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Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 11:25
von samerb
Hallo zusammen,

habe ca. 15 Liter dunkles Bier gebraut und dabei eine Stammwürze von 13.9% Plato erreicht, was auch das Ziel war. Habe das ganze nun untergärig eine Woche lang gären lassen, was rein optisch sehr gut funktioniert hat. Nun liegt, nachdem sich die Gärung gelegt hat, der Stammwürzgehalt immer noch bei ca. 9% es läuft aber rein gärtechnisch nichts mehr. Desweiteren habe ich noch ca 7% Speise in der Geriertruhe. Kann ich das ganze jetzt noch mit abgekochtem Wasser verdünnen, um einen tieferen Stammwürzgehalt zu erhalten?

Danke für die Hilfe!

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 11:29
von Liquidminer
Hilfreich wäre, wenn Du weitere Details angibst zur Schüttung, Rasten, verwendeter Hefe und vor allem Gärtemperatur.

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 11:47
von Uwe12
...mit Spindel oder Refraktometer gemessen?

Uwe

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 11:49
von samerb
4,3kg münchner, 400g Caramünch, 100g Carafe

1. Rast: 20 Minuten bei 50 Grad
2.Rast: 70 Minuten bei 65%

Hauptguss: 17.5 Liter
Nachguss: 9 Liter

Hefe untergärig, die typische Saflager W-34/70, Gärung bei ca. 14 Grad

Gemessen mit Refraktrometer und umgerechnet in Plato

Danke!

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 11:52
von gulp
Was zeigt denn dein Refraktometer an? Wie schmeckt das Jungbier?

Gruß
Peter

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 11:56
von samerb
es zeigt Brix an, die Umrechnung ist also nicht sehr kompliziert :-)

das Jungbier schmeckt meiner Meinung nach sehr angenehm, ungefähr so wie ich es mir vorgestellt habe...ich möchte einfach keine Flaschenbomben im Keller meiner Schwester riskieren ;-)

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 12:14
von Liquidminer
Und der Alkoholfehler ist berücksichtigt bei Deiner Angabe des Restextraktes? Ansonsten denke ich, dass da noch was geht, eine Woche ist sicher noch recht früh für ug. Ggf vorsichtig aufrühren und in einer Woche nochmal messen, etwas Geduld zahlt sich sicher aus.

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 12:19
von gulp
es zeigt Brix an, die Umrechnung ist also nicht sehr kompliziert :-)
Witzbold, den Wert will ich wissen. :P

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 12:46
von samerb
wie im ersten Beitrag schon geschrieben, ca 9.2% Brix :-)

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 12:51
von samerb
Danke für die Hilfe, habe den Alkohol-Fehler vernachlässigt...Refraktrometrie ist neu für mich :-)

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 12:52
von Boludo
Du musst nicht Brix in Plato umrechnen, sondern den Alkoholfehler rausrechnen.
Der Klassiker!

Kuck mal da und nimm die Werte der Standardformel.
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ktorechner


Stefan

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 13:02
von samerb
Danke für die Hilfe, habe mir gerade erst die etwas "teureren" Geräte geleistet, da ich wie erwähnt, neu bei meiner Schwester braue und da nichts falsch machen möchte und Sie dann das Problem hat...habe mir noch ein Manometer für die Bügelflaschen geleistet, weiss jemand wie viel Bar diese Flaschen etwa aushalten, respektive ab wann es kritisch wird?

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 13:09
von Alt-Phex
Angeblich sollen die bis zu 10 Bar aushalten. Wenn du richtig karbonisiert hast, sollte sich der Druck irgendwo
zwischen 2 und 3 bar einpegeln. Das ist auf jeden fall noch im grünen Bereich, vorausgesetzt die Flasche ist
in Ordnung und hat keinen Sprung, Haarriss oder ähnliches.

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 13:14
von Liquidminer
Wenn du im alten Forum nach dem Stichwort Berstdruck suchst wirst Du fündig, allerdings würde ich es nicht soweit kommen lassen. An dieser Stelle sei an Boludos hervorragende Zusammenfassung zum Thema abfüllen und reifen verwiesen. Wenn Du Dir bzw Deiner Schwester Leid ersparen willst, kipp die Speise nach nochmaligem aufkochen (und abkühlen) in den Gärbehälter, lass das Bier komplett ausgären und berechne die benötigte Zuckermenge zur Carbonisierung mit den einschlägigen Onlinerechnern. Das sollte Flaschenbomben vermeiden.

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 13:20
von cyme
Gerade wenn du noch wenig Erfahrung und Angst vor Flaschenbomben hast, lass den Sud lieber noch mal eine Woche stehen, gerne auch etwas wärmer. Manchmal geht das Ende der Gärung noch sehr langsam aber stetig weiter, ohne sichtbare Anzeichen. Gerade untergärig ist 1 Woche Gärzeit nicht viel.

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 13:21
von hugo_1977
...um die Anzeige auf deinem Manometer richtig zu interpretieren (Stichwort Temperatur), ist dieses PDF sehr hilfreich...
bierbrauerei-net_co2-saettigungsisotherme.pdf
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Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 13:28
von Boludo
Wenn Du nicht ungeduldig bist und richtig aufspeist, sind alle Bedenken über platzende Flaschen überflüssig.
Ich hätte gestern beinahe 400 Liter Hefeweizen zu früh in Kegs abgefüllt, das wär was geworden.
Das hab aber nicht ich gebraut sondern der Wirt, zum Glück hab ich noch mal nachgemessen und nachgerechnet.
Die Gärung ist bei 17°C eingeschlafen.
Man muss da schon immer ein wenig auf der Hut ein.


Stefan

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 13:52
von gulp
Wie auch immer... auf jeden Fall ist das noch nicht durch. 54 % scheinb. Vergärgrad, 4 % Alc.
Also noch eine Woche stehen lassen. Wenn das so gegen 7 Brix geht, wird es interessant.

Gruß
Peter, der den Schätzeisen nicht traut.

Re: Stammwürze nach der Gärung zu hoch

Verfasst: Samstag 1. November 2014, 14:19
von Earl
Hi,

schau mal hier. Da habe ich ein paar schöne Refraktometertools für Dich und auch Tabellen, falls du mal offline arbeiten möchtest. RefraktoSP_2.8 beinhaltet auch einen Speise- und einen Grünschlauchzeitpunktrechner.