Seite 1 von 1

Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 17:01
von Homer
Hallo miteinander,

neulich habe ich mich dazu durchgerungen, das Roggenbier aus Greg Hughes Buch "Bier selber brauen" zu probieren.
Entgegen aller Warnungen im Forum, das Roggen - sagen wir mal- nicht optimal zu läutern geht. :Ahh
Ich dachte beim 4. Sud kann man mal was riskieren ...

Hier die Schüttung :
2,9kg Roggenmalz
1,6kg Münchner Malz
300g Weizenmalz
120g Carafa Spezial

Hauptguss 12,5l

Einmaischen bei 40°C, 15min
Eiweißrast bei 55°C, 15min
Maltoserast bei 65°C, 30min
1. Verzuckerung bei 72°C, 30min
2. Verzuckerung bei 78°C, 30min
Abmaischen

Nachguss 19,5l

75min Hopfenkochen mit
35g Hallertauer Tradition (3,8%) zu Kochbeginn
20g Hallertauer Tradition (3,8%) für 10min
15g Hallertauer Tradition (3,8%) im Whirlpool

Was soll ich sagen, eingemaischt habe ich um ca. 9:00 Uhr und gegen 20:00 Uhr waren ca. 19 Liter im Gäreimer -der Horror-.

Angestellt wurde das ganze mit Wyeast 3638 Bavarian Wheat.
Nach eine heftigen 2-Tage Hauptgärung und weiteren vier Tagen habe ich dann abgefüllt.

Die erste Flasche habe ich ca. 9 Tage später aufgemacht - ich habs einfach nicht länger ausgehalten.
Geschmack : noch zu sehr nach Jungbier
Konsistenz : "dick", viele Schwebstoffe, hoffentlich setzt sich das noch ab.

Nächste Woche werde ich nochmal eine Flasche testen und werde natürlich auch berichten !

Grüße,
Homer

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 17:14
von flying
Das Rezept ist technologisch gesehen wirklich Mist...

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 18:30
von Homer
flying hat geschrieben:Das Rezept ist technologisch gesehen wirklich Mist...
Das ist wohl wahr ! :thumbdown
Das nächste Mal werde ich den Roggenanteil drastisch verringern.

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 18:54
von Bergbock
15 min Gummirast sind auch viel zu wenig.

Alternativ : Nimm ein Pentosanase-Enzympräprat. Die dort enthaltenen Xylanasen machen mit den Schleimstoffen vom Roggen kurzen Prozess.
Du fährst ein ganz normales Maischprogramm und läuterst, wie wenn gar kein Roggen drin wäre.

Glaub mir, ich habe es selbst mehrfach probiert - bei mir kommt kein Roggen mehr ohne Pentosanase in den Topf.
Bei Brouwland o.ä. nach "Beerzym Penta" von Erbslöh schauen und bestellen. Leider gibt es das nur im 1 l Pack, was viel zu viel für einen Hobbybrauer ist. Aber vielleicht können sich das einige Kollegen teilen.
Natürlich gehen auch das Novozymes Produkt (Ultraflo Max) oder Rohalase SEP von ABEnzymes, die sind aber schwerer zu bekommen.

Gruss!
Frank

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 19:41
von Biermensch
Aber wenn man auf Teufel komm raus die Schleimstoffe neutralisiert, geht dann nicht auch die Viskosität verloren, ich dachte immer das wäre auch etwas besonderes am Roggenbier....?

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 20:09
von Bergbock
Biermensch hat geschrieben:Aber wenn man auf Teufel komm raus die Schleimstoffe neutralisiert, geht dann nicht auch die Viskosität verloren, ich dachte immer das wäre auch etwas besonderes am Roggenbier....?
Wie auch sonst gilt in diesem Falle, die Menge macht's.
Je nach Dosierung des Enzyms hast Du eine gewisse Bandbreite an Viskosität.

Eine zu hohe Dosierung verbietet sich ohnehin, da sonst - laut Hersteller - der Schaum wieder schlecht(er) wird.

Frank

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 21:37
von OS-Schlingel
Guten Abend,

ein paar Stichwörter, um hier zu suchen:
- 45 min Gummirast 35-40°C
- Roggen in Gardinensack separat füllen und kochen -->Läuterkatastrophe minimieren, Du kannst den Sack vor dem eigentlichen Läutern aus dem Sud heben.
Restmalz wie gewohnt zugeben und läutern.
- Enzymbooster (Tasse Pilsner Malz über Nacht in Wasser einweichen..... und ab 60°zugeben)

Ich habe gerade ein Roggenweizen im Glas, dass auf diese Weise entstanden ist.
Übrigens ist das Weizen jetzt 8Wochen auf Flasche.

Nächstes Mal werde ich aber etwas Melanoidin oder Caraaroma zugeben.

Gruß
Stephen

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Samstag 7. November 2015, 22:27
von Solod
Moin moin,

hab noch etwas Xylanase (Panzea von Novoenzymes) auf Lager... da man nur 3g auf 100kg benötigt,kann ich euch gern für eure Roggensude etwas abknapsen....Kurze PM reicht.
Den Rest muss ich leider aufheben, brauch ich für meinen ☆Gwinnersud☆ bei Camba im nächsten Jahr... :Angel
Roggige Grüsse!
Solod

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Sonntag 8. November 2015, 19:00
von Homer
Danke Frank, für den Tip mit dem Enzympräprat.
Das ist natürlich eine einfache Art, die Schleimstoffe des Roggens zu "bändigen" :Bigsmile
Solod hat geschrieben:Moin moin,

hab noch etwas Xylanase (Panzea von Novoenzymes) auf Lager... da man nur 3g auf 100kg benötigt,kann ich euch gern für eure Roggensude etwas abknapsen....Kurze PM reicht.
Den Rest muss ich leider aufheben, brauch ich für meinen ☆Gwinnersud☆ bei Camba im nächsten Jahr... :Angel
Roggige Grüsse!
Solod
... das Angebot werde ich gerne annehmen, PM ist auf dem Weg.

Stephen, an die BIAB Methode habe ich auch schon gedacht, habe darüber auch schon einiges gelesen.
Kommt in den Sack nur das Roggenmalz und der Rest einfach daneben in den Topf ?

Grüße,
Homer

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Montag 9. November 2015, 20:52
von OS-Schlingel
Hallo Homer,
In den Sack bitte nur Roggen. Biab bringt weniger Ausbeute. Da nur Roggen den Ärger bringt, bitte nur diesen "einsperren"
Das restliche Malz bildet einen guten Filtertreber. Durch den Sack kommt immer noch etwas Roggen..... und bitte, den Durchfluss beim
Läutern geringer einstellen als normal.

Klappt ausgesprochen gut.

Gruß Stephen :Greets

P.S. der Sack wird nur auf halber Höhe im Einkocher aufgehängt.

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Dienstag 10. November 2015, 00:07
von Seed7
flying hat geschrieben:Das Rezept ist technologisch gesehen wirklich Mist...
Genau! Was sollen den die 300 g Weizenmalz da?

Ingo ;)

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Dienstag 10. November 2015, 00:12
von Alt-Phex
Seed7 hat geschrieben:
flying hat geschrieben:Das Rezept ist technologisch gesehen wirklich Mist...
Genau! Was sollen den die 300 g Weizenmalz da?

Ingo ;)
Die sind das I-Tüpfelchen für den Läuterhorror :Greets

Re: Roggenbier frei nach Greg Hughes

Verfasst: Dienstag 10. November 2015, 20:18
von Homer
Alt-Phex hat geschrieben:
Seed7 hat geschrieben:
flying hat geschrieben:Das Rezept ist technologisch gesehen wirklich Mist...
Genau! Was sollen den die 300 g Weizenmalz da?

Ingo ;)
Die sind das I-Tüpfelchen für den Läuterhorror :Greets
... und ich hab schon den Roggen verteufelt :Wink