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Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 00:47
von jkk
Hallo allerseits,

ich bin auf der Suche nach einer Übersicht über die antibakerielle Wirkung von Kräutern,
also welche am stärksten wirken und welcher weniger. Aber ich finde nichts brauchbares,
eigentlich nur ob ein Kraut antibakeriell wirkt oder eben nicht...
Gibt es sowas überhaupt?

Bierige Grüße

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 07:53
von OS-Schlingel
Moin,
ich weiß ja nicht, was Du vor hast, aber sonst schau mal unter "Hildegard von Bingen",
die Kräuterhexe aus dem Mittelalter.

Gruß Stephen

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 10:36
von Kurt
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Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 11:54
von dieck
Bei der "Handgun" wäre ich mir sicher, aber "So does fire" könnte man unterschreiben...

Also ja, nicht alle antibakteriellen Kräuter wirken gegen alle Bakterien, und dann auch teilweise nur wenn sie richtig aufbereitet sind, etc.

In Zusammenhang mit Reinigungen hab ich mal sowas gelesen wie:
"Wenn ich Hundesch... mit Isoprop reinige ist es vielleicht desinfiziert, essen würd ich es trotzdem nicht wollen",
ich denke bei Kräutern mit antibakterieller Wirkung sollte man ähnliche Denkmuster im Hinterkopf behalten :)

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 18:43
von jkk
Vielleicht hab ich meine Frage zu allgemein gestellt...

Ich suche sowas wie einen wissenschaftlichen Parameter oder einen Standard bei dem
z.B. eine oder mehrere Bakterienkultur mit verschiedenen Pflanzenextrakten getestet wurden
und dann Überlebungsrate oder Wachstumshemmung oder ähnliches bestimmt wurde.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 19:26
von Fricky
Ich glaube da landest du im Wald. Such mal auf sciencedirect oder pubmed nach MHK in Verbindung mit Pflanzen. Das erschlägt dich. Und alles höchst wissenschaftlich. Da verstehst du als normaler Sterblicher nichts. Welche Pflanzenextrakte, welche Kulturen? Es gibt tausende von Studien, aber jeder hat was anderes untersucht. Ne Tabelle welche Extrakte in welcher Konzezration gegen welche Bakterien wie wirksam sind wirst du vermutlich nicht finden.

Aber lass es uns wissen falls du fündig wirst.

Gruß, Peter.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 21:44
von Kurt
Ein Destillat aus vergorenem Zuckerrohrsaft soll wirksam sein habe ich gehört ;)

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Freitag 12. Juli 2024, 23:12
von Kanton
Viele Pflanzen haben eine antibakterielle Wirkung. Ich habe mit meiner „Alma Marter“eine Pflanzenmischung gegen Entzündungen im Mundraum entwickelt, welche ich relativ erfolgreich anwende. Aber auch nur relativ. Es gibt auch Patienten wo diese Mischung nicht funktioniert, obwohl die Bakterielle Strukturen ja bekannt sind. Daher denke ich, das du kaum eine Aufstellung finden wirst, welche Pflanze gegen welches Bakterium wirkt, zumal sich Bakterien relativ schnell verändern können.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Sonntag 14. Juli 2024, 00:51
von jkk
Fricky hat geschrieben: Freitag 12. Juli 2024, 19:26 Welche Pflanzenextrakte, welche Kulturen?
Aktuell fehlt mir leider die Zeit mich da einzulesen.
Aber hier meine bisher recherchierte Liste von antibakteriellen Kräutern und Kulturen:

- Baldrian
- Beifuß
- Brennessel
- Brombeer
- Fichte
- Efeu
- Giersch
- Gundermann
- Holunder
- Kleines Habichtskraut
- Löwenzahn
- Lorbeer
- Natternkopf
- Rainfarn
- Rosmarin
- Schafgarbe
- Schöllkraut
- Tausendguldenkraut
- Thymian
- Wacholder
- Weißdorn
- Wermut

Kulturen wären:
- Lactobacillus brevis
- Pediococcus damnosus
- Megasphaera spp.
- Pichia spp.
- Pectinatus spp.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Sonntag 14. Juli 2024, 07:09
von Alchemist
Ich weiß nicht aus welchem Hintergrund du das suchst, aber das ist doch etwas vergebene Liebesmühe, oder nicht?

Wenn Kraut A gegen Bakterie G, H und I wirkt, aber keine oder eine katalytische Wirkung bei Bakterie X, Y und Z vorweist, was hat das ganze für einen Nutzen?

Und auch deine Frage "welche am stärksten Wirken und welche weniger" ist nicht sonderlich gut formuliert. Auch Paracelsus wusste damals schon, dass die Dosis das Gift macht, und alles ist Gift und nichts ist ohne Gift. Das weniger Starke antibakterielle Mittel wird durch eine sehr hohe Konzentration genauso wirksam wie das stark dosierte Kraut.

Also, deiner Fragestellung solltest du vielleicht etwas mehr Hintergrund geben, ansonsten hat diese Diskussion wenig Sinn und hilfreiche Antworten werden nur sporadisch kommen.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Sonntag 14. Juli 2024, 08:55
von jkk
Die Frage ist im Grunde welches Kraut sich am besten als Hopfenersatz eignet wenn man ein Grutbier ohne Hopfen brauen möchte.
Hopfen wird ja insbesondere wegen seiner antibakteriellen Wirkung verwendet.
Mir ist schon klar, dass mehr Kraut auch mehr Wirkung bringt, aber es muss doch Unterschiede geben,
genauso wie manche Pflanzen mehr giftig sind und andere weniger.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Sonntag 14. Juli 2024, 10:09
von OS-Schlingel
...dann gibt es da noch den Artikel im Braumagazin über Grutbier....Porst, Gagel, Lorbeer, Bilsenkraut, Tollkirsche...
Schau mal unter Braumagazin.de. Vielleicht auch mal den Autor anschreiben????

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Montag 15. Juli 2024, 19:47
von Jorg
Hallo,

gerade was eine antibakterielle Eigenschaft von Kräutern betrifft, gibt es ein Problem bezüglich der Reproduzierbarkeit.
Man weiß zwar von einigen Kräutern (z.B. Knoblauch oder Meerrettich (Senföle)), dass diese antibakteriell wirken.
Der Wirkstoffgehalt bei Kräutern ist allerdings sehr schwankend, je nach dem auf welchen Böden sie wachsen, wie viel es geregnet hat, Temperaturen in dem Jahr, etc.
So lässt sich die erwartete Wirkung einer Anwendung nicht genau voraussagen oder standardisieren.
Standardisierte Wirkstoffgehalte finden sich in nur in galenischen Zubereitungen der Industrie oder Apotheke.
Abseits von Hausrezepten liefert die "Kommission E des BfArM" (Bundesamt für Arzneimittel und Medikamente) Monografien über gesicherte Wirkungen.
Würde ich mal nach Liste der Monografien googlen.
Als Tipp für eine antibakterielle Wirkung würde ich nach weißen Pflanzenteilen, wie im Knoblauch, wie im Meerrettich. schauen. Weiß ist ein allgemeiner Anzeiger dafür, dass die diesbezüglichen Teile antibakteriell wirken können.
Allerdings ohne eine Aussage zu treffen, ob nicht eine gleichzeitige Toxizität davon ausgeht!

Antibakterielle Kräuter als Ersatz von Hopfen halte ich für schwierig, da gerade antibakterielle Kräuter auch ätherische Öle aufweisen, die einen sehr starken, unerwünschten Geschmack ins Bier abgeben können.
Aber wieso möchtest Du eine antibakterielle Entsprechung für Hopfen. Wenn Du das Grutbier kochst ist es doch antibakteriell ...

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2024, 01:44
von jkk
Naja ich möchte ein gleichbleibendes Bier Brauen, so wie mit Hopfen.
Also immer die Hefe nach der HG sammeln und die neue Würze wieder oben drauf geben.
Doch das funktioniert nicht bei allen Grutbieren. Anscheinend sogar bei den wenigsten.
Anscheinend verändert sich nach dem 2-3x der Geschmack deutlich ins negative, vermutlich wegen Bakterienkontamination.
Es geht also auch um die konservierende Wirkung.
Aber anscheinend geht hier Probieren über Studieren.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2024, 06:56
von OS-Schlingel
Im Mittelalter mussten die Brauer Ihr Bier selbst trinken (wurde Ihnen mit einem Trichter eingeflößt), wenn Menschen nachweislich deshalb gestorben sind. Lass es besser nicht soweit kommen und lass ein toxisches Gutachten machen, bevor ein Zweiter davon trinkt....

Gruß vom Schlingel

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2024, 08:05
von Dr. K
toxikologisches Gutachten? Ist ziemlich teuer und Du musst erst ein Institut finden, das Dir das anfertigt. Nicht ganz einfach. Aber selbst mein Grutbier mit original Sumpfporst hat mich überleben lassen...

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2024, 09:09
von integrator
Zu der antibakteriellen Wirkung von Kräutern kann ich leider nichts zutragen.
Ich habe aber schon zwei Biere mit Kräutern gemacht. Haben ganz gut geschmeckt aber man sollte bei der Dosierung aufpassen, das geht dann auch schnell ins Ungenießbare.
Rezept - Rezept

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2024, 20:48
von Räuber Hopfenstopf
Beim Hopfen wird ja eine ordentliche Analytik betrieben, um den einzelnen Chargen den Alphasäuregehalt zuzuordnen. Bei „Kräutern“ ohne entsprechenden Markt wird das eher nicht passieren.
Wir haben mal ein Pale Ale gebraut, von dem wir eine Hälfte mit Chinook gebittert und die andere Hälfte nur mit Gagel gekocht haben. Das mit Chinook war nach zwei Jahren noch trinkbar, das mit Gagel nach einem Monat sauer.

Re: Antibakterielität von Kräutern

Verfasst: Mittwoch 17. Juli 2024, 08:53
von integrator
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Dienstag 16. Juli 2024, 20:48 Wir haben mal ein Pale Ale gebraut, von dem wir eine Hälfte mit Chinook gebittert und die andere Hälfte nur mit Gagel gekocht haben. Das mit Chinook war nach zwei Jahren noch trinkbar, das mit Gagel nach einem Monat sauer.
Die Gefahr sehe ich auch, deshalb haben wir immer mit Hopfen gebittert und die "Kräuter" später gegeben.