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Würzeheber
Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 23:29
von OHill
Hallo zusammen,
Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit solch einem Würzeheber gemacht?
http://www.lebensmittel-selbermachen.de/63.htm
Da ich noch im Einkochergewerbe unterwegs bin und dieser keinen Auslauf hat, kann ich mir keine Läuterhexe o.ä. anschaffen...
Und ein Loch in den Einkocher bohren scheidet ebenfalls aus.
Daher meine Frage ob dieses Ding gut funktioniert.
Den Heber zu bauen soll nicht das Problem darstellen...
Gruß OHill
Re: Würzeheber
Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2015, 23:58
von Alt-Phex
Funktionieren wird das schon, aber ich halte definitiv nichts davon mit dem Mund anzusaugen.
Einerseits aus hygienischen Gründen, zum anderen kann heisse Würze im Mund ganz schön weh tun.
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 00:08
von PabloNop
Kauf doch statt dem Kupferrohr einfach einen 30l Eimer beim Hobbybrauershop deines Vertrauens und baue da die Läuterhexe ein. Nach den Rasten in den Eimer umschöpfen, während der Läuterruhe den Einkocher säubern und dann dort rein läutern.
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 00:10
von Alt-Phex
PabloNop hat geschrieben:Kauf doch statt dem Kupferrohr einfach einen 30l Eimer beim Hobbybrauershop deines Vertrauens und baue da die Läuterhexe ein. Nach den Rasten in den Eimer umschöpfen, während der Läuterruhe den Einkocher säubern und dann dort rein läutern.
Gute Antwort, denn irgendwohin muss die Vorderwürze ja sowieso.

Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 10:03
von Ursus007
Ich fülle den Schlauch immer mit klarem Wasser, klemme ein Ende ab und halte das in den tiefer stehenden Zielbehälter, hänge dann das obere Ende in den zu leerenden Behälter und danach öffne ich das unten abgeklemmte Ende und die Flüssigkeit fließt in den Zielbehälter.
Fällt bei mir aber nur noch zum Umschlauchen von der Hefe in den Abfüllbehälter an, die Maische schöpf ich auch in einen 2. Behälter um und läuter dann aus dem. Mit einem 1,5 ... 2l-Gefäß ist die Hälfte bis 2/3 schnell im anderen Gefäß, den Rest schütte ich aus dem Einkocher direkt um.
Man könnte ja, um die Frage des Threadopneners zu beantworten, einen temp.-festen Silikonschlauch zum Abschlauchen nach dem Whirlpool nutzen (Hab ich den Threadopener da richtig verstanden?). Aber dann auch mit der im ersten Satz beschriebenen Methode oder einem mechanischen/pneumatisch zu startenden Heber und ohne Ansaugen mit dem Mund (wie Alt-Phex schon gewarnt hat).
Ursus
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 11:06
von Sven
Hat jemand Erfahrung das ganze evtl. mit einer Pumpe anzusaugen bei großen mengen wäre es ja keine schlechte Idee....
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 11:09
von nobody2k
Wüßte nicht was gegen einen Würzeheber spricht, außer daß man aufpassen muß sich nicht zu verbrennen ;)
Hygenisch gibts da eigentlich keine Bedenken, denn die Würze wird ja sowieso noch gekocht...
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 11:19
von fg100
Ja funktioniert. Sowohl beim Läutern als auch zum Absaugen nach dem Whirlpool, wenn du keine Schnecke, sondern nur einen Kreis formst. Besonders gut beim Whirlpool, da nicht an einer Stelle abgesaugt wird, sondern am ganzen Umfang und dadurch der Trubkegel nicht so leicht zerfällt.
Allerdings würde ich die zum Ansaugen eine
große Spritze (gibs für gleichen Preis auch in der Apotheke) verwenden.
Bei mir habe ich die Schlitze nicht auf der Oberseite, sondern unten angebracht.
Als Schlauch einen Silikonschlauch verwenden.
Zudem ist eine
Schlauchklemme zur Regulierung ganz praktisch.
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 17:31
von OHill
Hey, danke für die verschiedenen Antworten!
Ich habe bisher bereits eine Siphonpumpe, die ich vor den Schlauch klemmen würde, somit brauch ich auch nicht mit dem Mund ansaugen ;-)
Die Fragen, die sich mir stellen sind eher dahingehend, ob man zum einen eine ausreichende Ausbeute bekommt und sich nicht nachher zuviel Würze noch im Maischebottich befindet und zum anderen, ob damit die Feststoffe auch wirklich separiert werden!
Ich schlauche quasi aus dem Einmachkessel in einen anderen Topf in dem dann die Würze gekocht wird.
Das ganze noch in einen dritten Behälter auszufüllen, damit ich eine Läuterhexe benutzen kann, scheint mir zu aufwendig. Dann kann ich auch weiter mit Baumwolltüchern läutern.
Gruß OHill
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 17:51
von nobody2k
Würde an deiner Stelle mal BIAB versuchen. ..
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 18:10
von fg100
OHill hat geschrieben:
Die Fragen, die sich mir stellen sind eher dahingehend, ob man zum einen eine ausreichende Ausbeute bekommt und sich nicht nachher zuviel Würze noch im Maischebottich befindet und zum anderen, ob damit die Feststoffe auch wirklich separiert werden!
Ausbeute ähnlich wie bei Läuterhexe oder Lochblech wenn du in gleicher Weise läuterst (Nachgüsse, langsam, usw)
Die Feststoffe werden genau so separiert.
BIAB würde ich nicht machen, wenn es dir auf die Ausbeute ankommt.
Franz
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 18:15
von gulp
nobody2k hat geschrieben:Würde an deiner Stelle mal BIAB versuchen. ..
BIAB im Einkocher? Halte ich nicht für sinnvoll. Selbst mir ist die Ausbeute nicht ganz Wurst.
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 11. Juni 2015, 18:41
von Schlupfer
Hi,
ich denke auch, dass nichts gegen den Würzeheber zum Läutern spricht. Vom Prinzip her läutere ich ähnlich (TP ohne Auslauf+ Mattmill Blech) und das funktioniert wunderbar.
Aber auch BIAB ist eine Überlegung wert, denn die Ausbeute lässt sich hier durch feineres Schrot steigern. Feineres Schrot ist bei BIAB möglich, weil ich ja im Grunde keine Spelzen und Grobgrieße für das Filterbett brauche.
Michael
Re: Würzeheber
Verfasst: Freitag 12. Juni 2015, 12:34
von OHill
Von BIAB halte ich persönlich nicht allzu viel...
Wenn ich den Würzeheber gebaut habe und dann die Benutzung auch von statten gegangen ist, werde ich berichten!
Re: Würzeheber
Verfasst: Freitag 12. Juni 2015, 12:53
von nobody2k
Hab noch kein BIAB gemacht, die Ausbeite soll ja nicht so schlecht sein...war nur ein Tip um es dir zu erleichtern ;)
Gibt übrigens Leute die machen mit dem BIAB Sack nacher noch Nachgüsse...ist ja prinzipiell nix anderes als filtern durch ein Tuch, nur mit minimierter SAuerei

Re: Würzeheber
Verfasst: Freitag 12. Juni 2015, 15:04
von OS-Schlingel
Hallo in die Runde,
Ich habe mir den Würzeheber/Läuterspirale mit 2,5 mm Löchern ebenfalls selbst gefertigt.
Läßt sich super anwenden. Aufpassen muss man , wenn das Teil noch unter dem Treiber begraben ist.
Wenn man zu stark zieht um diese zu entfernen, ist das Kupferrohr wieder gerade
Gruß vom Schlingel
Re: Würzeheber
Verfasst: Freitag 12. Juni 2015, 15:08
von uli74
Wieso selber bauen wenn mans auch günstig kaufen kann?
Siehe da:
In diesem Fall rentiert sich selber bauen ganz sicher nicht...
Edit: Ich seh grad dass Ihr mit dem Würzeheber läutern wollt... Das kann das Abziehrohr von Simon natürlich nicht.
Re: Würzeheber
Verfasst: Freitag 12. Juni 2015, 17:01
von OHill
OS-Schlingel hat geschrieben:Hallo in die Runde,
Ich habe mir den Würzeheber/Läuterspirale mit 2,5 mm Löchern ebenfalls selbst gefertigt.
Läßt sich super anwenden. Aufpassen muss man , wenn das Teil noch unter dem Treiber begraben ist.
Wenn man zu stark zieht um diese zu entfernen, ist das Kupferrohr wieder gerade
Gruß vom Schlingel
Hast du den Heber mit ner Pucksäge bearbeitet oder Löcher gebohrt?
Wenn du gebohrt hast, wie viele hast du auf nem lfd cm gemacht? Und hast du diese nur oben oder rund herum gemacht?
Hast du erst gebohrt und dann gebogen oder umgedreht?
Gebohrte Löcher sind mir persönlich sympathischer als mit der Säge Schlitze zu schneiden :-)
Re: Würzeheber
Verfasst: Mittwoch 29. Juli 2015, 14:28
von OHill
So ich habe es vollbracht!
Der Würzeheber ist nun endlich gebaut!
Habe ca. 4m langes und 15mm starkes Kupferrohr verwendet. Als Endkappe habe ich eine Conex Kappe genommen.
Alles in Allem Materialkosten von unter 30,00€...
Hier als ganzes in der Übersicht...
Die Rundungen habe ich von innen begonnen und dann nach und nach weiter nach außen gedreht. Im Anschluss daran ist dann der Schwanenhals gekommen.
Das Gerät im Topf.
Der Schwanenhals ist bewusst um einiges erhöhter als der Topf um für künftige Erweiterungen gewappnet zu sein...
und hier im Topf!
Die Löcher habe ich mit einem 2mm Bohrer gebohrt, da mir 2,5mm bzw. Schlitze mit ner Puchsäge zu grob erschienen. Sollte es nicht funktionieren, kann ich es immernoch größer bohren...
Das ganze hat mich 3 Bohrer gekostet, da ich zu faul war an die Standbohrmaschine zu gehen.
Ich bin gespannt, ob sich der Bau in der angeblich verringerten Läuterzeit bemerkbar machen wird oder ob es nur ein Gimmick ist. Grundsätzlich hoffe ich, dass die Ausbeute höher sein wird, als bisher!
Bisher haben wir mit Baumwolltüchern geläutert.
Re: Würzeheber
Verfasst: Mittwoch 29. Juli 2015, 15:30
von Alt-Phex
Die Löcher gehören doch eigentlich nach unten
Zum Hopfenseihen ist das sicherlich in Ordnung, aber zum Läutern ?
Da wäre ein separater Läuterbottich mit Hexe/Panzerschlauch ganz
bestimmt die bessere Wahl gewesen.
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 5. November 2015, 08:18
von OHill
Soooo,
die ersten Sude sind mit dem Würzeheber mehr als erfolgreich verlaufen...
Die Ausbeute ist deutlich von 14L auf ca. 20L gestiegen. Bei zwei Suden mussten wir sogar "verdünnen" um auf die gewünschte Stammwürze zu kommen. Bei früheren Suden war es eher so, dass noch länger gekocht hätte werden müssen um auf die gewünschte Stammwürze zu kommen.
Natürlich habe ich mir beim Saubermachen auch schon einmal derbe die Lippen und die Zunge verbrannt. Ich kann aber dazu sagen, dass man die Würze deutlich im Schlauch sieht, klares Wasser, insbesondere wenn man sich ablenken lässt, eher nicht... Ein passender "Ansauger" ist mental schon längst fertig! ;-)
Achso der Faktor Zeit war für uns auch ein deutliches Überzeugungsmerkmal:
Statt den ehemaligen 2h bis alles rausgeschöpft und nachgegossen war, sind wir nun schon nach 30min durch mit dem Thema. Und während die Würze kocht, kann man das ganze Spektakel in aller Seelenruhe sauber machen!
Alles in allem muss ich sagen, dass für all diejenigen, die keine Löcher in ihren Einkocher bohren und die Maische nicht umschöpfen wollen, dies eine äußerst gute und praktikable Alternative darstellt!
Gruß OHill
Re: Würzeheber
Verfasst: Donnerstag 5. November 2015, 08:25
von nobody2k
Wie siehts im Vergleich zum klassischen Läuterbottich aus bezüglich klarer Würze?
