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Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 17:14
von DevilsHole82
Hi,

hab gestern meinen ersten Sud gemacht und tu mich noch etwas schwer mit Würze messen. Schon von Anfang War die Messung sehr hoch. Habe ein Saccharimeter von 0-20% mass. mit Bezugstemperatur 70°C. Habe die Messungen auch immer bei 70°C durchgeführt. Immer zeigt mir die Spindel um die 22% an. Auch nach dem Würzekochen. Kann das sein?

Danke im Voraus.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 17:34
von Mdr
wie viele kg malz hast du denn auf wie viel liter wasser benutzt?

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 17:39
von Yeffie
Ja, kann sein! Ist doch super, jetzt kannst Du noch mit Wasser verdünnen, bis die Stammwürze stimmt..

Blieb wohl ein wenig viel Wasser im Treber zurück? Hast Du die geplante Würzemenge erreicht?

Diese Spindel kann evtl. etwas problematisch sein, weil bei der Probenvorbereitung bei warmen Proben immer ein wenig Wasser verdunstet. Hat die Spindel einen eingebauten Thermometer mit Temperaturkorrekturskala? Die Probe sollte eben schon ziemlich genau 70 Grad haben, sonst ist das Resultat Mumpitz. Man kann auch die Spindel in leichte Drehung versetzen, damit sie nicht an der Messzylinderwand oder an Gasbläschen anhaftet. Würde mir da aber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen beim ersten Sud, sondern einfach noch verdünnen bis zur Zielstammwürze (auch wenn das Bier dann weniger bitter wird als geplant).

Hoffe, damit gedient haben zu können. Gruss

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 17:48
von Boludo
Besser als hinterher verdünnen ist, mehr Nachguß zu geben. Dann wird es insgesamt mehr Bier (bessere Ausbeute), da sonst viel Zucker im Treber hängen bleibt.
Daher ist es sehr hilfreich, die Würze beim Läutern und Anschwänzen zu messen und so lange Nachgüsse zu geben, bis die Stammwürze passt.
Mit so einer Läuterspindel ist das sogar sehr einfach.
Die Angaben zum Nachguß in den Rezepten kann man eigentlich vergessen.

Stefan

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 18:32
von DevilsHole82
Habe 7,6 kg Malz auf 16 L Hauptguss gehabt. Dann ca. 3-5 L vorgelegt und mit 13 L Nachguss geläutert. Omas alter Einkocher hat leider nur 28 L Fassungsvermögen bis zum Rand :thumbdown . Daher ist nicht genug im Kocher gelandet. Im Whirlpool hab ich dann einen Fehler gemacht, wobei der Trubkegel zerfallen ist. Damit waren noch mal ein paar Liter futsch. Würzeausbeute somit leider nur 16 Liter :crying

Ich wusste nicht dass man auch verdünnen kann. Gut zu wissen. Jetzt sind die 16 Liter aber erst mal im Gärpott. Nächstes Mal klappts besser.

Die Spindel hat leider nur eine Skala. Massenprozent bei 70°C. Für die Messung habe ich immer eine Probe im Thermomix auf 70°C erwärmt und in einen Messzylinder gefüllt.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 18:47
von Lausitzbräu
Auf die Wassermenge ist das schon eine heftige Schüttung!
Wo hast du denn das Rezept her?

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 18:51
von gulp
DevilsHole82 hat geschrieben:Habe 7,6 kg Malz auf 16 L Hauptguss gehabt. Dann ca. 3-5 L vorgelegt und mit 13 L Nachguss geläutert. Omas alter Einkocher hat leider nur 28 L Fassungsvermögen bis zum Rand :thumbdown . Daher ist nicht genug im Kocher gelandet. Im Whirlpool hab ich dann einen Fehler gemacht, wobei der Trubkegel zerfallen ist. Damit waren noch mal ein paar Liter futsch. Würzeausbeute somit leider nur 16 Liter :crying

Ich wusste nicht dass man auch verdünnen kann. Gut zu wissen. Jetzt sind die 16 Liter aber erst mal im Gärpott. Nächstes Mal klappts besser.

Die Spindel hat leider nur eine Skala. Massenprozent bei 70°C. Für die Messung habe ich immer eine Probe im Thermomix auf 70°C erwärmt und in einen Messzylinder gefüllt.
Warum einfach, wenns umständlich auch geht? Das ist ne Läuterspindel, kauf dir halt noch eine normale auf 20° eingestellte.

Gruß
Peter

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 19:00
von DevilsHole82
Ja, denke das macht Sinn mir noch eine 20° Spindel zu kaufen. Werd ich auch beim nächsten Mal mitbestellen.

Nach meinem letzten US-Westküstenbesuch war ich auf der Suche nach einem guten IPA. In den örtlichen Getränkemärkten war die Suche vergeblich. Da dacht ich mir, ich versuch mal selbst eins zu brauen. Bin dann auf folgendes Rezept gestoßen:
http://meinsudhaus.de/bier-rezepte/ober ... -pale-ale/

Nun hab ich Blut geleckt und hoffe, dass der Sud zu was anständigen vergoren wird.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 21:50
von Alt-Phex
Vergiss bitte die Rezepte von dieser Seite, die sind auf deren Anlage ausgelegt und führen
hier eigentlich immer zu Fragen "warum dies oder das nicht geklappt hat". und auch bitte
nicht auf pauschale Zeitangaben vertrauen wann die Gärung fertig ist, das bestimmt die Hefe
und nicht der Kalender. Das hier lesen -> Zusammenfassung: Bier abfüllen und reifen

Hier findest du ausreichend Rezepte, die du auch gleich in Menge und Ausbeute umrechnen kannst.
http://www.maischemalzundmehr.de/

Dein SuperDoppelBlockbuster IPA würde ich aber dennoch etwas verdünnen, schon allein um die Hefe nicht
zu sehr zu stressen. 22°P sind schon eine Ansage, je nach verwendeter Hefe steigt dir die irgendwann aus
und macht schlapp. Das Bier dürfte auf viel zu bitter werden. Ausserdem bekommst du mehr Bier raus.

In dem blöden Rezept steht auch keine Angabe zur Stammwürze drin. Müssen wir halt raten, sagen wir 14°P.
Demnach müsstest du ca. 9L Wasser dazu geben um ungefähr dahin zu kommen wo du hin wolltest.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 22:10
von DevilsHole82
Ich hab die 16 L heute angestellt und alles ist im Gärbehälter. Ist es nicht schon zu spät zum verdünnen? Falls nicht, wie würde ich das machen?

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2015, 22:13
von Alt-Phex
DevilsHole82 hat geschrieben:Ich hab die 16 L heute angestellt und alles ist im Gärbehälter. Ist es nicht schon zu spät zum verdünnen? Falls nicht, wie würde ich das machen?
Gärbehälter auf, Wasser rein, Gärbehälter zu.

Einfach langsam reinlaufen lassen, da vermischt sich von alleine während der noch laufenden Gärung.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 02:15
von JuggerNaut84
Alt-Phex hat geschrieben:Gärbehälter auf, Wasser rein, Gärbehälter zu.
:thumbsup haha sehr geil kann das mal einer in den schnelle Frage schnelle Antwort Threat ziehen ;)

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 06:39
von DevilsHole82
Das es so einfach geht hätte ich nicht gedacht :thumbsup . Es ist aber sicher sinnvoll das Wasser abzukochen oder?

@ Alt-Phex: Im Rezept steht eine Stammwürze von 17,5 %. Wie berechne ich, welche Wassermenge ich zumischen muss?

Edit: Hab es selbst herausgefunden. Verdünnungswasser = Ausschlagmenge x ( (IST-Würze / SOLL-Würze) -1) ... Rein interessehalber, gibt es da eine Herleitung zu?

Vielen Dank für Eure Hilfe :thumbup

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 07:55
von Schlafwagenschaffner
Mischkreuz.
Als Beispiel: stell dir vor du hast 2 schneekugeln zu je 4 kg. Nun willst du x schneebälle zu 50 Gramm haben. Also rechnet man 2 mal 4 durch 0,05 macht 160 schneebälle.
Das selbe mit würze: gemessene stammwürze mal anzahl liter durch uielstammwürze macht gesammtmenge in liter.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 08:14
von DevilsHole82
Ah, verstanden. Also kommt das vom Massenerhaltungssatz. Grundkurs Chemie, Semester 1 lässt grüßen :Smile . Hätt ich selbst drauf kommen müssen :Mad2

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 10:10
von Kurt
Man man man die Rezepte von der Seite sind z.T. echt haarsträubend! Knapp 8% Caramalz und dann 17,5°P Stammwürze bei grade mal 2g/L Stopfhopfen. Das geht echt besser - vor Allem für ein west-coast-IPA.

Edit: Noch schlimmer!

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 19:37
von DevilsHole82
So, heute mal bis auf 14°P verdünnt. Hefe war über Nacht schon fleißig und ist jetzt schon wieder voll in den Gängen. Es blubbert wie verrückt. Besten Dank für Eure Tipps. Nächstes Mal wirds besser gemacht.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 21:23
von Roemer46
Haha 22°P Stammwürze gefällt mir! :thumbsup Meine Braukollegen jammern jedesmal wenn wir 13°P anpeilen und kommen bei 14-15°P raus. Verdünnen tue ich nur mit kochendem Wasser während dem Kochen. Hinterher nicht mehr. Wenn man da nicht genau aufpasst kommt schon mal was stärkeres bei raus.

Verdünn nicht zu weit runter. Gibt schon genug labbrige Biere auf dieser Welt.

Gruß Uwe

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 13:42
von tbln
DevilsHole82 hat geschrieben: Edit: Hab es selbst herausgefunden. Verdünnungswasser = Ausschlagmenge x ( (IST-Würze / SOLL-Würze) -1) ... Rein interessehalber, gibt es da eine Herleitung zu?

Vielen Dank für Eure Hilfe :thumbup
Hey, DevilsHole!

Ich hab selbst gerade meinen ersten Sud hinter mir und hab versucht das ganze selbst herzuleiten...

~ 0,01kg/L -> 1°P, d.h. gesucht identisches Verhältnis gelöster Teile zu Wasser...

Bsp in meinem Fall: Soll-Wert 131g/L oder 13,1°P / IST-Wert: 142,9g/L bzw. 14,29°P
Anpassen der Wassermenge bis gleiches Verhältnis, also:
142,9/(1+x) = 131/1 -> x=(142,9/131)-1=0,0908 L (pro 1L).

In meinem Fall Ausschlagmenge 5L, also 5L*((142,9/131)-1)=0,45L

Edit: Copy/Paste... :Angel

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 13:54
von DevilsHole82
tbln hat geschrieben: In meinem Fall Ausschlagmenge 5L, also 5L*(142,9/131)-1=0,45L
Wenn Du "-1" noch in die Klammer schiebst stimmt die Gleichung :Wink Ansonsten müsstest Du zu viel Wasser mischen. Die Herleitung findest aber auch auf Wikipedia unter "Mischungskreuz".

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 13:58
von Alt-Phex
Macht euch doch nicht das Leben schwer.
Hier gibts ein Mischungskreuz, einfach die daten eingeben und fertig.
http://fabier.de/biercalcs.html

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:23
von Ursus007
DevilsHole82 hat geschrieben:Die Spindel hat leider nur eine Skala. Massenprozent bei 70°C. Für die Messung habe ich immer eine Probe im Thermomix auf 70°C erwärmt und in einen Messzylinder gefüllt.
Bei http://fabier.de/biercalcs.html gibts auch oben rechts eine "Korrektur der gemessenen Stammwürze abhängig von der Messtemperatur". Wenn Du da Deinen Spindelablesewert (22°P) und die "Eich"temperatur Deiner Spindel (Läuterspindel: 70°C) eingibst, kannst Du auch bei Raumtemperatur ermitteln, welche Stammwürze Du dann hast. Bei 22°C dann knappe 17°P. Da braucht man die Probe gar nicht mehr auf 70°C zu erwärmen.

Oder hab ich hier bei Deiner Vorgehensweise was falsch verstanden?

Ursus

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 17:23
von DevilsHole82
Heute den Bottich mal aufgemacht und hinein geschaut. Da sind mir am Rand sehr viele Ablagerungen aufgefallen. Sollte ich die mit einer Kelle in den Sud schwemmen?

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 17:25
von Bitti
Hi

Nein lass die wo sie sind.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 17:30
von gulp
Heute den Bottich mal aufgemacht und hinein geschaut. Da sind mir am Rand sehr viele Ablagerungen aufgefallen. Sollte ich die mit einer Kelle in den Sud schwemmen?
Probier die Ablagerungen mal nach dem Abfüllen. Das willst du nicht im Bier haben. :Greets

Gruß
Peter

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 17:35
von Fricky
DevilsHole82 hat geschrieben:... sind mir am Rand sehr viele Ablagerungen aufgefallen....
Das sind Hopfenharze, die halten sich recht hartnäckig beim Saubermachen.

Gruß, Peter.

Re: Stammwürze sehr hoch

Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 18:05
von DevilsHole82
Ok. Der Schmodder beibt wo er ist :Smile .Danke.

Ursus007, ja den Rechner nehm ich mittlerweile auch. Sitze derzeit bei 4,5°P fest. Beziehungsweise gehts nur langsam runter. Gestern bei 5°P. Hatte gehofft, dass ich diese Woche noch schlauchen kann, um Heiligabend endlich ein IPA zu schlürfen. Vielleicht klappts ja doch noch.