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Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 19:56
von Lausitzbräu
Guten Abend,
bei mir war heute Brautag.
Es soll ein untergäriges Dunkel werden, von einem fertigen Maischpaket.
Der fertige Sud kühlt jetzt noch im Keller ab und wartet auf die Hefe.
Meine Sorge dabei ist aber die wahnsinnig hohe Stammwürze, 12,5 sollen es sein, ich habe jetzt bis auf 13,4 runterverdünnt wobei ich jetzt aber schon 29 Liter Sud habe. (es war ein 20 Liter Maischpaket, keine Ahnung wie ich so eine hohe Ausbeute hinbekommen habe)
Messfehler sind ausgeschlossen, ich habe mehrmals die abgekühlte Würze gespindelt und mit dem Refraktometer gemessen.

Sollte ich jetzt noch weiter verdünnen um auf die 12,5 zu kommen oder lieber so die Hefe zugeben?
Werden die beigelegten 7g Hefe, die ja eigentlich für 20 Liter vorgesehen sind auch bei der Menge noch reichen?
Untergärige Hefe habe ich nämlich keine weitere hier...

Grüße aus der Lausitz

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 19:59
von Hegenhuber
Wenn du bei UG Temperatur vergären wirst (10-12 Grad) wären 7g Hefe schon für 20l viel zu wenig gewesen.
Hast du keine Möglichkeit morgen noch Hefe zu besorgen?

Gruß
Martin

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 20:02
von negme
Ein paar zusätzliche Infos wären hilfreich. Welches Paket? Wo gekauft? Welche Hefe? Malz oder Extrakt? Würde mich doch sehr wundern, wenn du so krass neben dem vorgegebenen Wert liegst. Was war denn die SW vorm verdünnen?

Grundsätzlich 13,4°P sollte so ziemlich jede noch schaffen, 7g Trockenhefe für 29l ist aber zu wenig.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 20:07
von aosen
Lausitzbräu hat geschrieben:Werden die beigelegten 7g Hefe, die ja eigentlich für 20 Liter vorgesehen sind auch bei der Menge noch reichen?
Untergärige Hefe habe ich nämlich keine weitere hier...
Um welche Hefe gehts denn ? Fermentis sagt bei ihren UG-Hefen: 12-15°C Anstelltemperatur = 0.8 - 1.2 g Hefe pro Liter; Anstelltemp. <12°C = 2-3g Hefe pro Liter. Außerdem sagen sie das ihre Hefen auf jedenfall auch 18°P schaffen. Die Daten im Datenblatt wurden auch mit Würze von 18°P angegeben. Also 1x Hefe war nach Herstellerangabe selbst für deinen 20L Sud zu wenig.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 20:15
von Lausitzbräu
Also das hier ist das Maischpaket http://gastro-brauen.de/de/Brauereiarti ... ction_ms=1 (Hobbybrauer Dunkel)
Und hier noch die Hefe:
image.jpg
Kurz vor Ende des Läuterns habe ich 17,8 P gemessen, da war aber schon fast der gesamte Nachguss durch.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 20:25
von Lausitzbräu
Morgen bekomme ich, wenn nichts dazwischenkommt noch etwas Notti rein.
Ob ich lieber damit anstelle?
Die wird aber erst gegen Mittag hier sein...

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 20:32
von negme
Ich kann mir das nur so erklären, dass die Malzmenge voll deneben gelegen ist. Spindel funktioniert sicher? Zeigt sie bei Wasser null an?

Wie schon gesagt, das ist zu wenig Hefe für 29 Liter.
Alternativ kannst du mir zwei Päckchen Notti anstellen. Bei geringer Gärtemperatur kannst du mit der eigentlich eh auch einen lager-artigen neutralen Geschmack hinbekommen. Dass du erst morgen Mittag anstellst, seh ich nicht als Problem.

Wenn du das nicht willst, könntest du dir den Hefe-Notdienst mal ansehen.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 20:51
von Lausitzbräu
Die Malzpakete wiege ich immer nach bevor ich beginne, das passte soweit.
Spindel und Refraktometer habe ich extra nochmal mit dest. Wasser überprüft, dann mehrmals gemessen, vorher die Würze im Kühlschrank auf genau 20 Grad gekühlt, die Werte müssen so stimmen.
Das ist ja erst mein dritter Sud, die beiden davor musste ich mit Zucker versetzen um auf die Stammwürze zu kommen, deshalb bin ich mit diesem Phänomen erstmal total überfordert.
Das Einzige was ich geändert habe ist die Verwendung meines neuen Läutereimers und ein anderes Thermometer.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 23:06
von Ursus007
Wodurch diese abweichende STW bei Dir kommt, kann ich mir auch momentan nicht erklären.

Doch für eine intakte Hefe sind 13°P kein Problem. Mein letztes Bier hatte 20,8°P, was ca 10% ABV bedeuten, mit Karbonisierungszucker sogar noch mehr. Und dabei wurde mir sogar hier im Forum versichert, dass die Hefe das schaffen sollte (hier die US-05).

Ursus

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 23:16
von Alt-Phex
Hmm, also wenn ich die Werte im KBH eingebe, für 20L und die Auschlagmenge auf 29L erhöhe,
komme ich auf eine Sudhausausbeute von 94% !! - Geht sowas überhaupt ?
Das Einzige was ich geändert habe ist die Verwendung meines neuen Läutereimers
Was ist das denn für ein Ding ? - Läutern hat ja einfluß auf die Ausbeute (Aber so viel ?)

Ganz, ganz sicher das du dich nicht vermessen hast ?

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Montag 6. Juli 2015, 23:33
von Cluve
Wenn ich mit den angegeben Werten bei MuMM mit dem Schüttungsrechner spiele, passt es bei 90% Sudhausausbeute. Irgendwas passt also nicht. :Greets

Edith: sorry, der Hinweis mit der STW kam bereits von Alt-Phex.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 06:58
von Lausitzbräu
Das ist der Läutereimers http://www.hobbybrauerversand.de/Laeute ... reimer-30l
Auf den Treber habe ich das Lochblech vom Klarstein gelegt um beim Nachguß nichts aufzuwirbeln, Nachgusswasser 16 Liter wie im Rezept angegeben bei ca 80 Grad. Der Eimer ist nicht isoliert und auf den Ablaufhahn habe ich einen Schlauch gesteckt der bis auf den Boden des Klarstein geht um jeden Sauerstoffkontakt auszuschließen.
Mein Thermometer ist ein TFA Dostmann Infrarotthermometer, nach dem ich die Rasttemperaturen recht gut getroffen habe, Zeiten wie im Rezept angegeben.
Das Maischen habe ich im Topf auf dem Küchenherd unter ständigem Rühren erledigt.

Die Werte die ich gemessen habe konnte ich so auch nicht glauben, deshalb habe ich ja wie schon oben geschrieben Spindel und Refraktometer nochmal überprüft und mehrmals nachgemessen, immer das selbe Ergebnis.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 07:08
von hutschpferd
Die Notti kannst bei 12 Grad vergären, afair, und macht einen sehr neutralen Geschmack. Ich würd entweder beide nehmen oder die Notti allein, je nachdem wie viel Notti du bekommst.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 12:22
von Alt-Phex
Nachgusswasser 16 Liter wie im Rezept angegeben
Das macht es nur noch mysteriöser. Warst du alleine oder hat dir vieleicht dein Braukumpel
einen Streich gespielt und hinter deinem Rücken ein Kilo Zucker reingekippt ?

Anderes Problem: Bei so viel Verdünnung passt die Hopfung natürlich nicht mehr.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 12:46
von Boludo
Wie wurde denn das Volumen gemessen?
Daran hapert es am häufigsten.

Stefan

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 13:29
von philipp
Lausitzbräu hat geschrieben: Sollte ich jetzt noch weiter verdünnen um auf die 12,5 zu kommen oder lieber so die Hefe zugeben?
Werden die beigelegten 7g Hefe, die ja eigentlich für 20 Liter vorgesehen sind auch bei der Menge noch reichen?
Untergärige Hefe habe ich nämlich keine weitere hier...
Gib die Hefe endlich dazu (falls noch nicht geschehen)...

Ansonsten würde ich einfach noch einmal bei einem lokalen Braugasthaus nach untergäriger Betriebshefe fragen - kostet meist nichts und rettet dir deinen Sud. (Wobei, je nach Temperatur, könnte deine Trockenhefe das auch noch schaffen)

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 15:43
von Lausitzbräu
Ja, ich war allein, niemand da der mich da ärgern könnte.
Das Volumen habe ich nach den Strichen am Gärbottich gemessen (selbst ausgelitert und rangemalt als der noch ganz neu war).
Das kleine Päckchen Hefe habe ich dann doch noch zugegeben (aufgestreut), die Notti kommt nämlich erst morgen sagen die von GLS. Für die kleine Hefemenge gehts auch ganz schön ab in dem Fass, bis jetzt schon ein guter cm Schaum und regelmäßiges Gluckern im Röhrchen, vielleicht wird ja doch was draus.

Re: Stammwürze viel zu hoch, schafft das die Hefe?

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 15:52
von Boludo
90% Ausbeute schafft keiner.
Irgend wo muss also ein Meßfehler vorliegen.
Ich tippe nach wie vor auf das Volumen.

Stefan