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Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 06:59
von Flat
Keine schlechte Idee Bier-Blogger die Zeitungsartikel schreiben zu lassen:

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehm ... eutschland

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 07:53
von aalhuhnsuppe
Ja, der ist gut, der Bericht/Blog.
Whatever.

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 08:05
von DevilsHole82
Über die Definition "Craft Beer" oder wie auch immer man das in Deutschland nennen will, kann man sich streiten. Definiert und geschützt werden sollte der Begriff aber auf jeden Fall. Vor allem in wie weit der Automatisierungsgrad in einer solchen Brauerei fortgeschritten sein darf. Bei 200.000 Hektoliter, bzw. 3,5 Mio. Hektoliter in den USA kann für mich nicht mehr die Rede von "Handarbeit" sein. Vielleicht sollte der Begriff nicht über die Menge, sondern über den Automatisierungsgrad und die Braumethodik bestimmt werden.

So lange die Arbeit des Dachdeckers nicht durch einen Computer übernommen wird, darf sich dieser auch noch Handwerker nennen :P

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 08:15
von Schnulli
Brauch man im überregulierten Deutschland für alles eine Definition? Ich halte von dem ganzen "Craft-Getue" eher nichts sondern akzeptier es mal als Modetrend. Jede kleine Gasthausbrauerei ist dann ja eigentlich "Craft Beer".

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 09:55
von Boludo
DevilsHole82 hat geschrieben:Vor allem in wie weit der Automatisierungsgrad in einer solchen Brauerei fortgeschritten sein darf.
Bei Craft Bier geht es doch um Vielfalt, Inspiration, Kreativität und Geschmack. Bezeichnend ist auch oft, dass Rohstoffkosten und Zeitaufwand eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
Es ist absolut egal, ob da jemand von Hand rührt oder mit Rührwerk.
Das ist ja das Blöde an dem Begriff. Übersetzt heißt er was ganz anderes, als er eigentlich meint.
Bei mir im Nachbardorf braut einer mit nur 40 hl Ausstoß immer die selbe oberschwäbische Halbe im Schweiße seines Angesichts. Manchmal färbt er sie noch mit Sinamar ein und hat dann ein Schwarzbier. Das ist definitiv kein Craft Bier.
Ist das denn so schwer zu verstehen?

Stefan

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 10:35
von DevilsHole82
Boludo hat geschrieben:
DevilsHole82 hat geschrieben:Vor allem in wie weit der Automatisierungsgrad in einer solchen Brauerei fortgeschritten sein darf.
Bei Craft Bier geht es doch um Vielfalt, Inspiration, Kreativität und Geschmack. Bezeichnend ist auch oft, dass Rohstoffkosten und Zeitaufwand eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
Es ist absolut egal, ob da jemand von Hand rührt oder mit Rührwerk.
Stefan
Das ist wohl der Grund warum mittlerweile Kleinstbrauereien in den USA ihr Bier nicht nur "Craft Beer", sondern "Handcraft Beer" oder "Handcrafted Beer" nennen. Als ich im Juli in einem kleinen Restaurant (Mohawk Bend) in Los Angeles gegessen habe, bin ich mit dem Kellner auf das Thema Bier in Deutschland vs. USA gekommen. Wir haben dann eine spontane Bierverkostung verschiedener "Crafts Beer" Brauereien aus Kaliforniern gemacht. Unter anderen auch von Brauereien die mit "Handcrafted Beer" werben. Naja, einen Unterschied, ob es mit automatisierten Prozessen oder per Hand gebraut wurde hab ich natürlich nicht geschmeckt. Mir gehts es nur um das Prinzip. Wenn der Bäcker oder ich selbst in der Küche, bzw. Backstube steht und die Zutaten mischt, das Brot formt und in den Ofen schiebt nennt man das Brot auch "handgemacht". Und der Bäcker darf dann sich zu Recht Bäcker nennen.

Fazit (für mich): Wenn ich mit dem Einkocher daheim in der Küche stehe und meine eigenes Bier braue, nenne ich es "Handcrafted Beer". Oder zu deutsch "Handgemachtes Bier" :Bigsmile :Angel

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:11
von FrankIbb
Boludo hat geschrieben:
DevilsHole82 hat geschrieben:Vor allem in wie weit der Automatisierungsgrad in einer solchen Brauerei fortgeschritten sein darf.
Bei mir im Nachbardorf braut einer mit nur 40 hl Ausstoß immer die selbe oberschwäbische Halbe im Schweiße seines Angesichts. Manchmal färbt er sie noch mit Sinamar ein und hat dann ein Schwarzbier. Das ist definitiv kein Craft Bier.
Ist das denn so schwer zu verstehen?

Stefan
Ja, ist manchmal schwer zu verstehen. Wenn ich also ein Pale Ale braue bin ich eine Craftbrewery und mache Craft Bier, wenn ich ein paar Tage später ein Pilsner braue, bin ich wieder eine "normale" kleine Brauerei?

Aber ehrlich gesagt mag ich den Begriff eh nicht und nenne mich lieber regionale Privatbrauerei......

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:14
von Boludo
Ich mag den Begriff auch nicht. Eben weil er irreführend ist.
Brooklyn Lager ist für mich übrigens ein schönes Beispiel für untergäriges Craft Bier. Ein Lagerbier, das aber dank Hopfen und tollen Malzaromen einen richtig schönen Pfiff hat.


Stefan

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:20
von Bierwisch
Schön, wie das Thema die Zoll-Diskussionen verdrängt hat.

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:20
von giggls
FrankIbb hat geschrieben: Aber ehrlich gesagt mag ich den Begriff eh nicht und nenne mich lieber regionale Privatbrauerei......
Dto. Dazu hab ich vor längerer Zeit das hier geschrieben:
http://blog.gegg.us/2014/08/warum-der-b ... -bier-ist/

Gruss

Sven

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:22
von FrankIbb
Na gut, da sind wir uns ja fast einig. Ich finde nur den Grat sehr schmal, wo jetzt ein Lager Craft Bier ist oder nicht. Ist halt ein irreführender Marketingbegriff. Es ist nun einmal nicht zu definieren....genauso wenig wie der negativ behaftete Begriff Industriebier.

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:25
von FrankIbb
giggls hat geschrieben:
FrankIbb hat geschrieben: Aber ehrlich gesagt mag ich den Begriff eh nicht und nenne mich lieber regionale Privatbrauerei......
Dto. Dazu hab ich vor längerer Zeit das hier geschrieben:
http://blog.gegg.us/2014/08/warum-der-b ... -bier-ist/

Gruss

Sven
Da habe ich nichts hinzuzufügen. Trifft meine Einstellung, nur besser ausgeführt :thumbsup

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:36
von gulp
Ob man den Begriff Craftbeer mag oder nicht ist inzwischen egal. Er ist nun mal da und man wird ihn nicht mehr los werden. Rene (flying) hat meine ich mal noch im alten Forum gefragt, wie man das nennen könnte, diese für uns (die Ami haben den Begriff seit den 80igern) neue Bewegung. Es hat sich kein neuer Begriff durchgesetzt. Kraftbier hätte mir gut gefallen, weil man seinem individuellem Bier eine gewisse Kraft mitgibt, die andere Biere nicht haben. Dann könnte man den Begriff auch auf die kleinen und guten fränkischen Brauereien anwenden. Wie auch immer, Craftbeer wird uns bleiben und diese Grabenkämpfe was denn nun Craftbier sei bringen uns hier gar nichts. :Greets

Gruß
Peter

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:47
von Boludo
FrankIbb hat geschrieben:Na gut, da sind wir uns ja fast einig. Ich finde nur den Grat sehr schmal, wo jetzt ein Lager Craft Bier ist oder nicht.
Man muss ja auch nicht immer alles in eine Schublade stecken und natürlich wird es immer Überschneidungen geben.
Bei Craft Bier kommt es meiner Meinung nach nicht auf die Produktion, sondern auf den Flascheninhalt an.

Stefan

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 11:57
von flip
Ich finde den Artikel auch gut.
Vor allem die spitze Bemerkung von Oliver Wesseloh gegenüber einigen vermeintlichen Handwerkern auf dem Gebiet.
Ich habe auch zumindest einen Verdacht, wen er meint.

Aber ich habe nie so ganz verstanden, warum eine Mikrobrauerei bis 200000HL geht.
Irgendwie gibt es zwischen Mikro- und Großbrauerei keine Abstufung. :Waa

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 12:22
von Ulrich
flip hat geschrieben:Aber ich habe nie so ganz verstanden, warum eine Mikrobrauerei bis 200000HL geht.
Irgendwie gibt es zwischen Mikro- und Großbrauerei keine Abstufung. :Waa
gut aufgefallen, die meinen 2000hl, also 200 000L. Steuervergünstigung bis max 5000hl in Jahr!

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 12:37
von nacron
Für mich ist es wichtig das es gut schmeckt. Und wenn Firestone Walker jetzt mehr produzieren würde als Radeberger so trink ich doch viel lieber ein Pale 31 oder Union Jack. Wenn das Bier durch den Wachstum schlechter wird finde ich das jetzt nicht geil. Aber sehen wir mal Becks an mit ihren halbgaren versuchen "Craft" zu machen. Das schmeckt nicht und ist nicht interessant, also ignoriere ichs. Obs jetzt Craft heißt oder nicht ist mir herzlich egal ;)

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 14:18
von grüner Drache
Hallo zusammen !

Na, vielleicht wäre es auch für manche Journalisten Zeit, öfters durchblicken zulassen, welche Art von Berichterstattung die produzieren.
Man könnte ja mal unterscheiden zwischen "mainstrem-media" oder "expert-media" oder "mindcraftet-media"
Also es fällt ja schon echt auf, wie der Begriff "Craft-Beer" immer unterschiedlich interpretiert und hinterfragt wird.
Aber wichtig scheint es wirklich jedem Journalisten zu sein, stets eine genaue Definition davon abzulegen, diese aber immer entsprechend eigener/ bzw. fremder Hintergedanken einzufärben.
Vielleicht ist das nicht nur beim Bier so. Oft werden Wörter mit eigenen Botschaften geschaffen, die auch ihren Sinn und Zweck erfüllen sollen, und manchmal wird das auch echt unheimlich - ob das früher auch schon so war ?
Na, egal. besser ich macht was ihr wollt :Wink
Allzeit gut Sud !

:Drink

Ciao, Alex

Re: Zeit Online zum Thema "Craft Beer"

Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 14:33
von flip
Ulrich hat geschrieben:
flip hat geschrieben:Aber ich habe nie so ganz verstanden, warum eine Mikrobrauerei bis 200000HL geht.
Irgendwie gibt es zwischen Mikro- und Großbrauerei keine Abstufung. :Waa
gut aufgefallen, die meinen 2000hl, also 200 000L. Steuervergünstigung bis max 5000hl in Jahr!
:Drink