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Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 21:44
von marsabba
Hi,

Bild 1: Da fehlt leider der wichtigste Wert, nämlich die Karbonathärte. Ohne dem keine AUssage.
Bild 2: Das ist superweiches Traumwasser, damit kannst du Pilsner brauen ohne am Wasser was ändern zu müssen.
Bild 3+4. Du hast leider den Standardfehler gemacht und statt der Karbonathärte die Gesamthärte eingetragen. Leider werden beide Werte in den selben Dimensionen gemessen (also dH oder mg/l).

Viele Grüße
Martin

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 21:46
von hightower
Bisher habe ich stets mit Bockumer Leitungswasser gebraut, ohne irgendwelche Aufbereitung.

Gruß
Tom

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 22:11
von cyrano330
hightower hat geschrieben:Bisher habe ich stets mit Bockumer Leitungswasser gebraut, ohne irgendwelche Aufbereitung.

Gruß
Tom
Dann kannst Du auch ne Flasche Bonaqua nehmen und die Kohlensäure rauslassen... Gleiches Resultat.

:Greets

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 22:22
von Boludo
Hefeweizen geht mit fast jedem Wasser.

Stefan

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 22:23
von Frissnix
Der erste Sud ?
Mach es Dir nicht zu schwer und braue einfach mal drauf los !!!!
Bevor Du dich an das einstellen des Wassers wagen kannst kommen mit SICHERHEIT noch andere "Probleme" auf dich zu.
Und glaub mir, es wird auch ein leckeres Bier werden OHNE gleich beim ERSTEN mal dein Wasser einzustellen.

Macht es euch doch nicht immer so schwer !!!

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 22:31
von brubbelmichi
Hi,

bei Bild 1 fehlt, wie schon angemerkt, die Karbonathärte (HCO3- Konzentration im MMuM-Rechner), ohne diese ist eine Aussage schwer möglich. Die anderen Werte des Wasseres sehen allerdings gut aus, nicht unbedingt für ein Pils geeignet, aber das würde ich sowieso nicht als Erstlingssud empfehlen. Für Pale Ales und viele andere Bierstile sind die Werte gut.
Einfach mit diesem Wasser drauflosbrauen.

Wasser 2 ist wirklich sehr salzarm, da müsste man fast schon aufsalzen, wenns kein (böhmisches) Pilsner sein soll.

Hier ein meiner Meinung nach lesenswerter Artikel zum Thema Wasser: http://braumagazin.de/article/von-der-w ... rauwasser/

Und lieber einmal zuviel nachgefragt, als nach dem ersten Bier direkt die Lust zu verlieren. :Smile

MfG

brubbel

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 22:37
von marsabba
Sehr ich auch so.
Mach erst maln Weizen, dann vielleicht ein Braunbier, und wenn du das im Griff hast, kannst du dich an ein Pale Ale wagen und dich um das Thema Wasser kümmern.

Zu deinen Fragen:

1: Dann kann ich mit der deutschen Gesamthärte hier nix anfangen? -> Exakt
3+4: Hab jeweils das ausgewählt was mir als Wert Vorlag. Also °dH und °fH, war das falsch? -> Richtig (es war falsch)
Sowohl die Karbonathärte als auch die Gesamthärte können in dH oder mg/l oder mmol/l angegeben werden. Die Karbonathärte wird auch oft als Hydrongenkarbonatkonzentration oder Säurekapazität angegeben, wobei eine einfache Umrechnung existiert.
Lies den (länglichen) Text unter den MMuM-Rechner, dann weist du mehr.

Martin

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2015, 23:15
von olibaer
Hallo mani,
mani hat geschrieben:Ich hänge mal vier Bilder an, [...] und zwei sind von dem Wasser was ich sonst trinke.
Tatsächlich ?

Gruß
Oli

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 00:08
von Ruthard
Das zweite Wasser ist vermutlich ein Kaufwasser französischer Herkunft aus der Plastikflasche. Bei den Nitratwerten deines Leitungswassers habe ich Verständnis dass du das nicht saufen willst.

Zum Brauen habe ich schon weitaus schlechtere Wasser gesehen. Mit einem hopfenarmen Weißbier wirst du damit keine Probleme haben, ein hopfiges Alt könnte bei dem Sulfat/Chlorid Überschuss 2:1 recht kratzig werden. Ansonsten kann man ohne Carbonatwerte keine Aussage machen, allenfalls Rückschlüsse aus den °dH ziehen.

Meine Meinung: einfach drauflos brauen, wenns schmeckt dann schmeckts. Es gibt neben dem Wasser noch weitaus mehr Stellschrauben die zwischen gutem und schlechten Bier unterscheiden.

Cheers, Ruthard

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 11:28
von cyme
mani hat geschrieben:Nein, es ist ausschließlich in Glasflaschen erhältlich und wird in Italien abgefüllt.
Brauwasser in Glasflaschen über die Alpen karren, das ist doch - mit Verlaub - Unsinn.
Kann ich denn was gegen die schlechten Nitratwerte tun?
50/50 mit destilliertem Wasser verschneiden, und schon ist nur noch halb soviel Nitrat im Wasser, Restalkalität und Sulfatwerte sehen auch gleich viel niedriger aus.

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 13:29
von Bierwisch
mani hat geschrieben:So wie ich das sehe kostet das auch ca. 1€/L.
Nein, bei Globus kosten 5 Liter 1,49 € - also eigentlich ein Schnäppchen!

Bisher habe ich mich nicht um mein Wasser gekümmert, bis mal einer drauf geschaut hat, der mehr Ahnung davon hatte. Dabei kam dann raus, daß meine Nitratwerte mit 35mg/l ziemlich hoch sind. Darum habe ich bei meinem letzten Sud mit Aqua dest. verschnitten und bin jetzt mal auf geschmackliche Unterschiede gespannt. Außerdem rechne ich mit Dankschreiben der Hefe.

Gruß,
Bierwisch

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 13:38
von cyme
Mein Leitungswasser bereite ich je nach Bedarf gar nicht, mit Milchsäure, Calciumhydroxid oder Calciumsulfat auf.

Was manche auch verwenden, ist Wasser der Marke "Purania", das in diversen Supermärkten zu ca. 1€/5l zu finden ist. Soll direkt zum Brauen geeignet sein. Wird aus Tschechien importiert.

Mach dich nicht verrückt. Ich würde einfach mal mit dem Leitungswasser wie es ist brauen, ggf. noch mit Milchsäure die Restalkalität anpassen. Wegen Nitrat, iss halt einfach zum Bier keine Tomaten:
"Das meiste Nitrat gelangt über belastetes Gemüse in den Körper", erklärt Professor Helmut Bartsch vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Bartsch leitet die Abteilung für Toxikologie und Krebsrisikofaktoren. Solange rund 90 Prozent des Nitrates über belastete Lebensmittel aufgenommen würden, mache es keinen Sinn, die Grenzwerte für das Trinkwasser zu senken, meint Bartsch.
http://www.welt.de/print-welt/article45 ... asser.html

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 13:43
von Boludo
cyme hat geschrieben: Wegen Nitrat, iss halt einfach zum Bier keine Tomaten:
"Das meiste Nitrat gelangt über belastetes Gemüse in den Körper", erklärt Professor Helmut Bartsch vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Bartsch leitet die Abteilung für Toxikologie und Krebsrisikofaktoren. Solange rund 90 Prozent des Nitrates über belastete Lebensmittel aufgenommen würden, mache es keinen Sinn, die Grenzwerte für das Trinkwasser zu senken, meint Bartsch.
http://www.welt.de/print-welt/article45 ... asser.html
Das Nitrat wird von der Hefe zum Nitrit reduziert, welches ein Wachstumshemmer für die Hefe ist.
Gesundheitliche Probleme spielen hier keine Rolle, sondern eine schleppende oder stockende Gärung.
Allerdings bringt man auch mit dem Hopfen jede Menge Nitrat mit ins Bier.
Ein guter Ionenchromatograph wär echt bei vielen Wasserfragen sehr hilfreich....

Stefan

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 13:55
von cyme
Den Effekt von Nitrat auf die Gärung sollte man aber in Grenzen durch entsprechende Maßnahmen kompensieren können - ausreichende Belüftung, ausreichend vitale Hefe, Versorgung mit FAN, etc.

Der Bund empfiehlt für Brauwasser 25mg/l oder weniger, da würde ich bei den 28g/l des Threaderstellers erstmal noch fünf gerade sein lassen.

Kennt jemand eine Untersuchung, bei der der Einfluss des Nitratgehalts tatsächlich gemessen wurde? Ich finde überall nur Faustregeln und Pauschalangaben, aber keine konkreten Messwerte, wie viel mg/l was genau mit der Gärung machen.

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 13:58
von Boludo
Ich hab 38mg/L und es gärt bei mir gerne mal länger.
Hefenahrung hilft etwas.
Das ist jetzt aber komplett unwissenschaftlich und muss gar nichts heißen.

Stefan

Re: Brauwasser für den ersten Sud

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 14:09
von Bierwisch
Nachdem mich Stefan auf meine hohen Nitratwerte hingewiesen hat, habe ich mal ein bisschen gesucht. Man scheint sich einig zu sein, das 50mg/l den Grenzwert darstellen.

Ich habe bisher bewußt keine Probleme bei der Gärung feststellen können, hatte aber in der Vergangenheit Probleme bei hohen Stammwürzen und auch hatte ich mehrfach kein Glück mit dem Einsatz einer Zweithefe (Kitzinger Champagner, Belle Saison, Brett). Die hohen Nitratwerte wären dafür eine gute Erklärung - durch die erste Hefe waren alle mildernden Umstände aufgebraucht und so hatte die später ins Rennen geschickte Hefe keine Chance etwas zu kompensieren...