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Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Freitag 17. Mai 2024, 16:58
von retorix
Hallo,
ich hatte erstmals im Fermzilla vergoren und habe heute nach Cold Crash zur Reifung in Fässer geschlaucht.
Dabei hatte ich die spontane Idee den unteren Auffangbehälter, in welcher sich die Hefe-Bier-Emulsion gesammelt hatte, abzunehmen, mit dem TC-Blindverschluss zu verschließen und einzufrieren.
Was meint ihr: kann ich das für meinen nächsten Sud zur Gärung wiederverwenden? Wie müsste ich damit anstellen? Und wie lange kann das in der Gefriertruhe maximal aufbewahrt werden?
Beste Grüße, Reto

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Freitag 17. Mai 2024, 17:05
von schwarzwaldbrauer
Eigentlich eine gute Idee.
Aber je grösser der Jungbieranteil bzw. Wasseranteil ist wird sich die Emulsion beim Gefrieren immer mehr ausdehnen und der Behälter zerspringt.
Könntest das mal mit einem Joghurtbecher probieren.

Grüßle Dieter

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Freitag 17. Mai 2024, 17:14
von Commander8x
Einfrieren von Hefezellen ist möglich, aber am besten mit Zusatz von Stoffen, die die Zellen beim Einfrieren und vor allem Auftauen schützen. Üblich ist zB Glycerin in einer Konzentration von 15 - 25 %.

Die "roh" eingefrorenen Hefen würde ich nicht mehr verwenden. Zerstörte Hefezellen haben einen eher unangenehmen Geschmack, und außerdem kann es nach dem Auftauen zu Autolyse kommen, diese Zellen kann man nur noch entsorgen.

Gruß Matthias

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Freitag 17. Mai 2024, 19:59
von retorix
Danke euch! Beide Antworten waren mir eine große Hilfe. Behälter hat die Gefriere wieder verlassen.

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Samstag 18. Mai 2024, 09:52
von Frommersbraeu
Du musst deine Hefe jetzt aber nicht wegwerfen, ordentlich abgefüllt (wie von dir beschrieben) hält die sich auch mal 2 - 3 Wochen im Kühlschrank

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Dienstag 2. Juli 2024, 10:31
von Bobby
ich hänge mich mal hier an.

Habe bisher immer frische Trockenhefe benutzt.
Nun habe ich die abgesetzte Hefe im Gärfaß aufgesammelt und die Hefe bestmöglich vom Restbier getrennt.
Die Hefe steht nun im Kühlschrank bei 4°C.
Kann ich diese Hefe einfach in den nächsten Sud reinkippen oder muss die erst aufgearbeitet werden?
Wieviel von der Hefe braucht man da für einen 40 Liter Sud?

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Dienstag 2. Juli 2024, 11:14
von Innuendo
Da fehlen viele Infos für eine Antwort. Schau Dir mal den yeast calculator an. Als yeast type wähle slurry.

Einfach reinkippen ist nicht so gut. Mit einem Starter reaktivierst Du die Hefe. Auch wenn Du ausreichend Hefebrei laut Heferechner zur Verfügung hast, erstelle den Starter min. 2-3 Tage vor Deinem Brautag. Die aktiven Hefebrei gibst du dann in die Würze.

Thema Hefe einfrieren: mit diesem Vorgehen habe ich kleine Mengen Hefe eingefroren. Die Eiskugeltüten verwende ich allerdings nicht mehr.
Innu

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Dienstag 2. Juli 2024, 11:43
von Bobby
danke für die schnelle Antwort.
Einfrieren werde ich nicht machen.
Meine Hefe (Safale K97) würde max. 2-3 Wochen stehen, dann wird wieder gebraut.
Habe jetzt bei Malzknecht eine sehr gute Erklärung gefunden.
Also mal reinlesen.

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Dienstag 2. Juli 2024, 17:33
von Bobby
so, wenn ich das nun richtig verstanden habe, müsste es so sein:
OG: 0,5 Mrd. Zellen pro Liter pro °P
OG Bier mit 11°P; 40 Liter = 0,5 x 40 Liter x 11°P = 220 Mrd. Zellen
Frische Erntehefe vom letzten Sud: ~ 1-2 Mrd. Zellen / ml
220/0,9 = 244 ml aufgerundet 250ml Hefesatz (0,9 als Sicherheit) als direkt Gabe
Wenn ein Starter nötig sein sollte wird die Menge x10 gerechnet.

Re: Hefe-Bier-Emulsion einfrieren und wiederverwenden

Verfasst: Samstag 6. Juli 2024, 11:51
von Bobby
hier ein kurzes Feedback über die "Althefe".
Gestern war wieder Brautag.
Die restliche Hefe vom letzten Brautag war ca. 3 Wochen bei 4°C in einem Glas gelagert.
Von diesem Glas habe ich 300ml entnommen und in einem mit ISO Propanol desinfiziertem Marmeladenglas umgefüllt.
Das Glas habe ich rund 8 Stunden in die Wärme gestellt und nach ca. 5 Stunden etwas Zucker hinzugegeben.
Die Bierhefe hat kurz darauf mit der Arbeit begonnen und sich merklich aufgebaut, also lebt sie sehr gut.
Diese Mixtur habe ich dann in meinen 40 Liter Sud gekippt und mit dem Paddel gut eingerührt.
Heute Morgen, hat die Gärung schon wunderbar eingesetzt.
Nun bin ich gespant, ob es einen Unterschied zwischen der Resthefe und Trockenhefe gibt.