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Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Sonntag 29. Juni 2025, 22:35
von Tigerdan
Hallo zusammen,
Mein erster Sud, ein Kellerbier ist gekocht und die Gärung ist zumindest schon recht vorangeschritten. Ich hatte den Sud am 08 Juni gekocht und bin dann in Urlaub gefahren. Am 22. Juni habe ich dann zwecks Hopfenstopfung das erste Mal den Gärtank geöffnet. Da war noch leichter Schaum in der Mitte erkennbar. Am 25. habe ich dann nochmal voraichtig reingeschaut und es sah immer noch ähnlich aus. Heute habe ich eine Probe gezogen und es zeigte 3.5 Plato an. Nach dem Läutern hatte ich etwa 12.5 Plato. Habe dann die Probe probiert und schmeckt schon ganz gut. Ich würde jetzt nochmal 3 Tage warten und dann nochmal eine Probe ziehen. Falls keine Änderung zu beobachten ist, würde ich dann in Flaschen abfüllen. Laut dem Rechner von Maischemalzundmehr hätte ich einen realen Endvergärungsgrad von 59 %. Ist das normal bei einem Kellerbier? Beim Rezept von Maischmalzundmehr für das Kellerkind ist ein Endvergärungsgrad von 70% angegeben. Der Alkoholgehalt wäre.aber. ähnlich zu dem.von mir errechneten.
Ich habe das Rezept etwas abgewandelt. Statt der beschriebenen Hefe habe ich die w34/70 von Gozdawa genommen, da der Temperaturrange eher meiner Kellertemperatur entsprach. Statt der Whirlpoolhopfung habe ich mich für Hopfenstopfen entschieden.
Denkt ihr, dass die drei Tage reichen? Ich hatte in früheren Zeiten, als schon mal gebraut hatte, oft das Problem, dass es nach der Flaschengärung oft ziemlich übergeschãumt hatte, daher will ich nicht zu früh abfüllen.
Lieben Dank für eure Ratschläge im Voraus!
Dan
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Sonntag 29. Juni 2025, 23:14
von VolT Bräu
Hallo,
Bitte mal die FAQ durchlesen und die fehlenden Informationen nachliefern:
viewtopic.php?t=11031 - dann kann man eher gezielt Tipps geben.
Spontan würde ich sagen: Auf jeden Fall noch nicht abfüllen und nein, die 3 Tage werden wahrscheinlich hier nicht reichen.
Viele Grüße
Volker
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Sonntag 29. Juni 2025, 23:19
von renzbräu
Hi Dan!
Hattest du nach dem Läutern 12,5 abgelesen oder nach dem Kochen? (°P sind nur die Massen-% kurz vor dem Anstellen, also der Hefegabe.)
Geht man von 12,5°P (nach dem Kochen) aus, ergibt sich ein Vergärgrad (scheinbar) von 72%, real 59,2%.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... 5&fg=3%2C5
Im Rezept ist normalerweise nur der scheinbare Vergärgrad angegeben. Wichtig wäre aber zu wissen, wann du was und wie gemessen hast.
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Sonntag 29. Juni 2025, 23:22
von Räuber Hopfenstopf
Das sind ungefähr 72 % scheinbarer Vergärungsgrad. Recht malzbetont, aber passend zum Kellerbier. Was die Temperaturangaben angeht: Untergärige Biere werden in der Regel relativ kühl vergoren. Ich stelle bei 8-9 Grad an und lasse die Temperatur dann über ein paar Tage auf 12 Grad steigen. Bei Pilsener Urquell ist es noch kälter. Den Charakter eines untergärigen Bieres bekommt man nicht bei 15 Grad im Keller. Da muss man in der Regel kühlen und die Abwärme abführen.
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Montag 30. Juni 2025, 14:21
von Tigerdan
Ich weiß, dachte ich probiere das mal mit der Hefe, deren Optimum liegt ja bei 12-17 Grad (laut Hersteller)
Zu der anderen Frage. Die Stammwürze habe icb nach dem Läutern mit ejner Läuterspindel gemessen. Hatte irgendwo mal gelesen, dass der Wert am aussagefähigsten ist...
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Montag 30. Juni 2025, 14:49
von shudayo
Moin,
du brauchst dich nicht verrückt machen bezüglich der Gärtemperatur.
Fermentis hat dazu schon einiges publiziert, z.B.:
https://fermentis.com/en/news/fermentat ... r-w-34-70/
Bei YouTube gibt es auch einen Vortrag in dem Fermentis die Resultate bespricht
https://youtu.be/Q9gBQazv4x4?si=h0HKowT4fkzRO4Z1
Du hast die 34/70 zwar von einem anderen Hersteller, vermutlich sind die Resultate aber ähnlich.
Was du daraus machst bleibt dir überlassen.

Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Montag 30. Juni 2025, 14:49
von renzbräu
Tigerdan hat geschrieben: Montag 30. Juni 2025, 14:21
Die Stammwürze habe icb nach dem Läutern mit ejner Läuterspindel gemessen. Hatte irgendwo mal gelesen, dass der Wert am aussagefähigsten ist...
Das ist dann die Pfanne-Voll-Konzentration. Da beim Kochen Wasser verdampft, der gelöste Extrakt aber gleich bleibt, steigt die Konzentration und damit ist die Stammwürze vor dem Anstellen höher als die Pfanne-Voll-Konzentration
Somit sind die Berechnungen in den üblichen Rechnern nicht aussagekräftig. Das nächste Mal nochmal nach dem Kochen und für den Anstellen messen.
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Donnerstag 3. Juli 2025, 20:16
von Tigerdan
Okay, das macht Sinn. Danke.
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Donnerstag 3. Juli 2025, 20:17
von Tigerdan
Ich hatte geatern nochmal gemessen. Da waren es noch 2,5 Plato. Also gährt es noch ein wenig.
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Sonntag 6. Juli 2025, 19:52
von Tigerdan
Hatte jetzt Donnerstag nochmal gemessen und heute nochmal. Die Messung zeigt 2.5 Plato an. Sprich bis Donnerstag hatte es 1 Plato abgenommen und seitdem ist es konstant geblieben. Ich würde dann morgen oder Mittwoch abfüllen oder spricht da noch etwas dagegen?
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Montag 7. Juli 2025, 10:22
von Vestenrunner
Tigerdan hat geschrieben: Sonntag 6. Juli 2025, 19:52
Hatte jetzt Donnerstag nochmal gemessen und heute nochmal. Die Messung zeigt 2.5 Plato an. Sprich bis Donnerstag hatte es 1 Plato abgenommen und seitdem ist es konstant geblieben. Ich würde dann morgen oder Mittwoch abfüllen oder spricht da noch etwas dagegen?
Nö.
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Montag 14. Juli 2025, 21:33
von Tigerdan
Ok, heute ist es nun 7 Tage her, dass ich das Bier in Flaschen abgefüllt habe. Ich habe heute eine Flasche probiert. Leider hat die Nachgärung bislang nicht wirklich eingesetzt. Geschmacklich ist es zwar gut, aber es hat sich bislang sehr wenig Kohlensäure gebildet. Ich hatte den Zucker mit einer Dosierhilfe vor der Abfüllung in die Flaschen gefüllt. Seitdem stehen die Flaschen in meinem Keller, der mittlerweile etwa 18-19 Grad hat. Macht es Sinn die Flaschen für ein bis zwei Tage etwas wärmer zu lagern oder soll ich das einfach eine gewisse Zeit stehen lassen und dann nochmal probieren. Normalerweise sollte da ja noch genug aktive Hefe im Bier sein. Wie sind da eure Erfahrungen, gerade bei untergärigen Bieren?
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Dienstag 15. Juli 2025, 08:14
von Ludgerus
Ich denke die Temperatur passt. Ich würde die Flaschen einmal vorsichtig aufschwenken
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Samstag 19. Juli 2025, 00:13
von Tigerdan
Hey vielen Dank an alle fûr die Tipps zu diesem Beitrag. Das mit dem Hefeaufschwenken hat geklappt. Habe heute nochmal ein Bier probiert und es ist jetzt deutlich spritziger. Bei dem klassischen Ploppen beim Öffnen der Flasche wurde mir direkt warm ums Herz. Der Schaum fällt zwar schnell zusammen, aber für den erstem Sud mit dem Brewzilla bin ich mit der Qualität mehr als zufrieden. Jetzt lass ich es noch ein bisschen lagern und bin gespannt, was da noch geschieht.
Allzeit gut Sud!
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Montag 1. September 2025, 23:35
von Tigerdan
Gut 6 Wochen nach der erfolgreichen Flaschengärung, jetzt noch ein kurzes Fazit. Das Bier ist mittlerweile richtig rund geworden und jeder, der es probieren durfte, war sehr angetan. Da ich über recht begrenzte Kühlkapazitäten verfüge, hat ein Großteil der Flaschen bei ca. 18-19 Grad gelagert, während ich etwa einen Kasten im Kühlschrank gelagert habe. Den Unterschied fand ich nicht so krass, dass ich an meinem Setup etwas ändern würde (v.a. da mein Keller die meiste Zeit des Jahres eine Temperatur von unter 15 Grad aufweist und ich das durch Öffnung der Türe ein wenig steuern kann). Ich persönlich finde, dass die verwendete untergärige Gozdawa Hefe trotz der relativ hohen Temperaturen von 14-18 Grad, was laut Hersteller im Neutralbereich der Hefe liegt, keine Hefearomen verursacht hat, was für die Sorte spricht, wenn man nun mal mit den Temperaturen arbeiten will.
Re: Erster Sud mit dem Brewzilla
Verfasst: Montag 8. September 2025, 09:44
von Ras Tafaric
Mach dir keine Sorgen.. die 34/70 kommt mit etwas höheren Temperaturen aus und ist trotzdem noch gut trinkbar.
Blindverkostungen haben die Nuacen, die es ändert, nicht rausschmecken können. Wichtig ist, dass du es ausreichend lang lagerst und dann passt das schon. Sommeliers packen das, Otto Normalbrauer McBierfan eher nicht. Und wenn du mit dem Produkt zufrieden bist, deine Gäste es mögen, hast du schonmal Qualität erreicht.
Ich persönlich möchte meinen Gärkühlschrank trotzdem nicht mehr missen. Der frisst nicht sooo viel Platz, aber gibt eine genauere Temperaturführung als ich mit Tür-auf-Tür-zu hinbekommen könnte. Und man kann mit Hefen rumspielen, die nicht so ein Arbeitspferd wie die 34/70 sind. Ich liebe z.B. böhmische Hefen oder spiel mit kalt geführten Obergärigen rum. Das gibt eine neue Welt und macht sowohl beim Brauen als auch beim Ausschenken und trinken viel Spaß.
Ist halt so, dass man vom hundertsten ins tausendste kommt mit dem Equipment und es so viele Biere gibt, die man noch brauen will. Ist Teil des Hobbys.