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Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 19:54
von Benni
Moin,
also meine ersten Braugänge sind nun fertiggereift, hab mich schon bedient und muss sagen, das Ergebnis hat mich selbst ein wenig überrascht (positiv versteht sich).

Das einzige Problem ist, das sich bei allen vier Bieren (Pale Ale, IPA, Weizen und Pils) eine Sedimentschicht am Flascheboden gebildet hat. Was ist das? Und wisst ihr wie man die Bildung vermeiden kann, so das ein aus-der-Flasche-trinken in Frage kommt?


Prost&Gruß,
Benni

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 19:56
von Alt-Phex
- Das ist die Hefe
- Lässt sich bei Flaschengärung nicht verhindern
- Aus der Flasche trinkt man nicht

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 20:10
von Benni
Hehe, alles klar, danke, ab jetzt gibts nur noch Bier aus Gläsern.

:Drink

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 20:29
von Alt-Phex
Geschmack hat nicht nur was mit dem Mundraum, sondern auch mit dem Geruch zu tun.
Wenn du das Bier aus Gläsern trinkst hast du einfach mehr davon. Ausserdem gibt es
im menschlichen Mundraum viele, viele Bakterien die du vieleicht später nicht 100%ig
wieder wegbekommst. Wäre doch Schade um das schöne Selbstbräu.

Eine Ausnahme gibt es allerdings. Beck´s MUSS aus der Flasche getrunken werden.
So umgeht man schonmal den scheußlichen Geruch...

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 20:35
von grüner Drache
Alt-Phex hat geschrieben:
Eine Ausnahme gibt es allerdings. Beck´s MUSS aus der Flasche getrunken werden.
So umgeht man schonmal den scheußlichen Geruch...
Naja, wenn man sich einfach nur erfrischen will, dann hat es schon was aus ner super kalten Flasche zu trinken, dat perlt :P

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 20:39
von gulp
Naja, wenn man sich einfach nur erfrischen will, dann hat es schon was aus ner super kalten Flasche zu trinken, dat perlt
Vor allem wenn man die wiederverwendet, dann perlt das womöglich sauer. :Greets

Gruß
Peter

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 20:46
von grüner Drache
gulp hat geschrieben:
dann perlt das womöglich sauer. :Greets
--- Du willst wirklich Becks-Flaschen wiederverwenden :P

Allzeit gut Sud !

:Drink

Ciao, Alex !

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 20:49
von gulp
Becks? Iiiiiih, das trinken wir nicht :Shocked :puzz saueres Stinktier. :Bigsmile

Gruß :Drink
Peter

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 22:05
von cyme
Vermeiden kann man den Bodensatz nicht, aber minimieren. Wenn man der Hefe vorm Abfüllen Zeit lässt, sich im Gärfass abzusetzen, beim Schlauchen vorsichtig ist und nicht auf biegen und brechen den letzten Tropfen rauszieht und eine gut sedimentierende Hefe benutzt, ist es am Ende nur noch ein feiner Hefeschleier in der Flasche. Je nach Hefestamm wird er dann auch gut am Flaschenboden kleben. Gelatine wird auch gutes nachgesagt, hab ich aber noch nie getestet.

Stefan, der auch mal sein selbstgebrautes aus der Flasche nuckelt.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2015, 22:30
von afri
Wenn schon Flaschen von Beck's recyclen, dann bitte die "neuen" wie beispielsweise das Amber Ale, das Glas ist sehr viel dunkler grün als die ordinären Beck's-Buddeln. Ansonsten hilft dunkle Lagerung, ich habe hier auch Wicki-Flaschen aus hellem Glas im Umlauf, wenn die nicht so viel Licht assimilieren können, schmeckt das darin enthaltene Bier auch nicht wie Catpiss.

Die Ursprungsfrage wurde ja schon geklärt, lässt sich nicht so ganz vermeiden, stellt aber bei langen Lagerzeiten kein Problem dar, da diese Schicht teilweise wie Beton am Flaschenboden liegt. Aber Selbstbräu aus der Flasche? Auf diese Idee käme ich nicht, angesichts des hohen Aufwands, den ich mit dem Stopfen etc. treibe.
Achim

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 29. Juni 2015, 19:54
von Benni
Becks kommt mir nicht ins Haus, kann ich nur sagen.

Erstmal danke für die Ratschläge. Aber ich hab noch eine andere Frage: Gehen wir mal davon aus, ich hab ein paar sehr kleine abgestorbene Hefezellen im Sud (Hauptgärung grad abgeschlossen), kann ich das Bier ein weiteres Mal vor dem Abfüllen filtrieren (Mit filtrieren meine ich durch ein steriles Tuch laufen lassen) oder würde ich die Hefe somit rausfiltern?

Gruß,
Benni

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 29. Juni 2015, 20:08
von gulp
Benni hat geschrieben:Becks kommt mir nicht ins Haus, kann ich nur sagen.

Erstmal danke für die Ratschläge. Aber ich hab noch eine andere Frage: Gehen wir mal davon aus, ich hab ein paar sehr kleine abgestorbene Hefezellen im Sud (Hauptgärung grad abgeschlossen), kann ich das Bier ein weiteres Mal vor dem Abfüllen filtrieren (Mit filtrieren meine ich durch ein steriles Tuch laufen lassen) oder würde ich die Hefe somit rausfiltern?

Gruß,
Benni
Tu das nicht, da hast du Sauerstoffeintrag ohne Ende. Sauerstoff ist beim Brauen nur beim Hefe anstellen erwünscht.

Gruß
Peter

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 29. Juni 2015, 22:45
von Ursus007
Hefe bekommst Du durch ein Tuch nicht rausgefiltert, die ist zu winzig und "schlüpft" durch die Maschen. Du kannst aber von dem Sediment, das bei der Hauptgärung entstanden ist, wegschlauchen und dann nochmal ein bis 4 Wochen ruhen (sedimentieren) lassen. Dann nochmal zum Abfüllen umschlauchen und Du hast nur noch ganz wenig Hefe und in Folge dessen einen kleinen Bodensatz in der Flasche. Hefemenge reicht aber immer noch völlig aus, um die Flaschengärung zu bewerkstelligen, auch wenn das Bier völlig klar aussieht.

Ich bilde mir ein, bei Brauereiführungen schon meterlange und dichte (kompakte) Filteranordnungen gesehen zu haben, die die Hefe rausfiltern. Da hat ein Tuch null Chance!

Ursus

PS: Auch ich hab mir abgewöhnt, Homebrews aus der Flasche zu nuckeln.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 30. Juni 2015, 00:29
von Benni
Okay, dann versuch ich es mal mit Umschlauchen.

Wie siehts denn aus mit Stopfhopfen, gibt es Hopfensorten, die das Bier klären?

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 30. Juni 2015, 00:55
von Alt-Phex
Benni hat geschrieben: Wie siehts denn aus mit Stopfhopfen, gibt es Hopfensorten, die das Bier klären?
Nein, durch das Stopfen bekommst du sogar noch mehr "Partikel" ins Bier.
Umschlauchen, vor dem Abfüllen, ist dann erst recht Pflicht.

Aber, je weniger aktive Hefe du mit abfüllst, desto länger kann die Nachgärung dauern.
Ohne Flaschenmanometer kannst du also nicht wissen wann es soweit ist.

Bei Flaschengärung ist ein Bodensatz einfach nicht zu vermeiden.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 30. Juni 2015, 09:16
von Benni
Okay, dann probier ich das mal mit mehrfachem Umschlauchen aus.

Könnte ihr mir noch einen in wie Fern bei Obergärigen Bieren die Flaschenfarbe (grün oder braun) eine Rolle spielt?

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 30. Juni 2015, 09:19
von cyme
Grün ist unabhängig von der Hefe nicht zu empfehlen. Es lässt UV-Licht durch, welches einen unangenehmen Geschmack im Bier verursachen kann.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 30. Juni 2015, 09:33
von Ursus007
cyme hat geschrieben:Grün ist unabhängig von der Hefe nicht zu empfehlen. Es lässt UV-Licht durch, welches einen unangenehmen Geschmack im Bier verursachen kann.
Die neuen Becks-Flaschen (Pale Ale, Amber und das 18xx Pils) sind sehr dunkelgrün. Nicht vergleichbar mit den normal grünen von Becks, Jever, ... Ich würde mal mutmassen, dass die besser sind. Aber vergleichbar mit den Braunen?

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 30. Juni 2015, 18:59
von Bierwisch
Wenn Du am Ende der Hauptgärung einen Tag vor dem Abfüllen mit ein wenig Gelatine klärst, bekommst Du schön klares Bier und der Hefesatz klebt fast wie Beton am Flaschenboden.
Wegen der Nachgärung musst Du Dir trotzdem keine Sorgen machen.

Gruß,
Bierwisch

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 1. Juli 2015, 12:45
von Benni
Wie meinst du das Bierwisch?
Angenommen ich habe 25l obergäriges im Gärfass und will abfüllen. Wann und wie viel Gelatine muss ich hinzugeben. Und sag einmal wird der Geschmack dadurch nicht beeinflusst?


Gruß,
Benni

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 1. Juli 2015, 20:02
von Bronkhorst
Wenn du hier, oder im alten Forum nach Gelantine suchst wirst du fündig.
Michael (tauroplu) benutzt das schon ne Weile in Kombi mit, ich glaube, Biersol.
Würde man was davon schmecken, würde er, Bierwisch u. andere das garantiert nicht machen!

Kann allerdings nicht aus eigener Erfahrung sprechen.

Gruß

Jens

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 1. Juli 2015, 21:53
von Benni
Alright, gefunden!
Super, wird sofort ausprobiert.

Danke für die Ratschläge.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Sonntag 5. Juli 2015, 17:38
von tauroplu
Hi, sodele, habe heute mein Sommerbier abgefüllt und auch den Tipp bezüglich Gelatine von Bierwisch angewendet, nach dem Motto: Viel hilft viel :Bigsmile und ein sagenhaft klares Bier gehabt!
Mir geht es nicht um klare Biere, sondern darum, mit einem Minimum an Aufwand (ohne nochmaliges Umdrücken nach der HG in einen weiteren Behälter) ein möglichst geringes Sediment zu haben. Dies scheint mit der Dosierung, die ich angewendet habe wohl auch zu funktionieren. Denn ich unterstelle mal, ein Bier, dass nach der Nachgärung SO klar ist, kann eigentlich kein fettes Sediment mehr erzeugen. Den Hinweis, die Gelatine 1 Tag vor der Abfüllung zuzugeben, habe ich auch zu spät bekommen. Ich habe - nach 15 Tagen Gesamtnachgärzeit - die Gelatine nach 9 Tagen zugegeben und halt dieses sagenhaft klare Bier erhalten. Es scheint also keine Rolle zu spielen, dass man erst einen Tag vor der beabsichtigten Abfüllung die Klärung vornimmt, vorausgesetzt natürlich, dass die Hauptgärung praktisch abgeschlossen ist. Bei mir war das der Fall, es zeigten sich bei der Gelatinezugabe lediglich ein paar kleine Schauminselchen.

Mein Vorgehen nun für 26 Liter Jungbier:
Nach Abschluss der Hauptgärung (bei mir nach 9 Tagen bei 19°C), 7 g Gelatine in 100 ml kaltem Wasser ca. 5 bis 10 Min. vorquellen lassen. Es kann sein, dass man dann einen stichfesten Gelatinebrocken hat, dann ruhig noch so 50 ml Wasser nachgeben. Diese Mischung dann bei 800 Watt 30 s in die Mikrowelle stellen, dann hat das Ganze so gut 40 - 45 °C. Diese klare Gelatinelösung dann einfach oben auf das Jungbier verteilen, Deckel wieder drauf und noch ein paar Tage warten (14 Tage sind eigentlich optimal, länger macht aber auch nix, wenn es grad mal nicht passt) und später dann abfüllen.

Über das tatsächliche Sediment werde ich hier dann noch berichten, sieht aber echt gut aus. Das Hefesediment im Gärbottich ist wirklich kompakt.

Gruß
Michael

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 18. August 2015, 15:38
von Benni
Moin,
ich habs auch ausprobiert. Aufgrund von Urlaub jedoch in abgespeckter Form.

- Rezept: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... tte=recipe
- 8 Tage ausgären lassen
- dann 7g/25l Gelatine (wie von taurople schon beschrieben)
- am NÄCHSTEN Tag aufgezuckert und abgefüllt.
- Heute nach 2 langen Wochen bei 4°C der erste Test.

Das Ergebnis seht ihr im Anhang (Das Glas ist leider schon halbleer). Der Hammer, schon nach 5 Stunden war eine deutliche Klärung zu erkennen. Die Hefe hatte sich komplett am Gärfassboden abgesetzt. Geschmacklich ist die Gelatine überhaupt nicht erkennbar! Kein Klumpen o.ä. bei der Abfülllung. Hatte mir ein wenig über die Nachgärung Sorgen gemacht, aber kein Problem, Schaum und Kohlensäure sind reichlich vorhanden.

*Rezept kann ich übrigens sehr empfehlen, das beste Pale Ale was mir ausem Braufass gekommen ist. :Drink

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 18. August 2015, 20:07
von aegir
Das Bild soll jetzt aber nicht das "klare" Bier nach der Gelantinezugabe darstellen, oder?
Das geht auch ohne Schönung deutlich klarer.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 18. August 2015, 21:24
von Sto Lat
Benni, so schaut mein Bier ohne Klärung aus.
Sei nicht eingeschnappt, aber bist du sicher, dass dies das richtige Foto ist?

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 18. August 2015, 22:20
von Corvus
WodkaFan hat geschrieben:Benni, so schaut mein Bier ohne Klärung aus.
Sei nicht eingeschnappt, aber bist du sicher, dass dies das richtige Foto ist?
Nu moppert mal nicht so herum. Das Foto ist nicht so doll. Das Glas ist von außen sichtbar beschlagen, das Bier relativ dunkel. Man bedenke, dass da die US05 genommen wurde. Sieht die nach nur zwei Wochen unter Normalbedingungen so bei Euch aus? Das würde ich ja gerne mal sehen :P

LG
Andreas

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 08:10
von holledauer
Kann man die Hefe ernten wenn Gelantine mit im Spiel ist? Hat das schon wer probiert?

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 08:25
von Brausau
Gelantine wird aus dem Bindegewebe verschiedener Tierarten, vor allem Schweinen und Rindern, produziert.

Auch wenn Gelantine in vielen unserer Nahrungsmittel enthalten und verarbeitet wird - nähern wir uns mit diesen Schönungsmethoden nicht dem Industriebier an?

Das kommt nicht in mein Bier!

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 16:38
von Benni
Ja, ihr habt natürlich recht, richtig geklärt ist das Bier noch nicht. Wobei der Effekt wirklich immens ist, im Vergleich mit vorher. Leider habe ich kein Bild von vor der Zugabe. Aber das Bier im Gärfass war deutlich trüber.

Es ging ursprünglich bei dieser Diskussion darum, eine Klärung ohne Umschlauchen zu erzielen. Dazu waren empfohlen, von Bierwisch 14 Tage und von Taroplu 9 Tage Lagerung, nach der Gelatinezugabe. Ich habs mit einem Tag ausprobiert. Nächstes Mal probier ichs ebenfalls mit 14 Tagen.

@ Brausau, bei Bierzusätzen stimme dir prinzipiell zu, mir geht es in diesem Fall ums ausprobieren.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 16:56
von inem
Ich verwende keine Zusätze, weil ich schlicht zu faul bin und Gelatine sowieso nicht wegen meiner Essstörung (Copyright Bierwisch, Vegetarismus).
Ich finde sie (solange sie angegeben sind, damit ich sie vermeiden kann) aber nicht negativ. Eine Annäherung an Industriebier ist nicht nur schlecht, Industriebier hat durchaus positive Aspekte, zB gerade Pils und Trübung passen nicht zusammen und sind für Hobbybrauer eben wegen des Prozessaufwands schwerer zu meistern als ein Hefeweizen.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 21. September 2015, 21:52
von nobody2k
Also wenn die Gelatine so klärt wie auf dem Foto oben, stell dein Bier mal 2 Monate in dem Kühlschrank. .. das bringt richtige Klärung :)

Kälte und zeit sind die wahren Schönungsmittel ;)

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 21. September 2015, 22:00
von Crocodile Dundee
inem hat geschrieben:...zB gerade Pils und Trübung passen nicht zusammen...
Hallo,
wir wollen doch keine "perfekten" Industriebiere. Deshalb brauen wir doch selbst.
Ein Pils mit Trübung. Na und? Besser ein SELBSTGEBRAUTES mit Trübung als eine "perfektes" künstliches Industriebier.

Gruß
Frank

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 21. September 2015, 22:10
von Brewtotype
holledauer hat geschrieben:Kann man die Hefe ernten wenn Gelantine mit im Spiel ist? Hat das schon wer probiert?
Ich habe es bei der California Lager versucht, da ich mir diese Frage auch des öfteren gestellt habe. Bei mir hat sich in der 2. Führung mit Gelantine-Klärung keine schlechter Gärung ergeben, die Ausflockung war jedoch deutlich besser als in der 1.Führung (vor der Gabe der Gelantine) somit konnte ich mir die Schönung sparen.

MfG
Daniel

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 00:02
von BrauFuchs
Crocodile Dundee hat geschrieben:
inem hat geschrieben:...zB gerade Pils und Trübung passen nicht zusammen...
Hallo,
wir wollen doch keine "perfekten" Industriebiere. Deshalb brauen wir doch selbst.
Ein Pils mit Trübung. Na und? Besser ein SELBSTGEBRAUTES mit Trübung als eine "perfektes" künstliches Industriebier.

Gruß
Frank
Weisst du dass jeder Wein und Fruchtsaft mit Gelatine geklärt ist? Davon ist null im Endprodukt. Bedeutender technologischer Schritt. Nix künstlich sondern natürlich adsorptive Wirkungsprozesse.
Trüb kann jeder. Klares Bier ohne teuren Filter zu schaffen ist die Herausforderung!

Besten Gruß
Lukas

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 00:04
von gulp
BrauFuchs hat geschrieben:
Crocodile Dundee hat geschrieben:
inem hat geschrieben:...zB gerade Pils und Trübung passen nicht zusammen...
Hallo,
wir wollen doch keine "perfekten" Industriebiere. Deshalb brauen wir doch selbst.
Ein Pils mit Trübung. Na und? Besser ein SELBSTGEBRAUTES mit Trübung als eine "perfektes" künstliches Industriebier.

Gruß
Frank
Weisst du dass jeder Wein und Fruchtsaft mit Gelatine geklärt ist? Davon ist null im Endprodukt. Bedeutender technologischer Schritt. Nix künstlich sondern natürlich adsorptive Wirkungsprozesse.
Trüb kann jeder. Klares Bier ohne teuren Filter zu schaffen ist die Herausforderung!

Besten Gruß
Lukas

:goodpost:

Gruß
Peter

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 09:38
von herbie01
BrauFuchs hat geschrieben:Trüb kann jeder. Klares Bier ohne teuren Filter zu schaffen ist die Herausforderung!
...mir wurde bei einem Hobbybrauerwettbewerb attestiert: "zu klar". Und nein, es war kein Kellerbier... :Ahh

Christian

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 10:07
von Bierwisch
Ich glaube, daß ich hier missverstanden wurde:
Dazu waren empfohlen, von Bierwisch 14 Tage und von Taroplu 9 Tage Lagerung, nach der Gelatinezugabe
Nein, das habe ich niemals behauptet. Und:
Also wenn die Gelatine so klärt wie auf dem Foto oben, stell dein Bier mal 2 Monate in dem Kühlschrank. .. das bringt richtige Klärung :)

Kälte und zeit sind die wahren Schönungsmittel ;)
Wenn ich Gelatine nach der HG zum Bier gebe, ist das innerhalb von wenigen Stunden glanzfein und auch nach der Abfüllung und Nachgärung bleibt das so. Wenn man es nicht weiß, glaubt man ein filtriertes Bier vor sich zu haben.
Ob das jetzt immer nötig und gewünscht ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe es ein paar mal gemacht und es hat mich überzeugt, aber da die Trübung oder Klarheit für mich keinen besonders großen Wert darstellen, lasse ich es wieder.

Gruß,
Bierwisch

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 10:41
von tauroplu
Offensichtlich werden hier manchmal zwei Dinge durcheinander geworfen, denn auch ich habe nichts gegen trübe Biere. Mir geht es bei der Gelatineschönung einzig und allein darum, dass die Sedimentschicht am Flaschenboden signifikant reduziert wird und das Sediment so kompakt wie möglich ist. Das ist mit der Gelatineschönung der Fall.
Dass gleichzeitig die Biere extrem klar werden, nehme ich jedoch in Kauf. Allerdings ist die Sedimentschicht in der Flasche ja nicht bei Null, sodass nach dem Eingießen ab etwa des letzten Drittels der Flasche das Bier eine schöne und angenehme (Obacht: subjektive Äußerung!) Trübung aufweist.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Sonntag 18. September 2016, 14:37
von woernersen
Ich habe letztes Wochenende mit ein paar Kumpels eine 2L Pulle Bier geöffnet, welche ich komplett vergessen hatte. Gebraut habe ich am 29.05.2015 ein LA Wheat nach diesem Rezept: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... torha4=6.9. Ich habe allerdings auf das CaraHell verzichtet und die US05 anstatt die angegebene Brauwerkstatt Colonia Hefe verwendet.

Die Flasche habe ich, bevor wir sie am Freitag vorletzte Woche aufgemacht haben zwei Tage lang in die Kühlung gestellt. Das Bier war geschmacklich erste Sahne (braune 2L Flasche mit Bügelverschluss und die gut 16 Monate im Keller aufbewahrt) und klar, wie ein Flaschenbier von einer Großbrauerei.

Ich habe damit meine Erfahrung mehr als bestätigt, dass eine lange Lagerung bei guten Bedingungen wie niedriger Temperatur (ich habe in dem Kellerraum zwischen 12 und 19 grad, je nach Jahreszeit) und unter Ausschluss von Sonnenlicht eine hervorragende Klärung des Bieres bringt. Zuletzt wollte ich noch sagen, dass die US05 nach einer derart langen Zeit, wie festzementiert am Boden gehaftet hat. Hatte meine Probleme die Flasche danach ordentlich sauber zu bekommen.

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 19. September 2016, 15:13
von Ursus007
Jetzt mal zu meinem Verständnis, wie ich es verstanden habe:
Die Gelatine bewirkt die Klärung nach der HG im Gärfass, danach wird das klare Bier in die Flaschen gefüllt und bei der NG entsteht durch den Karbonisierungszucker wieder eine minimale Bodenschicht. Diese Bodenschicht wirbelt es aber beim EInschenken aus der Flasche wieder auf und man bekommt mit den letzten ausgeschenkten Millilitern wieder eine kleine Trübung ins Glas.

Frage nun:
Kann man nicht mit den Karbo-Zucker eine kleine Menge Gelatine mit in die Flasche geben? Die soll aus meiner Sicht dann einerseits die Klärung bewirken und andererseits das Bodensediment verfestigen, dass es sich beim Ausschenken nicht wieder löst. Aber beim Ausspülen mit heißem Wasser (aus'm Hahn, nicht aus'm Wasserkocher!) und kräftigem Schütteln wieder aus der Flasche ausspülbar ist.

Oder hab ich was falsch verstanden?

Nicht jeder will sein Bier eben erst nach 16 Monaten trinken. Zumindest nicht jedes ...

Ursus

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Montag 19. September 2016, 15:28
von Sura
Wenn du beim einschenken normal vorsichtig einschenkst und den letzten halben Zentimeter Bier in der Flasche lässt, bekommst du garnichts mehr ins Glas. Ich kläre am Ende des Coldcrashes oft auch mit Gelatine, eben weils supereinfach und im Prinzip Narrensicher ist. Ich schlauche aber auch nach der Hauptgärung und vor dem abfüllen (Zuckerzugabe) nochmal um. Mein Bodensatz hält sich damit sowieso ziemlich in Grenzen. Die Gelatine nehme ich tatsächlich weil ich klare Biere mag.

Gruß,
Kai

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Mittwoch 21. September 2016, 14:48
von Ursus007
Sura hat geschrieben:Wenn du beim einschenken normal vorsichtig einschenkst und den letzten halben Zentimeter Bier in der Flasche lässt, bekommst du garnichts mehr ins Glas. ...
Eigentlich bin ich zu geizig, so viel in der Flasche zurück zu lassen. ;-) Habe es nur mal mit einem leichten IPA (jaja, Widerspruch in sich ...) gemacht, da war der Bodensatz recht ecklig. Und ist ja auch Hefe-abhängig, die Notti z.B. klebt ziemlich fest am Boden, da kann man vorsichtig bis auf den letzten Tropfen ausschenken.

Aber man als Gegenbeispiel zur Schönungsthematik: Hab gestern mein aktuelles IPA (MMuM: Lemon Tree) etikettiert und war von der Klarheit überrascht. Und das 4 Tage nach dem Abfüllen und ganz ohne Schönung oder Cold Crash. Steht seit 4 Tagen bei 20°C.
image.jpeg
Nur vorm Abfüllen umgeschlaucht, Sediment hält sich auch in Grenzen.

Ursus

Re: Sedimentschicht am Flascheboden

Verfasst: Donnerstag 23. Februar 2023, 12:44
von Biermutant
Sura hat geschrieben: Montag 19. September 2016, 15:28 Wenn du beim einschenken normal vorsichtig einschenkst und den letzten halben Zentimeter Bier in der Flasche lässt, bekommst du garnichts mehr ins Glas.
Hab ich auch feststellen dürfen. Ganz normal in einem Zug ins Glas eingießen und einfach den letzten halben cm weglassen. Wenn man Gäste hat, kann man das auch so anleiten. Und wer verdammt nochmal trinkt diesen Aufwand an Arbeit und Liebe zum Detail aus der Flasche????