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Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 18. August 2015, 19:16
von Sven
Hallo zusammen,

hat jemand von euch schon mal erfolgreich ein Alkoholarmes Bier gebraut? Ich hatte mir gedacht ein Rezept nach meinem Geschmack zu nehmen eine geringe Stammwürze einzustellen und dann eine Hefe auszusuchen die einen niedrigen EVG hat. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit ein Bier zu brauen was unter 1% hat...

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 18. August 2015, 19:52
von Rudiratlos
Bin zur Zeit auch an der Entwicklung eines untergärigen Leichtbiers dran.

Unter 1% vol. Alk. halte ich für nicht ganz erreichbar. Mein aktueller Versuch (wird jetzt demnächst trinkreif) ist vom Zwicklhahn weg schon recht vielversprechend. Hat 6,6°P Stammwürze und um die 2% Alk. (also um die 60% scheinbarer Vergärungsgrad).

Bei meinem nächsten Versuch werde ich wieder auf ungefähr diese Stammwürze abziehlen, aber Schüttung und Maischearbeit auf noch niedrigeren Vergärungsgrad hin verändern.

Irgendwo hier im neuen und auch im alten Forum ist da noch ein Faden von mir diesbezüglich. Ich such mal...

Edit: schau dir mal den Faden hier an (auch den link ins alte Forum in meinem Eingangsost): viewtopic.php?f=3&t=3907&p=56989#p56989

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 18. August 2015, 21:59
von Ruthard
Sven hat geschrieben:Hallo zusammen,

hat jemand von euch schon mal erfolgreich ein Alkoholarmes Bier gebraut? Ich hatte mir gedacht ein Rezept nach meinem Geschmack zu nehmen eine geringe Stammwürze einzustellen und dann eine Hefe auszusuchen die einen niedrigen EVG hat. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit ein Bier zu brauen was unter 1% hat...
Wären 15% EVG genehm? Gucksdu hier.

Cheers, Ruthard

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 07:15
von Sven
Hallo vielen Dank für die Hinweise,

die Ludwigii Hefe hört sich sehr interessant und brauchbar an.

Gruß
Sven

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 09:50
von Horsti
Hallo Sven,

vielleicht hilft dir mein Thread auch etwas weiter. Klick mich!

Mein Ziel war es ein Leichtbier (3% Alkohol) zu brauen, dass dennoch nicht leer schmeckt und das dann auch mit viel Hopfen vollzuladen.

Du planst vermutlich anderes, aber ein paar gute Hinweise könnte es da ja geben!

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 15:33
von realholgi
Mein Versuch war mit 1,1% bei der letztwöchigen Hitze das Beste [für mich]! Schöne Bittere und Hopfenaroma; trotzdem nicht zu dünn.

Mache ich auf jeden Fall wieder.

Rezept:
Nanny State Clone

Stammdaten:
  • Stammwürze: 4°P
  • Ausschlagmenge: 13l
  • Bittere: 35 IBU
  • Farbe: 25 EBC
Schüttung und Wasser:
  • Hauptguss: 8.52l
  • Nachguss: 6.18l
  • 0.31kg (36 %) - Pilsener Malz (3 EBC)
  • 0.31kg (36 %) - Münchner Malz II (23 EBC)
  • 0.09kg (10 %) - Weizenmalz hell (4 EBC)
  • 0.09kg (10 %) - Caramalz hell, CARAHELL® (25 EBC)
  • 0.03kg (4 %) - Röstmalz, Farbmalz, CARAFA II® (1150 EBC)
  • 0.03kg (4 %) - Sauermalz (5 EBC)
Maischplan:
  • 50°C - Einmaischen
  • 52°C - 35 Minuten (Maltoserast)
  • 63°C - 99 Minuten (Maltoserast)
  • 72°C - 15 Minuten (Verzuckerung)
  • 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)
Hopfung:
  • VWHopfung - Saazer (3.1 % α-Säure): 2.9 g (10%)
  • VWHopfung - Cascade (7.6 % α-Säure): 1.2 g (10%)
  • 60 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 2.6 g (10%)
  • 60 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 1.1 g (10%)
  • 30 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 3.8 g (10%)
  • 30 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 1.6 g (10%)
  • 15 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 6.4 g (10%)
  • 15 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 2.6 g (10%)
  • 3 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 8 g (10%)
  • 3 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 3.3 g (10%)
  • Dauer Hopfenkochen: 60 Minuten
  • Nachisomerisierungszeit: 15 Minuten
Hefe:
  • Danstar Windsor Ale
Weitere Zutaten:
  • 37.7g Cascade (2.9g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Gärung
    • Bemerkung: Auf zwei Mal zugeben: wenn Hauptgärung durch ist für 3 Tage; und dann nochmal für 3 Tage
  • 26g Saazer (2g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Gärung
    • Bemerkung: Auf zwei Mal zugeben: wenn Hauptgärung durch ist für 3 Tage; und dann nochmal für 3 Tage
Kommentar:
zweite Maltoserast bis so lange is Jodnormal (war nach 60min)!

- bei Flameout nochmals 8g Cascade, 4g Saazer

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Mittwoch 19. August 2015, 15:50
von Sven
realholgi hat geschrieben:Mein Versuch war mit 1,1% bei der letztwöchigen Hitze das Beste [für mich]! Schöne Bittere und Hopfenaroma; trotzdem nicht zu dünn.

Mache ich auf jeden Fall wieder.

Rezept:
Nanny State Clone

Stammdaten:
  • Stammwürze: 4°P
  • Ausschlagmenge: 13l
  • Bittere: 35 IBU
  • Farbe: 25 EBC
Schüttung und Wasser:
  • Hauptguss: 8.52l
  • Nachguss: 6.18l
  • 0.31kg (36 %) - Pilsener Malz (3 EBC)
  • 0.31kg (36 %) - Münchner Malz II (23 EBC)
  • 0.09kg (10 %) - Weizenmalz hell (4 EBC)
  • 0.09kg (10 %) - Caramalz hell, CARAHELL® (25 EBC)
  • 0.03kg (4 %) - Röstmalz, Farbmalz, CARAFA II® (1150 EBC)
  • 0.03kg (4 %) - Sauermalz (5 EBC)
Maischplan:
  • 50°C - Einmaischen
  • 52°C - 35 Minuten (Maltoserast)
  • 63°C - 99 Minuten (Maltoserast)
  • 72°C - 15 Minuten (Verzuckerung)
  • 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)
Hopfung:
  • VWHopfung - Saazer (3.1 % α-Säure): 2.9 g (10%)
  • VWHopfung - Cascade (7.6 % α-Säure): 1.2 g (10%)
  • 60 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 2.6 g (10%)
  • 60 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 1.1 g (10%)
  • 30 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 3.8 g (10%)
  • 30 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 1.6 g (10%)
  • 15 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 6.4 g (10%)
  • 15 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 2.6 g (10%)
  • 3 Minuten - Saazer (3.1 % α-Säure): 8 g (10%)
  • 3 Minuten - Cascade (7.6 % α-Säure): 3.3 g (10%)
  • Dauer Hopfenkochen: 60 Minuten
  • Nachisomerisierungszeit: 15 Minuten
Hefe:
  • Danstar Windsor Ale
Weitere Zutaten:
  • 37.7g Cascade (2.9g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Gärung
    • Bemerkung: Auf zwei Mal zugeben: wenn Hauptgärung durch ist für 3 Tage; und dann nochmal für 3 Tage
  • 26g Saazer (2g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Gärung
    • Bemerkung: Auf zwei Mal zugeben: wenn Hauptgärung durch ist für 3 Tage; und dann nochmal für 3 Tage
Kommentar:
zweite Maltoserast bis so lange is Jodnormal (war nach 60min)!

- bei Flameout nochmals 8g Cascade, 4g Saazer
Hört sich sehr interessant an... Wenn die Ludwigii Hefe nicht mehr verfügbar ist eine gute alternative evtl. würde ich die Danstar Windsor Ale gegen die US05 austauschen

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 15:40
von Gladii
Das ganze hat jetzt mein Interesse geweckt und wird meinen Urlaub nochmal kräftig versüßen :)

Nur eine kurze Frage zum Rezept: Was ist ein "Flame out"?

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 15:44
von inem
Das Ausschalten der Beheizung (zB Gaskocher, daher Flame).

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 15:45
von Hagen
Da Rezept von Uwe12 aus dem Ludwigii-Thread kann ich nur wärmstens empfehlen. Noch nie so ein leckeres alkoholarmes (1,5%) Bier getrunken - Spitze. Kann man sich auch als alkoholarmer Kostverächer gut dran gewöhnen.

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 15:54
von Gladii
inem hat geschrieben:Das Ausschalten der Beheizung (zB Gaskocher, daher Flame).
Heist dann quasi während der Nachisomerisierung / Whirlpool?

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 16:38
von Hagen
Nö, kein WP. Hohe Nachisomerisierung, da noch in die kochende Würze gegeben. Aroma weniger stabil als bei WP.

Re: Light beer oder Leicht bier

Verfasst: Dienstag 22. September 2015, 20:29
von Brewtotype
Habe letztes Jahr dieses Rezept eingebraut:

Session Pale Ale

Eckdaten:

Stw.: 9,5°P
IBU: 16,0
Alkohol: 3,3%
Endmenge: 22,5L

Schüttung
Pilsner Malz: 2,1kg (~50%)
CARAHELL: 1,1kg (~27%)
Roggenmalz: 0,4kg (~10%) -> für das Mundgefühl (erhöht die Viskosität)
Weizenmalz, hell: 0,4kg (~10%) -> ebenfalls für das Mundgefühl und Schaum
Sauermalz: 0,12kg (~3%) -> optional, habe mit meinem Wasser damit gute Erfahrung gemacht

Hauptguss: 20L
Nachguss: 10L

Kombirast bei 69°C für 50min -> Kurze Verzuckerungsrast bei 76°C für 10min -> Abläutern
Zusätzlich wurden ca. 5L Vorderwürze noch zu einem Sirup eingekocht (glaube es waren am Ende 1,4 - 2L)

Hopfenkochen
Gesamt: 60 min + 15min Nachisomerisierung
1. Gabe (VWH): Citra|5,39g + Amarillo|1,52g
2. Gabe (10min vor Kochende): Citra|1,60g + Amarillo|1,78g
3. Gabe (WPH): Citra|3,11g + Amarillo|2,30g
Citra mit 12,7% alpha
Amarillo mit 8,9% alpha
Nach 7 Tage Hauptgärung mit der S-33 habe ich jeweils mit 3g/L Citra und Amarillo für weitere 7Tage gestopft.

Das Bier an sich war super lecker nicht dünn (dank des Roggenmalzes) dafür einen ordentlichen Fruchtkorb (Maracuja, Zitrone, etc.), es ging Richtung eines nicht süßen Radlers.
Einzig die Hefe würde ich nicht mehr nehmen, nach etwa 6Monaten ist die Hefe wieder erwacht und hungrig geworden -> Eine unerhoffte Nachgärung hat die letzten 10 Flaschen ruiniert..... die haben jedoch noch als Shampoo/Spülung für meine Freundin hergehalten :redhead

Evtl. könnte man den Caraanteil noch erhöhen oder das Roggenmalz durch Cara-Roggenmalz ersetzen um die Vollmundigkeit bissl zu erhöhen (fand es einen ticken zu schlank).

MfG
Daniel

Edit: Alphasäure, Biermenge