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Dekoktion
Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2015, 17:14
von Paarbiertiger
Hallo Jungs.
Man sagt ja, daß man früher im Dekoktionsverfahren gebraut hat, weil man keine großen beheizbaren Maischgefäße hatte. Wie hat man dann aber die Sude gekocht? Die Pfannenvollwürze erfordert ja, wie wir alle wissen, ein wesentlich größeres Gefäß als die Maische...
Frage über Fragen...
Danke für Antworten,
MfG
Hermann
Re: Dekoktion
Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2015, 17:22
von fredz
Hi.
Ich denke mal das lag daran, dass es kein Problem war ein Gefäß zum Kochen zu bringen, aber durchaus schwierig war einen Temperaturbereich genau zu halten. Das hat man dann mit dem Zubrühen der Teilmaische erreicht.
Gruß
Re: Dekoktion
Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2015, 17:24
von Flat
Nabend!
Wie aber erledigte man anschließend das Würzekochen, wo doch das gesamte Volumen anfällt? Ich vermute, dass man entweder ganz auf eine Würzekochung verzichtete, wie bei einigen Urbieren wie z.B. der Berliner Weiße noch bis ins 20. Jahrhundert. Oder man machte vielleicht einfach das, was im Englischen Parti-Gyle genannt wird: Die geläuterte Würze in bis zu drei Fraktionen auffangen und nacheinander getrennt kochen. Aus dem ersten Teil könnte z.B. ein Starkbier für die Festtage, aus dem zweiten ein Bier für den eigenen Tisch und aus dem dritten ein Einfachbier für die Bediensteten werden. In manchen Klöstern wird heute noch Ähnliches gepflegt.
aus:
http://braumagazin.de/article/verkocht-und-zugebrueht/
Viel mehr Möglichkeiten wirds wohl nicht gegeben haben vermute ich...
Re: Dekoktion
Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2015, 17:26
von Fauntleroy
Hallo Hermann,
früher gab es das Bottichmaischen, unterschieden in Infusion (zugießen von heißem Wasser) und Dekoktion (gezogene Teilmaischen kochen und wieder zugeben), weil man so die Temperaturen (ohne Thermometer) besser im Griff hatte. Gekocht wurde anschließend in einem Braukessel, der einfach groß genug war.
Gruß - Martin
Re: Dekoktion
Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2015, 21:27
von Rudiratlos
Liest man alte Rezepte, so sieht man, dass die Würze oft auf zweimal gekocht wurde:
Aus der Vorderwürze wurde "gutes, dickes" Bier gesotten, aus dem Rest wurde "Dünnbier" gebraut. Somit musste die Sudpfanne nicht so groß sein.
Re: Dekoktion
Verfasst: Montag 26. Oktober 2015, 19:52
von Paarbiertiger
Danke Jungs,
wieder habt ihr mich ein bißchen gescheiter gemacht.
MfG
Hermann