dem Anstellen 15L mit 13,3°P herauskämen? Woher kommt die oftmals beschriebene Leere?
Ist übrigens keine Kritik, mir geht's rein ums Verständnis. Ist natürlich etwas theoretisch und vermutlich blende ich etwas wichtiges aus... Kannst Du oder jemand aus dem Forum hier weiterhelfen?
Gruß, Sven
Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Ich habe jahrelang High Gravity gebraut um aus meinem 19L Topf 20-22L fertiges Bier zu bekommen. Die haben alle nicht leer geschmeckt. Siehe meine "Anleitung" unter: viewtopic.php?t=14568
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Das kann man nicht so unwidersprochen stehen lassen. Eine eherne Regel besagt, nicht mehr als 20 %, um Geschmacksveränderungen vorzubeugen. Ich habe von keinem Braukollegen je etwas anderes vernommen, der High Gravity macht. Ich selbst verwende selten mehr als 15 % wie sich auch Hefestarter über 10 % geschmacklich auswirken. Das liegt einfach an der Geschmacksschwelle. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber hier gibt es ja einige Experten vom Fach. Anders gesagt: Ab 20 % steigt die Wahrscheinlichkeit eine Geschmacksveränderung zu schmecken (dünnes Bier) stark an. Das deckt sich bei mir mit x Suden; in Erinnerung habe ich ein Böhmisch Dunkel 25 L Dekoktion, 15 °P, das ich durch Falschberechnung mit 5,5 l HG auf Zielstammwürze verdünnte (verdünnen musste). Und ein Faktor ist, wie altphex in seinem Faden sagt auch, ob es eine Platobombe ist oder nicht. Warum, weiß ich auch nicht. Bei leichteren Bieren schlägt die Geschmacksveränderung wohl weniger ins Kontor. Wenn es Ausnahmen gibt, sollte man die benennen. Sicher kann man sagen, dass man unter 20 % auf der sicheren Seite ist.brewnsvik hat geschrieben: ↑Montag 8. Januar 2024, 14:41Das ist für die meisten Stile sicher richtig. Wenn ich allerdings ein richtig karamellbetontes Bier haben möchte, dann sind es bei mir auch schon mal 50%. Da spare ich mir eine ganze Menge Kochzeit. Übertreiben sollte man es vermutlich nicht, um ein Anbrennen zu verhindern. Zumindest dieses Problem hatte ich bislang noch nicht.
Der Kleine Brauhelfer 2 hat HG eingebaut und gleicht die Nachgussmengen automatisch an, nicht aber Ausbeute, Zielstammwürzen, Bittere etc., ich denke, das ist OK so.
Edit: Hopfenausnutzung gelöscht
Zuletzt geändert von rakader am Dienstag 9. Januar 2024, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Hallo Radulph,
ich spreche ja nur aus eigener Erfahrung und kann den Eindruck eines dünnen Bieres nicht teilen. Mir fällt eher auf, dass die Biere dunkler und karamelliger werden, wenn ich konzentrierte Würzen koche und anschließend auf die Zielstammwürze verdünne. Es kann natürlich sein, dass andere Leute mein Bier anders bewerten würden, hierfür fehlt mir bislang das Publikum. Ich benutze übrigens die Tinseth-Formel zum Berechnen der Hopfenausnutzung (das ist doch die "hop utility", wenn ich das richtig verstehe). Diese sinkt, wenn die Extraktkonzentration steigt.
ich spreche ja nur aus eigener Erfahrung und kann den Eindruck eines dünnen Bieres nicht teilen. Mir fällt eher auf, dass die Biere dunkler und karamelliger werden, wenn ich konzentrierte Würzen koche und anschließend auf die Zielstammwürze verdünne. Es kann natürlich sein, dass andere Leute mein Bier anders bewerten würden, hierfür fehlt mir bislang das Publikum. Ich benutze übrigens die Tinseth-Formel zum Berechnen der Hopfenausnutzung (das ist doch die "hop utility", wenn ich das richtig verstehe). Diese sinkt, wenn die Extraktkonzentration steigt.
Cheers, JP
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Danke für eire zahlreichen Antworten. HG ist genau was ich gesucht habe und ich denke ich serde es einfach mal versuchen
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Hallo JP, dass sie dunkler werden, möchte ich gar nicht abstreiten. Karamelliger ist, so glaube ich, ein Trugschluss, der sich beim Verdünnen wieder egalisiert. Ich muss das selbst mal mit einem Splitsud vergleichen.brewnsvik hat geschrieben: ↑Dienstag 9. Januar 2024, 07:32 Hallo Radulph,
ich spreche ja nur aus eigener Erfahrung und kann den Eindruck eines dünnen Bieres nicht teilen. Mir fällt eher auf, dass die Biere dunkler und karamelliger werden, wenn ich konzentrierte Würzen koche und anschließend auf die Zielstammwürze verdünne. Es kann natürlich sein, dass andere Leute mein Bier anders bewerten würden, hierfür fehlt mir bislang das Publikum. Ich benutze übrigens die Tinseth-Formel zum Berechnen der Hopfenausnutzung (das ist doch die "hop utility", wenn ich das richtig verstehe). Diese sinkt, wenn die Extraktkonzentration steigt.
Was die Hopfenausnutzung anlangt, ist es mir noch nie aufgefallen. Ich schaue beim HG immer aufs Wasser. Aber Du hast Recht. Die Unterschiede sind in der Tat veritabel. Ist mir erst jetzt dank Deines Beitrages im Kleinen Brauhelfer aufgefallen. Man lernt nie aus. Danke dafür!
Viele Grüße
Radulph
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Da sprichst du einen guten Punkt an: Vergleiche von Suden sind selten fair, da meist mehr als eine Variable verändert wurde. Ich bin gespannt, was dein Test der "Karamellhypothese" ergibt. Freut mich, dass ich hinsichtlich Hopfenausnutzung helfen konnte.rakader hat geschrieben: ↑Dienstag 9. Januar 2024, 12:07Hallo JP, dass sie dunkler werden, möchte ich gar nicht abstreiten. Karamelliger ist, so glaube ich, ein Trugschluss, der sich beim Verdünnen wieder egalisiert. Ich muss das selbst mal mit einem Splitsud vergleichen.brewnsvik hat geschrieben: ↑Dienstag 9. Januar 2024, 07:32 Hallo Radulph,
ich spreche ja nur aus eigener Erfahrung und kann den Eindruck eines dünnen Bieres nicht teilen. Mir fällt eher auf, dass die Biere dunkler und karamelliger werden, wenn ich konzentrierte Würzen koche und anschließend auf die Zielstammwürze verdünne. Es kann natürlich sein, dass andere Leute mein Bier anders bewerten würden, hierfür fehlt mir bislang das Publikum. Ich benutze übrigens die Tinseth-Formel zum Berechnen der Hopfenausnutzung (das ist doch die "hop utility", wenn ich das richtig verstehe). Diese sinkt, wenn die Extraktkonzentration steigt.
Was die Hopfenausnutzung anlangt, ist es mir noch nie aufgefallen. Ich schaue beim HG immer aufs Wasser. Aber Du hast Recht. Die Unterschiede sind in der Tat veritabel. Ist mir erst jetzt dank Deines Beitrages im Kleinen Brauhelfer aufgefallen. Man lernt nie aus. Danke dafür!
Viele Grüße
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Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Man sollte beim Verdünnen darauf achten, dass Leitungswasser sehr viel Sauerstoff enthält.
Also entweder vor der Gärung verdünnen oder mit abgekochtem Wasser danach.
Von einer allgemeinen 20% Regel halte ich gar nichts. Bei einem Pils mag man da Unterschiede schmecken, bei einem IPA vermutlich eher weniger. Da sehe ich keinerlei Probleme aus einem IPA ein Pale Ale zu zaubern.
High Gravity mit Verdünnung nach oder während der Gärung kann bei Hefeweizen vorteilhaft sein, da bei höherer Stammwürze mehr Ester gebildet werden können.
Also entweder vor der Gärung verdünnen oder mit abgekochtem Wasser danach.
Von einer allgemeinen 20% Regel halte ich gar nichts. Bei einem Pils mag man da Unterschiede schmecken, bei einem IPA vermutlich eher weniger. Da sehe ich keinerlei Probleme aus einem IPA ein Pale Ale zu zaubern.
High Gravity mit Verdünnung nach oder während der Gärung kann bei Hefeweizen vorteilhaft sein, da bei höherer Stammwürze mehr Ester gebildet werden können.
Re: Mit 25 liter Braukessel 30 liter Bier brauen
Etwas Evidenz gibt es hier: https://brulosophy.com/2022/03/21/exbee ... ale-lager/
Sind etwas über 20% und kein signifikanter Unterschied. Ganz fair ist das Experiment m. E. auch nicht, da einfach am Nachguss gespart wurde und später verdünnt. Hier hat man m. E. eher gezeigt, dass man bei dem Setup mit wenig Nachguss auskommt und fast keinen Nachteil hat (auch nicht bei der Ausbeute).
Ich denke für einen guten Vergleich sollte man eher ein reines Vorderwürze Bier machen und zum Vergleich das gleiche z. B. 40% High Gravity (auch ohne Nachgüsse). Vorderwürze weil man damit Unterschiede bei der Läuterarbeit und unterschiedliche Nachgussmengen ausschließen kann.
Ich rechne da nicht mit einem großen Unterschied.
Sind etwas über 20% und kein signifikanter Unterschied. Ganz fair ist das Experiment m. E. auch nicht, da einfach am Nachguss gespart wurde und später verdünnt. Hier hat man m. E. eher gezeigt, dass man bei dem Setup mit wenig Nachguss auskommt und fast keinen Nachteil hat (auch nicht bei der Ausbeute).
Ich denke für einen guten Vergleich sollte man eher ein reines Vorderwürze Bier machen und zum Vergleich das gleiche z. B. 40% High Gravity (auch ohne Nachgüsse). Vorderwürze weil man damit Unterschiede bei der Läuterarbeit und unterschiedliche Nachgussmengen ausschließen kann.
Ich rechne da nicht mit einem großen Unterschied.
Jetzt mal Bier bei die Fische!