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Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Samstag 15. August 2015, 16:13
von markrickenbacher
Hallo zusammen

Ich wollte Euch mal um Eure Meinung zur unteren Sache bitten:

Nachdem ich zu Beginn einige Sude wie im Lehrbuch vorgegangen bin habe ich mittlerweile ein stark reduzierte Arbeitsweise

Vorher:
  • Würze aktiv auf 22° Grad gekühlt (Kühlspirale) und schnellstmöglich Angestellt
    Ab 12h nach Anstellen mehrfach kontrolliert ob die Gärung angekommen ist
    Kräusen und Hopfenharze abgeschöpft
    Gäraktivität täglich mittels Spindeln (Restextrakt) geprüft
    Nach Erreichen des Endvergärungsgrad (Restextrakt bleibt gleich) das Jungbier zwei weitere Tage auf der Hefe stehen lassen
    Abfüllen
Heute:
  • 95°C warme Würze direkt ins Gärfass (vorher desinfiziert). Gärspund gleich montiert aber Glocke noch nicht drauf. Mit Alkohol getränkter Schaumgummi ins Spundrohr
    Übernacht abkühlen lassen und am anderen Morgen anstellen (20-24°C)
    Nach 24h prüfen ob Hefe angekommen ist und die Gärung läuft -> Glocke anheben, Sicht auf Kräusen
    6 Tage abwarten, kein Spindeln, kein Abschöpfen, einfach warten
    Spindelprobe und einen Tag später Spindelprobe
    Abfüllen, wenn Restextrakt gleich bleibt
Das bedeutet für mich nebst weniger Gerätschaft (Kühler) wesentlich weniger Arbeit bei der Gärführung. Vor allem aber reduziere ich so das Infektrisiko und verschwende nichts vom kostbaren Jungbier beim Spindeln. Die letzten beiden Sude bin ich so vorgegangen, diese sind jetzt in der Reifung.

Wie seht Ihr das, kann man das so machen oder habt Ihr da bedenken?

Gruss,
Mark

Re: Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Samstag 15. August 2015, 16:37
von Alt-Phex
markrickenbacher hat geschrieben: Wie seht Ihr das, kann man das so machen oder habt Ihr da bedenken?
Das mit der Gärung machst du absolut richtig, man muss nicht täglich spindeln, es sei denn man will sich
schöne Diagramme malen. Bier in Ruhe lassen und nach einer Woche das erste mal spindeln reicht.
Zwischen den beiden Spindelproben aber besser 2-3 Tage warten.

Aktiv kühlen würde ich aber trotzdem, die Kühlschlange hast du ja schon.

Edit sagt noch: Die Kräusen sollte man sowieso nicht abschöpfen, da ist viel aktive Hefe drin, die
dir nach der stürmischen Phase fehlt um die restlichen Zucker zu vergären. bzw. kann sich die
Gärung dadurch verzögern.

Re: Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Samstag 15. August 2015, 16:43
von Matze
Hallo Mark,

mangels Kühler lass ich über Nacht im großen Wasserbecken abkühlen, tu am nächsten Morgen die Hefe dazu
und warte 24 h. Wenn ich die Kräußen sehe, ist j alles i.O. . Abgeschöpft hab ich bisher nichts von den Kräußen.
Das setzt sich am Boden ab. Lediglich vor dem Abfüllen, heb ich die verbliebene Decke mit einer Schaumkelle ab.

Re: Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Samstag 15. August 2015, 16:51
von Boludo
Kräusen kann man abheben oder auch nicht.
Ich machs immer.

Stefan

Re: Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Sonntag 16. August 2015, 12:52
von markrickenbacher
Ok, dann mach ich ja nichts verkehrt mit dem vereinfachten Ablauf und werde das weiterhin so praktizieren. Die Info von Alt-Phex, dass im Kräusen Hefe ist, welche später hilft, kann ich nachvollziehen und ist ein wichtiger Hinweis für alle "Abschöpfer".

@Matze, bis anhin hatte ich noch nie eine Schaumdecke oben auf, wenn ich abfüllen wollte. Hängt vermutlich damit zusammen, dass ich der Gärung mit im Schnitt 7 Tage eher viel Zeit gebe und der Schaum bis dahin zusammengefallen ist.

Gruss und danke Euch,
Mark

Re: Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Sonntag 16. August 2015, 13:18
von Alt-Phex
Matze hat geschrieben: Lediglich vor dem Abfüllen, heb ich die verbliebene Decke mit einer Schaumkelle ab.
Hmm, solange sich eine Schaumdecke auf dem Bier befindet, kann das eigentlich noch nicht ausgegoren sein. :Grübel

Re: Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Sonntag 16. August 2015, 13:32
von uli74
Alt-Phex hat geschrieben:Hmm, solange sich eine Schaumdecke auf dem Bier befindet, kann das eigentlich noch nicht ausgegoren sein. :Grübel
Ich hab zwar keine Ahnung wovon ich rede (ich lass meine Würze ausgären und bin bekennender Zwangskarbonisierer), aber ich tus trotzdem: Womöglich ist vom Grünschlauchen die Rede?

Re: Vereinfachte Gärführung

Verfasst: Sonntag 16. August 2015, 13:48
von Alt-Phex
uli74 hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben:Hmm, solange sich eine Schaumdecke auf dem Bier befindet, kann das eigentlich noch nicht ausgegoren sein. :Grübel
Ich hab zwar keine Ahnung wovon ich rede (ich lass meine Würze ausgären und bin bekennender Zwangskarbonisierer), aber ich tus trotzdem: Womöglich ist vom Grünschlauchen die Rede?
Das mag durchaus sein. Aber ist das dann nicht trotzdem viel zu früh ?
Ich lasse auch immer ausgären, hab also auch keine Ahnung bei welchem Restextrakt
man gegen ende der Kräusenphase so liegt. Kommt mir trotzdem sehr "hellgrün" vor.