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Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 11:23
von cfarrell
Servus,

ich bin am überlegen beim nächsten Brautag sowohl ein normales als auch ein leichtes Weissbier zu machen, aber halt nur einmal maischen. Grob geplant, würde ich auf 11,5 - 12°P zielen, mit ca 50l Würze. Ich würde dann gerne 2/3 zu 1/3 Weissbier zu leichtes Weissbier machen.

Meine Frage ist, wann teile ich die Würze? Wenn ich die Würze vor dem Hopfenkochen teile, habe ich den Vorteil, ich kann das leichte anders hopfen (bzw weniger - ich habe auf MMuM gelesen, es gibt eine 'wahrgenommen Bittere'
die wahrgenommene Bittere ist der Eindruck den die Bittere hinterlässt und wird durch das Verhältnis aus berechneter Bittere in IBU und der Stammwürze ausgedrückt; ein Verhältnis von <1.0 gilt als "sehr mild", 1.0 - 1.5 als "mild", 1.5 bis 2.5 als "ausgewogen", 2.5 bis 3.0 als "moderat herb" und >3.0 als "sehr herb" (z.B. 32 IBU / 12°P = 2.7 = "moderat herb")
.

Allerdings, dann müsste ich im 70l Topf und im Silvercrest gleichzeitig kochen.

Wenn ich zuerst Hopfen koche und dann teile, kann ich zwar in einem Topf kochen, dann muss ich aber mit den IBUs leben - bzw das leichte wird dann verdünnt auf 8°P - das hat bestimmt Einfluss auf die IBUs auch, also evtl funktioniert diese Methode auch.

Hat jemand schon so eine Würze geteilt um unterschiedlichen Stammwürzen und IBUs zu erzielen?

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 11:45
von dingenz
cfarrell hat geschrieben: Wenn ich zuerst Hopfen koche und dann teile, kann ich zwar in einem Topf kochen, dann muss ich aber mit den IBUs leben - bzw das leichte wird dann verdünnt auf 8°P - das hat bestimmt Einfluss auf die IBUs auch, also evtl funktioniert diese Methode auch.
Die IBUs werden mit verdünnt. Ich würde das genau so machen, da das imho am stressfreiesten ist.

Auch wenn sich natürlich die "wahrgenommene Bittere" unter Umständen leicht verschiebt:

12 °Plato - 12 IBU - Relation: 1,00
8 °Plato - 8 ÌBU - Relation: 1,00

12 °Plato - 14 IBU - Relation: 1,00
8 °Plato - 9,33 ÌBU - Relation: 1,16

12 °Plato - 10 IBU - Relation: 1,00
8 °Plato - 6,66 ÌBU - Relation: 0,83


Das wäre alles im kaum/nicht wahrnehmbaren Bereich. Zumal du vermutlich niemals so genau bittern könntest... :Smile

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 12:16
von cfarrell
Ich denke, ich werde es so machen wie du beschrieben hast - d.h. erst nach Hopfenkochen aufteilen und dann die eine Würze verdünnen auf 8°P - und nehme einfach hin, dass die IBUs mitverdünnt werden (was vermutlich sowieso nicht schadet, auch wenn das Weissbier von Haus aus nur 15-17IBUs haben wird).

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 12:24
von Dave1987
Ich mache bei meinen Weißbieren auch oft einen geteilten Sud. Das Grundbier ist dabei ein Weizenbock, der dann später wird runterverdünnt wird. Ein Teil wird aber als Bock abgefüllt. So habe ich eine höhere Esterbildung und einen besseren Schutz vor Infektionen.
In deinem Fall würde ich ein normales Weißbier brauen und vor dem Abfüllen einen Teil zum runter verdünnen umschlauchen. Dann ist das Bier auch besser vor Infektionen geschützt.
Wie dingenz schon sagte wird unter anderem auch die Bittere runter verdünnt. Ich verwende dafür das Mischkreuz, auch wenn es wahrscheinlich nicht exakt passen wird. Aber das tut die Bittere auch nicht. Die wahrnehmbare Bittere hat bei mir jedenfalls immer gestimmt.
Wenn du 12°P für das normale Weißbier anpeilst (was schon recht wenig ist), dann würde ich es auf 14/15 IBU bittern. Dann bekommst du ungefähr 10 IBU, zumindest nach meiner Rechnung. Kannst natürlich auch noch mit der Bittere runter gehen.

Grüße
Dave

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 13:39
von cfarrell
Achso, wenn ich richtig verstanden habe, du würdest nicht nach dem Hopfenkochen teilen sondern erst nach der Hauptgärung? Das ist mir gar nicht eingefallen aber ja, wieso nicht. Hat Sinn.

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 15:45
von Dave1987
Genau. Erst wenn die Hauptgärung abgeschlossen ist und du abfüllst wird der Sud geteilt. So würde ich es zumindest machen.
Wenn du mit Zucker karbonisierst, kannst du den gleich im Verdünnungswasser auflösen. Ich würde das Wasser allerdings vorher abkochen, auch wenn das viele nicht für nötig halten. Dabei geht es mir auch nicht um die Infektionsgefahr, sondern darum den Sauerstoffeintrag so gering wie möglich zu halten. Das verringert die Gefahr der Oxidation.
Viel Erfolg!

Grüße
Dave

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 15:52
von Rudiratlos
Das mit dem Teilen und Verdünnen des Suds geht sicherlich. Wann da verdünnt wird, ist wohl eher zweitrangig.Ich würde der Einfachheit halber nach der Hauptgärung verdünnen.

Ich würde aber für ein leichtes Weizen doch eine andere Schüttung und andere Maischearbeit wählen als für ein normales Weizen...
Im gewerblichen Bereich wird doch für ein Leichtes auch nicht einfach ein normaler Sud verdünnt, und das meiner Ansicht nach mit gutem Grund...

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 16:08
von Dave1987
Man kann ja ein normales Weizen nehmen und schrittweise mit Mineralwasser runter verdünnen, damit man weiß wo die Reise hin geht.

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 16:10
von Seed7
cfarrell hat geschrieben:Achso, wenn ich richtig verstanden habe, du würdest nicht nach dem Hopfenkochen teilen sondern erst nach der Hauptgärung? Das ist mir gar nicht eingefallen aber ja, wieso nicht. Hat Sinn.
Nach dem kochen ist einfacher, nach der gaerung brauchst du sauerstofffreies wasser zur verduennung, nach dem kochen oder kuehlen schadet der Sauerstoff nicht, hilft sogar die hefe.

Ingo

Re: Würze teilen (normal und leichtes Weissbier) aber wann?

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 16:21
von cyme
Ich hab auf die Methode schon Würze geteilt, also nach dem Kochen einen Teil mit Wasser verschnitten, dann aber auch mit verschiedenen Hefen angestellt. Die "dünnere" hat eine weniger hoch vergärende Hefe bekommen.