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Lagerfeuer IPA

Verfasst: Freitag 22. November 2024, 18:01
von Peter83
Hallo zusammen,

zu dieser Braudoku gibt es schon nen indirekten Thread von Fricky viewtopic.php?p=529603#p529603
denn da ist uns beim Kochen der Hopfen unter dem Spider angebrannt :Ahh

Gebraut wurde die #181 aus dem Brewdogbuch, Singlehop IPA mit Madarina Bavaria.
Als Wasser hatten wir komplett Osmosewasser genommen.

Gestartet haben wir in aller Frühe (glaub es war 5e rum) Anfang September bei herrlichem Wetter :Smile
Zu erkennen an den kurzen Hosen von uns beiden :Angel

2_Einmaischen.jpg
Einmaischen




Durch das von Fricky selbstgebaute Dreibein konnten wir die Raststufe sehr gut halten.
Sehr zu unserer Verwunderung, wir dachten es würde schwieriger werden.


3_Raststufe.jpg
(Im Hintergrund unser Nachguss)


Jodprobe
4_Jodprobe1.jpg
5_Jodprobe2.jpg
(Der berühmte 1 Tropfen)



Beim Läutern haben wir uns aber bewusst für einen Topf inkl. Läuterspirale entschieden
6_Läutern1.jpg
8_Läutern3.jpg


Beim anschließenden Kochen ist uns dann das Missgeschick passiert, da der Hopfenspider am Boden aufgestanden ist.
9_Kochen.jpg

Durch den Plattenkühler ging es dann ins Gärfass
10_Plattenkühler.jpg
11_Ins gärfass.jpg

Beim runterkühlen nach dem Kochen mussten wir uns mit einem "Tretbecken" helfen damit wir zügig auf die
gewünschte Anstelltemperatur gekommen sind, da die Würze zu schnell durch den Plattenkühler geschossen ist
um auf Anstelltemperatur zu kommen - es wurde auch langsam merklich heißer den Schlauch zu halten :Angel
13_2° Runterkühlen.jpg


Was soll ich abschließend noch sagen, außer, dass es ein echt geiler Tag war und wir um einige Erfahrungen reicher (z.B. Hopfenspider und Topfboden)
und um 1 Thermometer leichter (Hat die Flammen nicht ausgehalten) :Mad
Der Tag war es auf jeden Fall wert.

Jetzt werden wir das IPA mal "herkömmlich" auf unseren beiden Anlagen nachbrauen um zu sehen wie es ohne den "rauchgeschmack"
schmeckt - wobei ich sagen kann, dass es mittlerweile trinkbar ist - ich hatte da echt meine Zweifel am Anfang.
(Krass war wirklich der erste Schluck wo es noch nicht ganz vergärt war)



Ich hoffe euch hier mit unserem Tag an der Feuerstelle nicht zu sehr gelangweilt zu haben

In diesem Sinne
Grüße
Peter
:Drink

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Freitag 22. November 2024, 18:10
von integrator
Peter83 hat geschrieben: Freitag 22. November 2024, 18:01 Ich hoffe euch hier mit unserem Tag an der Feuerstelle nicht zu sehr gelangweilt zu haben
:thumbsup Mensch Peter, ganz und gar nicht. Man kann richtig mitfühlen wieviel Spass ihr gehabt haben müsst.

:Grübel Bedenken habe ich nur beim abfüllen, sofern ihr nicht mit Flüssighefe angestellt habt, bezüglich Oxidation.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Freitag 22. November 2024, 18:17
von Peter83
Servus,

wir hatten die Wyeast 1056 - American Ale

Aber mich würde nun interessieren,
was hat das Abfüllen mit dem "Vorprozess" bis im Gärfass angestellt wird, zu tun?



Grüße
Peter

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Freitag 22. November 2024, 18:31
von Fricky
Kann ich nur bestätigen, war a Mords Gaudi mit Lerneffekt.
Angestellt wurde übrigens mit der 1056 American Ale.
Und bzgl. Oxidation gab's keine Probleme. Das Bier schmeckt ( den Rauchgeschmack mal ignoriert) richtig gut, Schaum ist trotz anfänglicher Zweifel richtig schön cremig und stabil geworden, die schöne helle Farbe ist geblieben. Die Flaschengärung kam irgendwie anfangs nicht so richtig in Schwung. Nachdem wir es ein paar Wochen einfach mit Missachtung gestraft hatten, passte die Karbonisierung perfekt.

Und wie gesagt, rauchiger Geschmack ja, aber bei Weitem nicht mehr so extrem. Und ich muss sagen, mir schmeckt's immer besser. Ausserdem lieben Eltern ihre Kinder auch wenn sie hässlich sind. :Bigsmile

Gruß, Peter.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Freitag 22. November 2024, 18:31
von integrator
Peter83 hat geschrieben: Freitag 22. November 2024, 18:17 Aber mich würde nun interessieren,
was hat das Abfüllen mit dem "Vorprozess" bis im Gärfass angestellt wird, zu tun?
So wie ich das sehe füllt ihr durch den Hopspider ab. Hier wird eine Menge Sauerstoff eingetragen, ähnlich des Perilators am Wasserhahn.
Aber da ihr eine Flüssighefe benutzt habt, Entwarnung. Die braucht für den Start Sauerstoff. Bei Trockenhefe hätte ich bedenken.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Montag 25. November 2024, 15:12
von DevilsHole82
Sehr schön. Mir schwebt sowas für nächstes Jahr mit meinem FT18 Dutch Oven vor. Damit brennts auch nicht so schnell an, weil die Wände dicker sind.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Dienstag 26. November 2024, 20:47
von Peter83
Servus,

das Problem bei uns war höchstwahrscheinlich der Hitzestau der sich unter dem Hopfenspider gebildet hatte.

Mit einer dickeren Wandung würde ich eher aufpassen nicht zu schnell, zu stark zu erhitzen, dass man nicht gleich über die Temperatur drüber schießt, da du bestimmt nicht viel Luft im Topf hast, um mit Wasser runterzukühlen.

Mit dem Gulaschtopf bei uns ging es super die Temperaturen durch hoch und runterkurbeln zu steuern.



Grüße
Peter

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Mittwoch 27. November 2024, 06:48
von DevilsHole82
Den Dutch hänge ich an den Schwenker und feuer mit Holz. Damit sind Temperatursteuerungen gut möglich.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Mittwoch 27. November 2024, 09:41
von BrewerTimothy
Sehr schöne Doku, vielen Dank

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Mittwoch 27. November 2024, 09:48
von Fricky
Ich glaube was gemeint war ist, dass der Dutchoven, weil er wesentlich massiver als so ein Gulaschkessel ist, auch deutlich träger reagiert. Man sollte die Zieltemperaturen also besser etwas vorsichtiger anfahren. Denn _wenn_ der mal zu heiß ist, dann bleibt er auch länger zu heiß, auch wenn Du ihn vom Feuer weg nimmst. Der dünnwandige Gulaschkessel heizt bei weitem nicht so nach. Aber ich denke, das ist reine Gefühlssache. Das kriegt man schon hin. :thumbup

Denk mal zum Rasten geht der Dutchoven sogar sehr gut, grade _weil_ er die Temperatur besser hält.

Gruß, Peter.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Mittwoch 27. November 2024, 09:57
von DevilsHole82
Das ist definitiv so. Wenn ich den Dutch am Schwenker verwende und Gulasch, Metaxa-Topf oder ähnliches mache, muss ich mit viel mehr Gefühl heizen. Der schwinkt ordentlich nach. Ist aber bei meinem mit Gas befeuerten Braukessel nicht anders. Zum Rasten muss ich 3-5°C vor Zieltemperatur abschalten.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Donnerstag 28. November 2024, 17:37
von Fricky
20241128_173527.jpg
BTW: Das ist es

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Donnerstag 28. November 2024, 21:01
von Y-L
Super Aktion! :thumbup
Hab auch so ein Dreibein, und schon mal flüchtig drüber nachgedacht; aber wirklich trauen, tue ich mich nicht.
Zu viel Angst vor dem unhandlichen Hin und Her! Hut ab!
Nächste Stufe wäre, Steine in die Glut zu legen, um den Sud zusätzlich wie beim Steinbier auf Temperatur zu bringen!
:Drink

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Donnerstag 28. November 2024, 21:12
von Fricky
So unhandlich war das gar nicht. Ging besser als gedacht.
Vorallem das anfahren/halten der Temperaturen ging verblüffend gut durch rauf/runterkurbelns des Kessels und ab und zu mal etwas Holz nachlegen.

Gruß, Peter.

Re: Lagerfeuer IPA

Verfasst: Freitag 29. November 2024, 13:17
von CaM
Klasse was ihr da gemacht habt.
War bestimmt ein kurzweiliger Tag.
Ich brau morgen auch wieder auf Holzfeuer, aber halt im Schlachtkessel.

Viele Grüße aus dem Odenwald
Carsten