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Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 19:45
von Archie
Hallo Genießer,
ich habe gestern meine 2. Sud gebraut, ein Pale Ale nach
diesem Rezept.
Rausgekommen sind leider nur 21 Liter mit 12% Stammwürze, ich muss noch an meiner Sudhausausbeute arbeiten. Aber das ist jetzt nebensächlich.
In einem Kommentar zu meinem 1. Sud (Samba Pale Ale) schrieb ein User, dass er mit einer anderen Hefe (3068) ebenfalls ein wohlschmeckendes Bier gezaubert hat. Ich wollte jetzt einmal herausfinden, welchen Einfluss die Hefe auf den Geschmack hat und ich habe meinen Sud geteilt und einmal nach Rezept mit der Nottingham angesetzt und einmal mit der Weihenstefan 3068 Weißbierhefe.
Ich erhoffe mir bei beiden Hefen ein sehr gutes Geschmackserlebnis und ich bin auf die Unterschiede gespannt.
Beide Hefen haben bei 19,6 Grad Celsius losgelegt wie die Feuerwehr, mein Eindruck ist, die 3068 noch einen Tick intensiver.
Was meint ihr dazu, passt die 3068 überhaupt zu diesem Sud?

Welche Unterschiede erwarten mich?
Viele Grüße
Archie
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 21:49
von tauroplu
Hi, Archie,
Zitat:" passt die 3068 überhaupt zu diesem Sud?" Wäre dann praktisch ein Dampfbier, da ich sowas vor kurzem auch mal gebraut habe, kann ich sagen: Das schmeckt nicht schlecht.
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 22:56
von Archie
Hallo tauroplu,
ich musste erst einmal nachschauen, was ein Dampfbier ist. Hört sich interessant an. Da ich noch nie in meinem Leben ein Weißbier getrunken habe, bin ich auf das "Weißbier der armen Leute" (Zitat:"
www.bier-checker.de") gespannt.
Hauptsache es schmeckt.
Gruß Archie
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 23:04
von gulp
Dampfbier mit einem Rezept, das eigentlich einem Märzen nachempfunden wurde. Mit der Notti in kalter Führung ist das ja nah dran, aber mit einer Weißbierhefe? Wie auch immer, der Anton Dreher würde sich im Grab umdrehen, wenn er das wüsste.
Gruß
Peter
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 23:34
von fg100
Wo der Peter Recht hat hat er Recht.
Zudem, ein Dampfbier in ursprünglicher Art wird das nie und nimmer bei 30IBU.
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 23:37
von Hegenhuber
Archie hat geschrieben:Hallo tauroplu,
ich musste erst einmal nachschauen, was ein Dampfbier ist. Hört sich interessant an. Da ich noch nie in meinem Leben ein Weißbier getrunken habe, bin ich auf das "Weißbier der armen Leute" (Zitat:"
www.bier-checker.de") gespannt.
Hauptsache es schmeckt.
Gruß Archie
Ein Weißbier ist das gleiche wie ein Weizen nur auf Bayrisch. Ich kann mir kaum vorstellen das du noch nie ein Weizen getrunken hast.
Gruß
Martin
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 23:59
von tauroplu
Mann, Peter, dann passt man halt die Bittere auf ein Dampfbier an und gut ist. Schmecken soll es doch und das tut es

Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Montag 2. November 2015, 00:22
von gulp
tauroplu hat geschrieben:Mann, Peter, dann passt man halt die Bittere auf ein Dampfbier an und gut ist. Schmecken soll es doch und das tut es

Nerv ich wohl schon wieder?

Das Bier ist ja schon gebraut, anpassen geht da nicht mehr. Aber egal, natürlich wird das irgendwann schmecken, aber um das geht es mir nicht. Anton Dreher war für mich neben Josef Groll und Gabriel Sedlmayr eben einer der Wegbereiter des untergärigen Lagerbieres. Natürlich muss ich das dir nicht mehr erzhählen.
So viele brauen hier jetzt obergärige und dunkle Pilsener und Märzen, da kann ein kleiner Hinweis auf Geschichte ja nicht schaden. Ich will da keineswegs deine Verdienste schmälern. Mit der Notti in die Nähe von untergärigen Bieren zu kommen, hast ja meines Wissens du ausbaldowert und ich mache das ja auch gelegentlich, so ein pseudo untergäriges.
Also bitte nicht falsch verstehen.
Gruß
Peter
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Montag 2. November 2015, 00:32
von flying
Na ja ihr Franken habt ja schon lange vor den genannten Maestros untergärige Biere gebraut aber der Michael ist mit seinem obergärigen Märzen und Anton Dreher- Pale Ale schon nahe dran mal auf die stille Treppe zu müssen....
Mit der 3068 wird es halt nach Banane schmecken. Das (bayrische) Dampfbier war das Arme-Leute-Bier aus dem bayrischen Wald. Man hat halt genommen was man hatte. Selbsvermälztes Getreide aller Arten, wenig Hopfen und meistens die Hefe der nächstgelegenen Weissbierbrauerei..
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Montag 2. November 2015, 07:19
von Archie
Morgen,
ich finde es gut, dass die Diskussion ein wenig in die Tiefe geht und ich wieder etwas dazu lernen konnte.
Ich möchte halt einfach nur (in meinem bescheidenen Rahmen) ein bisschen herumprobieren, was geschieht wenn ich etwas so oder so mache, auch ein Misserfolg bringt einen ja bekanntlich voran. Vielleicht versuche ich beim nächsten Sud unterschiedliche Hopfungen, mal sehen.
@Martin,
meines Wissens habe ich (alter Preuße, nie so richtig aus meiner Provinz rausgekommen), noch nie ein Weizen getrunken. Da ich mich erst seit März diesen Jahren mit dem Bierbrauen beschäftige hatte ich bis dahin auch gar kein Bedürfnis nach Veränderung, jetzt schon.
Die Favoriten aus meinem "alten Leben" waren, in chronologischer Reihenfolge der letzten 30 Jahre: Potsdamer Rex Pils, Jever Pilsner, Faxe, Krusovice, Warsteiner. Zwischendurch immer wieder eins der leckeren tschechischen Biere oder ein dunkler Bock.
Gruß
Archie
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Montag 2. November 2015, 09:47
von Flothe
Archie hat geschrieben:@Martin,
meines Wissens habe ich (alter Preuße, nie so richtig aus meiner Provinz rausgekommen), noch nie ein Weizen getrunken. Da ich mich erst seit März diesen Jahren mit dem Bierbrauen beschäftige hatte ich bis dahin auch gar kein Bedürfnis nach Veränderung, jetzt schon.
Die Favoriten aus meinem "alten Leben" waren, in chronologischer Reihenfolge der letzten 30 Jahre: Potsdamer Rex Pils, Jever Pilsner, Faxe, Krusovice, Warsteiner. Zwischendurch immer wieder eins der leckeren tschechischen Biere oder ein dunkler Bock.
Gruß
Archie
Na, dann ist es ja gut, dass du dich aus der Welt der UG Biere nun rausgewagt hast
Da würde ich dir aber wirklich empfehlen direkt mal in den nächsten Getränkemarkt zu gehen und ein paar hochwertige Weißbiere zu kaufen, damit du auf den Geschmack kommst
Hast du denn auch noch nie eine Berliner Weiße getrunken? Ich kann mir wie Martin nicht vorstellen, dass man so absolut am OG Bier vorbeikommt
Viel Erfolg mit deinem "Doppelsud"!
LG Florian
Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Montag 2. November 2015, 14:56
von Archie
Hallo Flothe,
natürlich habe ich Berliner Weiße mit Schuss getrunken, aber nur rot schmeckt mir. Die habe ich als Sommerbier glatt vergessen, wie sicherlich das ein oder andere spontane UG Bier auch noch.
Gruß Archie

Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Donnerstag 18. Februar 2016, 20:17
von Archie
Abschließender Bericht
Das Anton Dreher Bier gebraut mit der Weihenstefan 3068 Weißbierhefe hatte einen super Geruch nach Banane. Der Geschmack war leider äußerst gewöhnungsbedürftig. Ich habe ihn als "muffig" beschrieben, ein Verkoster meinte, es schmeckt eher nach Hustenbonbon (ohne es genauer spezifizieren zu können). Hätte das Bier so geschmeckt wie es gerochen hat, dann wäre ich vollauf zufrieden gewesen. Aber so muss ich sagen - Wieder etwas gelernt! Schade um die schöne Hefe!
Aber ausgetrunken habe ich es doch! Mit zunehmender Reifung wurde es geschmacklich ein wenig besser.
Viele Grüße
Archie
Ach ja, der Sud mit der Nottingham war prima!

Re: Pale Ale mit zwei Hefen
Verfasst: Donnerstag 18. Februar 2016, 20:34
von Blancblue
Die Kunst in deinem Fall ist die weizentypischen Hefearomen in Einklang mit den intensiven Hopfenaromen des Pale Ales zu bringen. Sonst verdeckt immer das eine das andere. Ich glaube die 3068 ist da die falsche Wahl gewesen, Du hättest besser die Wyeast 3638 nehmen sollen - die macht deutlich mehr fruchtige Aromen mit weniger Banane. Ich hatte mal ein Samba Pale Ale Sud geteilt und mit dieser Hefe und der Nottingham vergoren. Die 5 Testtrinker fanden alle die Wyeast 3638 besser. Allerdings ist das Samba Pale auch keine Hopfenbombe, also heißt es ausprobieren.