Frage zur Hauptgärung / Zu geringer EVG
Verfasst: Montag 3. November 2014, 10:37
Liebe Braugemeinde,
zu dem Vergärergebnis meines zweiten Sudes habe ich eine Frage an euch.
Ich habe ein Altbier nach dem Rezept von Gunnar Martens (http://meinsudhaus.de/bier-rezepte/ober ... e/altbier/) gebraut. Der Brautag verlief relativ reibungslos. Jodprobe war ok. Gestern habe ich das Jungbier gespeist und zur Nachgärung in Bügelflaschen abgefüllt. Zur Gärung habe ich, abweichend vom Rezept, die Hefe S-33 von Fermentis verwendet. Die Hefe habe ich 6 Stunden vor der Zugabe aufbereitet. Sie sah sehr vital aus. Die Hauptgärung verlief bei 20 °C.
Ich habe den Verlauf der Hauptgärung per Refraktometer "messtechnisch begleitet" und über das Tool auf http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ktorechner in °P umgerechnet, um zu wissen, wann die Hauptgärung abgeschlossen ist. Folgende Ergebnisse (Standardformel):
SW: 12,5 Brix | 12,1 °P
nach 24 h: 9,5 Brix | TRE: 8,4 °P | TEVG: 31 % | Alk: 2,4 %
nach 36 h: 7,5 Brix | TRE: 5,8 °P | TEVG: 52 % | Alk: 4,1 %
nach 48 h: 7,5 Brix | TRE: 5,8 °P | TEVG: 52 % | Alk: 4,1 %
nach 6 Tagen: 7,5 Brix | TRE: 5,8 °P | TEVG: 52 % | Alk: 4,1 %
SW: Stammwürze
TRE: Tatsächlicher Restextrakt
TEVG: Tastsächlicher Endvergärungsgrad
Alk: Alkoholgehalt in Volumen-%
Da ich nach 48 h den gleichen Wert gemessen habe, wie nach 36 h, hatte ich die Vermutung, dass die Gärung ins Stocken geraten ist und habe den gärenden Sud einmal richtig aufgerührt (wie Belüftung vor Hefezugabe).
Bei der Gärung war nach 24 h eine schöne geschlossene Schaumdecke zu beobachten, die nach 48 h wieder komplett, bis auf ein paar "Schaumflecken" verschwunden war.
Da ich die folgenden Tage unterwegs war, habe ich das Gärfass bei 20 °C stehen gelassen. Als ich zurück war (nach 6 Tagen), habe ich vor dem Abfüllen das letztemal gemessen und festgestellt, dass die Gärung trotz der langen Zeit und trotz des Aufrührens nicht weiter fortgeschritten ist. Aus den Messergebnissen würde ich mit meinen noch laienhaften Kenntnissen vermuten, dass die Hauptgärung nach ca. 1,5 Tagen abgeschlossen war.
Aber: Im Rezept wird für die abgeschlossene Hauptgärung ein Alkoholgehalt von 5,2 % angegeben. Da liegt der Sud deutlich drunter. Für den Geschmack ist das ja ein entscheidender Punkt. Jetzt natürlich die Frage:
Woran kann es liegen? Hat jemand von euch eine Erklärung?
Grobe Messfehler und Fehler bei der Umrechnung würde ich erst einmal ausschließen. Soviel kann man hier nicht verkehrt machen.
Eine Vermutung habe ich selber. Bin mir aber nicht sicher, ob hier was dran ist: Ich habe die Maische im Edelstahltopf unter Rühren bis auf die Rasttemperaturen hochgefahren und kurz nachgerührt, damit nichts anbrennen kann. Dann den Herd ausgeschaltet und die Maische über die Rastdauer, ohne Rühren und ohne Heizen, sich selbst überlassen. Das Thermometer hat anscheinend in einem "Wärmepolster" o.ä. gesteckt. Jedenfalls hat es z.B. bei der 72 °C-Rast über die gesamte Dauer (30 min) 72 °C angezeigt, als ich zum Ende der Rast wieder umgerührt habe, sank die Temperatur des Thermometers auf 68 °C. Die Temperatur lag über die Dauer der Rast also nicht bei exakt 72 °C. Kann es sein, dass hierbei nicht genug vergärbarer Zucker entstanden ist?
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
Liebe Grüße
Brauknecht96
zu dem Vergärergebnis meines zweiten Sudes habe ich eine Frage an euch.
Ich habe ein Altbier nach dem Rezept von Gunnar Martens (http://meinsudhaus.de/bier-rezepte/ober ... e/altbier/) gebraut. Der Brautag verlief relativ reibungslos. Jodprobe war ok. Gestern habe ich das Jungbier gespeist und zur Nachgärung in Bügelflaschen abgefüllt. Zur Gärung habe ich, abweichend vom Rezept, die Hefe S-33 von Fermentis verwendet. Die Hefe habe ich 6 Stunden vor der Zugabe aufbereitet. Sie sah sehr vital aus. Die Hauptgärung verlief bei 20 °C.
Ich habe den Verlauf der Hauptgärung per Refraktometer "messtechnisch begleitet" und über das Tool auf http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ktorechner in °P umgerechnet, um zu wissen, wann die Hauptgärung abgeschlossen ist. Folgende Ergebnisse (Standardformel):
SW: 12,5 Brix | 12,1 °P
nach 24 h: 9,5 Brix | TRE: 8,4 °P | TEVG: 31 % | Alk: 2,4 %
nach 36 h: 7,5 Brix | TRE: 5,8 °P | TEVG: 52 % | Alk: 4,1 %
nach 48 h: 7,5 Brix | TRE: 5,8 °P | TEVG: 52 % | Alk: 4,1 %
nach 6 Tagen: 7,5 Brix | TRE: 5,8 °P | TEVG: 52 % | Alk: 4,1 %
SW: Stammwürze
TRE: Tatsächlicher Restextrakt
TEVG: Tastsächlicher Endvergärungsgrad
Alk: Alkoholgehalt in Volumen-%
Da ich nach 48 h den gleichen Wert gemessen habe, wie nach 36 h, hatte ich die Vermutung, dass die Gärung ins Stocken geraten ist und habe den gärenden Sud einmal richtig aufgerührt (wie Belüftung vor Hefezugabe).
Bei der Gärung war nach 24 h eine schöne geschlossene Schaumdecke zu beobachten, die nach 48 h wieder komplett, bis auf ein paar "Schaumflecken" verschwunden war.
Da ich die folgenden Tage unterwegs war, habe ich das Gärfass bei 20 °C stehen gelassen. Als ich zurück war (nach 6 Tagen), habe ich vor dem Abfüllen das letztemal gemessen und festgestellt, dass die Gärung trotz der langen Zeit und trotz des Aufrührens nicht weiter fortgeschritten ist. Aus den Messergebnissen würde ich mit meinen noch laienhaften Kenntnissen vermuten, dass die Hauptgärung nach ca. 1,5 Tagen abgeschlossen war.
Aber: Im Rezept wird für die abgeschlossene Hauptgärung ein Alkoholgehalt von 5,2 % angegeben. Da liegt der Sud deutlich drunter. Für den Geschmack ist das ja ein entscheidender Punkt. Jetzt natürlich die Frage:
Woran kann es liegen? Hat jemand von euch eine Erklärung?
Grobe Messfehler und Fehler bei der Umrechnung würde ich erst einmal ausschließen. Soviel kann man hier nicht verkehrt machen.
Eine Vermutung habe ich selber. Bin mir aber nicht sicher, ob hier was dran ist: Ich habe die Maische im Edelstahltopf unter Rühren bis auf die Rasttemperaturen hochgefahren und kurz nachgerührt, damit nichts anbrennen kann. Dann den Herd ausgeschaltet und die Maische über die Rastdauer, ohne Rühren und ohne Heizen, sich selbst überlassen. Das Thermometer hat anscheinend in einem "Wärmepolster" o.ä. gesteckt. Jedenfalls hat es z.B. bei der 72 °C-Rast über die gesamte Dauer (30 min) 72 °C angezeigt, als ich zum Ende der Rast wieder umgerührt habe, sank die Temperatur des Thermometers auf 68 °C. Die Temperatur lag über die Dauer der Rast also nicht bei exakt 72 °C. Kann es sein, dass hierbei nicht genug vergärbarer Zucker entstanden ist?
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
Liebe Grüße
Brauknecht96