Seite 1 von 2
Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentrat?
Verfasst: Sonntag 21. Juni 2015, 22:20
von Terlon
Hallo Zusammen,
ich habe gestern meinen zweiten Versuch mit dem BM20 und Weißbier unternommen.
Die Hefe ist angekommen und die Rund 19l blubbern vor sich hin.
Leider habe ich nur 1L Speise entnommen und das scheint mir für ein spritziges Weißbier mit 7,5g/L zu wenig.
Laut Rechner benötige ich 171,14ml/l, das wären ja 3l !
Mit 1L nur ca. 3,3g/l
Aus meinen ersten Versuchen mit Brau-Kits (von "Das Bier") habe ich noch Bierwürz-Konzentrat übrig.
Weiss einer von euch wie ich das für die Speise berechnen muss.
Schon mal vielen Dank für die Antworten!
Gruß
Terlon
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Sonntag 21. Juni 2015, 22:23
von uli74
Den Liter Speise würde ich beim nächsten Brautermin einfach in die Sudpfanne leeren um sie mitzukochen.
Mach Dich nicht selber unglücklich sondern karbonisiere einfach mit Zucker. Was einfacheres gibts nicht!
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Sonntag 21. Juni 2015, 22:27
von Alt-Phex
Wenn die Speise von gestern ist und nicht umgekippt, dann hau sie jetzt mit in den Gärbottich.
Und dann wie Uli sagt einfach mit Zucker karbonisieren.
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Sonntag 21. Juni 2015, 22:33
von Robokick
Und willst Du wirklich 7,5 g/l Kohlensäure? Bin kein Weizenexperte, aber mir haben bisher 6 g/l absolut gereicht!
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 06:37
von Terlon
Robokick hat geschrieben:Und willst Du wirklich 7,5 g/l Kohlensäure? Bin kein Weizenexperte, aber mir haben bisher 6 g/l absolut gereicht!
Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass Weizen mit 6,5-9 karbonisiert wird.
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 06:45
von Terlon
Alt-Phex hat geschrieben:Wenn die Speise von gestern ist und nicht umgekippt, dann hau sie jetzt mit in den Gärbottich.
Und dann wie Uli sagt einfach mit Zucker karbonisieren.
Aslo gut. Ich werde mit Zucker arbeiten.
Wenn ich den 1 l Speise trotzdem nutzen will dann kann ich doch auch mit Zucker (100g/20l) mischen, oder?
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 07:14
von Boludo
Terlon hat geschrieben:Robokick hat geschrieben:Und willst Du wirklich 7,5 g/l Kohlensäure? Bin kein Weizenexperte, aber mir haben bisher 6 g/l absolut gereicht!
Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass Weizen mit 6,5-9 karbonisiert wird.
Ja und das ist Blödsinn.
6g pro Liter ist ok. Schneider hat 7g pro Liter und mehr würden ich nie machen.
Die 9g pro Liter sind ein historischer Wert. Früher waren Weizenbiere Rülpsbiere.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 09:04
von TobiasM
Nutz die Speise dazu, dass dein Bier in der HG mehr wird! Und dann einfach alles mit Zucker karbonisieren - was einfacheres gibts nicht und du hast absolut keinen Fehlgeschmack im Bier. Machs dir doch nicht unnötig kompliziert ;-)
Grüße, Tobias
P.S.: 7 g CO2 je Liter passt... mehr nicht, das wird sonst zu sprudelig!
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 09:39
von Boludo
Du bekommst dann allerdings ca 0,5% mehr Alkohol.
Was nicht schlimm sein muss, aber man muss es wissen.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 11:12
von Bergisches Gold
Moin,
kann als Anfänger den Experten nur recht geben: Der Speise-Kram ist wirklich zu aufwändig und unsicher. Ich hab die Speise sogar immer eingefroren, dann nochmal aufgekocht, wieder abkühlen lassen, dann ins Faß zur Nachgärung etc. Hatte obendrein von fast schalem Bier bis zur Flaschenbombe alles dabei.
Auf fabier.de einfach die Zuckergabe berechnen, mit abgekochtem Wasser auflösen und in ein sauberes Gärfass geben. Darauf dann dein Bier schlauchen und gut vermischen. Fertig. Einfacher und sicherer gehts nicht.
Prost!
Frank
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 11:15
von Boludo
Bergisches Gold hat geschrieben: Hatte obendrein von fast schalem Bier bis zur Flaschenbombe alles dabei.
Ich bin ja auch von der Zucker Fraktion, aber man kann natürlich auch mit Speise sehr präzise arbeiten.
Natürlich muss man da die Menge ausrechnen und die hängt vom Vergärungsgrad ab.
Wenn es so wie bei Dir war, dann lag es nicht an der Speise, sondern dann war sonst was faul.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 11:31
von Bergisches Gold
An der Speise selbst hat es auch nicht gelegen, sondern an der Menge. Anfänger haben bekanntlich Probleme beim messen/berechnen ihrer Werte. Daraus ergeben sich viele Fehler. Leider einige davon mitgemacht...
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 11:33
von Boludo
Bergisches Gold hat geschrieben:An der Speise selbst hat es auch nicht gelegen, sondern an der Menge. Anfänger haben bekanntlich Probleme beim messen/berechnen ihrer Werte. Daraus ergeben sich viele Fehler. Leider einige davon mitgemacht...
Ja ok, das kann natürlich vorkommen. Man muss halt zwei mal messen, einmal vor und einmal nach der Gärung.
Und mit Zucker kann man sich auch verrechnen, allerdings ist es da nicht ganz so kompliziert.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 15:34
von AddMoreHops
Moin,
kann als Anfänger den Experten nur recht geben: Der Speise-Kram ist wirklich zu aufwändig und unsicher. Ich hab die Speise sogar immer eingefroren, dann nochmal aufgekocht, wieder abkühlen lassen, dann ins Faß zur Nachgärung etc. Hatte obendrein von fast schalem Bier bis zur Flaschenbombe alles dabei.
Also ich bin auch Anfänger (11 Sude) und kann das absolut NICHT bestätigen.
Ich arbeite vom ersten Sud an mit Speise und hatte nie Probleme.
Die ersten beiden waren noch Extrakt, der dritte schon Maische.
Speise vor dem Anstellen in saubere Flaschen abfüllen, in den Kühlschrank, fertig.
(Einfrieren, Aufkochen usw. habe ich mir gespart.)
Nie Probleme gehabt.
Das Arbeiten mit Zucker ist auch nicht 100% Fehlerfrei.
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 15:43
von Alt-Phex
AddMoreHops hat geschrieben:
Das Arbeiten mit Zucker ist auch nicht 100% Fehlerfrei.
Doch, mit
sowas hier schon.
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 15:51
von cerveceriasultana
Boludo hat geschrieben:Du bekommst dann allerdings ca 0,5% mehr Alkohol.
Kann die genaue Rechnung dazu irgendwie nicht mehr auftreiben, hatte sie letztens beim Durchstöbern des alten Forums gefunden. Wie kann man diese 0.5%vol extra noch mal genau ausrechnen?
Danke im Voraus

Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 16:02
von dingenz
Alternativ wäre es noch möglich die fehlende Speise mit Zuckerwasser herzustellen. Das wäre quasi eine Mischung aus beiden Welten.
Speisemenge berechnen. Zuckermenge berechnen. Zuckermenge mit Wasser bis auf die berechnete Speisemenge auffüllen. Danach kannst du deine "echte" Speise mit der "Zucker"-Speise auf die Speisemenge auffüllen und diese vorm Abfüllen zusetzen. Hat den Vorteil, dass du keine Änderung im Alkoholgehalt hast.
Der Vorschlag von Tobias wäre aber der einfachere.

Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 16:03
von Boludo
1g Zucker macht ca 0,5g Ethanol mit der Dichte 0,79g/ml also ca 1,3mL Ethanol.
Der Rest ist Dreisatz.
Aber nur bei fester Zugabe, bei Zuckerlösungen muss man natürlich noch die Verdünnung berücksichtigen.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 16:31
von herbie01
AddMoreHops hat geschrieben:Also ich bin auch Anfänger (11 Sude) und kann das absolut NICHT bestätigen.
Ich arbeite vom ersten Sud an mit Speise und hatte nie Probleme.
[...]
Speise vor dem Anstellen in saubere Flaschen abfüllen, in den Kühlschrank, fertig.
(Einfrieren, Aufkochen usw. habe ich mir gespart.)
Nie Probleme gehabt.

Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 16:41
von Uwe12
> Nie Probleme gehabt.
Mir hat in "saubere" Flaschen abgefüllte Speise schon mal leicht zu gären angefangen. Und jetzt?

Immer vorsichtig mit überzeugten "hatte noch nie Probleme"-Aussagen! Du kennst die jeweiligen anderen Verhältnisse nicht.
Um noch was sinnvolles beizutragen: ich würde das "Bierwürzekonzentrat" nicht nehmen. Man weiß nicht, welcher Vergärgrad daraus resultiert.
Vorschlag: aus der gegebenen Carbonisierung mit der Speise die Differenz zur Wunschcarbonisierung ausrechnen und das am besten mit Traubenzucker (ggf. in wenig heißem Wasser aufgelöst) realisieren.
Uwe
Re: Zu wenig Speise für Karboniserung: Speise mit Konzentrat
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 16:51
von herbie01
Uwe12 hat geschrieben:> Nie Probleme gehabt.
Mir hat in "saubere" Flaschen abgefüllte Speise schon mal leicht zu gären angefangen. Und jetzt?

Immer vorsichtig mit überzeugten "hatte noch nie Probleme"-Aussagen! Du kennst die jeweiligen anderen Verhältnisse nicht.
Uwe
Ja, aber.
Ich finde die pauschalen Aussagen, dass Speise doof sei und nur Zucker das Wahre ist, auch immer doof. Dem MUSS man mal gegenüber stellen, dass es auch Leute gibt, die das schon eine Weile praktizieren und keine Probleme haben. Die größten Probleme haben meist die, die es nie probiert haben.
Bei mir sind es übrigens erst 15 Sude mit Speise. Ohne Einfrieren und Abkochen. Und ohne Probleme.
Christian
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 17:13
von Boludo
Bei einem dicken IPA würde ich nie Speise nehmen. Gerade bei so viel Alkohol und Hopfen ist die Hefe froh, wenn sie nur Glukose bekommt und sich nicht mit Maltotriose rumquälen muss. Und ein höherer Alkoholgehalt ist da auch schnuppe.
Bei dünnen oder gar Leichtbieren finde ich Speise aber gar nicht so verkehrt.
Man verwässert es nicht unnötig und man handelt sich nicht eine zusätzliche Dosis Alkohol ein.
Mein letztes Leichtbier ist allerdings schon ne ganze Weile her...
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 17:38
von grüner Drache
Ich sag auch ja zur Speise, und Nein zum Zucker zur Carbonisierung.
Sicher kann die Speise verderben, darauf muss man achten.
Zucker bringt nochmal ne Dosis an Alkohol die sich meiner Meinung nach auch neben dem Geschmack des Bieres mal schnell in den Vordergrund gebrannt hat, andere Aromen können daneben bissl auf der Strecke bleiben.
Speise, vor allen die vom gleichen Sud, bringt nochmal genau die Bierzutaten mit, die auch das Jungbier hat.
Allzeit gut Sud !
Ciao, ALex !
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 17:47
von Boludo
grüner Drache hat geschrieben:
Zucker bringt nochmal ne Dosis an Alkohol die sich meiner Meinung nach auch neben dem Geschmack des Bieres mal schnell in den Vordergrund gebrannt hat, andere Aromen können daneben bissl auf der Strecke bleiben.
Speise, vor allen die vom gleichen Sud, bringt nochmal genau die Bierzutaten mit, die auch das Jungbier hat.
Wetten, dass du das nicht schmeckst?
Hast du das schon mal verglichen oder ist das nur eine Vermutung von Dir?
Und Traubenzucker ist übrigens genau die Bierzutat, die auch in nicht unerheblicher Menge in Würze enthalten ist.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 18:14
von grüner Drache
Boludo hat geschrieben:
Wetten, dass du das nicht schmeckst?
Hast du das schon mal verglichen oder ist das nur eine Vermutung von Dir?
Für die Wette bräuchte man doch einen belastbaren Vergleich, also ne Flasche vom gleichen Sud, einmal mit gleicher Speise, einmal mit Zucker.
- So hab ich es natürlich noch nicht verglichen.
Jedoch weiß ich, was mir schmeckt, und was mir nicht schmeckt. Und ich weiß, wo die Geschmäcker, die ich mag herkommen. Da Du ja eben auch angeführt hast "Mit Speise verwässert man das Bier nicht unnötig", haben wir durch die Zuckergabe jedenfalls noch andere Zutaten, als die, von denen ich den Geschmack haben will. Und wir haben zusätzlich Alkohol.
Ich weiß, dass der Zucker das Bier nicht schlecht macht, aber ich bleibe mit der Speise bei den Zutaten, die ich sorgsam auswählen will, um bestimmen zu können, wie mein Bier schmeckt. Und da gibt es zahlreiche Faktoren, was mir als Anfänger gerade erst bewusst wird.
Mir geht es nicht darum, etwas beweisen zu müssen, es geht mir um den Geschmack, darum diesen Geschmack zu erspüren, und durch das Selberbrauen zu erfahren, wie man Einfluss darauf nehmen kann.
So habe ich festgestellt dass alleine zwei verschiedene Gaben von 400 g Choclate Malz ( von unterschiedlichen Quellen) bei zwei ca. 20 l Suden (gleiches Rezept) jeweils einen ganz anderes Geschmack hinterlassen haben
Und beim Bier brauen finde ich es einfach so klasse, ohne Zucker auszukommen, da ich beim Fruchtwein keltern schon öfters erfahren haben, was ein zuviel an Zucker in einem Wein anrichtet, der nicht genug Fruchtsäuren und Geschmacksprofile aufweißt (brandig), sicher, man kann auch diese mit Mitteln korrigieren, aber das ist ein anderes Thema ...
Allzeit gut Sud !
Ciao, Alex !
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 18:25
von Boludo
Dein Vergleich mit dem Fruchtwein ist Äpfel mit Birnen.
Solange Dir das bei einem Bier noch nie aufgefallen ist, würde ich das auch nicht behaupten.
Bei Leichtbieren ist das Problem halt, dass man mit der Stammwürze noch weiter runter muss, um den niedrigen Alkoholgehalt hinzubekommen.
Aber bei normalen Stammwürzen schmeckt das kein Mensch heraus.
Darum finde ich deine Behauptung etwas gewagt.
Und 400g Choclate Malz auf 20 Liter ist natürlich ne ganz andere Nummer als ein paar Gramm Zucker. Das kann man nicht vergleichen.
Den Zucker such ich mir übrigens auch immer ganz sorgfältig im Supermarkt aus.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 18:47
von Terlon
Hallo Zusammen,
eine rege Diskussion, das lob ich mir. -> Eine aktive Kommunity.
Also hab ich folgende Alternativen.
1. Die Speise gleich zum Hauptgärgang hinzu kippen und mit Zucker karbonisieren, oder
2. Die Speise und den Rest mit Zucker zur Karbonisierung.
Da dies erst mein zweiter Sud mit dem BM20 ist und ich noch keine Erfahrung mit Zucker habe probiere ich Variante 2 und schmeiße das Extrakt weg.
Wahrscheinlich macht ein Flaschenmanometer Sinn.
Gruß
Terlon
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 19:30
von uli74
grüner Drache hat geschrieben:...bei den Zutaten, die ich sorgsam auswählen will, um bestimmen zu können, wie mein Bier schmeckt....
...da ich beim Fruchtwein keltern schon öfters erfahren haben, was ein zuviel an Zucker in einem Wein anrichtet
Eigentlich wollte ich zu dem Thema nichts mehr sagen weil es dazu einfach nichts mehr zu sagen gibt. Nur kann man durch die vergleichsweise kleine Zuckermenge die man zum Karbonisieren benötigt den Geschmack nicht beeinflussen. Karbonisieren mit Zucker ist absolut kein Vergleich zu dem was man beim Wein panschen treibt. Es gab schon Jahre, da wurde die Weinlese nach hinten verschoben weil die Zuckerrübenernte noch nicht begonnen hatte. Und: Nein, den Zucker hat man nicht zum Karbonisieren benötigt...
Die Frage ist doch welche Art der Karbonisierung am wenigsten Probleme macht, und da hat das karbonisieren mit Zucker die Nase weit vorn. Klar kann man als Hobbybrauer auch mit Speise karbonisieren, aber man muss etwas mehr Aufwand treiben. Das geht damit los dass man
GENÜGEND Würze abzweigt, diese Würze so lagert dass sie nicht umkippt und man muss beim Aufspeisen dafür sorgen dass nicht auch noch der ganze Sud umkippt weil man sich durch kontaminierte Würze was eingefangen hat und es noch nicht bemerkt hat. Und zu guter Letzt muss man den richtigen Zeitpunkt und die richtige Speisemenge erwischen um die perfekte Karbonisierung zu erhalten.
Man kann mit Speise arbeiten, keine Frage. Aber einfacher ists wie gesagt mit Zucker, und der verstösst bei obergärigem Bier noch nicht mal gegen das RHG.
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 19:37
von Boludo
Manche Bierstile profitieren sogar durch die Zuckercarbonisierung. Ein Pils z.B. erhält dadurch einen höherenVergärungsgrad.
So hat es uns sogar Doemens gesagt und die wisse schon was sie sagen. Sie karbonisieren übrigens bei Experimentalsuden, die nicht in den Handel gehen, selber gerne mit Zucker.
Und dass sehr viele belgische oder englische Bierstile ohne Zucker undenkbar wären, ist noch mal eine andere Geschichte.
Aber Uli hat Recht, es ist eigentlich schon alles gesagt.
Es stört mich halt, wenn ich hier lese, dass man sich mit Zucker als Speise den Geschmack versaut.
Das stimmt halt einfach nicht.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 19:49
von AddMoreHops
Mir hat in "saubere" Flaschen abgefüllte Speise schon mal leicht zu gären angefangen. Und jetzt?

Immer vorsichtig mit überzeugten "hatte noch nie Probleme"-Aussagen! Du kennst die jeweiligen anderen Verhältnisse nicht.
Jopps und mir sind meine Biere, die ich mit Zucker carbonisiert habe nicht vergoren.
Auch nach 8 Wochen, Schütteln, Warmstellen, etc. nicht.
Einfach nur süßes, schales Bier.
Und jetzt ?
Mir wurde im Forum bedeutet, dass das ja wohl nicht sein kann, weil mit "Zucker geht es immer !!!!“
Ich könnte genauso sagen: „Wenn dir eine Flasche Speise angefangen hat zu gären, kann sie ja wohl nicht „sauber“ gewesen sein oder wie sollte es denn sonst zur Gärung kommen ?“
Würde dir das weiterhelfen ?
Mir persönlich ist es scheißegal wie jemand sein Bier braut, hopft, carbonisiert, usw. solange es ihm schmeckt und Spaß macht.
Ich finde es nur nicht förderlich in einem Diskussionsforum so zu tun als wäre eine Methode „richtig“ und eine andere „falsch“, weil das schlicht an der Sache vorbeigeht.
Ich denke dass Zucker als auch Speise beides gute Wege sind, Bier zu carbonisieren.
Jeder muss halt für sich selbst herausfinden, was ihm besser passt.
Ich persönlich mag die Vorstellung von Zucker im Bier halt nicht.
Das ist aber meine persönliche und subjektive Meinung und ich würde nie behaupten Zucker wäre auch nur einen Deut' schlechter oder besser als Speise.
Ich freue mich wenn man unvoreingenommen einfach Erfahrungen austauschen kann und sich letztlich jeder dann selbst seine Meinung bildet.
Das ist meine Auffassung von einem Diskussionsforum.
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 19:56
von Alt-Phex
Ich persönlich mag die Vorstellung von Zucker im Bier halt nicht.
Bier entsteht doch aus Zucker, deshalb machen wir uns doch die Arbeit beim maischen...
Wem normaler Haushaltszucker suspekt erscheint, der kann ja auch Traubenzucker (Glucose) nehmen.
Malzzucker ist ein Disaccharid, ein Zweifachzucker der aus zwei Glucose-Molekülen besteht. Die Hefe
spaltet das auf und frisst die Glucose. Ist also nichts anderes als was du auch mit deiner Speise zugibst.
Nur mit weniger Aufwand und einfach, präzise zu dosieren.
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 20:00
von ggansde
Jopps und mir sind meine Biere, die ich mit Zucker carbonisiert habe nicht vergoren.
Auch nach 8 Wochen, Schütteln, Warmstellen, etc. nicht.
Einfach nur süßes, schales Bier.
Und jetzt ?
Das kann aber nicht am Zucker liegen. Da hast Du etwas anderes falsch gemacht.
VG, Markus
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Montag 22. Juni 2015, 20:02
von Boludo
Mit Speise wäre das auch nicht nachgegoren.
Warum denn auch?
Da ist auch nur Zucker drin.
Ansonsten verabschiede ich mich aus dieser Glaubensfragendiskussion.
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Mittwoch 24. Juni 2015, 00:48
von Robsen
Muss auch nochmal meinen Senf dazu geben.
Wie schon beschrieben wurde, ist Haushaltszucker ein Disaccharid.
die Hefe spaltet die Disaccharide (Zweifachzucker) in Monosaccharide (Einfachzucker) und vergärt diesen restlos zu Alkohol und CO2.
Restlos heißt, dass vom Haushaltszucker nichts mehr übrig bleibt, auch keine Geschmacksstoffe.
Monosaccharide sind auch die Zucker, mit denen unser Stoffwechsel arbeitet.
Wenn wir Disaccharide oder Polysaccharide zu uns nehmen, macht der Körper ähnliches wie die Hefen. Die unterschiedlichen Zuckermoleküle werden durch Amylasen aufgespalten.
Aus meiner Sicht wird das Reinheitsgebot vollkommen überbewertet. Ist genauso unsinnig, als wenn jemand sagt, dass man nur mit Salz und Pfeffer kochen darf.

Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Mittwoch 24. Juni 2015, 07:28
von Firestarter
Ich schließe mich AddMoreHops an und finde es richtig auch mal die andere Seite aufzuzeigen. Ich arbeite auch nur mit Speise und werde das auch weiter so machen. Bisher immer zufrieden (klopf auf Holz :-)).
Allzeit gutes Bier!
Matthias
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Mittwoch 24. Juni 2015, 07:42
von cyme
Robsen hat geschrieben:Aus meiner Sicht wird das Reinheitsgebot vollkommen überbewertet. Ist genauso unsinnig, als wenn jemand sagt, dass man nur mit Salz und Pfeffer kochen darf.

Untergäriges kochen ausschließlich mit Steinsalz und schwarzem Pfeffer - nur wer obergärig kocht, darf auch Meersalz oder weißen Pfeffer verwenden.
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Mittwoch 24. Juni 2015, 08:27
von Tyrion
Boludo hat geschrieben:Manche Bierstile profitieren sogar durch die Zuckercarbonisierung. Ein Pils z.B. erhält dadurch einen höherenVergärungsgrad.
So hat es uns sogar Doemens gesagt und die wisse schon was sie sagen.
Moin,
Und was bringt uns das ?
Richtig... einen schlankeren, trockeneren Geschmackseindruck.
Womit die Frage, ob man einen Unterschied zwischen Speise und Zucker schmeckt oder nicht, doch eigentlich geklärt sein dürfte.
Ich selbst karbonisiere Biere mit höherem Alkoholgehalt (oder solche, die schon Zucker in der Schüttung haben) mit Traubenzucker.
Biere, die auch mal für den grösseren Durst bestimmt sind (also Pils,Alt,Kölsch,etc....) bekommen Speise, um den Alkohollevel nicht unnötig aufzustocken.
Ausnahme ist Weizen, da arbeite ich auch mit Traubenzucker, da bei Verwendung von Speise nochmal Hopfenharze ausfallen, die beim Hefe aufschütteln (ja, ich mach das tatsächlich

) dann als Verunreinigungen auf dem Schaum liegen.
Gruss
Matthias
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Mittwoch 24. Juni 2015, 08:55
von grisu27581
Moin zusammen,
ich benutze den "Speiserechner für Hobbybrauer" von Earl.
http://www.hb-tauschboerse.bplaced.net/Downloads.htm
Der Rechner bietet die Möglichkeit eine Kombination von Speise und Zucker und Grünschlauchen zu berechnen.
Gruß, Jan
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 08:53
von grüner Drache
Tyrion hat geschrieben:Boludo hat geschrieben:Manche Bierstile profitieren sogar durch die Zuckercarbonisierung. Ein Pils z.B. erhält dadurch einen höherenVergärungsgrad.
So hat es uns sogar Doemens gesagt und die wisse schon was sie sagen.
Moin,
Und was bringt uns das ?
Richtig... einen schlankeren, trockeneren Geschmackseindruck.
Womit die Frage, ob man einen Unterschied zwischen Speise und Zucker schmeckt oder nicht, doch eigentlich geklärt sein dürfte.
Und da es definitiv Unterschiede gibt, ist es nicht bloß eine Glaubensfrage, sondern eine berechtigte Entscheidungsfrage, ob man jetzt mit Zucker oder Speise arbeitet.
Und für mich ist es eben auch eine Frage der Überzeugung sich nicht nur an den Methoden des faktisch Möglichen oder den einfachsten Lösungwegen zu halten sondern sich mit Gespür und Beobachtung mit der Materie zu befassen.
Allzeit gut Sud!
Ciao
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 09:36
von Boludo
grüner Drache hat geschrieben:
Und für mich ist es eben auch eine Frage der Überzeugung sich nicht nur an den Methoden des faktisch Möglichen oder den einfachsten Lösungwegen zu halten sondern sich mit Gespür und Beobachtung mit der Materie zu befassen.
Kapier ich jetzt nicht, sorry
Stefan
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:05
von Robokick
Ich hab bisher auch immer Speise genommen! Das liegt aber daran, dass ich subjektiv das Gefühl hatte, von mit Zucker carbonisierten Bieren
eher Kopfschmerzen zu bekommen! Ist mir einige Male in Osteuropa, aber auch Belgien passiert, dass ich nach 2 Bieren am nächsten Tag Kopfschmerzen hatte!
Da es ja aber so zu sein scheint, dass Zucker immer zu 100% verstoffwechselt wird, muss ich mich wohl irren!
Werde mein nächstes Bier auf jeden Fall mal mit Zucker füttern!
Mal ganz ketzerisch gefragt: Spricht eigentlich etwas (außer dem Preis!) gegen "forced carbonation"
Gruß
Andreas
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:38
von ggansde
Moin,
Mal ganz ketzerisch gefragt: Spricht eigentlich etwas (außer dem Preis!) gegen "forced carbonation"
Wenn es sich nicht um Gärungskohlendioxid handelt das Reinheitsgebot.
Ach ja, und ich bekomme von Kölsch immer Kopfschmerzen.
VG, Markus
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:38
von inem
Robokick hat geschrieben:Ich hab bisher auch immer Speise genommen! Das liegt aber daran, dass ich subjektiv das Gefühl hatte, von mit Zucker carbonisierten Bieren
eher Kopfschmerzen zu bekommen! Ist mir einige Male in Osteuropa, aber auch Belgien passiert, dass ich nach 2 Bieren am nächsten Tag Kopfschmerzen hatte!
Da es ja aber so zu sein scheint, dass Zucker immer zu 100% verstoffwechselt wird, muss ich mich wohl irren!
Werde mein nächstes Bier auf jeden Fall mal mit Zucker füttern!
Mal ganz ketzerisch gefragt: Spricht eigentlich etwas (außer dem Preis!) gegen "forced carbonation"
Gruß
Andreas
Woher weißt du ob diese Biere mit Zucker carbonisiert waren, bzw was weißt du noch über die Biere um andere Faktoren auszuschließen?
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:39
von Robokick
ggansde hat geschrieben:Moin,
Mal ganz ketzerisch gefragt: Spricht eigentlich etwas (außer dem Preis!) gegen "forced carbonation"
Wenn es sich nicht um Gärungskohlendioxid handelt das Reinheitsgebot.
Ach ja, und ich bekomme von Kölsch immer Kopfschmerzen.
VG, Markus
Das RG interessiert mich einen Sch....! Das verbietet auch Zucker bei UG!
VG, Andreas
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:43
von Robokick
inem hat geschrieben:Robokick hat geschrieben:Ich hab bisher auch immer Speise genommen! Das liegt aber daran, dass ich subjektiv das Gefühl hatte, von mit Zucker carbonisierten Bieren
eher Kopfschmerzen zu bekommen! Ist mir einige Male in Osteuropa, aber auch Belgien passiert, dass ich nach 2 Bieren am nächsten Tag Kopfschmerzen hatte!
Da es ja aber so zu sein scheint, dass Zucker immer zu 100% verstoffwechselt wird, muss ich mich wohl irren!
Werde mein nächstes Bier auf jeden Fall mal mit Zucker füttern!
Mal ganz ketzerisch gefragt: Spricht eigentlich etwas (außer dem Preis!) gegen "forced carbonation"
Gruß
Andreas
Woher weißt du ob diese Biere mit Zucker carbonisiert waren, bzw was weißt du noch über die Biere um andere Faktoren auszuschließen?
Weil das bei den Zutaten draufstand! (z.B. Tyskie, Lech...)! Da ich bisher keine randomisierte Doppelblindstudie mit osteuropäischen Bieren durchgeführt habe (mea culpa!), kann ich eben nur von subjektiven Eindrücken sprechen!
Werde das aber demnächst nachholen....im Dienste der Wissenschaft!

Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 10:55
von inem
Robokick hat geschrieben:
Weil das bei den Zutaten draufstand! (z.B. Tyskie, Lech...)! Da ich bisher keine randomisierte Doppelblindstudie mit osteuropäischen Bieren durchgeführt habe (mea culpa!), kann ich eben nur von subjektiven Eindrücken sprechen!
Werde das aber demnächst nachholen....im Dienste der Wissenschaft!

Das Leben ist zu kurz für schlechtes Bier.
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 12:03
von Alt-Phex
Kopfschmerzen bekommt man von zuviel Alkohol, von Industrie-Bier bei dem nicht auf Diacetyl geachtet wurde
oder weil man einfach einen schlecten Tag hatte. Zucker für die Karbonisierung halte ich da für unschuldig.
Kann doch jeder so machen wie er will. Mit Zucker, mit Speise oder mit CO2 aus der Flasche.
Aber spart euch doch bitte solche Schauermärchen das Zucker den Geschmack verändern oder
das bier irgendwie schlechter machen würde - das ist alles Blödsinn und verunsichert lediglich
die Anfänger.
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 12:17
von Robokick
Hab ich doch gar nicht behauptet! Ich habe nur ein subjektives Gefühl beschrieben und sogar ausdrücklich betont, dass ich demnächst auch versuchen werde, mit Zucker zu karbonisieren!

Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 12:29
von Uwe12
Saccharose wird nicht unbedingt so "vollständig" oder "geräuschlos" vergoren, wie etwa Glucose.
Bei Carbonisierung durch Gabe von Haushaltszucker habe ich immer mal ein "weiniges" Nebengeräusch im Geschmack gehabt.
...bei Interesse probiere man die Nachzuckermethode nach dem Fruchtweinkeller, dann wird der Effekt deutlich.
Bei einer versuchsweisen Nachgärung eines Weizenbiers wo ein paar Flaschen mit Glucose und andere mit Saccharose, der überwiegende Teil mit Speise aufgezuckert wurden, zeigte sich im Vergleich der Biere:
- Glucose: keine störenden Nebengeräusche
- Saccharose: leicht weinige Komponenten
- Speise: bestes Resultat, im Vergleich zu Glucosespeisung wirkte diese etwas "verdünnter" im Geschmack
Das waren je nur Nuancen und in einer Blindverkostung wahrscheinlich nicht mal schmeckbar.
Ich hatte das damals bewußt nicht blindverkostet versuchte aber unvoreingenommen zu sein, bzw. es ging einfach nur um ein wertfreies Finden von Unterschieden.
Dann hatte ich schon Biere anderer Hobbybrauer, wo ich dieses "Weinige" nicht bemerkt habe, obwohl diese mit Haushaltszucker gespeist waren.
Interessant ist dazu (habe den auf die Schnelle gefunden) dieser
Link.
Saccharose - interessanterweise - an sich ist so zunächst nicht vergärbar. Durch die Invertase, die von der Hefe als Exoenzym gebildet wird, wird Saccharose in Glucose und Fructose gespalten.
Fructose selbst ist wieder nicht besonders gut vergärbar.
Nun kenne ich mich mit der Biologie der Hefe nicht gut aus und kann nur vermuten.
Am Gärende haben die meisten Bierhefen es mit der Maltotriose zu tun, beteiligte Enzyme sind dann wohl Maltotriosepermease und Maltase (
Link).
Gibt man als Speise nun Saccharose muß die erforderliche Invertase eigentlich (?) erst von der Hefezelle gebildet werden.
Die Synthese bzw. Umstellung der Enzymproduktion in der Zelle wird dabei vielleicht nicht ganz "geräuschlos" vonstatten gehen.
Beim Arbeiten mit echter Speise liefert man wieder die ganze Palette an Zuckerarten, wie es beim Anstellen der Würze war. Zunächst wird die leicht vergärbare Glucose verbraucht, dann die Umstellung auf Maltose und zuletzt wieder Maltotriose. Bei hopfenstarken Würzen/Speisen werden evt. Hopfenharze nicht mehr über die Kräusen ausgeschieden - wurde schon erwähnt.
Ich selbst arbeite schon länger mit Zwangscarbonisierung. Keine leicht verderbliche Speise, von der man immer irgendwie zu viel oder zu wenig hat.
Keine enzymatische Umstellung der Hefe auf andere Zuckerarten, kein evt. Vertun bei der Zuckermenge.
Kommt aus der Gasflasche und ist mit großer Wahrscheinlichkeit keine Gärkohlensäure, mithin also nicht RHG-konform.
...das verwendete CO
2 ist lebensmitteltauglich.
Uwe
Re: Zu wenig Speise für Karbonisierung: Speise mit Konzentra
Verfasst: Freitag 26. Juni 2015, 16:34
von Terlon
Hallo zusammen,
ich habe heute meinen ersten Sud, "Kölsch",
18l, 12°P mit 3,6°P Restextrakt vor Speisegabe
mit 1 l Speise,
nach 1 Woche Nachgärung (14Tage Hauptgärung) bei 20°C kurz in den Kühlschrank getan und eine Flasche probiert.
Ergebnis: wenig CO2
Ich habe immer noch ca 3,5°P Restextrakt. Das Bier lässt sich aber trotzdem ganz gut trinken.
Ist die Hefe inaktiv und soll ich das ganze noch mal warm stellen?
Gruß
Olli