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Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Montag 2. November 2015, 18:22
von flying
Hi Leute,
die Zeit ist wieder ran. Wie im alten Forum ein Thread über gewürzte Heißgetränke. Hab gerade den ersten Winzer-Glühwein gekostet. Ich liebe dieses Zeuch..
https://de.wikipedia.org/wiki/Hypocras
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Montag 2. November 2015, 23:06
von afri
Ich weiß nicht, wenn ich die Wahl habe zwischen Bier und irgendwelchen gewürzten und heißen Getränken, dann nehme ich immer Bier. Schwarztee mit was Rum und Zucker geht zwar notfalls, aber wie geschrieben, Bier zöge ich vor, auch im November. Man kann auch Glühwein aus der Flasche mit Whisky oder
Grand Marnier trinkbar gestalten, jedoch, tut das not?
Achim
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Montag 2. November 2015, 23:27
von gulp
flying hat geschrieben:Hi Leute,
die Zeit ist wieder ran. Wie im alten Forum ein Thread über gewürzte Heißgetränke. Hab gerade den ersten Winzer-Glühwein gekostet. Ich liebe dieses Zeuch..
https://de.wikipedia.org/wiki/Hypocras
Glühwein mag ich auch, vor allem auf dem Christkindlesmarkt! Ja, ich gehe da gerne hin, vor allem wenns schneit und grad dunkel wird. Da würde ich kein Bier wollen.
Gruß
Peter
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Dienstag 3. November 2015, 08:02
von grüner Drache
Moin!
Aber Vorsicht! Wenn man bis zur condition Paradoxum davon trinkt läuft man Gefahr sich bei der gezwungenen Wiedergabe der kritischen Menge des Getränks die Rachenschleimhaut zu Verätzen!
So ein sauren Alkoholgertränk ist doppelt gefährlich, da will man sich aufm kalten Weihnachtsmarkt mit wärmen aber owei owei
Allzeit gut Sud !
Ciao Alex ! !
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Dienstag 19. November 2019, 17:51
von flying
..und den alten Fred wieder hochgeholt.
Hab mich kürzlich mit einem wunderbaren Heißgetränk durch einen höchstgefährlichen, echten Männerschnupfen gerettet. Dem Hot Toddy.
Für ca. 0,4 L
2 doppelte Whisky. Ich nehme milden irischen Whisky, z.B. Kilbeggan.
4 Gewürznelken, 1 Zimtstange und ein Stückchen Sternanis in den Whisky geben.
Den Saft einer frisch ausgepressten Zitrone und einen ordentlich gehäuften Esslöffel cremigen Blütenhonig dazu geben.
Mit heißen Wasser aufgiessen.
Das erweckt Tote zum Leben...

Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Dienstag 19. November 2019, 18:44
von Brunnenbraeu
Naja, vermutlich hätten es die zwei doppelten Whiskys allein auch getan, der Rest war doch nur Zierat...

Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Donnerstag 5. Dezember 2019, 17:38
von flying
Im Wikipedia- Artikel über Glühwein wird vom "wohl ältesten überlieferten Glühweinrezept Mitteldeutschlands" geschrieben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChwein
Pro Kanne (knapp ein Liter) vier Loth (ein Loth entspricht knapp 16 Gramm) Zimt, zwei Loth Ingwer, ein Loth Anis, ein Loth Granatapfel, ein Loth Muskatnüsse, ein Loth Kardamom sowie ein Gran (heute rund 60 Milligramm) Safran, gesüßt mit Zucker oder Honig.
...ein Loth Muskatnüsse = 16 g auf 1L..

Meine Fresse muss das geknallt haben? Vermutlich stimmt da aber was nicht. Das sind entweder 2 sehr große Muskatnüsse oder 5 Kleine (5 Cent-Stück-Größe). Bei 3 Stück kann es selbst für große Männer lebensgefährlich werden?
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Freitag 6. Dezember 2019, 09:40
von tinoquell
Die Dresdner Feldschlösschenbrauerei hat sich auch dieses Themas angenommen, wenn auch mit cervesia - sorry wenn das hier offtopic ist

:
Feldschlösschen dunkles Winterbier
Vom Charakter her wie das Lausitzer Porter, also für meinen Geschmack deutlich zu süß. Die genannten Gewürze allerdings finden sich auch in meinem alljährlichen Weihnachtsbier. Sehr interessant die Pflaume, die hier für einen schönen, mandel- nussigen Geschmack sorgt.
Auf jeden Fall eine sehr schöne Alternative für alle ".. denen der Wein schädlich ist .."
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Freitag 6. Dezember 2019, 10:50
von Roger
tinoquell hat geschrieben: ↑Freitag 6. Dezember 2019, 09:40
Die Dresdner Feldschlösschenbrauerei hat sich auch dieses Themas angenommen, wenn auch mit cervesia - sorry wenn das hier offtopic ist

:
Feldschlösschen dunkles Winterbier
Vom Charakter her wie das Lausitzer Porter, also für meinen Geschmack deutlich zu süß. Die genannten Gewürze allerdings finden sich auch in meinem alljährlichen Weihnachtsbier. Sehr interessant die Pflaume, die hier für einen schönen, mandel- nussigen Geschmack sorgt.
Auf jeden Fall eine sehr schöne Alternative für alle ".. denen der Wein schädlich ist .."
Die Brauerei die Du meinst ist ist die
Feldschlößchen Brauerei aus Dresden, nicht zu verwechseln mit der
Brauerei Feldschlösschen aus Rheinfelden. Auch die macht ein Weihnachtsbier, dass aber sehr fad daher kommt, mMn.
Unterschiedliche Schreibweise im Namen (nicht in der url).
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Freitag 6. Dezember 2019, 11:13
von bwanapombe
flying hat geschrieben: ↑Donnerstag 5. Dezember 2019, 17:38
Im Wikipedia- Artikel über Glühwein wird vom "wohl ältesten überlieferten Glühweinrezept Mitteldeutschlands" geschrieben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChwein
Pro Kanne (knapp ein Liter) vier Loth (ein Loth entspricht knapp 16 Gramm) Zimt, zwei Loth Ingwer, ein Loth Anis, ein Loth Granatapfel, ein Loth Muskatnüsse, ein Loth Kardamom sowie ein Gran (heute rund 60 Milligramm) Safran, gesüßt mit Zucker oder Honig.
...ein Loth Muskatnüsse = 16 g auf 1L..

Meine Fresse muss das geknallt haben? Vermutlich stimmt da aber was nicht. Das sind entweder 2 sehr große Muskatnüsse oder 5 Kleine (5 Cent-Stück-Größe). Bei 3 Stück kann es selbst für große Männer lebensgefährlich werden?
Grundsätzlich ist bei solchen Rezepten und ihren Maßangaben ist immer Vorsicht angesagt, da sich die Maßeinheiten bei gleicher Bezeichnung über Zeit und Raum geändert haben. Wenn das Rezept in Sachsen aufgeschrieben wurde, könnte es immer noch aus dem "Ausland" kommen, oder aus einer Zeit, vor einer Maßreform und die ursprünglichen Mengen ganz anders ausgesehen haben.
In diesem speziellen Fall halte ich die Angaben jedoch einigermaßen realistisch, weil große Reformen der Maße unmitelbar vor der Aufzeichnung nicht bekannt sind und das Loth einigermaßen "stabil" war (das ganze Gegenteil war der Scheffel; zwischen 30 und 300 l war alles ein Scheffel, je nachdem wann, wo und wofür verwendet). Weniger stabil als das Loth war die Kanne (~1-2 l), wenn man überhaupt sagen kann, daß sie normiert war. Die Größenordnungen könnten also schon stimmen. Es kam sicher auch vor, daß man sich aus Unkenntnis vergiftet hat, aber dazu muß man die Muskatnuss ja tatsächlich eingenommen also mitgetrunken haben, in dem Beispiel dann auch schon annähernd einen Liter des Glühweins getrunken haben.
Wohl bekomm's!
Dirk
Re: Von Hypocras bis Conditum Paradoxum.
Verfasst: Freitag 6. Dezember 2019, 18:56
von emjay2812
Es gibt doch das alte norddeutsche Rezept für Grog:
Rum mut,
Water kann,
Zucker tut not!
Rum muss, Wasser kann evtl. dazu, Zucker brauchts nicht unbedingt!
Oder frei nach Ekel Alfred: "Das ist Punch!, altes Familienrezept, geheim!" Schwiegersohn probiert, verzieht das Gesicht:
"Was ist denn da drin außer Rum! "Nischt, das ist ja das Geheimnis!".
Hier in der Region gibts Glühviez, als warmen, gewürzten Apfelwein. Der ist nicht so pappsüß wie mancher Glühwein, sondern hat ein
schönes süß/säure-Spiel. Sehr lecker und sehr gefährlich!