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Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Mittwoch 30. September 2015, 23:34
von blub24
Hi,
Craft Beer ist ja eigentlich ein kommerzielles Thema aber dennoch, vielleicht auch für unsereins interessant.
http://www.spiegel.de/stil/craft-beer-k ... 55250.html
ich finde es hab schon rechlich schlechtere Artikel...
Grüße,
Nikolas
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Mittwoch 30. September 2015, 23:59
von gulp
Paul: Nein, nein, das ist kein Kasper-Kram. Das hat alles seinen Sinn.
Wow, der Typ hats drauf! Für mich das bisher erfrischendste was ich zum Thema Craftbeer gelesen habe. Selbstbewusst, salopp und gescheit!
Vielen Dank für den Tipp, Nikolas!
Gruß
Peter
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 02:12
von Blancblue
Am besten sind aber die Kommentare zum Artikel darunter - über 17 Seiten die zeigen, dass Deutschland nicht nur mit der Flüchtlingswelle überfordert ist, sondern auch mit zuviel Geschmack im Bier. Hier ein paar Parade Beispiele:
Wer zu Hause brauen will soll das tun. Aber bitte erklären sie Deutschen mit jahrhundertealter Brautradition doch nichts über Bier. Das mag bei den Amis nötig sein, die nur Industrieplörre kennen.
31. Craftbiere sind nix für mich, da stimme ich hier einigen Foristen zu. Mein Bier soll ein Durstlöscher sein, quasi ein Wasser mit gutem Geschmack. Für speziellen Genuss bleibt mir ein guter hochprozentiger Alkohol, ein Whisky, ein Port, ein guter Rum. Natürlich nicht das Zeug aus dem Supermarkt unteres Regal...
"Craft Beer" ist ein reiner Marketing Trick. Ohne die schönen Labels und das von der Werbung vermittelte Gefühl, etwas Besonderes zu trinken, würde das Zeug doch keiner kaufen. Wenn sie z.B. ein IPA wollen, dann kaufen sie sich ein St. Georgen Kellerbier. Ein wunderbares Bier, mit einer jahrundertealten Geschichte, nach dem Reinheitsgebot gebraut, dafür aber ohne Hipster-Faktor. Für mehr Würze holen sie sich ein Schlenkerla Rauchbier. Es kommt aus einer Privatbrauerei, hat aber leider keinen Hipster-Faktor.
Diese Gehype um "Craft-Bier" ist mutmaßlich eine Erfindung von Leuten, denen das typisch deutsche Pils schlicht nicht schmeckt. Wenn ich in ein Bier Koriander oder gar Zucker reinschütten muss, damit es erträglich schmeckt, ist es eben nichts anderes als ein schlechtes Bier. Vielleicht sind meine Geschmacksknospen aber auch einfach nicht hinreichend entwickelt, um die Komplexität von Craft-Bieren zu erfassen, wer weiß? Ich trinke jedenfalls ausschließlich Bier, das aus Wasser, Malz, Hopfen (und Hefe) gebraut wird, nicht zuletzt weil ich glaube, dass es auch bekömmlicher ist als die mit Aromastoffen aufgepeppelte Brühe. Und ja, wenn ein Bier richtig kalt und lecker ist, schmeckt es auch aus einer (kleinen) Flasche, ganz ohne optische Aufwertung durch ein Lifestyleglas.
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 06:38
von Bierwisch
Wenn man die Kommentare liest, bekommt man echt das Grauen! Aber solange Leute so einen Unsinn über Bier labern, brauchts uns als Vermittler und unser Hobby ist viel mehr als nur ein Hobby - ich bin auf einer Mission!
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 06:40
von Brewtotype
Die 17-Seiten der Kommentare tun echt weh... Hauptsache etwas schreiben und sich nicht auskennen.
Achja jetzt hab ich gelernt, dass ein IPA ein gutes Kellerbier ist
Edit: Von den Kommentaren könnte unser Forum noch viel lernen

Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 06:56
von Gladii
Also zumindest der vorletzte Kommentar ist nicht ganz so unwahr!
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 08:10
von grüner Drache
Hallo !
Da das Thema "Craft-Beer" immer so unheimlich kontrovers diskutiert wird, will ich heute mal einfach die im Artikel so oft erwähnte Komplexität von Craft-Beer näher beleuchten.
Ich bin jetzt schon öfters über meinen eigenen Schatten gesprungen und habe mir einige teurere IPA (2 - 3,50 €) gekauft und probiert.
Grundsätzlich muss ich sagen, ein für mich durchaus ansprechender Bierstil, durchaus auch durch durch die jeweilige Hopfen-Auswahl sehr variätätenreich, aber ich würde die wenigsten davon als "komplex" bezeichnen.
Mein Paradebeispiel für Komplexität bei einem IPA ist immer noch ein frisch gezapftes/ frisch gebraut es IPA vom Antons in Erkelenz. Das war die totale Cascadebombe mit einem Schaum in den ich mich hätte rein setzen können und dem immer neue Gerüche und Geschmäcker entstiegen. Sowas versteh ich unter Komplexität. Aber ich glaube, das bekommt man mit versandbier einfach nicht hin.
Sicher gehen schon bei den Prozeduren zur Abfüllung einige Geschmacksprofile verloren, aber ich denke auch dass die verschiedenen Parameter zur Lagerung und Reifung beim Versandbier nicht immer Optimal eingehalten werden.
Also, um auf die Kommentare unterm Artikel einzugenhen:
Wer zu hause brauen will, der soll das tun.
Ja, wer zu hause braut, der hat durchaus mehr vom Bier, der kann auch einiges erklären, aber jemand, der auf Industrie-Bier setzt wird es nicht verstehen, auch dann nicht, wenn er mal en paar Craft-beer getrunken hat.
Allzeit gut Sud !
Ciao Alex!
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 10:09
von inem
grüner Drache hat geschrieben:Hallo !
Ja, wer zu hause braut, der hat durchaus mehr vom Bier, der kann auch einiges erklären, aber jemand, der auf Industrie-Bier setzt wird es nicht verstehen, auch dann nicht, wenn er mal en paar Craft-beer getrunken hat.
Ich denke da sollte man differenzieren. Wer Industriebier nur als Schüttbier einsetzen will, auf den mag das zutreffen.
Aber es gibt sehr wohl auch Industriebiertrinker, die schlichtweg noch nicht anderes kennen und sehr wohl erst auf den Geschmack kommen können.
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 10:20
von gulp
Pffft, da hab ich es besser, die Kommentare lese ich nicht.
Gruß
Peter
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 10:31
von Neubierig
gulp hat geschrieben:Pffft, da hab ich es besser, die Kommentare lese ich nicht.
Gruß
Peter
Bwoah Peter, das war eine gute Entscheidung! Ich beneidige Dich! Ich wusste es nicht, dass es Kommentaren gab, bis Blancblue die Exemplaren gepostet hatte. Die haben ein schönes Artikel einfach verdorben.
Cheers,
Keith
Re: Spiegel und Craft-Beer
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 10:32
von grüner Drache
inem hat geschrieben:grüner Drache hat geschrieben:Hallo !
Ja, wer zu hause braut, der hat durchaus mehr vom Bier, der kann auch einiges erklären, aber jemand, der auf Industrie-Bier setzt wird es nicht verstehen, auch dann nicht, wenn er mal en paar Craft-beer getrunken hat.
Ich denke da sollte man differenzieren. Wer Industriebier nur als Schüttbier einsetzen will, auf den mag das zutreffen.
Aber es gibt sehr wohl auch Industriebiertrinker, die schlichtweg noch nicht anderes kennen und sehr wohl erst auf den Geschmack kommen können.
Hi!
Ich bezog mich ja auf den Typen, der meinte Hobbybrauer sollen das traditionsreiche Industriebier nicht so runter machen.
Insofern macht so jemand ja auch schon eine pauschale Wertaussage, ob er jetz Erfahrungen mit Craftbeer hat oder nicht.
Sicher, man sollte auch die Motivation des Biertrinkers in den Blick nehmen. Will man ein Schüttbier, so braucht man nicht unbedingt Wert auf die Komplexität legen, aber hier kommen dann weitere Merkmale in Betracht, wie etwa "Rezenz" "Süffigkeit" " Nachklang" und die allg. "Schüttbarkeit".
Auch diese Dinge kann man beim Hausbräu wunderbar beeinflussen.
Sicher entsprechen auch viele Industriebier solchen Qualitäten, aber ich glaube beim Versand-Craft-Bier muss man hier schon genauer hingucken, sonst schüttet man sich schnell mit einem Haufen Qualität zu, die man sich wohlmöglich am nächsten Tag quälend noch mal durch den Kopf gehen lassen muss
Mein Tipp für ein gut Schüttbares Industrie "IPA" ist das Vedett von der Duvel Brauerei ...
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex !