Seite 1 von 1
Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Würze
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 22:02
von fuchsmi
Hallo!
Ich bin beim planen einer 70 Liter Anlage und bin mir nicht ganz sicher wie das Hopfenseihen und Kühlen ablaufen soll.
Grobe Daten der Anlage: Maische/Würzpfanne: Contacto 100l, Läutern in einem Thermopod 80l. Geheizt wird mit mehreren E-Platten mit ca. 6.5kW. Im Moment braue ich Obergärig, d.h. Kühlen auf ca. 25°C mit einem Gegenstromkühler sollte ausreichen.
Die Würzpfanne würde auf ca. 107cm über Bodenniveau stehen. Nach meiner Vorstellung mach ich einen Whirlpool, dann durch einen (sputnik)Filter, Gegenstromkühler und mit ca. 25°C ins Gärfass. Ein 60l Gärfass ist ca. 65cm hoch, ein 100l sicher noch höher. Dann steht das auch noch auf einem Fahrbaren Untersatz, also nochmals höher. Das geht sich nur mit dem Höhenunterschied nicht aus... Wie macht ihr das?
Und dann nach der Hauptgärung? Wie füllt ihr um? Habt ihr die 70kg auf einen Tisch und arbeitet dann mit Schwerkraft oder wieder mit Pumpe?
Es wäre nett da ein paar Ideen zu einem optimalen Ablauf zu bekommen...
Danke
Michael
Re: Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Wür
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 22:09
von fuchsmi
... zum besseren Verständnis: meine Anlage wird vom Setup der von Klostersander recht ähnlich sein:
http://klostersander.de.tl/Brauanlage.htm
Re: Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Wür
Verfasst: Freitag 28. August 2015, 22:24
von hoepfli
In den Maischekessel baust du einen 1,5- 2 Zoll Panzerschlauch ein ( Gewebedurmesser, nicht Anschlussdurchmesser). Damit sparst du dir den mittleren Topf ein, brauchst aber eventuell eine 2. Hendiplatte oder du kannst eventuell es so bauen, dass du die 1. Platte auch unter den Sudkesssel schieben kannst.
Die Geschichte mit diesem Läuterbecken und mit Pumpen würde ich so weit wie möglich raus schieben und bei 70 Liter sollte dies noch gehen (50-70l).
Re: Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Wür
Verfasst: Sonntag 30. August 2015, 00:15
von fuchsmi
Also ich hab nicht nach einer Blech/Hexe Diskussion gefragt. Da gibt's ja hier schon genug zu lesen...
Was ich nicht finde und wo ich Rat brauche:
Wie geht ihr mit 70 Liter Würze ab Kochende um? Was macht ihr mit Schwerkraft, was mit Pumpe? Tipps für eine neue Anlage?
Meine Würzpfanne wird 100 Liter fassen, meine Ausschlagwürze also bis zu 80 Liter oder so, in der Regel eher 50 Liter.
Der Höhenunterschied zwischen Pfanne Unterkante und Gärfass Oberkante ist ja egal ob Panzerschlach, Hexe oder Blech nicht mehr sehr viel.
Re: Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Wür
Verfasst: Sonntag 30. August 2015, 00:36
von hoepfli
Ich würde mir eine Pumpe sparen (Reinigung, spezielle Schläuche), also Schwerkraft. Rechne dir die Höhen von unten aus, nimm so ein Regalbausatz (Achtung Böden sind nicht wasserfest, quillt und bricht danach).
Ich habe dir versucht den Läuterbehälter einzusparen um eine Etage weniger zu haben bzw. diese für das Gärfass auf Rollen zu nutzen.
Grüße Volco
Re: Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Wür
Verfasst: Sonntag 30. August 2015, 09:07
von morpheus_muc
Hallo Michael,
auch ich habe ein Gestell, wo teilweise mit Schwerkraft arbeite. Abgemaischt wird zum Beispiel über einen 2"-Hahn direkt in den Läuterbottich. Die Würze wird in einem Läutergrant gesammelt und dann nach oben in die Pfanne gepumpt. Das Anschwänzen erfolgt ebenfalls mittels Pumpe. Die gekochte Würze pumpe ich jedoch nicht mehr, die läuft nach dem Whirlpool durch einen Gegenstromkühler direkt ins Gärfass.

- Ausschlagen

- Ausschlagen
Das Gärfass selbst steht immer auf einem kleinen Wagen auf einer Plattformwaage. So ermittle ich gleich die Ausschlagwürzemenge.
Viele Grüße
Michael
Re: Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Wür
Verfasst: Sonntag 30. August 2015, 11:11
von fuchsmi
Danke für die Antwort! Das sieht sehr gut aus und recht ähnlich zu dem was ich vor habe.
Die erste Erkenntnis: Zuerst Gegenstromkühler, dann Sputnikfilter! Funktioniert das gut? Wie vorsichtig muss man da sein dass der Gegenstromkühler nicht verstopft oder verdreckt? Lässt du viel Würze mit dem "Whirlpoolkügel" in der Pfanne zurück?
Zweite Erkenntnis: Sehe ich das richtig dass die Würze beim Gegenstromkühler unten reingeht und oben rauskommt? Wenn so ein minimaler Höhenunterschied reicht spart das natürlich wieder einige Centimeter. Wie lange brauchen bei dir die 70 Liter zum durchrinnen?
Frage 3: Dein Gegenstromkühler sieht schön und käuflich aus. Woher ist der?
Frage 4: Was machst du nach der Gärung? Wie gehtst du dann mit den 70kg um? Per Schwerkarft ins 2te UG?
Und Frage 5, etwas Offtopic: Verwendest du 30mm oder 45mm Aluprofile? Ich plane mit 45mm bzw. 45x90mm.
Re: Optimaler Ablauf von Hopfenseihen und Kühlen von 70l Wür
Verfasst: Sonntag 30. August 2015, 15:16
von morpheus_muc
fuchsmi hat geschrieben:(...)Die erste Erkenntnis: Zuerst Gegenstromkühler, dann Sputnikfilter! Funktioniert das gut? Wie vorsichtig muss man da sein dass der Gegenstromkühler nicht verstopft oder verdreckt?
Beim Plattenwärmetauscher hatte ich den Filter immer vor dem Kühler, um ja nichts in den PWT zu bekommen. Bei diesem Gegenstromkühler ist das völlig egal, glatter Edelstahl, durchgehend 1/2". Da bleibt nichts hängen...
Lässt du viel Würze mit dem "Whirlpoolkügel" in der Pfanne zurück?

- Trubkegel
Zweite Erkenntnis: Sehe ich das richtig dass die Würze beim Gegenstromkühler unten reingeht und oben rauskommt? Wenn so ein minimaler Höhenunterschied reicht spart das natürlich wieder einige Centimeter. Wie lange brauchen bei dir die 70 Liter zum durchrinnen?
Ja, die Würze läuft unten in den Kühler ein und oben aus, der Höhenunterschied reicht. Wie lange es dauert, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen natürlich von der Temperatur des Leitungswassers, das sind im Sommer schon ein paar Grad mehr. Zum andern natürlich von der Ausgangstemperatur - ich kühle mit dem Spiralkühler vor dem Whirlpool meist auf rund 80-85°C herunter. Mit vertretbarem Kühlwasserverbrauch schafft der Gegenstromkühler die 70-80 l so in 30-45' auf etwa 20°C. Zu guter letzt hängt die Geschwindigkeit natürlich von der gewünschten Zieltemperatur ab. Obergäring lass ich etwas langsamer laufen, damit ich gleich auf 17-18°C Anstelltemperatur komme, untergärig reicht mir 22-24°C, denn dabei kommt anschließend eh der Spiralkühler ins Gärfass und ein Begleitkühler macht die restliche Arbeit bis 8°C...
Frage 3: Dein Gegenstromkühler sieht schön und käuflich aus. Woher ist der?
Die Quelle kenne ich auch nicht, ich hab ihn von einem befreundeten Hobbybrauer. Der Kühler stammt aus dem Schwimmbadbau, dort muss wegen des Chlorwassers alles in V4A sein...
Frage 4: Was machst du nach der Gärung? Wie gehtst du dann mit den 70kg um? Per Schwerkarft ins 2te UG?
Ich hab ums Gärfass immer zwei so Nylon-Schwerlastgurte und bewege das Fass mittels Flaschenzug... Vom Wagen in den Gär-Kühlschrank, von dort wieder auf den Wagen, von dort auf den Tisch zum Abfüllen.
Und Frage 5, etwas Offtopic: Verwendest du 30mm oder 45mm Aluprofile? Ich plane mit 45mm bzw. 45x90mm.
Es sind 45er-Profile, ohne es genau ausgerechnet zu haben, reichen die für mein Dafürhalten reichlich...
Viele Grüße
Michael