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Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 08:00
von markrickenbacher
Hallo Leute

Bier ist ein Kölsch, obergärig, 20 Liter vergoren mit der Nottingham Danstar. Nach 8 Tagen Hautgärung bei 17°C habe ich in die Flasche abgefüllt und mit 5.5g/L Zucker die Zwangskarbonisierung eingeleitet. Nun lagere ich das Bier zur Nachgärung im Keller bei ebenfalls 17°C.

Frage:
Bei welchen Temperaturen führt Ihr die Nachgärung in der Flasche durch?

Hintergrund:
Nach zwei Tagen in der Flasche kann ich keinen Druckanstieg erkennen (0 bar). Nun frage ich mich, legt die Hefe nicht los oder aber ist mein selbst gebautes Flaschenmanometer undicht, respektive defekt (erstmals in Verwendung).

Gruss, Mark

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 08:04
von deralex
OG = gleiche Temperatur wie Hauptgärung (also meistens Kellertemperatur)
UG = Temperatur im Keller

Du müsstest nach 2 Tagen eigentlich schon einen Druckanstieg haben. Kann sein dass dein Manometer nicht richtig funktioniert. Aber das lässt sich aus der Distanz schlecht beurteilen.

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 08:10
von markrickenbacher
Hi Alex

Ja, dass ist schon möglich, dass das Manometer nicht dicht resp. defekt ist. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich mit der Nachgärung bei 17°C nichts falsch mache. Bin noch nicht so erfahren und habe meine bisherigen Sude immer etwas zu warm vergoren und auch die Nachgärung bei diesen zu warmen Temperaturen durchgeführt. Gärung und Nachgärung bei 17°C ist neu für mich, sollte mit der Notti aber ja kein Problem sein. Hätte ja sein können, dass Ihr für die Nachgärung wärmer stellt, damit die Hefe nach 3 Tagen schlaf wieder gut ankommt. Ich warte mit dem Abfüllen immer mindestens 3 Tage nachdem sich beim Restextrakt nichts mehr verändert, heisst die Hefe liegt 3 Tage untätig auf dem Fassboden, bevor sie in der Nachgärung wieder an die Arbeit muss.

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 08:17
von oliver0904
Das macht der Hefe nichts, die macht auch nach 3 Wochen Pause weiter, wenn du ihr was zu futtern gibst.

Stell doch mal die Flasche mit dem Manometer etwas wärmer, ins Wohnzimmer o.ä.,dann müsstest du relativ schnell einen Druckanstieg feststellen.

Oliver

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 08:18
von happyhibo
Idealerweise soll die NG bei den selben Temperaturen stattfinden wie bei der HG.
Bis die NG anläuft kann schon etwas Zeit vergehen, denn es ist ja viel weniger Hefe aktiv als in der HG...

Undichtigkeit am Flaschenmanometer kann schon sein.
Kannst Du ganz einfach prüfen: Nimm eine leere Flasche gib Backpulver und etwas Essig dazu und mach Dein Manometer drauf.
Wenn sich der Druck über längere Zeit hält ist er dicht :Pulpfiction

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 08:47
von Archie
Hallo Mark,

ich habe gerade einen Sud in der Nachgärung, ebenfalls mit der Nottingham bei 18 Grad vergoren.

Die Nachgärung kam bei mir nur sehr schleppend voran, der Manometeranstieg ging mir zu langsam. Dann habe ich festgestellt, dass meine Kellertemperatur auf 17,1 Grad gesunken ist und ich habe die Flaschen in einen anderen Raum mit 19 Grad gestellt. Jetzt geht die Post ab - pro Tag ca. 0,2 Bar.

Ich glaube mich zu erinnern irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass diese Hefe unter 18 Grad Celsius spürbar langsamer arbeitet.

Gruß
Archie

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 09:23
von Ursus007
Zum Prüfen der Funktionalität, mach es wie von happyhibo geschrieben oder gib einfach nur spritziges Mineralwasser in eine Flasche (ohne dass sich da viel entbindet), mach das Mano drauf und schüttel. Sollte dann was anzeigen. Das würde ich zuerst mal testen.

Wie hast Du den karbonisiert? Zuckerkrümel direkt in die Flasche? Vielleicht klemmt davon eins zwischen Flaschenhals und Dichtung. Da kann Dein Mano funzen, wie es will, da klappts mit korrekter Anzeige nie. Check mal dahingehend ...

Ursus

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 09:34
von Boludo
markrickenbacher hat geschrieben: Nach 8 Tagen Hautgärung bei 17°C habe ich in die Flasche abgefüllt und mit 5.5g/L Zucker die Zwangskarbonisierung eingeleitet.
Das ist keine Zwangscarbonisierung, sondern eine Flaschengärung.
Ansonsten schau mal da.

Stefan

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 09:56
von flip
markrickenbacher hat geschrieben:Problem sein. Hätte ja sein können, dass Ihr für die Nachgärung wärmer stellt, damit die Hefe nach 3 Tagen schlaf wieder gut ankommt. Ich warte mit dem Abfüllen immer mindestens 3 Tage nachdem sich beim Restextrakt nichts mehr verändert, heisst die Hefe liegt 3 Tage untätig auf dem Fassboden, bevor sie in der Nachgärung wieder an die Arbeit muss.
Hmm, also wenn die Hefe nur untätig am Fassboden liegen würde, dann hättest du sie beim Umschlauchen ja komplett aus dem Bier filtriert. ;)
Du hast noch genügend aktive Hefezellen, die durch dein Jungbier schwimmen und die nicht schlafen. Die NG sollte daher sofort anfangen. Es kann aber gut sein, dass die Nottingam bei den relativ tiefen Temperaturen ein wenig länger benötigt. Ich würde mal bis heute abend warten und dann eine Flasche öffen. Dann wirst du mit Sicherheit einen leichten Plopp oder ein leichtes Zischen vernehmen.

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 10:35
von markrickenbacher
Danke Euch allen für die schnelle Hilfe

Ich werde gemäss Euren Tipps mal noch bis heute Abend abwarten. Sollte immer noch kein Druckanstieg erkennbar sein, werde ich die Flasche mit dem Manometer mal wärmer stellen. Wenn das auch nichts bringt werde ich mal eine andere Flasche öffnen und schauen ob es zischt. Vermutlich ist das Manometer nicht Dicht, die Flaschengärung/Nachgärung wird dann leider ein Blindflug. Aber in diesem Fall werde ich die zwei Kisten Bier einfach zwei Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen und erst dann in die Reifung bei 4°C geben.

@happyhibo, der Trick mit dem Backpulver und dem Essig zum Test meines Flaschenmanometers ist cool und werde ich so machen.
@Stefan, ich dachte das vergären von Zucker mit geschlossener Flasche (unter zwang) sei die Zwangscarbonisierung, bitte entschuldige. Jetzt habe ich wieder was dazu gelernt :thumbsup

Gruss, Mark

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 10:42
von Boludo
markrickenbacher hat geschrieben: Aber in diesem Fall werde ich die zwei Kisten Bier einfach zwei Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen und erst dann in die Reifung bei 4°C geben.
Vorher aber eine Flasche öffnen und schauen, ob es ok ist.
4°C muss nicht sein, da reift es viel langsamer, da die Hefe kaum noch Stoffwechsel betreibt. 10°C reichen auch.

Zwangscarbonisieren bedeutet, dass man Jungbier z.B. im Keg mit CO2 aus der Flasche unter Druck carbonisiert.


Stefan

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 10:51
von markrickenbacher
Ok, werde ich so machen. Was ich mich jetzt noch Frage ist folgendes:

Ich habe bereits einen vorgängigen Sud (Simcoe IPA) mit der Safale US05 bei 17°C vergoren und dann für 7 Tage bei 17°C in der Nachgärung gehabt. Leider habe ich nur mittels dem PET-Flaschentrick geschaut ob sich Druck aufbaut - Flaschenmanometer war noch nicht fertig. Die PET-Flasche war zwar hart aber ich frage mich nun ob die Nachgärung wirklich abgeschlossen war als ich die Kisten kühl gestellt habe 4°C. Soll ich diese beiden Kisten nach 2 Wochen Reifung jetzt nochmals aus der Kühle nehmen und warmstellen oder wie würdet Ihr vorgehen?

Gruss, Mark

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 11:09
von Boludo
Ich würde eine Flasche öffnen und trinken.
Dann weißt Du Bescheid und hast das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden.

Stefan

Re: Temperatur Nachgärung

Verfasst: Mittwoch 28. Oktober 2015, 15:29
von markrickenbacher
Genau so werde ich es machen. Bier ist schon zwei Wochen in der Reifung, Zeit also um zu probieren ob es schmeckt und genug Kohlensäure da ist.

Gruss und nochmals Danke an alle,
Mark