Seite 1 von 1
Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 09:36
von luppolo
Hallo zusammen,
ich habe 3 Kg Buchweizen vom Bauer geschenkt bekommen und ich möchte damit ein Buchweizenbier brauen. Es muss nicht ein glutenfreies werden, ich werde ein 50% pilsnermalz verwenden. Nun kommt die frage, soll ich das Buchweizen vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen? Enzyme kriege ich beim vermalzen sowieso nicht, gibt es grosse geschmackunterschiede im fertigen Bier wenn ich es einfach als Rohfrucht verwende?
ciao,
Giovanni
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaichen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 10:25
von Shadow Cenobite
Moin luppolo,
coole Idee mal was mit einem Pseudogetreide einzubrauen. Eine Frage, wieso glaubst du das sich Buchweizen nicht vermälzen lässt? Malz bezeichnet einfach nur künstlich zum keimen gebrachtes Getreide. Und ich bin der Meinung das es möglich sein sollte Buchweizen ein paar Tage zu weichen, dann auf Bleche(á la Keimkasten) immer wieder zu wenden und zu befeuchten, und schließlich abzudarren. Wenn du diesen Weg gehen möchtest kannst du, nur ein Vorschlag, versuchen im Backofen Karamelmalz oder irgendwie anders artig ein Rauchmalz herzustellen, dies würde deinen Geschmack bestimmt beeinflussen. Aber ansonsten denke ich gibt es da keine großen Geschmacksunterschiede.
Würde mich freuen, wenn du schreibst wie das fertige Bier nun schmeckt.
Gutes Gelingen Servus
Shadow Cenobite
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaichen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 10:41
von Mastersergeant180
Buchweizen ist doch eigentlich garkein Getreide. Ob das mit dem keimen dann so einfach das selbe ist wie beim Getreide.
Wenn jemand Buchweizen braucht, ich säe das immer als Gründüngung im Gemüsegarten.
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaichen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 11:28
von Ruthard
Buchweizenmalz gibt es fertig z.B. von Castle Malting zu kaufen. Gutsortierte Onlinehändler haben sowas im Programm.
Cheers, Ruthard
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaichen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 11:40
von flying
Buchweizen ist ein Knöterichgewächs und mit Rhababer und Sauerampfer verwandt. Soll jedenfalls mördergesund sein..
Vermälzter Buchweizen enthält deutlich weniger Schleimstoffe als unvermälzter. Allerdings ist das Vermälzen gar nicht so leicht, weil der Buchweizen seine Hydrokolloide (Schleimstoffe) schon ins Einweichwasser abgibt. Man sollte sich auf einen zähen Pamps schon beim Mälzen einstellen.
Unvermälzten Buchweizen zu 50% einzusetzen stelle ich mir spannend vor. Das wird eine zähe Angelegenheit. Bei glutenfreien, reinen Buchweizenbieren wird üblicherweise ein ganzer Cocktail an technischen Enzymen eingesetzt (Amylasen, Xylanasen, Cellulasen, Pentosanasen usw..)
Den Buchweizen anrösten kann auch für mehr Geschmack sorgen. Ich kann Dir jedenfalls nicht raten, ihn unvermälzt zu 50% einzusetzen.
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaichen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 12:23
von Sven
Unvermälzt endet in einer Läuterkatastrophe. 50% ist schon sehr gewagt ich würde da eher 20-30% nehmen in dem vorhanden Malz sind dann genug Enzyme vorhanden um das Buchweizen zu bearbeiten.
Mälzen kann man es selber, aber ist halt ein großer Aufwand feucht halten keimen lassen und danach Dörren.
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 13:25
von luppolo
Hallo zusammen,
danke für die Antworten! Meine ursprungliche Frage habe ich gestellt, weil nicht wusste ob das Aufwand des Vermalzen "fürn Hugo" gewesen wäre. Wenn aber beim Vermalzen schon ein bisschen schleimstoffe weg gehen, und dies mir das Läutern vereinfacht, vermalze ich es gern.
Mein neues Plan:
ich vermalze das Buchweizen und teil röste ich leicht an. Die Schüttung mache ich 50% PiMa, 45 % Buchweizen, 5% Rostbuchweizen.
Und fürs Läutern plane ich eine extra stunde ein :) :)
Grüsse,
Giovanni
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 13:32
von Sven
Also vermälztes Buchweizen schleimt immer noch sehr stark. Ich mache aber auch immer 100% Buchweizenschüttungen aber arbeite dann auch mit Technischen Amylasen. Ich Läutere dabei durch ein Küchensieb, die Läuterhexe würde das nicht packen.
Was vielleicht noch gut hilft ist das Buchweizen einzeln einen Tag vorher aufzukochen 95C und dann eine Absteigende Rast zu machen. Also wenn es noch heiß ist gut einpacken Thermopott oder im Einkocher und Decken drum und dann 15 Stunden stehen lassen.
Gruß
Sven
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 13:40
von luppolo
Sven hat geschrieben:das Buchweizen einzeln einen Tag vorher aufzukochen 95C und dann eine Absteigende Rast zu machen. Also wenn es noch heiß ist gut einpacken Thermopott oder im Einkocher und Decken drum und dann 15 Stunden stehen lassen.
Gruß
Sven
und am kommenden Tag mit dem PiMa einmaischen?
Dieser Prozedure ist beide für Rohfrucht und vermalztes Buchweizen verwendbar?
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 17:55
von Sven
luppolo hat geschrieben:und am kommenden Tag mit dem PiMa einmaischen?
Dieser Prozedure ist beide für Rohfrucht und vermalztes Buchweizen verwendbar?
ja du würdest dir damit lange Rastzeiten sparen die du bei so hohem Rohfrucht anteil einhalten musst damit die Enzyme alles verarbeiten. Ich mache das halt noch mit Technischen Amylasen aber meine schüttungen sind teilweise auch 100% Rohfrucht, letztens habe ich ein Reis Mais Rohfrucht Bier gemacht, wobei das mit der absteigenden Rast sehr entspannend ist.
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen?
Verfasst: Sonntag 13. September 2015, 23:37
von luppolo
bei der absteigende Rast sind die technischen Amylasen noch nicht in spiel, habe ich richtig verstanden?
Re: Buchweizen: vermalzen oder als Rohfrucht einmaischen?
Verfasst: Samstag 13. Februar 2016, 17:27
von gertstensaft
Hallo Giovanni,
hast Du Deinen Plan mit dem Buchweizen realisiert ?
Ich hätte auch mal Lust, so etwas zu proBIERen.
Gruß
Gert