Theorie hinter der Eiweissrast
Verfasst: Dienstag 30. April 2024, 10:25
Moins,
Wie die Optima bei Amylasen liegen, dürfte jedem nicht ganz blutigen Anfängerbrauer einigermaßen bekannt sein. Was die Amylasen sind, wie sie auf Stärke wirken, wo und wie man die Wirkung mit verschiedenen Rasttemperaturen beeinflussen kann.
Normal bekannt ist (mir zumindest), dass man eine Eiweissrast einbaut, wenn man helles Malz verwendet oder Rohfrucht verwendet, da hier Aminosäuren im Defizit sind, nicht oder schwach denaturierte Proteine aber gut vorhanden. Man verwendet so um die 57°C und erhält damit einen etwas stabileren Schaum da Eiweisse in mittellange Proteinketten gespalten werden. Aminosäuren (FAN) fallen dabei für die Hefenahrung auch ab, da die Proteasen bzw welche Enzyme auch immer dort noch zum Einsatz kommen, die Eiweisse auch kleiner zerhacken.
57°C scheint dabei eine Art Kombirast zu sein, bei der beides abfällt und sich die Balance hält. 10-15 Minuten das allgemein anerkannte Normlevel.
Ich habe für meinen Maibock entsprechend ein Maischprogramm ausgelegt. Ich hatte als Basis Pilsner mit einem Anteil Münchner für die Farbe und den Geschmack. Dabei scheint durch die hohe Stammwürze bedeutend zu viel langkettige Proteinreste vorzuliegen, da der Schaum viel zu stabil ist und das Glas zu 2/3 Schaum enthält, der nur sehr langsam kollabiert und gut am Glas anhaftet. Das Bier ist klar, Eiweisstrübung ist durch Irish Moss keine sichtbar. Andere Braufehler und Einschenkfehler schließ ich jetzt mal aus.
Die Theorie sagt, dass je niedriger die Temperatur bei der Proteaserast, desto feiner zerhackt das Eiweiss, heisst mehr Aminosäuren. Je wärmer, desto mehr größere schaumstabilisierende Stücken.
Kann man also wie folgt planen?
Bockstammwürze bei hellen Malzen - Eiweissrast bei 52°C 10-15 Minuten
Ziel der Übung: Übermäßigen Schaum reduzieren, FAN freisetzen für die Hefe
Viel Rohfrucht oder Weizenanteil - Eiweissrast bei 57 für 5-10 Minuten
Überschüssiges Protein abbauen und Eiweisstrübung reduzieren.
Stammwürze um die 12°P bei hellen Malzen, bzw bei allen anderen Schüttungen - Eiweissrast bei 57°C für 5-15 Minuten (je nach Schüttung)
FAN erzeugen. Ggf kann man darauf verzichten, wenn keine Rohfrucht, Weizen oder ähnliches dabei ist, da die Malze gut gelöst sind.
Ich habe bei der Recherche gelesen dass es Proteaserasten um die 60°C gibt. Wie passen die da rein? Wie legt man für seine Schüttung das Proteinprofil aus und was macht das mit dem Geschmack?
Haben wir einen Brauer hier der sich mit der Theorie auskennt?
Wie die Optima bei Amylasen liegen, dürfte jedem nicht ganz blutigen Anfängerbrauer einigermaßen bekannt sein. Was die Amylasen sind, wie sie auf Stärke wirken, wo und wie man die Wirkung mit verschiedenen Rasttemperaturen beeinflussen kann.
Normal bekannt ist (mir zumindest), dass man eine Eiweissrast einbaut, wenn man helles Malz verwendet oder Rohfrucht verwendet, da hier Aminosäuren im Defizit sind, nicht oder schwach denaturierte Proteine aber gut vorhanden. Man verwendet so um die 57°C und erhält damit einen etwas stabileren Schaum da Eiweisse in mittellange Proteinketten gespalten werden. Aminosäuren (FAN) fallen dabei für die Hefenahrung auch ab, da die Proteasen bzw welche Enzyme auch immer dort noch zum Einsatz kommen, die Eiweisse auch kleiner zerhacken.
57°C scheint dabei eine Art Kombirast zu sein, bei der beides abfällt und sich die Balance hält. 10-15 Minuten das allgemein anerkannte Normlevel.
Ich habe für meinen Maibock entsprechend ein Maischprogramm ausgelegt. Ich hatte als Basis Pilsner mit einem Anteil Münchner für die Farbe und den Geschmack. Dabei scheint durch die hohe Stammwürze bedeutend zu viel langkettige Proteinreste vorzuliegen, da der Schaum viel zu stabil ist und das Glas zu 2/3 Schaum enthält, der nur sehr langsam kollabiert und gut am Glas anhaftet. Das Bier ist klar, Eiweisstrübung ist durch Irish Moss keine sichtbar. Andere Braufehler und Einschenkfehler schließ ich jetzt mal aus.
Die Theorie sagt, dass je niedriger die Temperatur bei der Proteaserast, desto feiner zerhackt das Eiweiss, heisst mehr Aminosäuren. Je wärmer, desto mehr größere schaumstabilisierende Stücken.
Kann man also wie folgt planen?
Bockstammwürze bei hellen Malzen - Eiweissrast bei 52°C 10-15 Minuten
Ziel der Übung: Übermäßigen Schaum reduzieren, FAN freisetzen für die Hefe
Viel Rohfrucht oder Weizenanteil - Eiweissrast bei 57 für 5-10 Minuten
Überschüssiges Protein abbauen und Eiweisstrübung reduzieren.
Stammwürze um die 12°P bei hellen Malzen, bzw bei allen anderen Schüttungen - Eiweissrast bei 57°C für 5-15 Minuten (je nach Schüttung)
FAN erzeugen. Ggf kann man darauf verzichten, wenn keine Rohfrucht, Weizen oder ähnliches dabei ist, da die Malze gut gelöst sind.
Ich habe bei der Recherche gelesen dass es Proteaserasten um die 60°C gibt. Wie passen die da rein? Wie legt man für seine Schüttung das Proteinprofil aus und was macht das mit dem Geschmack?
Haben wir einen Brauer hier der sich mit der Theorie auskennt?