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Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 14:28
von Bierwisch
Beim
Spiegel hat mal wieder jemand was gegen Craft Beer...
Ich verkneife mir jeden weiteren Kommentar.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 14:55
von Dr Huppertz
Ich kneife mit, aber gewaltig.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 14:57
von Bergisches Gold
Hab ich auch gelesen. Aber Sie schreibt ja gar nichts gegen "Craft Beer" sondern eher gegen die aus ihrer Sicht neuerdings überbordende Intellektualisierung von Bier und Biertrinken und von Bier als Alleinstellungsmerkmal. Das geht mit zuweilen auch auf den Zeiger. Der Artikel ist sicher nicht preisverdächtig, eher harm- und belanglos ohne neue Aspekte.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:04
von Ursus007
Aber erst die Leserkommentare zum Beitrag ... Mann-o-mann ...

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:08
von djwolf84
Ich glaube (also meine persönliche Meinung), dass hier nicht generell gegen Craft-Beer geschrieben wird. Es geht eher um die aufkommende Ablehnung der "Craft-Beer-Hipster" (und die gibt es wirklich) gegenüber dem "Normalo-Biertrinker".
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:23
von JuggerNaut84
Wer liest denn heute noch Spiegel...tz tz tz....
von Blinden würde ich eher nicht sprechen.....
... die Überschrift die ich gewählt hätte wäre: Wenn Schwachköpfe denken schreiben zu können...
Meinungsfreiheit heißt, dass man seine Meinung sagen darf... es aber nicht muss!
oh man.. diese Schmierfinken nerven...

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:23
von Bierwisch
Hab mir grad mal die Kommentare angeschaut - interessant, der größte Teil freut sich über die neue Vielfalt und es haben sich nur einige wenige Dumpfbacken geäußert.
Es tut sich was...
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:25
von cyme
djwolf84 hat geschrieben:Es geht eher um die aufkommende Ablehnung der "Craft-Beer-Hipster" (und die gibt es wirklich) gegenüber dem "Normalo-Biertrinker".

Wo wohnst du?
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:33
von Griller76
Also ich finde den Artikel nicht so schlimm. Wie beim Wein das in anderen Regionen Deutschlands DAS Standardgetränk ist, reicht für den Standardgenießer durchaus das Bewertungskriterium "schmeckt", oder "schmeckt nicht".
So ist der eine mit dem Merlot aus dem 3-Liter Polybag von ALDI glücklich, der andere zelebriert einen Saint Emilion Grand Crú eines bestimmen Jahrgangs und für den anderen muss es gar ein Chateau Pétrus sein.
So soll es auch beim Bietrinken sein. Der eine ist mit Discountbier glücklich, wieder andere lieben eher ein deftiges Landbier einer Lokalbrauerei und Bierfeinschmecker wissen ein gutes Craftbier einer kreativen Minibrauerei wohl zu schätzen. Natürlich kann man auch ein Snob sein und überteuertes Bier, wie z.B. das Neuschwansteiner Märzen mit goldfarbener Manschette kaufen, welches aber in Wirklichkeit ganz profan vom Memminger Brauhaus gebraut wird:
http://shop.feinkost-kaefer.de/neuschwa ... -bier.html
Ich sags mal so: Jedem seinen Genuss, dem er zugänglich ist.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:35
von philipp
Der Name sagt mir was, hat die Journalistin nicht auch mal was Ähnliches woanders geschrieben?
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 15:36
von Johnny H
cyme hat geschrieben:djwolf84 hat geschrieben:Es geht eher um die aufkommende Ablehnung der "Craft-Beer-Hipster" (und die gibt es wirklich) gegenüber dem "Normalo-Biertrinker".

Wo wohnst du?
Die gibt es hier (Berlin) teilweise auch. Hauptsache Mango, sag ich da immer ;)
Trotzdem kann man auch das Craft-Beer-Chichi nicht toll finden, ohne gleich mit Bausch und Bogen alle Biere außerhalb des (vermutlich) rein bayerischen Horizonts der Autorin zu verdammen.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 17:59
von Hagen
Gerade das Phänomen des elitären, snobistischen Abgrenzugshabitus kann man hier in Berlin in fast allen "Craft-Beer"-Schänken erleben. Die Ausführungen der Verfasserin hierzu sind nicht von der Hand zu weisen. Und sicherlich - das nervt.
Andererseits sind es genau diese Nasen, die als "Meinungsbildner" das kulinarische Bewusstsein der Konsumentenmasse langfristig verändern und erweitern werden.
Und das sollte zählen.
Ihr vorzuwerfen ist, dass sie pauschal die Genussanalytik zu verurteilen scheint und Bier auf proletarsiche Schüttware reduziert.
Sicherlich sollte letztlich zählen, ob ein Bier ungeachtet eines irgendwie gearteten Hypes schmeckt oder nicht - ist doch aber nett, wenn man auch benenen kann, warum einem ein Bier schmeckt oder auch nicht.
Ob die Dame ihren Wein auch nach den gleichen Kriterien trinkt? Ich wage es zu bezweifeln.
Ende der 70er/Anfang der 80er waren es genau solche "Genießer/Kenner" die uns zu einer Vielzahl trinkbarer Weine auf dem Markt verholfen haben - so bescheuert und lächerlich sie sich häufig auch geriert haben.
Schlimm ist es bei diesen wie bei jenen nur, wenn der persönliche Geschmack letztlich aus Unkenntnis und Unsicherheit vom Johnson- oder Rate-Beer-Bewertungen bestimmt wird. Diese lemminghaft nachzubrabbeln sollte jedem Betreffenden peinlich sein.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Dienstag 20. Oktober 2015, 18:06
von Ulrich
ich finde das toll! Alles was Bier wieder häufiger ins Gespäch bringt, kann ich nur unterstützen. Auch so bewusst provokante Artikel! Die vielen Kommentare zeigen ja ein reges Mitteilungsbedürfnis! mehr davon!

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 00:04
von Brauknecht96
Ich kann dieses ganze "Craftbeer"-Gesülze nicht mehr hören ("Craftbeer" wahlweise mit "ie", getrennt oder mit Bindestrich). Dieses Getue um so eine unscharfe bedeutungslose Worthülse kann ich nicht verstehen. Wenn dann noch diese hippen bärtigen tätowierten Brauer als Retter des guten Biergeschmacks introniert werden, am besten noch mit Foto vorm Edelstahltank in schäbiger "Garage", krieg ich einen zu viel. Mit ihrem "Hipster-Marketing" helfen unsere neuen tollen Craftbeer-Brauereien auch kräftig mit. Brewdog und Crew Republic (was ist das überhaupt für ein Name), geht bei mit schon gar nicht mehr. Zeitgeist hin, gutes Bier her, aber was nervt, nervt.
Kann man nicht einfach was über "neue" Bierstile schreiben o.ä. schreiben, ohne diesen ganzen Craftbeer-Quatsch?
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 00:10
von hoepfli
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 00:16
von hoepfli
Ich habe sehr oft bei Brewdog Biere bestellt, die machen schon geniale Biere, aber die abstrakt-Serie ist schon sehr gleich pro Sud und recht preisintensiv.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 00:27
von gulp
Bier soll das Prollgetränk bleiben, das alle gleich macht:
Bier ist das Getränk der Einfachheit und Verbrüderung, ein Kumpelgetränk.
Von mir aus. Kann ich nicht Ernst nehmen. Provokation um zu verkaufen...
Gruß
Peter, bekennender Biersnob

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 00:43
von hoepfli

Von wem ist dieses Zitat?

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 00:44
von gulp
Du hast also den Artikel nicht gelesen. Steht ganz am Anfang.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 01:01
von hoepfli
Jupp, den Ausgangsartikel gelesen, im ersten Satz das Zitat erkannt, trotzdem sollten wir uns auch mal über das
"Craftbeer"-Gesülze einen Reim machen.
Ja , da gibt es wieder viele Artikel, ok., es wurde aber hier neu eingebracht.
Diskussion los, und diskutiert auch mal richtig, auf die Plätze los:
"Craftbeer"-Gesülze
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 01:04
von gulp
Wie man es nennt ist doch eigentlich egal. Ich will gutes Bier und fertig. Wir sind am Anfang des Urknalls, lasst uns das genießen.

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 01:24
von hoepfli
Wir sind am Anfang des Urknalls, lasst uns das genießen.
"Ein kleiner Schritt für den Brauer, aber ein riesiger Sprung für die Brauerei."
Trotzdem bleibt es bei mir bei dem "Craftbeer"-Gesülze.
Wir hatten erst kürzlich die Weihnachtsbierorgie mit Gewürzen, nie wieder mit gekochtem Zimt, einfach nur bitter.
Ich habe viele extreme Biere aus fremden Ländern probiert, dabei waren viele nicht sehr besonders, einige sehr teuer, aber dieses nicht wert.
Leute, probiert regionale, private Biere und berichtet hier darüber.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 05:36
von KTF
Ich denke der Artikel hat von Anfang an einen Logikfehler:
Die Autorin stellt es so dar als könnte es nur eines geben: Entweder tätowierte, bärtige Craftbeer-Klugscheiss-Hipster oder Eckkneipen-Bierdimpfl und nicht nichts dazwischen.
Dieses Szenario kann ich mir aber nicht vorstellen. Craftbeer wächst, und das zurecht, aber es wird immer den ganz normalen 0815-Konsumenten geben. Soll doch jeder machen und trinken was er will.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 08:01
von grüner Drache
unterbeschäftigter Berufabesserwisser
Also sowas bin ich jetz ?!
Angefangen hat alles mit Bier selber machen, einfach aus meiner üblichen Haltung heraus, gerne Nahrungsmittel selber zu machen, neugierig darauf zu sein wie es gemacht wird, überrascht über die ganzen wissenschaftlichen, technischen und historischen Hintergründe und begeistert wegen des Geschmacks von selbstgebrauten Bier und neuen, kreativen Bier.
Und alles nur um mir von solch einer totalitären Berufsmeinungsbildnerin sagen zu lassen, ich sei ein Berufabesserwisser ?!
Sicher, manchmal wirkt mir dieses Craft-beer-gehype auch ziemlich abgefahren, ja, ich mach mich auch gerne drüber Lustig, aber muss man denn Redeverbote aussprechen und verlangen, dass Bier ein "Prolletatier-Getränk" zu sein hat ?!
Allzeit gut Sud !
Ciao Alex !
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 08:36
von Boludo
Also wenn man einen Aldi Tetrapack Wein säuft, damit man blau wird, dann ist das verpönt.
Philosophiert jemand im Restaurant über verschiedene Rebsorten und Anbaugebiete, dann hat er eine Ahnung und wird bewundert.
Bei Bier soll es aber genau umgekehrt sein? Nur weil man selber keine Ahnung hat?
Abgesehen davon, wenn ich in die Kneipe gehe, stehen da keine Hipster rum und labern mich über Craft Bier zu.
Es ist so ziemlich genau das Gegenteil, und man wird ja ausgelacht, wenn man sagt, dass man gerne amerikanisches Bier trinkt.
Ich verstehe den Artikel nicht.
Außerdem, was ist denn so schlimm an diesen Hipstern mit ihren Bärten? Sind Dirndl und Lederhosen so viel besser?
Wer Bier aufwertet und darüber spricht, sollte unterstützt und nicht verspottet werden.
Stefan
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 08:52
von Fricky
Auch mir geht dieses Craftbeergehype ziemlich auf den Geist. Genauso wie das Rumgesülze (mancher) Biersommeliers. Das Thema hatten wir ja hier auch schonmal. Da werden teils aberwitzige Wort- und Satzkonstrukte bemüht um irgendwelche Geschmacks- oder Aromaeigenheiten zu beschreiben, da biegts mir manchmal echt die Zehennägel auf.
Überhaupt ist das für mich so ein Punkt mit den Biersommeliers. Sicher gibt es da solche und solche. Und unbestritten, dass man, um Biereigenschaften und geschmackliche Feinheiten zu beschreiben einen speziellen Wortschatz braucht, aber was da manchmal so rausgehauen wird....nenene
Was mich auch manchmal etwas wundert, da muss man scheinbar nur mal so nen Sommelierkurs machen, der muss nur teuer genug sein und plötzlich hat man wie aus dem Nichts eine extrem fein augeprägte Sensorik, die alles Dagewesene um Längen übertrifft.
Wie gesagt, ich will nicht alles über einen Kamm scheren, es gibt solche und solche, aber Rumgehype und elitäres Getue nervt genauso, wie Bier einfach in die Prollecke zu stellen.
Gruß, Peter
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 09:39
von ggansde
Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen dem "Craftbeer-Gesülze" in dem Artikel und dem in diesem threat?
VG, Markus
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 09:42
von deralex
Es ist doch so wie in vielen anderen Lebensbereichen auch. Da wird ein Produkt möglichst billig produziert, dann kommt jemand der das anprangert, kümmert sich darum es anders und in manchen Fällen auch besser zu machen um es dann hochpreisig anzubieten (siehe der ganze Bio-Hype). Dann erklärt er den anderen dass die alle keine Ahnung haben, schlechte Menschen sind und will sich als "Kenner" oder "Profi" profilieren und das geht vielen Leuten halt auf den Keks. Mir spricht der Artikel ehrlich gesagt in vielen Punkten aus der Seele weil noch mehr auf den Sack als Bier als pures Rauschmittel für die Arbeiterklasse zu denunzieren empfinde ich es da ein riesen Geschiss drum zu machen und dieses "Sendungsbewußtsein" dass auch viele Vegatarier, Biofutter-Esser etc. immer wieder haben: ungefragt zu sagen was richtig und was falsch ist. Da das böse Industriebier und hier das tolle Craftbeer. Die Art und Weise des Bierkonsums ist nun mal vielseitig. Da gibts die die es einfach als Rauschmittel nutzen welches schmeckt bis hin zum Sommelier der es toll findet da Nuancen rauszuschmecken. Das ist beim Wein oder Whiskey doch nichts anderes.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 09:51
von Boludo
deralex hat geschrieben: Da das böse Industriebier und hier das tolle Craftbeer.
Und genau das finde ich nicht.
Auch jemand, der Craft Bier mag, trinkt zur Grillparty oder am Strand im Sommer gerne mal ein eiskaltes Helles.
Ich kenne eigentlich niemand, der Craft Bier zu schätzen weiß, deswegen aber nicht trotzdem gerne mal ein ganz "normales" Bier zwischendurch trinkt. Ich mag z.B. sehr gerne immer wieder ein ganz normales Hefeweizen, gerade gegen den Durst.
Andersrum wird ein Schuh draus. Die "Normalbiertrinker" sind intolerant und verteufeln alles, was aus dem Ausland kommt oder nicht Pils, Helles oder Hefeweizen heißt und lehnen es kategorisch ab.
Ich finde, es müsste noch viel mehr über Bier geredet werden. Und auch ich zweifle die Kompetenz des einen oder anderen Sommeliers an, aber im Prinzip sind das genau die Leute, die Bier aus der Schmuddelecke herausholen und dafür Sorgen, dass Bier den Stellenwert bekommt, den es verdient.
Die Wichtigtuerei, die hier angepangert wird, gibt es doch überall. Im großen und Ganzen sollten wir froh sein, dass sich überhaupt etwas bewegt.
Stefan
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 10:02
von deralex
Boludo hat geschrieben:deralex hat geschrieben: Da das böse Industriebier und hier das tolle Craftbeer.
Und genau das finde ich nicht.
Auch jemand, der Craft Bier mag, trinkt zur Grillparty oder am Strand im Sommer gerne mal ein eiskaltes Helles.
Ich kenne eigentlich niemand, der Craft Bier zu schätzen weiß, deswegen aber nicht trotzdem gerne mal ein ganz "normales" Bier zwischendurch trinkt. Ich mag z.B. sehr gerne immer wieder ein ganz normales Hefeweizen, gerade gegen den Durst.
Andersrum wird ein Schuh draus. Die "Normalbiertrinker" sind intolerant und verteufeln alles, was aus dem Ausland kommt oder nicht Pils, Helles oder Hefeweizen heißt.
Ich finde, es müsste noch viel mehr über Bier geredet werden. Und auch ich zweifle die Kompetenz des einen oder anderen Sommeliers an, aber im Prinzip sind das genau die Leute, die Bier aus der Schmuddelecke herausholen und dafür Sorgen, dass Bier den Stellenwert bekommt, den es verdient.
Die Wichtigtuerei, die hier angepangert wird, gibt es doch überall. Im großen und Ganzen sollten wir froh sein, dass sich überhaupt etwas bewegt.
Stefan
Ich meinte ja auch nur dass es oft so dargestellt wird. Ich finde es nicht gut ein Extrem mit dem anderen auszugleichen. Bier ist ein tolles Produkt dass man super selbst herstellen kann. Ich habe persönlich die Meinung da muss man weder achtlos mit umgehen noch großen Hype drum rum machen. Und beide Extreme nerven mich. Viele Leute die mein Bier testen fragen und zeigen Interesse. Und wenn ich ihnen sage ich brauche im Schnitt 8 Stunden für 20 Liter Bier ist der Respekt vor dem Produkt sofort da. Es gibt aber auch Leute die interessiert es einfach nicht wie ein Produkt hergestellt wird und wie vielseitig es sein kann. Und da hilft meiner Meinung nach auch kein Sommelier und den- oder diejenige davon zu überzeugen.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 10:08
von Boludo
Ich bin kein Sommelier, aber ich weiß, was man erreichen kann, wenn man ein etwas anspruchsvolles Bier moderiert.
Gibt man jemanden sein erstes IPA und drückt ihm das Glas kommentarlos in die Hand, dann wird er vermutlich entsetzt sein (meistens).
Erklärt man aber, was dahinter steckt, warum es so schmeckt usw, dann weckt man in den meisten Fällen Interesse und die Leute lassen sich auf was Neues ein.
Ich hab mit Frank schon zwei Bierverkostungen in einem Weingeschäft mit lauter Weintrinkern gemacht.
Das waren super Abende mit allen möglichen Bieren, von der Hopfenbombe bis zum Imperial Stout. Natürlich mochten die nicht alles (z.B. Orval), aber man kann, wenn man es entsprechend begleitet, die Leute richtig für neue Geschmäcker begeistern.
Die Sache mit dem Sommelier ist so verkehrt nicht.
Dass man sich ausgerechnet in einem Bierforum darüber ärgert, wundert mich ein wenig.
Stefan
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 10:18
von cyme
Boludo hat geschrieben:Abgesehen davon, wenn ich in die Kneipe gehe, stehen da keine Hipster rum und labern mich über Craft Bier zu.
Es ist so ziemlich genau das Gegenteil, und man wird ja ausgelacht, wenn man sagt, dass man gerne amerikanisches Bier trinkt.
Ich verstehe den Artikel nicht.
Vielleicht wohnen wir zu weit in der Provinz, fernab von der Hauptstadt? Den bärtigen Hipster, der mir was von Craft Beer erzählen will, kenne ich nur von Leuten die sich im Internet über ihn beschweren. Im echten Leben habe ich noch kein solches Exemplar gesehen. Ich wüsste nichtmal, wo ich danach suchen sollte - das höchste der Gefühle hier sind ein paar Flaschen DoldenSud im Alnatura, ansonsten sind alle Kneipen in meinem Umfeld fest der Hand der Brauereiverträge. Sauerbier bekommt man bestenfalls aus einem ungepflegten Zapfhahn.
Mir kommt das immer so vor, als würde ein Konflikt herbeigeredet, der imaginäre Krieg der Ewiggestrigen Pilstrinker gegen die selbstverliebten Kraftbierer.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 10:33
von Boludo
Also mir ist ein bärtiger Hipster, der mir was über Hopfensorten erzählt, zehnmal lieber als jemand in Lederhose, der mir was vom Reinheitsgebot erzählt. Und die Behauptung, dass sich nur Hipster für Craft Bier interessieren, ist natürlich auch Blödsinn. Ich glaube, die wenigsten hier würden sich als Hipster bezeichnen.
Und über Bier reden und nicht nur trinken finde ich immer gut.
Stefan
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 10:52
von inem
Wo sind die Craftbeerhipster?
Ich bin noch keinem begegnet, ich lese nur hier im Forum von ihnen. Wenn deren Geschwurbel dafür verantwortlich ist, dass ich im Supermarkt jetzt amerikanische, britische und belgische Biere bekomme, dann bitte mehr Hipster...
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 10:55
von grüner Drache
Reden über Bier muss bei den ganzen neuen und interessanten Entwicklungen schon erlaubt sein.
Gerade weil ja viele Leute über Bier nicht so informiert sind, weil es eben noch als "Einheitsprodukt" gesehen wird.
Spaß macht es echt, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen.
"Was trinkst Denn da? "IPA" was bedeutet das?"
Bla bla bla ... mit mehr Hopfen...
"Uh, iss das noch bitterer als sonst?"
Geht so, mehr Aroma.... bla bla bla.... da, probiere!
" Boha, Blumen, Früchte, Cannabis..."
Grade bei Frauen, die Bier eigentlich nur als "bitter" kennen, voll der Augenöffner.
Die Sache beim Hippster-Hype ist ja eher dieser "Trend-Jäger-Habitus" da gehört dann auch schnell der Bart wie die passende Mütze zur Uniform ...
Allzeit gut Sud!
Ciao Alex!
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 11:04
von grüner Drache
inem hat geschrieben:Wo sind die Craftbeerhipster?
Ich bin noch keinem begegnet, ich lese nur hier im Forum von ihnen. Wenn deren Geschwurbel dafür verantwortlich ist, dass ich im Supermarkt jetzt amerikanische, britische und belgische Biere bekomme, dann bitte mehr Hipster...
Ich hab vor zwei Wochen in der Jahrhundertealte in Bochum Chor en paar von denen gesehehen
Dann hab ich auch noch so en Bier von Crew-Republik probiert und für gut befunden. En Kumpel sagte dazu: "Boha, Mango, Maracuja" - das kann aber nicht nach dem RHG gebraut sein"
Ich sag:"Doch"
Dann hab ich mir letzte Woche dann noch en Kasten davon bestellt.... Ohwei oh wie, mein Bart kommt mir auch schon so speziell vor, ich glaub ich mutiere
Allzeit gut Sud!
Ciao Alex !
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 12:38
von Al-Jimbeam
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 12:42
von Biermensch
[quote="JuggerNaut84"]Wer liest denn heute noch Spiegel...tz tz tz....
/quote]
"Spiegel, die Bildzeitung für Abiturienten." (Volker Pispers)
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 14:19
von gerhard63
grüner Drache hat geschrieben:
" Boha, Blumen, Früchte, Cannabis..."
Wo gibts den das zu kaufen?

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 14:51
von Macallan
Ich hab nen Bart, braue selbst Bier, habe Anteile von BrewDog und probiere so ziemlich jede Biersorte, die ich in die Krallen kriege. Bin ich jetzt Hipster? Nee - nur mal gelegentlich oder immer Metaller/Kelte/Wiki.
Lasst mal den Bart außen vor ;)
Ich mag solche Dikussionen - da sieht man das Herzblut fürs Bier. Auch wenn sie zu nix führen. :)
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 15:02
von Fichtenknicker
Craft Craft....
Ist zu Hause Kochen jetzt Craft Food?
und wenn ich nen Stuhl repariere Craft Carpenting?
Und da ich nicht fürs Nichtstun bezahlt werde, mache ich auch noch Craft Crafting?
Ich koche gerne selber, ich braue gerne selber - Schluß aus!
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 15:11
von Fricky
Homecrafting

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 15:22
von cerveceriasultana
Macallan hat geschrieben:Ich hab nen Bart, braue selbst Bier, habe Anteile von BrewDog und probiere so ziemlich jede Biersorte, die ich in die Krallen kriege. Bin ich jetzt Hipster? Nee
Ein Merkmal des gemeinen Hipsters ist allerdings, dass er abstreitet ein Hipster zu sein

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 17:17
von vade
der spiegel Artikel geht ja noch, aber was die
stuttgarter nachrichten schreiben ist unter aller .....
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 17:32
von gerhard63
Ein Journalist in den 80ern braute es als Erster, im Libanon, wo an Alkohol nicht leicht ranzukommen war. Von da an gedieh der Trend in den USA, in den letzten Jahren ist er auch zu uns rübergeschwappt.
Ich schmeis mich weg...

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 18:02
von Dave1987
Craft Beer, das ist selbst gebrautes Bier mit charakteristischer Malznote.
Und wir zermardern uns den Kopf, dabei ist die Antwort auf die Frage "Was ist Craftbeer?" so einfach.
Der Artikel ist ja echt ein Genuss, wie kann man nur solchen Schwachsinn schreiben.
Craft Beer ist nie nach dem Reinheitsgebot gebraut, die Szene ist sich ziemlich einig, dass die Beschränkungen unnötig sind und nur Geschmacksvielfalt verhindern. Es ist ein bisschen, als würden die Craft-Beer-Brauer etwas Verbotenes tun, wie während der Prohibition.
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 18:03
von aegir
Craft Beer ist nie nach dem Reinheitsgebot gebraut
Hört hört. Jetzt bricht mir aber mein Weltbild zusammen.
Dagegen repräsentiert der Spiegel-Artikel wirklich noch die hohe Kunst des Journalismus

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 18:32
von grüner Drache
Chipsy-Brauer
Soso, der braut mit Kartoffelchips oder was?
Allzeit gut Sud !
Ciao, Alex!
Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 18:41
von Fe2O3
grüner Drache hat geschrieben:Chipsy-Brauer
Soso, der braut mit Kartoffelchips oder was?
Allzeit gut Sud !
Ciao, Alex!
Ich würde das auf nen Tippfehler oder so zurück führen...
Sollte eigentlich "Tipsy Brewer" heißen - also ein Bierbrauer, der dauerhaft so voll ist, dass er lieber andere sein eigenes Bier brauen lässt - logisch oder?

Re: Wenn Blinde von Farben reden /schreiben
Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2015, 18:46
von Gasflasche
Habe ich das jetzt richtig gelesen? Sie "sind" Bierbrauer, Sie machen "fast alles" selbst, außer das Brauen..
Also, an sich kann ich die Sache schon verstehen, aber irgendwie fühlt es sich "krumm" an..