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Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 20:35
von Linueschen
Hallo zusammen.

Unzwar Plane ich momentan meinen nächsten Sud. Ich würde gerne ein Helles Bier anstellen (Rezept: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha2=3.6 )
Nun ist die Frage, da mein Keller gerade um die 15°C hat, wie sich die Hefe (Fermentis Saflager S-23) bei den Temperaturen und bei der Biersorte schlägt. Hat da jemand Erfahrung bezüglich der Ester Bildung der S-23, den geschmacklichen Auswirkungen oder Besonderheiten in Gärverlauf? Oder ist die W34/70 besser geeignet?

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 20:41
von Ras Tafaric
Die S23 kann relativ hohe Temperaturen ab. 15° schafft sie ohne zu zucken. Aber.. die gute estert doch ganz ordentlich für ein Untergäriges. Bei 10-12 Grad schmeckt es balanciert und gibt einen frischen süffigen Charakter. Jedes Grad mehr steigert den Effekt. Die Biere werden klasse aber nicht reintönig.
Ich nutz die Hefe gern für rotblonde Lager mit leichtem Pale Ale Charakter. Mega gut trinkbar.
Für ein typenechtes Helles wärs eher nicht geeignet. Aber ein gutes Lager wirds bestimmt trotzdem.
Die S23 sedimentiert übrigens schön und macht ein relativ kompaktes Gelägere in der Flasche. Das wert ich als dickes Plus.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 21:13
von mb1i3er
Ras Tafaric hat geschrieben: Dienstag 4. Juni 2024, 20:41 . Aber.. die gute estert doch ganz ordentlich für ein Untergäriges. Bei 10-12 Grad schmeckt es balanciert und gibt einen frischen süffigen Charakter. Jedes Grad mehr steigert den Effekt. Die Biere werden klasse aber nicht reintönig.
Diese Frage gab`s hier ja schon einige Male. 15 Grad und untergärig. Im Gärbottich sind die Temperaturen dann noch ein paar Grad mehr.
Ich mag die S-23 sehr gerne, aber bei 15 Grad Kellertemperatur bin ich der Meinung, dass obergärig mehr Sinn macht. Eine Notti oder eine Kölsch Hefe halte ich für vernünftiger.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 21:19
von Linueschen
mb1i3er hat geschrieben: Dienstag 4. Juni 2024, 21:13 Eine Notti oder eine Kölsch Hefe halte ich für vernünftiger.
Ich habs noch nie probiert, aber kann ein Bier mit obergäriger Hefe ähnlich oder gleich schmecken wie ein Bier mit untergäriger Hefe? Die GOZDAWA Hybrid Ale Yeast "Notty" verspricht ja zumindest ein neutrales Geschmacksprofil bis 17°C. Aber ist sie das wirklich ist die Frage.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 21:54
von Stuggbrew
Die Gozdawa hybrid ist ähnlich der M54 California Lager.

Ich finde, man schmeckt es. Du bekommst ein gutes Bier aber es ist nie so rein und klar im Geschmack wie bei echter untergäriger bei 10-11C

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 21:57
von Sura
Bei 10-12°C mag ich die S23 lieber als eine W34/70. Wir Ras schon sagte: Frischer, nicht so breit auf der Zunge.
Höher würde ich nicht gehen. Dann kann du lieber eine geschmacklich neutrale Obergärige nehmen. Ich nehme an du wolltest ein "helles Bier", und kein "Helles"?
Da bietet sich die Lallemand Windsor oder die S33 an. Oder auch die S04. Würde ich bei 15°C alle lieber nehmen als die S23.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 22:56
von Linueschen
Die S04 scheidet auch aus, da bin ich ja wieder zu kalt für. Was glaubt ihr denn welche Hefe am besten passt für das ganz oben genannte Rezept? Ich hab bis jetzt nur einmal ein Pils mit K-97 ausprobiert, fand ich aber scheußlich.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 23:05
von L-B-H-Bräu
Nova Lager von Lallemand wäre eine Option. Die hatte ich letztes Jahr übern Sommer im Einsatz. Ebenfalls bei ca. 15°C im Keller.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 00:10
von Zoigl Jehovas
Ich würde bei 15°C Umgebungstemperatur die OGA9 empfehlen.

Grüße
Martin

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 06:43
von InFlames77
L-B-H-Bräu hat geschrieben: Dienstag 4. Juni 2024, 23:05 Nova Lager von Lallemand wäre eine Option. Die hatte ich letztes Jahr übern Sommer im Einsatz. Ebenfalls bei ca. 15°C im Keller.
Ich hätte dir auch die NovaLager empfohlen.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 06:45
von MaltHopMagic
Das
https://youtu.be/Q9gBQazv4x4?si=kpbvdZfxibYbQ2-O
einmal mit einem Split Sud zu probieren steht, noch auf meiner ToBrew Liste. Wenn man der Aussage trauen möchte, sind die 15 Grad für die W34/70 gar kein Problem.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 08:28
von Ras Tafaric
15°C für die S23 ist tendenziell machbar, wenn man das Maß an Estern dann so gern mag.
Ich hab die S23 bei 12°C schon gegen eine BRY-97 bei 18°C antreten lassen im Splitsud. Die OG Hefe ist schon noch bedeutend esteriger. Ich denk eine S23 bei 15°C wird irgendwo in der Mitte liegen.

Die Novalager soll da in dem Temperaturbereich schon neutraler sein. Hab ich selber aber nicht ausprobiert. Die S23 hat bei mir mittlerweile ein festes Einsatzfenster bekommen, wo sie hingehört. Da trifft sie bei mir den Nerv.

Um ehrlich zu sein, ich würds halt ausprobieren. Ich bin überzeugt, die S23 wird ein gutes Bier erzeugen, auch bei 15°C. Keins was auf irgendeiner Brauschau präsentierbar wäre, weil halt nicht stilecht. Aber gut trinkbar und wohlschmeckend.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 08:51
von integrator
Linueschen hat geschrieben: Dienstag 4. Juni 2024, 20:35 Unzwar Plane ich momentan meinen nächsten Sud. Ich würde gerne ein Helles Bier anstellen (Rezept: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha2=3.6 )
Hallo Linueschen,
auch ich kann dir bei den Temperaturen nicht zur S-23 raten. Ich mache immer ein Wiener Lager bei 10-12°C mit ihr.
Bei einer Alternative kann ich dir leider nicht helfen aber die Vorredner haben hier ja schon gut geholfen.

Was ich noch zu deiner Rezeptwahl erwähnen wollte. Befasse dich kurz mit deinem Wasser und prüfe ob du wirklich Sauermalz verwenden willst.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 09:50
von HopfenHugo
würde auch Nova Lager empfehlen. Hab die gerade bei 16° stehen. Gärung läuft gut. Sonst hatte ich die immer bei 18° und war sehr zufrieden. Schnell trinkreif und fast angenehmer als den Split den ich mit der S-23 bei 10° angestellt habe

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 12:42
von Linueschen
integrator hat geschrieben: Mittwoch 5. Juni 2024, 08:51 Was ich noch zu deiner Rezeptwahl erwähnen wollte. Befasse dich kurz mit deinem Wasser und prüfe ob du wirklich Sauermalz verwenden willst.
Das Wasser bei mir ist laut mir bekannten Daten mittelhart (11 °dH). Glaubt ihr dann brauch ich noch Sauermalz? Hab mich mit Sauermalz noch nie beschäftigt, meine Vorstellungskraft bezüglich des Geschmacks hat mich bis jetzt immer abgeschreckt.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 12:59
von Ras Tafaric
Wenns nur das ist, tuts Milchsäure 80% auch. Ist etwas einfacher zu berechnen find ich um den pH Wert einzustellen.
Restalkalität lässt sich berechnen und auf dessen Basis dann die Milchsäuregabe.
Würde keine in nem Rezept vorgegebene Menge Sauermalz zugeben.

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 21:23
von Linueschen
MaltHopMagic hat geschrieben: Mittwoch 5. Juni 2024, 06:45 Das
https://youtu.be/Q9gBQazv4x4?si=kpbvdZfxibYbQ2-O
einmal mit einem Split Sud zu probieren steht [...]
Hab mir eben mal das Video angeschaut was du geschickt hast. Klingt auf jeden Fall sehr interessant was der Junge Mann sagt. Ich werde dann mal eine Split Sud probieren und werde auf insgesamt 22 angezielte Liter die hälfte mit der W34/70 und die andere mit der LALLEMAND LalBrew® Premium trocken Bierhefe NovaLagerTM probieren.
Wasseraufbereitung werde ich aber erstmal sein lassen, dass habe ich noch nie gemacht. Außerdem hatte ich beim letzten Bier (auch ein Helles bei ca 12°C mit W34/70) auch keine Probleme mit unserem Leitungswasser. Danke trotzdem für den Tipp

Re: Erfahrung mit S-23 Hefe

Verfasst: Sonntag 9. Juni 2024, 22:53
von Räuber Hopfenstopf
Die Temperaturangaben würde ich eher als grobe Vorschläge interpretieren. Meist wird doch viel niedriger angestellt (bei mir bei 8 Grad, ich habe auch schon von 5-6 gelesen). Und am Ende der Hauptgärung ist man bei 11, maximal 12 Grad (immer Temperatur im Bier). Mit 14-17 Grad Raumtemperatur wird das alles mögliche, aber kein typisches Lager. Auch, wenn jemand so lustige Sachen auf die Tütchen druckt. Die wollen ihre Hefe halt auch an diejenigen ohne Gärkühlschrank oder ZKG verkaufen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Ale bei niedrigen Temperaturen vergoren (14-17 Grad) besser ist als ein zu warm vergorenes Lager.