Planung und Entwicklung 100l Waschkesselanlage
Verfasst: Mittwoch 16. September 2015, 01:44
Hallo Freunde des guten Bieres,
ich bin aktuell in der Einkocherklasse unterwegs, aber im Kopf schon einen Schritt weiter. Ich fülle seit kurzem in NC Kegs ab und möchte mehr Bier für den gleichen (hohen) zeitlichen Aufwand herausbekommen. Ich würde euch gerne meine Planung für mein Herbst / Winter Projekt vorstellen und hören was ihr dazu sagt, für Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen. Ich würde diesen Thread gerne sukzessive weiterführen um euch und mich (bei Fragen) auf dem Laufenden zu halten. Zu meiner Vorgeschichte: 28 Jahre, verheiratet, gelernter Gas Wasser Installateur und Ing für Gebäudetechnik aber auch gerade in der Pilotenausbildung bei einer großen dt. Fluggesellschaft. MIG Schweisserfahrung und mit entsprechendem Gerät ausgestattet. Gebraut wird in der Mancave (Garage). Die Anlage soll für das private Brauen für den Eigengebrauch/Freundeskreis ausgerichtet sein. Ich möchte hier zwar kein Fass (höhö) aufmachen, aber falls die Möglichkeit besteht mit dieser Anlage (in den entsprechenden Räumlichkeiten) irgendwann mal ein Nebengewerbe anmelden zu können, wäre ich dem nicht abgeneigt (Tipps Willkommen). Wie gesagt braue ich momentan in der 20l Klasse, mit der neuen Anlage möchte ich mir die Option auf Sude von 40l-70l ermöglichen.
Grundlage der Anlage sollen zwei 100l Kupfer Waschkessel sein, diese liegen bereits in der Garage. Warum Kupfer und nicht Edelstahl, naja ich find Kupfer optisch einfach klasse und vorallem wirkt es irgendwie authentischer. Ich habe mal ein bisschen in Google Sketchup gespielt und die Anlage gemäß meiner Vorstellung entworfen:
Das Anlagenkonzept orientiert sich grundsätzlich an hier gesehenen Anlagen. In einem Kessel wird gemaischt, der Andere wird mit Armaflex gedämmt und dient als reiner Läuterbottich.
Im Einzelnen:
Der Rahmen:
geschweisster Rahmen aus vierkant Stahlrohr, lackiert. 20x20x2. In der Zeichnung nicht dargestellt, aber der Kessel wird rundherum aufliegen, die Last wird so gleichmäßig verteilt und auf die senkrechten Stäbe weitergeleitet. Die Kesselwägen sind jeweils 80x80cm, Sudkessel OK = 1,30m, Läuterbottich OK = 0,70m
Das ganze auf tragfähige Lastrollen gestellt. Bewusst jeweils ein Rahmen pro Kessel um flexibler/beweglicher zu sein und im Betrieb werden sie einfach zusammen gestellt.
Der Maische / Sudkessel:
100l Kupferkessel mit eingelötetem DN40 CU Rohr und darauf dann 1 1/2" Kugelhahn zum Abmaischen. Rührwerk in der ersten Ausbaustufe noch nicht vorgesehen, allerdings dürfte das Nachrüsten kein Problem sein, genug Anschweisspunkte am Rahmen für eine Halterung sind vorhanden. Bis dahin wird das Braupaddel geschwungen. Beheizt wird das ganze über einen Ringbrenner.
Zur Leistung: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass 1K pro Minute ideal sein sollen. Bleiben wir bei "ideal": Für 1K aufheizen bei idealen Vorraussetzungen (Q=m*c*dT) braucht man 420kJ. Wenn wir die in einer Minute aufbringen wollen brauen wir 420/60 KJ/s = 7 kW. Ich hätte jetzt mal nach einem 13,5kW Paella Brenner die Augen aufgehalten, hat jemand mit der Leistung / Kesselgröße Erfahrung? Oder doch lieber auf Nummer sicher und 15 kW, runterregeln geht immer.
Das Gas kommt aus einer 5kg Gasflasche in der untersten Etage. Material für eine Automation (GFA, Magnetventile, Ioni, Zündtrafo) liegen schon bereit. Für eine spätere Regelung/Automation möchte ich Kupferrohrhülsen einlöten für einen/mehrere Temperatursensoren.
Der Läuterbottich:
100l Kupferkessel mit Armaflex gedämmt und eingelötetem CU Rohr mit 3/4" Kugelhahn via Läutersiphon. im Bottich möchte ich gerne aus geschlitzten Kupferrohren mehrere Maschen anlegen. Am Auslaufhahn soll ein Abgang für ein Läutermanometer (Durchsichtiger Schlauch geführt in einem halb geöffneten CU Rohr) montiert sein. Dazu auch ein zweites Schlauchmanometer (gleiches Prinzip) daneben mit Anschluss direkt am Bottich um nebeneinander die Druckdifferenz ablesen zu können. Auslauf erfolgt in ein Edelstahl Gastrobehälter mit Ablauf / Pumpenanschluss. In Anbetracht der Flexibilität bei der Sudgröße wäre hier noch das Augenmerk auf die Treberhöhe zu richten. Der Kessel hat im Durchschnitt eine Kreisfläche von 0,25m². d.h. bei 40l eine Füllstandshöhe von 16cm und bei 80l von 32cm. Wie dick wäre hier der Treber und könnte die Treberschichtdicke evtl zu gering sein bei kleinen Suden, Abhilfe könnten "Platzhalter" sein, die man in den Bottich stellt um den Füllstand zu erhöhen.
Nachgüsse:
Hier würde ich erstmal mein alten Einkocher verwenden wollen, der findet auch auf dem Sudkesselwagen Platz und kann 27-30l Warmwasser bereitstellen. Hier sehe ich ggfs den Flaschenhals, falls man die Anlage ausreizen möchte. Ggfs kann man ja auch nochmal schnell 10-15l im Sudkessel auf Temperatur bringen und vor dem EinkocherWasser in den Läuterbottich geben. Idee wäre auch ein Elektro Durchlauferhitzer (400V) auf dem Wagen zu installieren, dann hat man unendlich Anschwänzwasser mit 60°C.
Pumpe:
Lebensmittel- und Temperatur geeignete Pumpe um aus dem Läutergrant zurück in den ersten Kessel zu pumpen, Nachgusswasser in den Läuterbottich zubringen, ggfs um den Whirlpool anzuschmeissen und um vom Hopfenseihen via Wärmetauscher in das/die Gärfässer zu pumpen.
Wärmetauscher:
Hier soll es langfristig ein Gegenstromwärmetauscher aus CU Rohr mit Gartenschlauch Mantel werden. Momentan betreibe ich eigentlich sehr erfogreich einen ausrangierten Trinkwasser GegenstromWT aus einer alten Vaillant Therme. Es ist kein Plattenwärmetauscher und nicht so einfach sauber zu halten, ausserdem verbleibt relativ viel ungenutzte Würze darin. Ich glaube da ist ein "gerades" Kupferrohr einfacher zu reinigen/warten. Als Kühlwasser benutze ich ein Kühlkreislauf aus der Regentonne.
Regelung:
Zweiter Bauabschnitt, Maischautomatik in Verbindung mit Rührwerk und GFA
Kühlinfrastruktur:
aktuell ein großen Getränkekühlschrank und ein erweiterten Kühlschrank für 60l Gärfass mit externer Temperaturregelung.
Soweit dazu erstmal, ist ja auch schon spät
Gute Nacht
Gruß
Eric
ich bin aktuell in der Einkocherklasse unterwegs, aber im Kopf schon einen Schritt weiter. Ich fülle seit kurzem in NC Kegs ab und möchte mehr Bier für den gleichen (hohen) zeitlichen Aufwand herausbekommen. Ich würde euch gerne meine Planung für mein Herbst / Winter Projekt vorstellen und hören was ihr dazu sagt, für Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen. Ich würde diesen Thread gerne sukzessive weiterführen um euch und mich (bei Fragen) auf dem Laufenden zu halten. Zu meiner Vorgeschichte: 28 Jahre, verheiratet, gelernter Gas Wasser Installateur und Ing für Gebäudetechnik aber auch gerade in der Pilotenausbildung bei einer großen dt. Fluggesellschaft. MIG Schweisserfahrung und mit entsprechendem Gerät ausgestattet. Gebraut wird in der Mancave (Garage). Die Anlage soll für das private Brauen für den Eigengebrauch/Freundeskreis ausgerichtet sein. Ich möchte hier zwar kein Fass (höhö) aufmachen, aber falls die Möglichkeit besteht mit dieser Anlage (in den entsprechenden Räumlichkeiten) irgendwann mal ein Nebengewerbe anmelden zu können, wäre ich dem nicht abgeneigt (Tipps Willkommen). Wie gesagt braue ich momentan in der 20l Klasse, mit der neuen Anlage möchte ich mir die Option auf Sude von 40l-70l ermöglichen.
Grundlage der Anlage sollen zwei 100l Kupfer Waschkessel sein, diese liegen bereits in der Garage. Warum Kupfer und nicht Edelstahl, naja ich find Kupfer optisch einfach klasse und vorallem wirkt es irgendwie authentischer. Ich habe mal ein bisschen in Google Sketchup gespielt und die Anlage gemäß meiner Vorstellung entworfen:
Das Anlagenkonzept orientiert sich grundsätzlich an hier gesehenen Anlagen. In einem Kessel wird gemaischt, der Andere wird mit Armaflex gedämmt und dient als reiner Läuterbottich.
Im Einzelnen:
Der Rahmen:
geschweisster Rahmen aus vierkant Stahlrohr, lackiert. 20x20x2. In der Zeichnung nicht dargestellt, aber der Kessel wird rundherum aufliegen, die Last wird so gleichmäßig verteilt und auf die senkrechten Stäbe weitergeleitet. Die Kesselwägen sind jeweils 80x80cm, Sudkessel OK = 1,30m, Läuterbottich OK = 0,70m
Das ganze auf tragfähige Lastrollen gestellt. Bewusst jeweils ein Rahmen pro Kessel um flexibler/beweglicher zu sein und im Betrieb werden sie einfach zusammen gestellt.
Der Maische / Sudkessel:
100l Kupferkessel mit eingelötetem DN40 CU Rohr und darauf dann 1 1/2" Kugelhahn zum Abmaischen. Rührwerk in der ersten Ausbaustufe noch nicht vorgesehen, allerdings dürfte das Nachrüsten kein Problem sein, genug Anschweisspunkte am Rahmen für eine Halterung sind vorhanden. Bis dahin wird das Braupaddel geschwungen. Beheizt wird das ganze über einen Ringbrenner.
Zur Leistung: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass 1K pro Minute ideal sein sollen. Bleiben wir bei "ideal": Für 1K aufheizen bei idealen Vorraussetzungen (Q=m*c*dT) braucht man 420kJ. Wenn wir die in einer Minute aufbringen wollen brauen wir 420/60 KJ/s = 7 kW. Ich hätte jetzt mal nach einem 13,5kW Paella Brenner die Augen aufgehalten, hat jemand mit der Leistung / Kesselgröße Erfahrung? Oder doch lieber auf Nummer sicher und 15 kW, runterregeln geht immer.
Das Gas kommt aus einer 5kg Gasflasche in der untersten Etage. Material für eine Automation (GFA, Magnetventile, Ioni, Zündtrafo) liegen schon bereit. Für eine spätere Regelung/Automation möchte ich Kupferrohrhülsen einlöten für einen/mehrere Temperatursensoren.
Der Läuterbottich:
100l Kupferkessel mit Armaflex gedämmt und eingelötetem CU Rohr mit 3/4" Kugelhahn via Läutersiphon. im Bottich möchte ich gerne aus geschlitzten Kupferrohren mehrere Maschen anlegen. Am Auslaufhahn soll ein Abgang für ein Läutermanometer (Durchsichtiger Schlauch geführt in einem halb geöffneten CU Rohr) montiert sein. Dazu auch ein zweites Schlauchmanometer (gleiches Prinzip) daneben mit Anschluss direkt am Bottich um nebeneinander die Druckdifferenz ablesen zu können. Auslauf erfolgt in ein Edelstahl Gastrobehälter mit Ablauf / Pumpenanschluss. In Anbetracht der Flexibilität bei der Sudgröße wäre hier noch das Augenmerk auf die Treberhöhe zu richten. Der Kessel hat im Durchschnitt eine Kreisfläche von 0,25m². d.h. bei 40l eine Füllstandshöhe von 16cm und bei 80l von 32cm. Wie dick wäre hier der Treber und könnte die Treberschichtdicke evtl zu gering sein bei kleinen Suden, Abhilfe könnten "Platzhalter" sein, die man in den Bottich stellt um den Füllstand zu erhöhen.
Nachgüsse:
Hier würde ich erstmal mein alten Einkocher verwenden wollen, der findet auch auf dem Sudkesselwagen Platz und kann 27-30l Warmwasser bereitstellen. Hier sehe ich ggfs den Flaschenhals, falls man die Anlage ausreizen möchte. Ggfs kann man ja auch nochmal schnell 10-15l im Sudkessel auf Temperatur bringen und vor dem EinkocherWasser in den Läuterbottich geben. Idee wäre auch ein Elektro Durchlauferhitzer (400V) auf dem Wagen zu installieren, dann hat man unendlich Anschwänzwasser mit 60°C.
Pumpe:
Lebensmittel- und Temperatur geeignete Pumpe um aus dem Läutergrant zurück in den ersten Kessel zu pumpen, Nachgusswasser in den Läuterbottich zubringen, ggfs um den Whirlpool anzuschmeissen und um vom Hopfenseihen via Wärmetauscher in das/die Gärfässer zu pumpen.
Wärmetauscher:
Hier soll es langfristig ein Gegenstromwärmetauscher aus CU Rohr mit Gartenschlauch Mantel werden. Momentan betreibe ich eigentlich sehr erfogreich einen ausrangierten Trinkwasser GegenstromWT aus einer alten Vaillant Therme. Es ist kein Plattenwärmetauscher und nicht so einfach sauber zu halten, ausserdem verbleibt relativ viel ungenutzte Würze darin. Ich glaube da ist ein "gerades" Kupferrohr einfacher zu reinigen/warten. Als Kühlwasser benutze ich ein Kühlkreislauf aus der Regentonne.
Regelung:
Zweiter Bauabschnitt, Maischautomatik in Verbindung mit Rührwerk und GFA
Kühlinfrastruktur:
aktuell ein großen Getränkekühlschrank und ein erweiterten Kühlschrank für 60l Gärfass mit externer Temperaturregelung.
Soweit dazu erstmal, ist ja auch schon spät
Gute Nacht
Gruß
Eric