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Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 11:17
von Schwabenbräu
Hallo,
ich habe vor kurzem vollgendes Bier gebraut:
BM20 - Pale Ale 2,5 kg, Pils 1,5, Cara hell 0,5, MüMa 1,0. Hopfen Aurora ca. 30 IBU. Hopfenkochen wallend mit Brüdenhaube 90 min. Vergoren mit SO4 ca. 18 - 19°.
Gärung 1 Woche, Karbonisiert auf 5,0 mit Nachgärung 3 Tage bei 22 - 24°. Lagerung im Keller bei 16 - 14° bis jetzt 3,5 Wochen.
Das Bier hatte eine Woche nach der Nachgärung einen massiven bitteren/hefigen/hopfigen Geschmack im Trunk und massiv im Nachtrunk unangenehm
.
Gestern habe ich erneut versucht. relativ klar, gute Rezenz, stabiler Schaum der bis zum Schluss steht. Brauchbarer runder (bitterer) Geschmack.
Im Nachtrunk aber ein immer noch relativ unangenehmer bitterer Geschmack, den ich nicht richtig definieren kann / nicht kenne, der seitlich an der Zunge hängen bleibt und nachhängt. Aus dem Bier riecht kein Schwefel, kein Gemüse oder sonstiges.
Kann es sein, dass das der Geschmack vom Heißtrub (Eiweißbittere) kommt, ich hatte Probleme beim Filtern und es ist Heißtrub mit ins Fass gekommen.
Der Würzebruch war in Ordnung.
Legt sich so was beim weiteren Lagern, da es für mein Gefühl weniger wurde oder wie geht man damit um?
In den Braufehlern habe ich keinen Hinweis auf diesen Geschmack gefunden nur folgendes:
wiki/doku.php/W%C3%BCrzebruch?redirect=1
Auszug;
Die Eiweißausscheidung während des Kochens ist von Bedeutung für Geschmack, Vollmundigkeit und Stabilität des Bieres. Durch ungenügende Ausscheidung kann ein Verschmieren der Hefe während der Gärung hervorgerufen werden, was in Summe zu geringeren Vergärungsgraden,
schlechter Klärung und zu einer „Eiweißbittere“ im Bier führen kann.
Danke für Antworten – Grüße Michael
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 11:22
von Duke
Moin!
Hast Du einen ordentlichen Whirlpool hinbekommen? Den gleichen Gammel habe
ich mir auch mal durch schlechten WP im BM50 gebastelt und obendrein habe
ich den gesamten Inhalt des BM durch den Sputnik gejagt. Sowas darf man hier
eigentlich nicht schreiben, weil es nicht nur ein blöder Fehler ist sondern obendrein
eine grenzenlose Dummheit...
Vielleicht hat auch die wallende Kochung gefehlt.
Gruß
Norman
edit: Doppelgrüße

Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 11:29
von Schwabenbräu
Hallo Norman,
ja, genau so. ich wollte alles durch den sputnik lassen, der war jedoch schnell dicht, dann mit einem Rührlöffel versucht den Sud durchzubringen.
Am Ende habe ich dann gesehen, dass der WP nichts wurde!
Hattes Du dann auch den bitteren7hopfigen/hefigen Nachgeschmack im Bier?
VG- Michael
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 11:32
von Duke
Jo!
Auch wenn einige der Meinung sind, dass ein WP im BM überflüssig ist, würde ich ihn machen.
Und die eventuell fehlende wallende Kochung kann auch ein Problem werden.
Poste doch mal deine Schüttung und dein HG und NG.
Gruß
Norman
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 11:42
von Schwabenbräu
HG 25 NG 10, STW 13%, SHA 65%
Pale Ale 2,5 kg, Pils 1,5, Cara hell 0,5, MüMa 1,0. Hopfen Aurora ca. 30 IBU. Hopfenkochen wallend mit Brüdenhaube 90 min. Vergoren mit SO4 ca. 18 - 19°
Ist das Anton Dreher Bier von MMUM
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... rtype=DESC
Beim Letzten Sud habe ich einen ordentliche WP hinbekommen und hatte keinen Schmodder in der Würze/Filter. Ca. 2 - 3 Liter bleiben dann im Topf.
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 11:51
von Boludo
Ich würde als allererstes die Ursache im Brauwasser suchen.
Was hast du denn für eine Restalkalität?
Stefan
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 11:57
von Schwabenbräu
Hallo Stefan,
RA= 0, hab die RA mit Milchsäure eingestellt. Mein letztes Bier, auch ein Pale Ale mit RA=0 ist bei 30 IBU rund und kein bitterer Nachgeschmack.
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 12:00
von Schwabenbräu
Das war die Basis für die RA- Berechnung
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 12:07
von cyme
Die S-04 kann auch deutlich bitterer sein als andere Hefen:
http://www.homebrewtalk.com/showthread.php?t=370465
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 12:11
von Schwabenbräu
Hallo Stefan,
ich habe gerade nochmals in den Braufehlern (WIKI) nachgesehen bei RA.
Kratzig ist der Geschmack nicht. Der hängt so "Dumpf"bitter seitlich an der Zunge.
VG- Michael
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2015, 13:08
von Schwabenbräu
Hallo,
ich komme gerade aus dem Keller und hab mein aktuelles Jungbier versucht:
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... ctorsha=65
Gleicher Hopfen - Aurora, mit ca. 30 IBU. Vergoren mit US05, zwei Wochen bei ca. 13°. Da ich krank bin steht das ganze seit einer Woche noch auf der Hefe. Also vor drei Wochen gebraut. Gleiche Wasseraufbereitung RA=0.
Das Bier hat noch unrunden Jungbiergeschmackt, aber lässt erahnen, was daraus wird und hat nicht diesen eigenartigen Zungenknicker beim Schlucken.
@cyme - Die S-04 habe ich bei ca. 19° Gärtemperatur im Fass vergoren.
VG - Michael
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Montag 19. Oktober 2015, 12:13
von Schwabenbräu
Hallo,
da hier keiner so richtig einen Hinweis hat, eine Frage.
Solllte es Eiweisbittere sein, was hilft hier dann weiter? Längeres Lagern, wärmer lager, kalt stellen.........???????
Danke für Antworten!
VG - Michael
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Montag 19. Oktober 2015, 14:04
von Ursus007
Hmmm, jetzt bringt Ihr mich ja zum Grübeln:
Mein Nelsons Summer hat genau den gleichen komisch bitterlichen, nicht kratzigen, kurz anhaltenden Nachgeschmack (soweit ich Eure Erfahrungen für mich richtig übertrage). Der wird übrigens mit der Lagerzeit milder und weniger auffällig (in der Flasche jetzt ca. 4 Wochen).
Und dabei hab ich beim Brauprozess gleich 3 Beobachtungen gemacht, wie hier beschrieben:
1.
Ich hab zwar einen Tauchsieder zum Aufheizen beim Hopfenkochen, doch hab ich in diesem Jahr auch mit dessen Unterstützung noch keinen großflockigen Würzebruch hinbekommen. Ich muß den Tauchsieder nämlich auch sofort nach dem Kochbeginn abschalten, weil es mir sonst überkochen würde. Daher Frage: Ist es wichtig, besonders in den ersten Minuten des Kochens wallend zu kochen und danach reicht die Einkocherleistung mit leichtem Wallen aus? D.h. zukünftig mache ich den Einkocher zu Kochbeginn nicht ganz voll, laß erstmal 15 Min. wallend Kochen mit Tauchsiederunterstützung und gebe dann das restliche Glattwasser dazu ohne Tauchsiederhilfe?
2.
Keinen Whirlpool gemacht, sondern alles direkt nach dem Kochen durch den Monofilament in den Gärbehälter abgelassen. Nach den Meinungen hier sollte aber ein WP trotzdem gemacht werden?
3.
Im Zuge einer besseren Klärung (und Zeitknappheit) war bei mir das Bier genau 4 Wochen im Gärbehälter (ca. 2 Wochen HG, Restl. Zeit vermeintlich Klärung). Hätte ich nach 2 Wochen umschlauchen und das Bier von der Hefe nehmen sollen?
Ursus
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Montag 2. April 2018, 12:54
von stefanius
Im Nachtrunk aber ein immer noch relativ unangenehmer bitterer Geschmack, den ich nicht richtig definieren kann / nicht kenne, der seitlich an der Zunge hängen bleibt und nachhängt.
HI.
Ich habe genau das selbe problem bei meinen WitBier gebraucht in einem BM.
Das Rezept:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... actorhav=7
Das Wasser ist 90% Umkehrosmose-Wasser sollte also fein sein.
Es ist meine 20te Brauung aber meine erste mit 1kg Rohfrucht-Weizen, und das erste mal das ich diese breite Bittere schmecke die nicht vom Hopfen kommt. Also vermute ich das Eiweiß.
Hat jemand Erfahrung mit diesem Phänomen ??
Re: Eiweisbittere oder was sonst?
Verfasst: Montag 2. April 2018, 16:33
von Malzwein
90% Osmosewasser ist aber auch eine Hausnummer. Ich persönlich finde so reines UO-Wasser per se etwas bitter.