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Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 11:05
von javert
Hallo miteinander,
ich bin heute morgen zufälligerweise auf eine Kurs der IHK Oberfranken gestossen.
Die IHK bietet einen Kurs zum Hausbrauer (IHK) an.
Vielleicht interessiert es Jemanden hier im Forum.
http://www.ihk-lernen.de/xist4c/web/Hau ... 46120_.htm
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 11:17
von Ruthard
Geht über eine Woche, an einem Tag wird sogar gebraut - und hinterher gibt es ein Zertifikat "Hausbrauer (IHK)", das kannst du dir dann neben die Urkunden von den Bundesjugendspielen hängen.
Kostet 995 Euro, wie immer teuer bei der IHK.
Ein Zertifikat kannst du auch von mir zum halben Preis haben, gibt sogar ein Liter Selbstgebrautes dazu.
Meine Meinung: so überflüssig wie dem Papst seine Klicker.
Cheers, Ruthard
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 11:31
von Griller76
Oder, man wendet sich an einen Hobbybrauer in seiner Nähe. Dieser lädt einem sicher gerne mal zu seinem Brautag ein und vermittelt einem die wesentlichen Inhalte. Die Verfeinerung des Könnens kommt dann eh erst, wenn man selber braut. Wer ne Urkunde möchte, kann von mir gerne eine gestrickt bekommen.
freundliche Grüße
Alexander
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 11:38
von Malzwein
Für 895€ biete ich einen Wochenkurs Biertrinker (RHG) an. Für ein Mitbringbier gibt es den an einem Abend ohne (RHG).
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 11:45
von Sto Lat
Malzwein hat geschrieben:Für 895€ biete ich einen Wochenkurs Biertrinker (RHG) an. Für ein Mitbringbier gibt es den an einem Abend ohne (RHG).
Biete den selben Kurs berufsbegleitend an Wochenenden an!
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 11:49
von Bodo
Was es nicht alles gibt

Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 12:29
von philipp
Kurz nur am Rand: Uerige, Schumacher und co sind auch "Hausbrauer", das sollte man nicht generell mit "Hobbybrauern" verwechseln.
Der Lehrgang selber dauert:
Veranstaltungsumfang
ca. 56 UStd. / 6 Tage
Und der Plan:
Montag
Sensorik
Rohstoffe Hopfen und Wasser
Dienstag
Rohstoffe Malz und Hefe
Exkursion in eine Spezialmalzfabrik mit Mälzereibesichtigung, Malzbereitung und Spezialmalze in der Herstellung sowie Einsatz unterschiedlicher Spezialmalze
Seminarabend mit erfahrenen Haus- und Hobbybrauern
Mittwoch
Bierbrauen in Theorie und Vorbereitung für die Praxis
Rechtlicher Teil
Ausarbeitung eines Sudes, festlegen und berechnen der einzelnen Mengen
Donnerstag
Praktische Ausbildung und Sensorik
Brauen eines Sudes in Kulmbach in der Museumsbrauerei
Seminarabend in einer Hausbrauerei
Freitag
Die wichtigsten deutschen Bierstile und deren wichtigsten sensorischen Besonderheiten
Vorbereitung auf den Abschlusstest und Fallbeispiele (offene Gesprächsrunde) und Besprechung des schriftlichen Abschlusstests
Samstag
Abschlusstest Praktischer Teil
Abschlusstest Mündlicher Teil
Verstehe gar nicht, was ihr dagegen habt. Den Kenntnisstand würde ich mir von einigen gehobeneren Gastronomen echt wünschen...
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 12:47
von Fridurener
Brauwolf hat geschrieben:Geht über eine Woche, an einem Tag wird sogar gebraut - und hinterher gibt es ein Zertifikat "Hausbrauer (IHK)", das kannst du dir dann neben die Urkunden von den Bundesjugendspielen hängen.
Kostet 995 Euro, wie immer teuer bei der IHK.
Ein Zertifikat kannst du auch von mir zum halben Preis haben, gibt sogar ein Liter Selbstgebrautes dazu.
Meine Meinung: so überflüssig wie dem Papst seine Klicker.
Cheers, Ruthard
LOL...ich kann nich mehr...

Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 12:56
von Malzwein
Es geht mir auch eher um die Rolle einer Kammer mit Zwangsmitgliedschaft in einer undemokratischen Organisation ohne Gegenleistung. Siehe auch
hier oder
hier und deren Selbstberufung als Bildungsträger. Und ganz ehrlich, wenn ein Gasthausbrauer schlechtes Bier braut, ist mir das egal. Auf keinen Fall würde ich - und ich sehe eher solche Ambitionen bei einer Kammer - Zwangskurse mit Zwangskosten gutheißen. Auch wenn davon (noch) keine Rede ist.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 13:33
von Bodo
Ich möchte euch bitten hier nicht in ein Pro/Kontra IHK Thema ab zu driften.
Danke
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 23:13
von afri
Die Idee ist ja löblich, aber mal ehrlich, welcher Hobbybrauer würde sich diesen Aufwand an Geld und Zeit antun? Und wofür? Ich gebe da dem Ruthard recht, die Urkunde ist mit den Bundesjugendspielen vergleichbar. Gute Sache, aber mehr als flüssig.
Achim
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 23:21
von hoepfli
Hat hier sicherlich nur Philipp verstanden, 56 Stunden , macht es mal, und wir müssten hier nicht ...lesen.
Das Programm liest sich echt nicht schlecht!
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Samstag 29. August 2015, 00:14
von blub24
Hi,
wenn Ken Grossman das Seminar halten würde könnten sie den Preis auch für ein Eintages-Seminar aufrufen...
Für Hobbybrauer vieleicht uninteressant, aber es wird schon eine Zielgruppe geben. Wenn es gut gemacht ist kann es sicher ein guter Einstig sein, einen normalen Landgasthof mit einer Hausbrauerei zu pimpen.
Grüße,
Nikolas
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Samstag 29. August 2015, 00:24
von schloemi
Für mich liest sich das Programm so, völlig Ahnungs- und Orientierungslosen das letzte Geld aus der Tasche zu rauben. Was soll das denn für eine Qualifikation sein, welche mit einer Woche Aufwand verbunden ist. ABM für Arme ...
Ich finde ein solches Geschäftsgebahren schlimm und verachtungswürdig. Punkt!
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Samstag 29. August 2015, 07:11
von Malzwein
Aber nicht über den Veranstalter und seine möglichen Intentionen spekulieren!
Ende und aus.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Samstag 29. August 2015, 22:46
von Fauntleroy
Der Kurs wird von Hans Wächtler geleitet. Der Mann ist eine absolute Koryphäe - er kämpft, lebt (und stirbt wahrscheinlich) für das Thema Bier. Er konnte offenbar eine IHK zu dem Kurs überreden - das ist großartig! Bitte betrachtet die Teilnahme an dem Seminar nicht als IHK-Zertifizierungsblödsinn sondern als eine Audienz, jeden Tag, eine Woche lang! Wenn sich Hobbybrauer freuen, wie es hier im Forum stand, mal einen Tag mit Dr. Michael Zepf von der Doemens-Akademie zu sprechen, dann ist das hier ähnlich, nur eben eine Woche lang! Das nur mal so zum Vergleich (unterschiedliche Typen, gleiche Wertschätzung).
Ich sage das mal ganz wertfrei und neutral ;-)
Gruß - Martin
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Samstag 29. August 2015, 23:30
von Fauntleroy
Hopfenzupfer hat geschrieben:
Es geht [...] um den typisch deutschen Zertifizierungswahn.
Vorsicht, das hat nicht nur Nachteile. Magst Du lieber den angelsächsischen Common Approach, bei seinem Gegenüber nichts vorauszusetzen und in die Bedienungsanleitung schreiben zu müssen "Vorsicht, hier kommt heißes Wasser raus"?
Hopfenzupfer hat geschrieben:Btw: Wo kann ich mich als Kniebisler zertifizieren lassen?
Lass mich raten: Am Arsch?
Nichts für ungut ;-)
Gruß - Martin
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Dienstag 2. August 2016, 20:48
von netzmacher
Hallo Martin,
Du hattest Recht!
Ich habe letzte Woche diesen "Zertifizierungswahn"-Kurs besucht, und muss sagen:
ALLES richtig gemacht!
Hans Wächtler ist nicht nur ein Profi, er ist mit Sicherheit einer der Besten.
1 Woche Schulung mit Hans Wächtler sowie Profidozenten (alles Braumeister und Diplom-Braumeister) von Hopfen, Malz, sowie Praxis in der gläsernen Brauerei war der absolute Hammer
Gruß Gunter
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Dienstag 2. August 2016, 21:09
von §11
Nachdem ja (leider) der Meisterzwang fuer Brauereien gefallen ist, finde ich einen solchen Kurs absolut brauchbar. Wie gesagt mag hier der ein oder andere, gewollt oder ungewollt den Hausbrauer mit dem Hobbybrauer verwechseln, aber ich wuerde mir wuenschen das es fuer jeden, der eine Brauerei eroeffnen will und sein Bier in den Verkehr bringen will, einen (Zwangs-) Kurs gibt. Wir reden schliesslich von einem Lebensmittel.
Jan
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Dienstag 2. August 2016, 22:15
von hyper472
Wer ein Problem mit dem Zertifikat hat, könnte es dort sicher umsonst entsorgen.
Wichtiger wäre mir, eine Woche lang von Könnern Interessantes und Wichtiges zum Thema Bier brauen zu lernen - das scheint ja nach der Ansicht eines Besuchers der Fall zu sein.
Mich erinnern einige Posts in diesem Thread etwas an ein Hobbyfotografen-Forum: Keine Ahnung von Bildaufbau und Histogramm, aber Hauptsache, eine teure Kamera...
Ich wollte, ich hätte bald Zeit und Geld, diesen Kurs zu besuchen (Fotokurs habe ich schon - hat mir den Kauf einer wesentlich teureren Kamera erspart)!
Henning
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Dienstag 2. August 2016, 22:43
von Eisenkopf
§11 hat geschrieben:Wir reden schliesslich von einem Lebensmittel.
Jan
Das ist ja das Traurige, für jeden "normalen" Beruf muß man 3 Jahre lernen aber ne Kneipe, Pommesbude oder Dönerladen kann jeder auf machen.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Dienstag 2. August 2016, 22:58
von §11
Eisenkopf hat geschrieben:§11 hat geschrieben:Wir reden schliesslich von einem Lebensmittel.
Jan
Das ist ja das Traurige, für jeden "normalen" Beruf muß man 3 Jahre lernen aber ne Kneipe, Pommesbude oder Dönerladen kann jeder auf machen.
Ein Friseur braucht nach wie vor einen Meister um einen Salon zu eroeffnen.....
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Dienstag 2. August 2016, 23:30
von Ladeberger
Um eine Brauerei erfolgreich zu führen braucht man sicherlich das Fachwissen eines Braumeisters oder eine adäquate (Aus-)Bildung. Ein einwöchiger Kurs mit Zertifikat kann das schwerlich ersetzen, zeigt aber zumindest mal eine Mindestanforderung auf.
Ein Meisterzwang auf der anderen Seite muss sich immer am Eingriff in die grundrechtliche Berufsfreiheit messen lassen. Diese Einschränkung darf nur der Gefahrenabwehr dienen, die anders als bei einem selsbternannten Herzchirug beim Bierbrauer auch über lebensmittelrechtliche Vorschriften sichergestellt werden kann.
Gruß
Andy
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Dienstag 2. August 2016, 23:56
von §11
Ladeberger hat geschrieben:Um eine Brauerei erfolgreich zu führen braucht man sicherlich das Fachwissen eines Braumeisters oder eine adäquate (Aus-)Bildung. Ein einwöchiger Kurs mit Zertifikat kann das schwerlich ersetzen, zeigt aber zumindest mal eine Mindestanforderung auf.
Ein Meisterzwang auf der anderen Seite muss sich immer am Eingriff in die grundrechtliche Berufsfreiheit messen lassen. Diese Einschränkung darf nur der Gefahrenabwehr dienen, die anders als bei einem selsbternannten Herzchirug beim Bierbrauer auch über lebensmittelrechtliche Vorschriften sichergestellt werden kann.
Gruß
Andy
Andy, dann erkläre mir mal die konkrete Gefährdung bei Friseuren oder Metzgern? Frei nach dem Motto zwar vergiftet aber die Frisur steht...
Hier die Liste der Berufe mit Meisterzwang
1. Maurer und Betonbauer
2. Ofen- und Luftheizungsbauer
3. Zimmerer
4. Dachdecker
5. Straßenbauer
6. Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer
7. Brunnenbauer
8. Steinmetz und Steinbildhauer
9. Stuckateure
10. Maler und Lackierer
11. Gerüstbauer
12. Schornsteinfeger
13. Metallbauer
14. Chirurgie Mechaniker
15. Karosserie- und Fahrzeugbauer
16. Feinwerkmechaniker
17. Zweiradmechaniker
18. Kälteanlagenbauer
19. Informationstechniker
20. Kraftfahrzeugtechniker
21. Landmaschinenmechaniker
22. Büchsenmacher
23. Klempner
24. Installateur- und Heizungsbauer
25. Elektrotechniker
26. Elektromaschinenbauer
27. Tischler
28. Boots- und Schiffbauer
29. Seiler
30. Bäcker
31. Konditoren
32. Fleischer
33. Augenoptiker
34. Hörgeräteakustiker
35. Orthopädietechniker
36. Orthopädieschuhmacher
37. Zahntechniker
38. Friseure
39. Glaser
40. Glasbläser und Glasapparatebauer
41. Vulkaniseure und Reif
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 03:44
von javert
Hallo miteinander,
als Initator dieses Freds möchte ich mich nun auch zu diesem Thema äußern.
Im November vergangenen Jahres habe ich das erste Seminar dieser Art mitgemacht.
Obwohl ich schon 20 Jahre Erfahrung als Hobbybrauer habe, fand ich den Kurs
hoch interessant und sehr gut gemacht.
Meine Motivation daran teilzunehmen war u.a., daß ich über meinen persönlichen Hobbybrauertellerrand hinausschauen wollte.
Es gibt nämlich immer Teilaspekte dieses Hobbys, die ich nicht im Fokus habe. Daher ich froh, wenn es entsprechend "Weiterbildungsmöglichkeiten" gibt.
In diesem Falle mit professioneler Unterstützung.
Zum Thema Zertifikat: inwieweit dieses Zertifikat notwendig ist, daß kann jeder für sich selbst entscheiden.
Persönlich hätte ich es nicht gebraucht, läuft bei mir unter "nice-to-have". Für mich war der Weg das Ziel und nicht das Zertifikat.
Da wir in Deutschland leben, braucht man für fast für Alles (leider) eine entsprechende Urkunde (siehe Loriots "jodeln mit Jodeldiplom").
Mir war von Anfang klar, daß dieser Kurs eine mehrjährige Ausbildung zum Brauer & Mälzer nicht ersetzt.
Mein Fazit: ich würde das Seminar glatt nochmal machen.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 05:28
von OS-Schlingel
Das Thema ist gut!
Ich erinnere mich noch sehr gut an diverse Beiträge hier, in Sachen selbstständig..... ob von der Technik her fragend oder von der scheinbaren
Welle von potentiellen, noch nicht vorhanden Kundenkreis und Vermarktung getragen.
Selbst bei besten Ideen darf man die Bodenhaftung nicht verlieren.
Der ist für angehende Hausbrauer und dann auch Vermarktet sicherlich ein Gewinn.
Gruß
Stephen
P.S.: Mein Weg in die Selbstständigkeit des Maschinen- und Anlagenhandels begann ähnlich....
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 07:40
von aalhuhnsuppe
Wahrscheinlich ist das der Trick. Es geht gar nicht ums Zertifikat, das kann sich der Absolvent hinhängen wo er möchte (ein Bekannter von mir hat alle seine Urkunden, Diplome und Zertifikate sauber gerahmt und aufs Klo gehängt. Das sind bei dem einige).
Es geht um einen Kurs mit erlesenen Dozenten und wohl durchdachtem thematischen Bogen, kurz: um das, was der Teilnehmer aus dem Kurs für sich mitnehmen kann. Wenn das gegeben ist, mag es egal sein ob IHK, KDW oder LMAA auf dem Anbieterkopf steht.

Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 08:01
von Ladeberger
@Jan
Ob nun bei Brauern oder Metzgern/Fleischern eine höhere Gefährdung besteht, liegt wohl eher in deinem Kompetenzbereich.
Zum Frisör kann ich sagen, dass hier (mal abgesehen von Schnittwunden durch das Werkzeug) das juristische Kuriosum besteht, dass Haareschneiden den objektiven Tatbestand der Körperverletzung nach § 223 StGB erfüllt. Das verwirklicht sich wegen der vorliegenden Einwilligung nicht, kann und wurde aber etwa bei grob verunstalteten Frisuren oder einem Haarschnitt wider Willen schon als Körperverletzung bewertet. Vielleicht kommt daher die Sonderstellung.
Aber ich stimme dir zu, dass hier einige Berufe in der Liste sind, deren Schutz ich auch etwas kurios finde. Wie z.B. bei Malern und Lackierern eine konkrete Gefahr für etwas anderes als den guten Geschmack entstehen könnte, ist mir auf den ersten Blick nicht klar.
Für den Umgang mit Lebensmitteln generell würde ich aber falls eine Ausbildung in diesem Bereich fehlt, einen Sachkundenachweis schon für sinnvoll halten. Dass beim Brauen ein Meisterzwang wegfällt, aber in der Kneipe ein Mettbrötchen von ungelernten Kräften angerichtet werden darf, ergibt nicht so wahnsinnig viel Sinn.
Gruß
Andy
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 08:18
von philipp
Ladeberger hat geschrieben:Für den Umgang mit Lebensmitteln generell würde ich aber falls eine Ausbildung in diesem Bereich fehlt, einen Sachkundenachweis schon für sinnvoll halten. Dass beim Brauen ein Meisterzwang wegfällt, aber in der Kneipe ein Mettbrötchen von ungelernten Kräften angerichtet werden darf, ergibt nicht so wahnsinnig viel Sinn.
Ist das denn so?
Darf man ohne Vorkenntnisse in einer Kneipe Mettbrötchen anrichten und verkaufen? Ich glaube nämlich nicht.
Zurück zum Kurs hier: Ich stelle mit erschrecken fest, dass hier viele den Unterschied zwischen Haus- und Hobbybrauer nicht kennen. Jede Gasthofbrauerei, die vor Ort braut und ausschenkt ist im Sprachgebrauch ein Hausbrauer. Und hier sehe ich auch den Kursinhalt platziert:
Wenn so eine Gasthofbrauerei zwar einen Brauer ( oder Wanderbrauer ) hat, aber aus Redundanzgründen (und für Führungen) noch ein oder zwei Personen braucht, die sich wenigstens rudimentär damit auskennen, ist der doch super.
Die Kosten: Bitte zeigt mir eine ungeförderte Weiterbildung, die um wenigstens eine Größenordnung günstiger ist. Und damit meine ich keinen VHS-Kurs. Selbst halbtägige Braukurse für Hobbybrauer bei einem "No-Name" kosten doch schon 80€.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 08:20
von philipp
Achja: Geldschneiderei wäre es erst, wenn man den Kurs machen müsste. Wer ihn zu teuer findet muss sich ja nicht anmelden.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 08:52
von Ladeberger
philipp hat geschrieben:Ladeberger hat geschrieben:Für den Umgang mit Lebensmitteln generell würde ich aber falls eine Ausbildung in diesem Bereich fehlt, einen Sachkundenachweis schon für sinnvoll halten. Dass beim Brauen ein Meisterzwang wegfällt, aber in der Kneipe ein Mettbrötchen von ungelernten Kräften angerichtet werden darf, ergibt nicht so wahnsinnig viel Sinn.
Ist das denn so?
Darf man ohne Vorkenntnisse in einer Kneipe Mettbrötchen anrichten und verkaufen? Ich glaube nämlich nicht.
Keine Ahnung. Ich kenne nur die Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz beim Gesundheitsamt, aber die erschöpft sich ja im wesentlichen in der Aussage, dass man doch bitte nicht arbeiten soll wenn man die Scheißerei hat.
Gruß
Andy
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 09:11
von Sura
Ich finde es viel schlimmer, das jeder Depp Braukurse geben darf.....
Ich finde den Kurs selbst preislich in Ordnung. Ist finde es auch in Ordnung wenn hier einige gelernte Brauer sind die das überflüssig finden. Ich finde auch jedes Computerseminar lächerlich und wenn ich Workshops in den Baumärkten sehe bekomme ich die Krise.
Ich muss mich mal informieren ob der Kurs anerkannt ist das ich ihn im Bildungsurlaub besuchen kann *fg*
Gruß,
Kai
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 09:44
von javert
Zurück zum Kurs hier: Ich stelle mit erschrecken fest, dass hier viele den Unterschied zwischen Haus- und Hobbybrauer nicht kennen.
Mir ist die im allgemeinen Sprachgebrauch übliche Unterscheidung zwischen Haus- und Hobbybrauern bekannt und mir ist der Unterschied auch bewusst.
Ich bin nach dieser Definition ein Hobbybrauer.
Laut Seminarbeschreibung richtet sich dieser Kurs jedoch nicht nur an Hausbrauer sondern auch an interessierte Hobbybrauer.
Dies war einer der Gründe, warum ich mich für den Kurs angemeldet habe. Von meinen Co-Kursteilnehmern konnte man nur einen Teilnehmer
einen Hausbrauer nennen (Kneipenbesitzer mit einer kleinen Brauanlage) und einen weiteren Teilnehmer als Hausbrauer in spe.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 09:50
von Bierandi
Hallo zusammen,
ich habe auch die komplette Ausbildungshierarchie des Brauers durchlaufen.
Aber das ist doch kein Berufsbild das vermittelt wird in dem Kurs, das ist eine Kurs
für ambitionierte Laien. Auch die Preisdiskussion verstehe ich nicht, der Kurs ist doch freiwillig.
Ich finde das das Thema Bierbrauen von der IHK gewürdigt wird prinzipiell gut.
Gut finde ich auch, dass man fachlich und sachlich sattelfesten Experten was erzählt bekommt.
Da hat man zumindest mal einen groben Einblick und kann mitreden, die Erfahrungen beim Brauen
erledigen dann den Rest des Könnens mal mit mehr oder weniger schmerzvollen Erfahrungen.
Nunc est bibendum.
Andreas
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 12:57
von §11
Ladeberger hat geschrieben:philipp hat geschrieben:Ladeberger hat geschrieben:Für den Umgang mit Lebensmitteln generell würde ich aber falls eine Ausbildung in diesem Bereich fehlt, einen Sachkundenachweis schon für sinnvoll halten. Dass beim Brauen ein Meisterzwang wegfällt, aber in der Kneipe ein Mettbrötchen von ungelernten Kräften angerichtet werden darf, ergibt nicht so wahnsinnig viel Sinn.
Ist das denn so?
Darf man ohne Vorkenntnisse in einer Kneipe Mettbrötchen anrichten und verkaufen? Ich glaube nämlich nicht.
Keine Ahnung. Ich kenne nur die Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz beim Gesundheitsamt, aber die erschöpft sich ja im wesentlichen in der Aussage, dass man doch bitte nicht arbeiten soll wenn man die Scheißerei hat.
Gruß
Andy
Ich weiß nicht ob das nun wieder länderspezifisch ist, aber in Bayern reicht die Belehrung, die im übrigen auch jeder Hausarzt geben darf. Die hat aber rein gar nichts mit dem sicheren Umgang mit Lebensmitteln zu tun, sonder geht in der Tat nur auf das Infektionsschutz Gesetz ein.
Ich wollte mit meiner Aussage nicht zum Ausdruck bringen das ein solcher Kurs die Inhalte einer Lehre vermitteln sollte. Prinzipiell ist mir das egal. Ist der Brauer fachlich nicht in der Lage gutes Bier zu brauen, regelt das der Markt relativ schnell selbst.
Aber, sieht man die Diskussionen hier über Materialien ( die beliebte Gartenschlauch Diskussion) und über den richtigen Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie das erkennen von Infektionen (das Bier stinkt nach Gülle, kann ich trotzdem vorsichtig von unten abziehen?), dann sehe ich hier schon einen Bedarf und auch eine Gefährdung des Verbrauchers.
Jan
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 04:36
von Scheibelhund
Erstmal, der Kurs ist freiwillig also kann jeder entscheiden, ob er das Angebot passend für sein Vorhaben hält oder nicht.
Ich kannte derartige Kurse nicht und hab mir das nötige Wissen selbst angeeignet bzw. durch Befragung von Fachleuten.
Und sind wir mal ehrlich: Um Bier für eine eigene Kneipe zu Brauen brauchen sie letztlich nicht mehr können als seiner Familie daheim ein schmackhaftes Essen mit Vor- und Nachspeise hinzustellen.
Und so wie die Hausfrau ihre Familie nicht vergiftet wirde es auch der Hausbrauer nicht tun, wenn er klar bei Verstand ist.
Somit ist die Deregulierung nur zu begrüßén.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 04:58
von §11
Scheibelhund hat geschrieben:Erstmal, der Kurs ist freiwillig also kann jeder entscheiden, ob er das Angebot passend für sein Vorhaben hält oder nicht.
Ich kannte derartige Kurse nicht und hab mir das nötige Wissen selbst angeeignet bzw. durch Befragung von Fachleuten.
Und sind wir mal ehrlich: Um Bier für eine eigene Kneipe zu Brauen brauchen sie letztlich nicht mehr können als seiner Familie daheim ein schmackhaftes Essen mit Vor- und Nachspeise hinzustellen.
Und so wie die Hausfrau ihre Familie nicht vergiftet wirde es auch der Hausbrauer nicht tun, wenn er klar bei Verstand ist.
Somit ist die Deregulierung nur zu begrüßén.
Naja, da sprechen aber einige Diskussionen hier über Sinn und Unsinn von Lebensmittelechten Materialen sowie Diskussion über Reinigung und Desinfektion, die noch nicht mal im Ansatz das Gefühl geben der Verfasser hätte begriffen um was es geht, eine deutlich andere Sprache.
Jan
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 07:47
von ggansde
Moin,
Sinn und Unsinn von Lebensmittelechten Materialen sowie Diskussion über Reinigung und Desinfektion,
Auch hier ist Deutschland/EU vielleicht überreguliert. In anderen Ländern geht es auch anders. Mir fällt da gerade die palmerische Oma ein, die plötzlich wegen irgendwelcher toller neuer Hygienevorschriften ihren geräucherten Ziegenkäse nicht mehr verkaufen darf, was sie Jahrzehnte getan hat.
VG, Markus
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 09:03
von Sura
Ich finde aber auch, das für Bier im Hausgebrauch(!) im Forum an einigen Stellen deutlich übertrieben wird.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 10:00
von herbie01
philipp hat geschrieben:Ich stelle mit erschrecken fest, dass hier viele den Unterschied zwischen Haus- und Hobbybrauer nicht kennen.
Mir fällt dabei gerade auf: gibt es die Unterscheidung im Englischen? Mir schien da immer "Homebrewer" das Wort zu sein, "Hobby-brewer" klingt eher etwas seltsam...?!?
Christian
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 10:09
von Sto Lat
Wenn jemand Nervenkitzel dabei verspürt Gesundheitsvorschriften zu umgehen, kann er seine Lebensmittel auch einfach ins Klo tauchen bevor er sie isst.
Jeder der eine Ausbildung in der Lebensmittelindustrie hat, weiß dass diese Vorschriften nicht aus Jux und Tollerei gemacht wurden.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 12:26
von §11
Sto Lat hat geschrieben:Wenn jemand Nervenkitzel dabei verspürt Gesundheitsvorschriften zu umgehen, kann er seine Lebensmittel auch einfach ins Klo tauchen bevor er sie isst.
Jeder der eine Ausbildung in der Lebensmittelindustrie hat, weiß dass diese Vorschriften nicht aus Jux und Tollerei gemacht wurden.
Und genau darum geht es ja hier. Ein Bäcker oder Metzger braucht sogar einen Meisterbrief um sich selbstständig zu machen. Eine Brauerei kann jeder ohne auch nur ein Minimum an Vorkenntnissen eröffnen. Er braucht, zumindest in Bayern, lediglich eine Belehrung über das Infektionsschutz Gesetz. Das war's.
Ich will hier nichts überregulieren und niemanden seine Fachkunde absprechen, aber ein solcher Kurs, wenn er denn auch auf Hygiene und Produktsicherheit eingeht sollte m.M. nach Pflicht sein.
Jan
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 13:35
von deralex
Ich finde ja die Idee nicht schlecht, der Preis ist allerdings heftig für ein Zertifikat mit dem man nichts anfangen kann. Ich hatte schon mal überlegt sowas über die VHS abzubieten bzw. zeige auch gerne Hobbybrauern wie ich braue, Tipps und Tricks die ich mir angeeignet habe und meinen Braukeller und das kostenlos. Da muss man ehrlich sagen dass hier jeder der im Hobbybrauerforum nach Rat fragt, bei Hobbybrauern mitbraut und sich im Internet oder mit Büchern einliest deutlich billiger und besser bedient sein wird im Bezug auf Preis / Leistung.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 14:28
von ApfelHans
Ich finde sowas Klasse.
Die klassische Ausbildung an sich dauert drei Jahre, davon sind aber nur 30 Wochen Schule (30 Stunden/Wo) und davon wiederum beschäftigt sich etwa nur ein Drittel tatsächlich mit Bier und den Rohstoffen, der Rest geht in den allgemeinen Fächern unter. Hat zwar immer Bezug, aber von einem englischen Bier zu lesen und das hl-Volumen eines Tanks zu berechnen lernt man brauen auch nicht. Bleiben also etwa noch 100 Stunden in denen man tatsächlich lernt, wie es beim brauen aussieht. Wenn ich dagegen eine intensive Schulung über eine Woche sehe mit immerhin 42 Stunden, dann ist das ja schon halb so gut wie ne Ausbildung, noch dazu weil es sich auf die kleinen Brauer bezieht. Wenn ich überlege, was im kleinen Maßstab alles anders ist, wieviel mehr beachtet werden muss als nur im Sudhaus zu stehen, Knöppe zu drücken und hin und wieder zu kontrollieren, dann ist das schon ein umfassender Lehrgang. Als Hobbybrauer beschäftigt man sich viel mehr mit den einzelnen Faktoren als in der Brauerei, in denen Dinge wie Wasser, Gären, Lagern und Reinigung überhaupt keine Frage sind. Das mit Zertifikat usw. ist halt einfach ein nice-to-have und für den gewerblichen Hausbrauer vermutlich von Vorteil, um seine Sachkunde für Banken, Businessplan oder wasauchimmer nachzuweisen. Und Zielgruppe ist ja nunmal nicht der Hausbrauer mit Ü100 Suden, sondern Einsteiger, Anfänger, Interessierte usw. Hätte ich die Zeit und das Geld, würde ich den Kurs mitmachen, einfach um auch mal zu sehen, wie jemand wie Hans Wächtler die Sache angeht.
Gruß
Hans
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 14:43
von §11
ApfelHans hat geschrieben:Ich finde sowas Klasse.
Die klassische Ausbildung an sich dauert drei Jahre, davon sind aber nur 30 Wochen Schule (30 Stunden/Wo) und davon wiederum beschäftigt sich etwa nur ein Drittel tatsächlich mit Bier und den Rohstoffen, der Rest geht in den allgemeinen Fächern unter. Hat zwar immer Bezug, aber von einem englischen Bier zu lesen und das hl-Volumen eines Tanks zu berechnen lernt man brauen auch nicht. Bleiben also etwa noch 100 Stunden in denen man tatsächlich lernt, wie es beim brauen aussieht. Wenn ich dagegen eine intensive Schulung über eine Woche sehe mit immerhin 42 Stunden, dann ist das ja schon halb so gut wie ne Ausbildung, noch dazu weil es sich auf die kleinen Brauer bezieht. Wenn ich überlege, was im kleinen Maßstab alles anders ist, wieviel mehr beachtet werden muss als nur im Sudhaus zu stehen, Knöppe zu drücken und hin und wieder zu kontrollieren, dann ist das schon ein umfassender Lehrgang. Als Hobbybrauer beschäftigt man sich viel mehr mit den einzelnen Faktoren als in der Brauerei, in denen Dinge wie Wasser, Gären, Lagern und Reinigung überhaupt keine Frage sind. Das mit Zertifikat usw. ist halt einfach ein nice-to-have und für den gewerblichen Hausbrauer vermutlich von Vorteil, um seine Sachkunde für Banken, Businessplan oder wasauchimmer nachzuweisen. Und Zielgruppe ist ja nunmal nicht der Hausbrauer mit Ü100 Suden, sondern Einsteiger, Anfänger, Interessierte usw. Hätte ich die Zeit und das Geld, würde ich den Kurs mitmachen, einfach um auch mal zu sehen, wie jemand wie Hans Wächtler die Sache angeht.
Gruß
Hans
Aber das haben alle Ausbildungen gemeinsam. Ich hab immer gelernt 25% einer Ausbildung sind Fachwissen, 75% sind Arbeiten lernen. Ich hab, vor meiner "Brauerkarriere", Schreiner gelernt. Da war das nicht anders. Ein grosser Teil der Ausbildung, den ich absolut wichtig finde, hat zum Inhalt zu lernen wie man Arbeitet, wie man als Teil eines Teams funktioniert, wie man Arbeit und sich selbst organisiert.
Mir geht es aber in meinem Posts gar nicht mal darum das man lernt wie man Bier braut. Das kann einem zur Not auch der Inbetriebnehmer der Gasthausbrauereianlage zeigen. Ich frag mich eher ob es sinnvoll ist jeden, ohne die geringsten Kenntnisse in Hygiene und Produktsicherheit, Lebenmittel herstellen zu lassen, die er dann auch in Verkehr bringen darf.
Noch mal, ich rede bewusst nicht von Hobbybrauern, ich rede von Leuten die eine kommerzielle Brauerei eroeffnen. Dabei sieht der Gesetzgeber ausser der Belehrung im Infektionsschutzgesetz keinerlei weitere Pflichtschulung vor. EIn solcher Kurs waere meiner Meinung nach in maximal 2 Tagen erledigt.
Jan
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 14:55
von ApfelHans
§11 hat geschrieben:
Aber das haben alle Ausbildungen gemeinsam. Ich hab immer gelernt 25% einer Ausbildung sind Fachwissen, 75% sind Arbeiten lernen. Ich hab, vor meiner "Brauerkarriere", Schreiner gelernt. Da war das nicht anders. Ein grosser Teil der Ausbildung, den ich absolut wichtig finde, hat zum Inhalt zu lernen wie man Arbeitet, wie man als Teil eines Teams funktioniert, wie man Arbeit und sich selbst organisiert.
Mir geht es aber in meinem Posts gar nicht mal darum das man lernt wie man Bier braut. Das kann einem zur Not auch der Inbetriebnehmer der Gasthausbrauereianlage zeigen. Ich frag mich eher ob es sinnvoll ist jeden, ohne die geringsten Kenntnisse in Hygiene und Produktsicherheit, Lebenmittel herstellen zu lassen, die er dann auch in Verkehr bringen darf.
Noch mal, ich rede bewusst nicht von Hobbybrauern, ich rede von Leuten die eine kommerzielle Brauerei eroeffnen. Dabei sieht der Gesetzgeber ausser der Belehrung im Infektionsschutzgesetz keinerlei weitere Pflichtschulung vor. EIn solcher Kurs waere meiner Meinung nach in maximal 2 Tagen erledigt.
Jan
Ist zwar etwas offtopic, da es nicht mehr direkt um den Kurs geht, aber da stimme ich dir zu. Viele Dinge sind bis ins letzte Detail geregelt und mit Vorschriften gespickt und wenn einer, um bei deinem Beispiel zu bleiben, eine Brauerei eröffnet, dann heißt es nur "mach mal". Es stand bei uns ja nicht umsonst Reinigung und Hygiene auf dem Lehrplan und was den betrieblichen Teil angeht ist man als Lehrling sowieso der menschliche Putzlappen. Und wenn dann doch mal die Kontrolle kommt, dann lernt man kostenintensiver als jeder Kurs gewesen wäre.
Gruß
Hans
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:18
von Fe2O3
Hallo Hans,
Bin zwar selbst nicht vom Fach (falls es jetzt heißt "der betroffene Hund bellt.."), aber ich glaube du hast ein nicht ganz vollständiges Bild der Ausbildung zum Brauer&Mälzer. So eine - wie du ja festgestellt hast - dreijährige Ausbildung beinhaltet doch etwas mehr als 30x30h Schule. Ich finde so wie du das hier hinstellst sitzt der angehende Brauer sonst nur rum, drückt Knöpfchen und schaukelt sich (vergnügt?) die E**r.
So ziemlich jede Ausbildng findet doch v.a. im Betrieb statt - mit der theoretischen Unterfütterung, die in der Schule geboten wird.
[...] in der Brauerei, in denen Dinge wie Wasser, Gären, Lagern und Reinigung überhaupt keine Frage sind.

Na da bin ich ja froh, dass ich Selbstgebrautes trinken kann, und nicht das unvergorene, nicht gelagerte und vor allem dreckige Zeug von kommerziellen Brauereien trinken mus.

[/ironie]
lG
Martin
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 5. August 2016, 09:13
von inem
Fe2O3 hat geschrieben:Hallo Hans,
Bin zwar selbst nicht vom Fach (falls es jetzt heißt "der betroffene Hund bellt.."), aber ich glaube du hast ein nicht ganz vollständiges Bild der Ausbildung zum Brauer&Mälzer.
Soweit ich mich an Hans Vorstellung erinnere, ist er gelernter.
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 5. August 2016, 12:18
von Fe2O3
inem hat geschrieben:Fe2O3 hat geschrieben:Hallo Hans,
Bin zwar selbst nicht vom Fach (falls es jetzt heißt "der betroffene Hund bellt.."), aber ich glaube du hast ein nicht ganz vollständiges Bild der Ausbildung zum Brauer&Mälzer.
Soweit ich mich an Hans Vorstellung erinnere, ist er gelernter.
Dann nehm ich meine Aussage natürlich zurück :)
Re: Hausbrauer (IHK)
Verfasst: Freitag 5. August 2016, 12:35
von ApfelHans
Hallo Martin,
alles gut, mit Ironie kann ich leben
Du hast natürlich Recht mit der Ausbildung im Betrieb, aber ich habe ja den Vergleich zwischen dem Kurs und der Schultheorie gelegt. Die Griffe und Kniffe lernste dann in der Praxis, das ist klar. Und das Schaukeln besagter Testikel ist den Gesellen und Meistern vorbehalten, das einzige was die (meisten) Lehrlinge schaukeln ist der Putzlappen :-)
Gruß
Hans
PS: mit keine Frage meinte ich, das diese (technisch) Dinge gegeben sind und sich der Brauer über den Sulfatgehalt im Brauwasser oder die Möglichkeiten der Gärführung keine Gedanken machen muss, sondern einfach nur sein Programm einstellen. Je kleiner die Brauerei, desto mehr brauen "lernt" man. Aber wie das Meiste im Leben, nur meine subjektive Meinung
