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Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 09:28
von prok
Ich möchte die erforderliche Zuckermenge, die zum Aufspeißen des Jungbieres erforderlich ist, mit dem Mueggelland- Rechner berechnen.
Was mir aber nicht ganz klar ist, ist der Wert, der bei der Jungbiertemperatur einzugeben ist.
Je kälter das Bier ist, desto mehr CO2 ist im Bier bereits gelöst.
Ich vergäre meine UG Biere in der Regel mit 9°. Meistens so ca. 7-9 Tage lang. Dann lasse ich die Temperatur über 3 Tage hinweg langsam auf 18°steigen (Diacetylabbau).
Dann senke ich die Temperatur auf 3°für ein paar Tage bevor dann in einen Lagertank umgeschlaucht wird.
Welche Temperatur nehme ich nun zur Berechnung?
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 09:36
von Berliner
Entscheidend sind die 18 Grad.
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 09:46
von prok
Danke für die schnelle Antwort.
War mir nicht sicher ob das Jungbier wirklich so viel CO2 verliert wenn die Temperatur langsam ansteigt.
Macht es gar keinen Unterschied ob das Bier bei 18°vergoren wird, oder ob die Temperatur mal für 3 Tage auf 18°steigt?
Geht dabei wirklich das komplette CO2 flöten? Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt irgendeinen Mittelwert anzunehmen.
Oder ist das kompletter Blödsinn?
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 10:01
von OS-Schlingel
Test zum Selbermachen:
Stell mal eine Flasche Weizen bei Zimmertemperatur jetzt für 3 Tage hin
und die Zweite in den Kühlschrank, ebenfalls gleich Zeit, dann öffnen!
Der quellende Schaum zeigt Dir an, wo sich die Kohlensäure befindet!
Gruß vom Schlingel
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 10:07
von StJack
Realistisch wäre der Test doch wohl, wenn man die beiden Flaschen offen stehen lässt bis sich alles entbunden hat, was sich bei der Temperatur eben entbindet. Anschließend kühlt man die Zimmertemperatur-Flasche auf Kühlschranktemperatur ab und schenkt beide ein. Dann sieht man den Unterschied, um den es hier geht.
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 10:35
von uli74
prok hat geschrieben:
Macht es gar keinen Unterschied ob das Bier bei 18°vergoren wird, oder ob die Temperatur mal für 3 Tage auf 18°steigt?
Geht dabei wirklich das komplette CO2 flöten?
Gärende Flüssigkeiten binden temperaturabhängig CO2, das langsam wieder ausgetrieben wird. Bei steigender Temperatur steigt auch die ausgetriebene CO2-Menge. Es ist aber nicht so dass sich dann auf einen Schlag das gesamte CO2 entbindet. Wenn aufgrund steigender Temperatur CO2 ausgast blubberts im Gärröhrchen wie bei einer Gärung.
Das gesamte CO2 geht dabei nicht flöten, aber immerhin um einiges mehr als das bei 10° C der Fall wäre. Empfehlenswert sind auf jeden Fall die Karbonisierungsrechner, bei endvergorenem Bier berechnen die zuverlässig die benötigte Zuckermenge.
Sebst wenn die Temperatur im Gärfass nicht steigt entbindet sich gelöstes CO2. Das sieht man an den einzelnen Blubs im Gärspund. Wenn man also endvergorenes Bier lange genug drucklos herumstehen lässt wird sich im Bier nicht mehr viel Kohlensäure befinden.
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 13:58
von olibaer
Hallo Prok,
prok hat geschrieben:Macht es gar keinen Unterschied ob das Bier bei 18°vergoren wird, oder ob die Temperatur mal für 3 Tage auf 18°steigt?
Natürlich macht das einen Unterschied.
Im ersten Fall kannst Du davon ausgehen, dass der CO2-Gehalt einem Wert von 0 bar und 18°C entspricht, im zweiten Fall kannst Du das nicht.
Für uns, die wir nicht messen können, ist während eines Gär- und Lagerverlaufs derjenige Temperaturwert zu wählen, der am Ende jedlicher Gäraktivität geherrscht hat.
Ändert sich die Temperatur nach der Gärung, wird die Sache undurchsichtig. Keiner kann sagen, wie viel CO2 sich im Zeitraum X bei Temperatur Y entbunden hat und solch eine Aussage wäre auch immer an den Einzelfall gebunden - pauschal und "ü
ber den Daumen" geht an dieser Stelle gar nichts.
Fakt ist nur, dass nach der Beendigung der Gäraktivität keine CO2 mehr hinzugekommen sein kann. Hier darf man dann auch so ehrlich bleiben: Eine Messung ist angesagt.
Für den Vorgang "
drucklose Erhöhung der Temperatur nach Gärende über einen Zeitraum von 2-3 Tagen", tendiert eine sinnvolle Annahme für den Speiserechner eher zur Höchsttemperatur.
Am Ende muss ein Versuch die fehlende Meßmöglichkeit ersetzen - bedauerlich in allen Varianten die auftreten können ;-)
Gruß
Oli
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 14:27
von Robsen
Ich würde einfach eine Flasche hinzunehmen, darin abfüllen, Zuckermenge bei 18°C berechnen und mit einem Flaschenmanometer verschließen (Bauanleitungen ist im Forum zu finden). Eine gewisse Menge an CO2 baut bei einer gewissen Temp., einen gewissen Druck in "bar" auf.
bar = CO2 (g/l) / (0,0015461 * Temperatur^2 (°C) - 0,10711 * Temperatur (°C) + 3,1962) - 1
Bei 18°C und 5 g/l CO2 wären das 1,8 bar.
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 14:47
von olibaer
Hallo Robsen,
Robsen hat geschrieben:bar = CO2 (g/l) / (0,0015461 * Temperatur^2 (°C) - 0,10711 * Temperatur (°C) + 3,1962) - 1
das war nicht die Frage - wie man den CO2-Gehalt berechnet ist klar(schickes Polynom).
Die Frage war, mit welcher Temperatur der Speiserechner zu füttern ist....so zumindest ist meine Wahrnehmung des Threads.
Gruß
Oli
Re: Berechnung der Zuckermenge
Verfasst: Samstag 25. Juli 2015, 16:38
von Robsen
olibaer hat geschrieben:Hallo Robsen,
Robsen hat geschrieben:bar = CO2 (g/l) / (0,0015461 * Temperatur^2 (°C) - 0,10711 * Temperatur (°C) + 3,1962) - 1
das war nicht die Frage - wie man den CO2-Gehalt berechnet ist klar(schickes Polynom).
Die Frage war, mit welcher Temperatur der Speiserechner zu füttern ist....so zumindest ist meine Wahrnehmung des Threads.
Gruß
Oli
Ja, ich weiß. Aber es bestand doch Unsicherheit, wieviel CO2 sich während der 3-tägigen Lagerungszeit bei 18°C wirklich entbunden hat bzw. wie viel davon noch im Jungbier enthalten ist. Daraufhin hatte ich die Idee mit dem Flaschenmanometer.
Ja, okay, die Formel ist etwas off topic, aber trotz dem passend. Setze mich halt lieber hin und gebe alles im Taschenrechner ein, anstatt einen Online-Rechner zu benutzen.
