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Kalthopfung zu gleichen Anteilen einstellen

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 10:30
von Sauhamml Seppl
Hallo!
Ich möchte mein am Wochenende gebraues Red Ale sowie mein Red Lager (gleicher Sud, 2 verschiedene Hefen) kalthopfen. Das Lager wird schwächer gestopft als das Ale.
Verwenden werde ich folgende Hopfen, die ich zum Teil auch schon im Sud verwendet habe (VWH, Whirlpoolhopfung):

Citra
Challenger
Motueka
Styrian Goldings (Celeia)
Super Styrian (Aurora)

Nun meine Frage: Aufgrund der unterschiedlichen Menge an Gesamtöl im jeweiligen Hopfen sollte ich doch ausgehend vom Hopfen mit dem größten Ölanteil die Mengen der anderen Sorten entsprechend erhöhen um von allen Sorten gleich viel Geschmack zu extrahieren?

So stelle ich mir das vor (Beispiel):
Citra hat einen Gesamtölanteil von ca. 2,2 bis 2,8 ml je 100 Gramm Hopfen. Davon verwende ich z. B. 1 g/l.
Daher würde ich die Mengen der anderen Sorten wie folgt anpassen:
Challenger, Anteil 1 bis 1,5 ml je 100 Gramm Hopfen - somit Anpassung der verwendeten Menge auf etwa 2 g/l
Motueka, Anteil 0,8 bis 1,1 ml je 100 Gramm Hopfen - somit Anpassung der verwendeten Menge auf etwa 3 g/l
Styrian Golding, Anteil von 0,5 bis 1 ml je 100 Gramm Hopfen, somit Anpassung der verwendeten Menge auf etwa 3 g/l
Super Styrian, Anteil von 0,9 bis 1,4 ml je 100 Gramm Hopfen, somit Anpassung der verwendeten Menge auf etwa 2 g/l

Kann man hier also mit Schlussrechnung arbeiten oder geht das in diesem Fall nicht? :Grübel

Beste Grüße,
Seppl

Re: Kalthopfung zu gleichen Anteilen einstellen

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 10:35
von Boludo
Man kann sich schon am Gesamtöl orientieren.
Es gibt aber auch Hopfen mit relativ wenig Gesamtöl wie der Cascade, die sehr intensive Aromen erzeugen und anders herum.
So pauschal würde ich es nicht sagen.
Citra drückt auch ordentlich durch.
So was musst du einfach ausprobieren.

Stefan

Re: Kalthopfung zu gleichen Anteilen einstellen

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 11:08
von Sauhamml Seppl
Boludo hat geschrieben: So was musst du einfach ausprobieren.
Danke, das werde ich machen. Wenn es dann fertig ist, kann ich ja berichten.

Re: Kalthopfung zu gleichen Anteilen einstellen

Verfasst: Freitag 19. Juni 2015, 11:08
von Sauhamml Seppl
Hallo,
Jetzt ist mir noch eine Frage dazu eingefallen: Ich möchte diesmal gerne die Kalthopfung mit den Einmal-Teefiltern durchführen. Es wird zu erwarten sein, dass die Aromaausbeute durch diese Methode etwas geringer ist, da sich der im Beutel befindliche Klumpen schwerer auslaugt. Gibt's da Erfahrungswerte um wieviel Prozent man die Menge erhöhen sollte, um auf ein vergleichbares Ergebnis wie beim direkten Reingeben der Pellets in das Jungbier zu kommen?

Re: Kalthopfung zu gleichen Anteilen einstellen

Verfasst: Freitag 19. Juni 2015, 17:02
von Ulrich
Ich Stimme zuu 100% zu,
=> sich an den Gesamt-öl-gehalt zu orientieren ist nur zielführend, wenn
- man den gleichen Hopfen eines anderen Erntejahrese mit ähnlichem Ergebnis verwenden will, oder
- man verschiedene Hopfenprodukte dieser Sorte verwendet (Dolden, Pellets Typ 90, Pellets, Typ 45, usw)

Verschiedene Aromen habe unterschiedliche Geschmacksschwellenwerte, Löslichkeit, usw..

Es ist technologisch nicht korrekt zB einen Saphir mit einem Taurus zu vergleichen!

Re: Kalthopfung zu gleichen Anteilen einstellen

Verfasst: Freitag 19. Juni 2015, 17:13
von Ulrich
Sauhamml Seppl hat geschrieben: Ich möchte diesmal gerne die Kalthopfung mit den Einmal-Teefiltern durchführen. Es wird zu erwarten sein, dass die Aromaausbeute durch diese Methode etwas geringer ist, da sich der im Beutel befindliche Klumpen schwerer auslaugt. Gibt's da Erfahrungswerte um wieviel Prozent man die Menge erhöhen sollte, um auf ein vergleichbares Ergebnis wie beim direkten Reingeben der Pellets in das Jungbier zu kommen?
Da wenige Hobbybrauer die eingesetzten Öle und die löslichen Aromen im fertigem Bier gemessen haben ist der Verlußt eher sensorisch zu beurteilen.

Wenn Du diese Hopfen kennenlernen willst, solltest Du meiner Meinung nicht sparsam sein. Ich bin der Meinung lieber viel ( 3 - 5g/l), dafür aber eine kürzere Kontaktzeit. Bei solchen Gaben sollte das Aroma nach 3 Tagen gut feststellbar sein. (Ohne auf die Haltbarkeit der jeweiligen Aromen einzugehen)
Wenn Du nun überlal zB 3g von den jeweiligen Hopfen stopfst, kannst Du für Dich sehr gut die verschiedenen Hopfen bewerten und für dich selber entscheiden, ob Du von diesem Hopfen in der Zukunft mehr oder lieber weniger ausgeprägtes Arome erfahren möchtest.
Wenn das für Dich ein Versuch zum kennenlernen ist, wäre es auch ratsam eine gewisse Menge Bier nicht zu stopfen. => einmal als neutrales Muster, aber wichtiger noch um zB einen gestopften Teil zu verdünnen (im Bierglas, während des Verkostens). Bis zu welcher Konzentration kannst Du den Hopfen noch deffinieren? Ist er weniger ausgeprägt angenehmer oder nicht?