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dickflüssige Biere stopfen
Verfasst: Donnerstag 30. Juli 2015, 21:42
von tessuti
Hallo in die Runde,
ich würde mich über Erfahrungen freuen, wie Stopfhopfen aus hochviskosen Bieren entfernt werden kann. Ich habe vor ca. 2 Jahren ein Roggenweizen gebraut, das ich zur Hälfte gestopft habe und zur Hälfte "normal" abgefüllt.
- das normale Bier war klasse. Schönes Roggenweizen mit leichter Bittere. Passt.
- das gestopfte Bier war extrem bitter. Im Glas waren auch noch leichte Hopfenpartikel sichtbar. Der Stopfhopfen hat sich also trotz vorsichtigem Abfüllen nicht ordentlich abgesetzt. Ich habe solche Flaschen nach >1 Jahr noch probiert, dann war es sedimentiert und wieder trinkbar. Ich folgere daraus, dass feine Partikel bei hochviskosen Bieren sehr lange in der Schwebe bleiben. Die sollten also raus.
Aktuell habe ich ein Roggen-IPA im Fass und habe den Stopfhopfen wieder ohne Hopfensäckchen reingeschmissen
Wie bekomme ich das Bier jetzt ordentlich gefiltert? Durch den Sputnik wirds nicht durchgehen, ein Hopfensäckchen wird wohl zu grob sein. Wäre schön, wenn jemand was wüsste. So long,
Frank
Re: dickflüssige Biere stopfen
Verfasst: Donnerstag 30. Juli 2015, 21:59
von Biermensch
Du nimmst nen 100my Filter von Clever-Filter. Hebst das Bier vor dem Abfüllen in ein anderes (gründlich gereinigtes) Fass. Da kommt nix durch. Ich weis nicht ob 50my noch geht, aber darunter kannst du vermutlich nur noch mit Druck arbeiten. Ich verwende 100my, und der filtert vollkommen befriedigend auch sehr kleine Partikel raus. Den Sputnik würd ich nicht nehmen, der hatt 200my, ist schwerer zu reinigen und nicht so langlebig wie die Nylonfilter, hat dafür aber mehr Filtermasse, das ist in deinem Fall aber nicht wichtig.
Edit: Das Roggenbier geht selbstverständlich durch den 100my filter, so superhochviskos kann es gar nicht sein. Also keine Sorge. Dauert halt evtl ein bisschen länger.
Gruß
Re: dickflüssige Biere stopfen
Verfasst: Freitag 31. Juli 2015, 13:16
von Dave1987
Ich habe vor ein paar Wochen einen Weizenbock für 24h gestopft und dann über einen Sputnikfilter gefiltert.
Resultat ist ein extrem trübes und bitteres Bier (ursprünglich 22IBU bei 17°P, jetzt gefühlte 50/60 IBU). Kann mir aber nicht vorstellen, dass Hopfenpartikel mit durch den Sputnik gekommen sind. Es wurde mit 4 g/L Nelson Sauvin gestopft. Leider sind keinerlei Aromen nach Beeren oder Wein zu erkennen, sondern nur "grüne" Aromen nach Gras.
Ich werde demnächst mal versuchen etwas Gelatine oder Kieselsol in die Flaschen zu bekommen, um zu sehen ob das Bier klarer wird und damit auch die Bittere nachlässt.
Ist schon ein interessantes Phänomen und zeigt mal wieder, dass beim Stopfen sehr wohl die Bittere steigen kann.
Grüße
Dave
Re: dickflüssige Biere stopfen
Verfasst: Freitag 31. Juli 2015, 14:13
von Macallan
Dave1987 hat geschrieben: Es wurde mit 4 g/L Nelson Sauvin gestopft. Leider sind keinerlei Aromen nach Beeren oder Wein zu erkennen, sondern nur "grüne" Aromen nach Gras.
Grüße
Dave
Kann ich beim Nelson Sauvin so bestätigen - unser Blonde ist auch gehörig bitter und eher zitronig-grasig, was ein wenig mit der Hefe kollidierte. Es lagert sich aber bisher immer besser raus. Aber Geduld war ja beim tessuti jetzt nicht das Problem.
Cheers,
Mac
Re: dickflüssige Biere stopfen
Verfasst: Samstag 1. August 2015, 23:49
von tessuti
Danke für die Antworten!
Ich hab das Roggen-IPA jetzt durch den Sputnik gelassen. Selbst das mit 15 g/l gestopfte Chinook schmeckt in keiner Weise mehr rasenschnittartig oder bitter.
Sehr guter Vorschlag!
Frank
Re: dickflüssige Biere stopfen
Verfasst: Sonntag 2. August 2015, 18:48
von Blancblue
Grün-grasiger Geschmack und erhöhte Bitteres - Interessantes Phänomen - ist mir jetzt auch mehrmals so beim Stopfen gegangen, als ich mir die Teebeutel geplatzt waren und die Pelltets sich im Bier verteilt haben. Dachte auch, das setzt sich noch durch Kaltlagerung, aber keine Chance. Daher danke für den Tipp mit dem Sputnik, werde ich nachher auch mal ausprobieren. Oder meint ihr, dass ein Metallsieb mit 150micron auch funktionieren würde?
Re: dickflüssige Biere stopfen
Verfasst: Sonntag 2. August 2015, 20:28
von Dave1987
Wenn man nach dem Stopfen durch den Sputnik filtert, muss man dass aber bei der Karbonisierung mit beachten. Ich setze dann die Gärtemperatur der Rechner auf 100°C, damit er den gelösten CO2-Gehalt auf 0g/L setzt. Das haut zumindest bei mir dann gut hin.