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5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Dienstag 10. November 2015, 22:25
von SaBe
Nachdem wir nun schon ein paar Sude hinter uns haben, hab ich mich diesmal bemüht, auch mal ausreichend Fotos für einen Bericht zu machen.
Gebraut wurde am 17.10., wir wollten ursprünglich das Citranox Brownale von MMuM brauen, haben das Ganze dann aber etwas abgewandelt, zum einen war gerade kein Citra verfügbar, als wir die Zutaten eingekauft haben (also El Dorado statt Citra besorgt), zum anderen wollten wir mal eine andere Hefe ausprobieren (die US-05 anstatt der S-04). Außerdem wollten wir den Hopfen nicht nur in der Nase, sondern auch im Geschmack wiederfinden und haben daher das Rezept dahingehend abgewandelt, dass wir noch eine kleine Vorderwürze-Hopfengabe sowie einen Teil in den Whirlpool gegeben haben.
Hier das Rezept:
Ale, El Doranox.pdf
Der kleine Brauhelfer kam zum ersten Mal ausführlich zum Einsatz!
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Vorbereitend für den Brautag haben wir am Abend vorher schon mal ca. die Hälfte des Brauwassers für 20 Minuten gekocht, um das Wasser weicher zu machen und den Kalk etwas auszufällen.
Gegen 11 Uhr am Samstag ging es dann los: Malz abgewogen bzw. hergerichtet, das Wasser hat die Einmaischtemperatur erreicht...
Gegen 11 Uhr am Samstag ging es dann los: Malz abgewogen bzw. hergerichtet, das Wasser hat die Einmaischtemperatur erreicht...
um 11:35 Uhr wird eingemaischt (Bohemian Pilsner, Pale Ale und etwas Cara Amber).
um 11:35 Uhr wird eingemaischt (Bohemian Pilsner, Pale Ale und etwas Cara Amber).
Eine unsere Katzen hat ein waches Auge auf die Maische, damit sie nicht anbrennt ;-)
Eine unsere Katzen hat ein waches Auge auf die Maische, damit sie nicht anbrennt ;-)
Nach drei Rasten und 70 Minuten später: Jodnormal.
Nach drei Rasten und 70 Minuten später: Jodnormal.
Aufheizen auf 78 Grad und schon wird abgemaischt, bei uns noch ganz oldschool per Messbecher rüber geschöpft in den Läuterbottich (mit Läuterblech). Im Eimer haben wir bereits 2 Liter warmes Wasser vorgelegt, so dass das Blech halbwegs schon "unter Wasser war".
Aufheizen auf 78 Grad und schon wird abgemaischt, bei uns noch ganz oldschool per Messbecher rüber geschöpft in den Läuterbottich (mit Läuterblech). Im Eimer haben wir bereits 2 Liter warmes Wasser vorgelegt, so dass das Blech halbwegs schon "unter Wasser war".
Während der Läuterruhe wird schon mal der erste Hopfen für die Vorderwürzegabe abgewogen, 2 Gramm Eldorado... naja, so genau, wie eine Küchenwaage, die in 2g Sprüngen misst, das eben anzeigt. :)  (eine bessere Waage ist schon auf dem Weihnachtswunschzettel ;-))
Während der Läuterruhe wird schon mal der erste Hopfen für die Vorderwürzegabe abgewogen, 2 Gramm Eldorado... naja, so genau, wie eine Küchenwaage, die in 2g Sprüngen misst, das eben anzeigt. :) (eine bessere Waage ist schon auf dem Weihnachtswunschzettel ;-))
Und dann geht's los mit dem Trübwürze pumpen... ist gar nicht so trüb diesmal, aber ca. 3 Liter haben wir noch mal oben drauf gegeben.
Und dann geht's los mit dem Trübwürze pumpen... ist gar nicht so trüb diesmal, aber ca. 3 Liter haben wir noch mal oben drauf gegeben.
So, dann schon mal spasseshalber die Vorderwürze gespindelt, umgerechnet 16,28°P, aber es kommen ja noch ein paar Liter Nachguss.
Dann läuft alles über den Schlauch in den Kocher mit der ersten Hopfengabe... (Vorderwürzehopfung)
Dann läuft alles über den Schlauch in den Kocher mit der ersten Hopfengabe... (Vorderwürzehopfung)
Das Läutern zieht sich, die Nachgüsse werden vorsichtig mit Messbecher und Schaumlöffel drauf gegossen... gegen Ende müssen wir dann aber doch zum ersten Mal den Treber etwas aufhacken, weil gar nichts mehr kommt und das Nachgusswasser kein Durchkommen hat. Hatten wir bislang noch nie. Aber Ende gut, alles gut.
Das Läutern zieht sich, die Nachgüsse werden vorsichtig mit Messbecher und Schaumlöffel drauf gegossen... gegen Ende müssen wir dann aber doch zum ersten Mal den Treber etwas aufhacken, weil gar nichts mehr kommt und das Nachgusswasser kein Durchkommen hat. Hatten wir bislang noch nie. Aber Ende gut, alles gut.
15:30 Pfanne voll, wir sind jetzt vor dem Kochen bei 11% Stammwürze, etwas höher, als der Brauhelfer berechnet hat, aber lieber verdünnen wir nach dem Kochen noch. Die Würze kann kochen. Übrigens haben wir seit dem letzten Sud die Manschette zum Isolieren des Kochers in Benutzung und sind total begeistert. Da wir noch einen recht einfachen Kocher haben, ohne digitale Steuerung der Temperatur, ist die Manschette auch schon beim Maischen und v.a. beim Halten der Rasttemperaturen echt Gold wert!
Die zweite Hopfengabe nach 10 Minuten (10 g Magnum), die nächste Hopfengabe folgt dann erst 10 Minuten vor Kochende.
Die zweite Hopfengabe nach 10 Minuten (10 g Magnum), die nächste Hopfengabe folgt dann erst 10 Minuten vor Kochende.
Zum ersten Mal kommt unser niegelnagelneuer Würzekühler zum Einsatz... wow geht das schnell, keine 5 Minuten und wir waren schon auf 80 Grad runter.
Zum ersten Mal kommt unser niegelnagelneuer Würzekühler zum Einsatz... wow geht das schnell, keine 5 Minuten und wir waren schon auf 80 Grad runter.
Dann also noch mal Hopfen rein und Whirlpool angedreht.
Da fällt mir siedend heiß ein: verdammt, vergessen, die Hefe schon mal zu rehydrieren, nachdem wir die Würze ja jetzt so schnell kühlen können, fehlt ja die Zeit... puh! Stress! Wasser abgekocht und runtergekühlt, Hefe eingestreut...
Mit Wasser zum leben erweckt...
Mit Wasser zum leben erweckt...
lecker, die riecht vielleicht gut! Hat sich schon gelohnt, die US 05 zu nehmen, die riecht schon von allein total fruchtig. Ich bin gespannt!

Weiter gehts: Umschlauchen in den Gärbottich, Stammwürze gespindelt, wir sind jetzt bei 11,9% und 17,5l (Temperatur schon rausgerechnet), ne ziemliche Punktlandung, unsere Ausbeute wird immer besser! :)
Ab in den Bottich
Ab in den Bottich
Ach Mist, noch was vergessen: wir haben den Hopfenfilter ja gar nicht vorbereitet, sprich abgekocht. Naja, dann verlassen wir uns halt auf den Whirlpool, ging ja bei den ersten 2 Suden auch problemlos und so viel Hopfen haben wir diesmal nicht drin (das meiste wird ja eh gestopft).
So langsam kommen wir zum Ende, der Trubkegel hat gehalten, alles gut!
So langsam kommen wir zum Ende, der Trubkegel hat gehalten, alles gut!
Die Hefe darf sich jetzt mal an die Arbeit machen... ach, das wird ein schönes Bier (zumindest schon mal optisch!) :)
24 Stunden später: die Hefe ist schon ziemlich fleißig gewesen, das sieht super aus... und wie gut das riecht! Ich bin schon sehr gespannt.
24 Stunden später: die Hefe ist schon ziemlich fleißig gewesen, das sieht super aus... und wie gut das riecht! Ich bin schon sehr gespannt.
Nachdem unser vorletzer Sud, den wir schon nach einer Woche im Gäreimer abgefüllt haben und der mir viel zu trüb geblieben ist (mit der S-04 angestelltes IPA), haben wir das Eldoranox deutlich länger im Eimer gelassen. Wir hatten eh keine Zeit... Lange Rede kurzer Sinn: zwei Wochen nach dem Brautag kam dann noch der Stopfhopfen in den Gäreimer.
Es war das erste mal, dass wir Stopfen und wir waren sehr unschlüssig, ob wir die Pellets einfach so reingeben oder doch in irgendeiner Form von Behälter. Wir haben uns für ersteres entschieden...

Eine weitere knappe Woche drauf: Abfülltag.
Erst mal die Flaschen final säubern (mit kochendem Wasser), abtropfen und abkühlen lassen...
Flaschen säubern...
Flaschen säubern...
heiß!
heiß!
Zuckerlösung vorlegen und das Jungbier mit Bierheber draufschlauchen. Wir mussten zum Abfüllen diesmal auf unsere Kocher zurückgreifen, da sich unsere letzten beiden Sude durch längere Gärzeiten dummerweise überschnitten haben und wir dann unsren Abfülleimer mit Hahn als Gäreimer gebraucht haben.
Und ab in die Flasche...
Und ab in die Flasche...
Das mit dem Stopfen war ja der erste Versuch, aber eins ist klar: beim nächsten Mal (das es mit Sicherheit geben wird), werden wir ein Säckchen oder Gewürzei oder ähnliches benutzen. Der Hopfen ist zwar zu einem großen Teil abgesunken innerhalb der Woche, aber es schwamm trotzdem noch einiges oben auf. Einen Teil haben wir gegen Ende noch mit einem abgekochten Teesieb abgeschöpft, es ist aber trotzdem immer wieder was mit in die Flaschen gekommen.
Reste der aufgelösten Pellets vom Hopfenstopfen schwimmen auf dem See... äh... Bier.
Reste der aufgelösten Pellets vom Hopfenstopfen schwimmen auf dem See... äh... Bier.
Inwiefern sich das geschmacklich auswirken wird, werden wir sehen.
Apropos Geschmack?! Also das Jungbier ist schon ziemlich vielversprechend. Ich hab echt nicht gedacht, dass die Beschreibung eines Hopfens so zutreffend sein kann! Aber ich schmecke ganz deutlich Guave und Paprika und ein wenig "scharf" kommt es mir auch vor. Der Geruch ist außerdem genial fruchtig dazu. Ich bin schon gespannt auf die erste Test-Flasche, die wir uns natürlich rein neugierhalber (man muss ja schauen, ob die Carbonisierung einigermaßen in die richtige Richtung geht ;-)) am kommenden Wochenende aufmachen werden. :)

Ich entschuldige mich schon mal für die Länge, aber das ist mein erster Bericht dieser Art, da erscheint alles noch aufregend und berichtenswert. :Drink

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Dienstag 10. November 2015, 22:42
von DarkUtopia
Hey der Bericht liest sich super! Danke fürs teilen. Ich hab nur etwas Kopfzerbrechen mit dem gestoppten Hopfen in den Flaschen(bzw die Reste) es kann seon, dass ihr dadurch Gushing bekommt(CO2 entbindet sich an den Flocken des Hopfens) aber vll sinkt eh alles ab und alles ist Gut!

Viel Erfolg und bin auf den ersten Geschmackstest gespannt!

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 00:10
von Alt-Phex
Schöner Bericht, ich lese sowas immer wieder gerne.
Bekomme ich immer direkt Lust aufs brauen und so einen unstillbaren Durst nach Bier...

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 00:17
von JuggerNaut84
:thumbsup Sehr toller Bericht. Solche tollen Dokumentationen sind mein absolutes Highlight hier geworden...

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 07:06
von SaBe
Danke, freut mich, dass es euch gefällt. :redhead
DarkUtopia hat geschrieben:Hey der Bericht liest sich super! Danke fürs teilen. Ich hab nur etwas Kopfzerbrechen mit dem gestoppten Hopfen in den Flaschen(bzw die Reste) es kann seon, dass ihr dadurch Gushing bekommt(CO2 entbindet sich an den Flocken des Hopfens) aber vll sinkt eh alles ab und alles ist Gut!
Danke für den Hinweis, das ist gut zu wissen... dann also in der Nähe des Spülbeckens bleiben. Wird schon werden. :Smile

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 07:32
von Bronkhorst
Jau, echt schöner Bericht!
Man merkt das das Braufieber hat euch erwischt :thumbsup

Ich hatte auch schon Hopfenbestandteile in einem noch dazu übercarbonisiertem Weizen - das war kein Vergnügen :puzz

Macht weiter so!

Jens

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 07:36
von DarkUtopia
SaBe hat geschrieben:Danke, freut mich, dass es euch gefällt. :redhead
DarkUtopia hat geschrieben:Hey der Bericht liest sich super! Danke fürs teilen. Ich hab nur etwas Kopfzerbrechen mit dem gestoppten Hopfen in den Flaschen(bzw die Reste) es kann seon, dass ihr dadurch Gushing bekommt(CO2 entbindet sich an den Flocken des Hopfens) aber vll sinkt eh alles ab und alles ist Gut!
Danke für den Hinweis, das ist gut zu wissen... dann also in der Nähe des Spülbeckens bleiben. Wird schon werden. :Smile
Hehe klar, mein erstes Weizen muss auf 7°C durch gekühlt werden sonst gibt es ne Schaum Party.

Einfach gut kühlen und gut ist!
Lg

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 09:08
von Hagen
Schöner Bericht!

Bei mir kommen Pellets zum Stopfen auch nicht lose in den Gäreimer:

1) Die Hopfenteile im Bier schmecken fies, sind sonsirisch unangenehm und sehen im Bier unappetitlich aus.
2) Wenn in der Flasche sowviel Hopfenteile rumschwimmen wie in eurem Gäreimer ist Grushing schon fast vorprogrammiert.

Auch wenn die Hopfenteile während der NG und Reifung gut sedimentiert haben sollten, werden sie nach dem Öffnen der Flasche durch das explosionsartige Entbinden des CO2 wieder komplett aufgeschäumt

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 09:15
von HrXXLight
Vielen dank für den Tollen Bericht. Ich ärger mich, dass ich bei meinem Suden 2 und 3 leider die Kamera nicht zur Hand hatte.

noch eine kleine Frage zu den Hopfensäckchen beim Stopfen. Geht da auch wirklich kein hopfen durch, weil die Maschen doch sehr grobporig sind???

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 09:52
von zauberflo
Ich nehme immer diese Papier Teebeutel, binde sie mit Faden zu und lasse sie einfach im Jungbier schwimmen. Das hat jetzt 4 mal hervorragend geklappt. Ob die Ausbeute des Stopfhopfens so optimal ist, ist mir eigentlich egal - Hauptsache das Ergebnis stimmt.
LG

Re: 5. Sud, erster Braubericht - Das El Doranox

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 16:03
von SaBe
Hagen hat geschrieben: Bei mir kommen Pellets zum Stopfen auch nicht lose in den Gäreimer:
Zu dem Thema haben wir eben im Forum unterschiedlichstes gelesen. War der erste Versuch, beim nächsten Mal machen wir es auf jeden Fall auch anders. :Smile
Hagen hat geschrieben:
2) Wenn in der Flasche soviel Hopfenteile rumschwimmen wie in eurem Gäreimer ist Grushing schon fast vorprogrammiert.
Das Foto ist entstanden, bevor wir dann noch mal oben mittels Teesieb was abgeschöpft haben. Ich würde schätzen, dass wir ca. 3/4 des Biers ohne nennenswerte Hopfenflunserl in die Flaschen gekriegt haben. Bei den restlichen Flaschen ist dann schon hin und wieder was mitgeflossen, bei den letzten 1-2 Flaschen evtl. etwas mehr. Aber dann haben wir eh einen großzügigeren Rest im Eimer gelassen. :crying
Hagen hat geschrieben: Auch wenn die Hopfenteile während der NG und Reifung gut sedimentiert haben sollten, werden sie nach dem Öffnen der Flasche durch das explosionsartige Entbinden des CO2 wieder komplett aufgeschäumt
:Shocked
Na das will ich nicht hoffen. Aber wie gesagt, wir werden sehen... und Ruhe bewahren. :Wink