Seite 1 von 1

Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

Verfasst: Montag 22. September 2025, 13:29
von blackarrow1990
Hallo zusammen,

nächste Woche werde ich mein erstes Bier mit der Braubox brauen (Dunkel Weizen). Mittlerweile möchte ich mich etwas mehr in die Materie vertiefen. Falls der erste Versuch gut klappt, plane ich, anstelle der Braubox mit ein paar zusätzlichen Utensilien und eigenen Zutaten ein Hefeweizen zu brauen.

Bei der Suche nach Rezepten habe ich ein gut bewertetes Anfängerrezept gefunden, das ich gerne als nächstes ausprobieren möchte:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... faenger=ja

1. Im Rezept wird als Hefe Flüssighefe vorgeschlagen. Da ich jedoch experimentieren und nur kleinere Mengen Bier brauen möchte, würde ich lieber Trockenhefe verwenden. Würde hier die Munich Classic passen? Im Rezept ist leider nicht angegeben, wie viel Hefe verwendet werden muss. Soll ich mich an die Herstellerangaben orientieren? Zum Beispiel bei Munich Classic steht 50 - 100 g pro Hektoliter. Würde das für mein 5 Liter Bier etwa 2,5 bis 5 Gramm Hefe bedeuten?

2. Es wird auch nicht erwähnt, wie lange die Hauptgärung dauert. Ich plane, einen Refraktometer zu kaufen (wie er hier von anderen empfohlen wurde), und dann nach etwa einer Woche erneut messen, um festzustellen, ob die Hauptgärung abgeschlossen ist (keine Änderung von Brix-Wert in drei Tagen).

3. Wie lange sollte das Bier dann in den Flaschen bleiben?

4. Zum Thema Hopfen: Laut Rezept wird Saphir mit 5% Alpha-Säure verwendet. Leider finde ich nur eine Variante mit 2,5%. Gibt es dafür Alternativen, oder muss ich genau diese Variante kaufen?

5. In meinem Keller ist die Temperatur um 19°C im Winter und um 25°C im Sommer. Ist das für die Gärung in Ordnung, oder muss ich bei der Auswahl der Hefe besonders auf etwas achten?

6. Nach dem Einmaischen werde ich auch den Brixwert messen, um zu prüfen, wie gut der Prozess verlaufen ist (zur Messung der Ausbeute). Wenn ich mir das Rezept ansehe, erscheint mir die angedachte Ausbeute von weniger als 60 % etwas zu niedrig. Oder ist das ganz normal?

Danke für eure Hilfe!

Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

Verfasst: Montag 22. September 2025, 15:02
von Colindo
Zu 1.: Die Munich Classic ist eine gute Weizenbierhefe, sie wird aber etwas weniger Bananenaroma einbringen als eine Flüssighefe. Für den Anfang ist das nicht weiter dramatisch. Weizenbierhefen arbeiten gut bei 0,3g/l, also 1,5g bei 5l Bier. Die Hefe hat dann mehr "Platz" sich zu vermehren und erzeugt dabei mehr Aroma.

2.: Wie lange die Hauptgärung dauert hängt von vielen Parametern ab, weswegen es nicht sinnvoll ist, das von außen vorzugeben. Nach einer Woche das erste Mal messen ist einge gute Idee.

3.: Eine Nachgärung bei Raumtemperatur dauert meist ca. 2 Wochen. Wenn du kein Flaschenmanometer hast um den Druck zu überprüfen plane lieber zu viel als zu wenig ein.

4.: Du kannst bei MaischeMalzundMehr einfach den Wert deines Hopfens eingeben, dann werden die Gaben passend umgerechnet.

5.: Weizenbierhefe kann mit höheren Temperaturen bis 24°C umgehen, das muss dann aber die Max-Temperatur in der Würze sein. Du Umgebung sollte definitiv kühler sein um ein Aufheizen in der Würze zu verhinden. Bei 5l gehen 20-21°C, bei mehr Würze aber besser noch kühler.

6.: Du wirst mit Einsteigerutensilien definitiv keine höheren Ausbeuten bekommen. Eher um die 50%.

Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

Verfasst: Montag 22. September 2025, 15:21
von blackarrow1990
Danke für die hilfreichen Antworten!

Um die 5 Liter Ausschlagwürze zu erhalten (vor der Gärung, da am Ende wahrscheinlich etwas weniger in die Flaschen kommt), beträgt nach dem Rezept der Hauptguss 5 Liter und der Nachguss fast 4 Liter. Ich frage mich, wo diese 4 Liter "verschwinden". Natürlich wird beim Kochen viel Wasser vom Malz aufgenommen und es geht auch einiges an Wasser durch Verdampfen verloren. Aber 4 Liter erscheinen mir trotzdem etwas viel.

Vielleicht kaufe ich ein Flaschenmanometer. Wie kann ich dann feststellen, wann die Nachgärung abgeschlossen ist? Gibt es einen bestimmten Druck, den man erreichen sollte?

Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

Verfasst: Montag 22. September 2025, 15:30
von dierabenfliegen
Ich habe letztes Jahr mit einem Weissbier angefangen - vielleicht helfen dir die Infos, die ich bekommen habe. viewtopic.php?t=34403

Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

Verfasst: Montag 22. September 2025, 16:26
von §11
blackarrow1990 hat geschrieben: Montag 22. September 2025, 15:21 Danke für die hilfreichen Antworten!

Um die 5 Liter Ausschlagwürze zu erhalten (vor der Gärung, da am Ende wahrscheinlich etwas weniger in die Flaschen kommt), beträgt nach dem Rezept der Hauptguss 5 Liter und der Nachguss fast 4 Liter. Ich frage mich, wo diese 4 Liter "verschwinden". Natürlich wird beim Kochen viel Wasser vom Malz aufgenommen und es geht auch einiges an Wasser durch Verdampfen verloren. Aber 4 Liter erscheinen mir trotzdem etwas viel.

Vielleicht kaufe ich ein Flaschenmanometer. Wie kann ich dann feststellen, wann die Nachgärung abgeschlossen ist? Gibt es einen bestimmten Druck, den man erreichen sollte?
Hallo blackarrow1990,

Paushal schwer zu sagen ob das so passt oder nicht, aber Wasser bleibt im Treber zurück und verdampft beim Kochen. Zusätzlich bekommst du auch noch Glattwasser, beim Treber auslaugen, also der Rest der Würze, der zwar nötig ist um den Treber auszusüßen, also den letzten Extrakt zu gewinnen, die aber sebst so wenig Extrakt enthält das es sich nicht lohnt sie beim Kochen einzudampfen.

Hier kommt aber dein Refraktometer zum Zug. So lange du nicht weisst wie hoch deine Verdampfung ist, würde ich mit etwa 10% pro Stunde rechnen. Das heisst wenn deine Auschlagwürze 12P haben soll, dann sammelst du deine Nachgüsse, bis die Würze in der Pfanne 10.8P hat.

Cheers

Jan