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Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2015, 20:22
von 70s_man
Hallo zusammen,
wenn alles klappt habe ich vor am Wochenende mein erstes Weizen anzusetzen. Ziel sind 50 Liter.
Da ich gelesen habe dass es wenige Trockenhefen gibt die gut geeignet sind habe ich mich entschlossen die Hefe selbst aus Schneiders TAP7 zu strippen.
Dazu habe ich 0,5 Liter Oettinger-Malzbier in einem 1Liter Erlenmeierkolben abgekocht und nach dem abkühlen im Wasserbad mit dem Hefesatz aus 3 Flaschen angestellt.
Das ganze dann mit Gummistopfen und Gärverschluss zugemacht. Wie lange und auf welche Menge sollte ich den Starter vorbereiten?

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2015, 21:19
von Ursus007
Hab ich auch schon gemacht: Schneider Strip-Hefe mit Kaufmalzbier. Wenns im Starter zu schwefeln beginnt, wunder Dich nicht. Wird trotzdem, wenn alles andere passt, ein Klasse Bier.
Ggf. versuch, der Schwefelei mit Hefenahrung entgegen zu wirken, soll helfen, hab ich aber auch bisher nur gelesen.

Ich brau in der 20l-Klasse, da gehen manche schon mit 5 Bodensätzen ins Rennen. Ich mutmaße, dass Dein Durst an Schneider TAP 7 ohne Bodensatz noch nicht gestillt sein muß ... Oder Du "starterst" halt lang genug, was aber die Gefahr einer Infektion mit sich bringen könnte.

Bis zum WE denke ich aber, wird der Hefe der Zucker ausgehen und Du mußt nochmal Malzbier o.ä. nachgiessen.

Viel Erfolg!

Ursus

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2015, 21:46
von braun
Also wir haben es auch erst vor kurzem gemacht.

Wir haben allerdings 5 Bodensätze gehabt. Mit dem halben Liter Malzbier, hatte ich ca 1 Liter Gesamtflüssigkeit. Und es hat 4 Tage gebraucht bis man Kräusen gesehen hat.

Lg

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2015, 21:52
von Alt-Phex
Bei mir waren es 12 Bodensätze, die Gärung ist auch innerhalb von 6 Stunden angesprungen.
Manchmal hilft viel halt doch viel.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2015, 21:56
von Ladeberger
Alt-Phex hat geschrieben:Bei mir waren es 12 Bodensätze, [...]
Lass mich raten: Und danach erstmal ein gepflegtes Alt! :P

Gruß
Andy

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2015, 22:13
von Alt-Phex
Ladeberger hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben:Bei mir waren es 12 Bodensätze, [...]
Lass mich raten: Und danach erstmal ein gepflegtes Alt! :P

Gruß
Andy
Na klar, was sonst ? :Greets

12 Bodensätze in drei Tagen, das hätte ich vieleicht dazu schreiben sollen. :redhead

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2015, 23:01
von 70s_man
Also arbeiten tut die Hefe jetzt schon. Am Gärverschluss blubberts!
Hoffe mal dass sie sich auch ordentlich vermehrt!
Mal schauen wann ich den nächsten halben Liter Malzbier daufkippen muss.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 10:40
von Tyrion
70s_man hat geschrieben: Mal schauen wann ich den nächsten halben Liter Malzbier daufkippen muss.
Hallo,

die Hefemenge, die sich in 500ml Malzbier erzeugen lässt ist ja sehr begrenzt.
Man kann wohl in einer geigneten Würze mit Magnetrührer, am Ende der Vermehrung, mit etwa 100 Mio. Zellen/ml rechnen.
In Malzbier mit gelegentlichem Schütteln ist es vielleicht die Hälfte.
Das heisst, du hast am Ende rund 25 Mrd. Hefezellen.
Mr. Malty würde für deine 50 Liter mit rund 13°P fast 500 Mrd. Hefezellen zugeben.
Nun kann man beim Weizen sicherlich etwas underpitchen, aber weniger als 200 Mrd. Zellen würde ich nicht nehmen.

Gruss
Matthias

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 12:19
von Balu
Und was spricht gegen gekaufte Flüssighefe? So mache ich das. Bis jetzt gut gefahren in der 50-70 ltr Klasse

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 12:22
von Tyrion
Balu hat geschrieben:Und was spricht gegen gekaufte Flüssighefe?
Wo gibts denn die Schneiderhefe zu kaufen ?

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 12:46
von Balu
Im Eröffnungspost steht, "Da ich gelesen habe dass es wenige Trockenhefen gibt die gut geeignet sind habe ich mich entschlossen die Hefe selbst aus Schneiders TAP7 zu strippen."

Also ging ich davon aus, dass du kein Vertrauen in Trockenhefe hast und somit gute Hefe suchst
zB http://www.hobbybrauerversand.de/WLP300 ... -Ale-Yeast

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 12:52
von Tyrion
Balu hat geschrieben: Also ging ich davon aus, dass du kein Vertrauen in Trockenhefe hast und somit gute Hefe suchst
Naja, ich hab den Eröffnungsthread ja nicht verfasst. :Smile
Für mich klang das so nach : "Warum kaufst du dir nicht gleich ein gescheites Weizen im Getränkemarkt" :Drink

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 13:28
von cyme
Tyrion hat geschrieben:die Hefemenge, die sich in 500ml Malzbier erzeugen lässt ist ja sehr begrenzt.
Man kann wohl in einer geigneten Würze mit Magnetrührer, am Ende der Vermehrung, mit etwa 100 Mio. Zellen/ml rechnen.
In Malzbier mit gelegentlichem Schütteln ist es vielleicht die Hälfte.
Das heisst, du hast am Ende rund 25 Mrd. Hefezellen.
Mr. Malty würde für deine 50 Liter mit rund 13°P fast 500 Mrd. Hefezellen zugeben.
Nun kann man beim Weizen sicherlich etwas underpitchen, aber weniger als 200 Mrd. Zellen würde ich nicht nehmen.
Dem kann ich mich nur anschließen. Den Spruch "weniger ist mehr" darf man auf Starter nicht anwenden, unter 1L/20L denk ich erst gar nicht dran.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 18:03
von 70s_man
Beitrag von Balu » Donnerstag 3. Dezember 2015, 12:19

Und was spricht gegen gekaufte Flüssighefe? So mache ich das. Bis jetzt gut gefahren in der 50-70 ltr Klasse
Natürlich kann man auch Flüssighefe nehmen aber ich wollte das einfach mal ausprobieren mit dem Bodensatz aus den Weizenflaschen.
Tyrion hat geschrieben:
die Hefemenge, die sich in 500ml Malzbier erzeugen lässt ist ja sehr begrenzt......
Ich werde vermutlich morgen früh in einen 3 Liter Erlenmeierkolben umtopfen und 1,5 Liter abgekochtes Malzbier draufkippen.
Ich hoffe das die Zellenanzahl bis Sonntagabend ausreicht. In der Vergangenheit habe ich meine 50l immer mit 2 Liter Starter angestellt.
Das hat bislang auch immer wunderbar geklappt.

nach 24 h sieht das Ganze jetzt so aus.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 21:50
von 70s_man
Hat von euch einer Erfahrung ob man das Malzbier unbedingt abkochen muss? Sollte doch eigentlich halbwegs steril aus der Flasche kommen oder?
Dann konnte man das zeitlich noch etwas optimieren.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 22:09
von Alt-Phex
Das abkochen dient primär dazu die Kohlensäure auszutreiben.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 22:14
von SchweinfurterBub
Servus,

Ich denke da scheiden sich die Geister.
Manche kochen ab, manche nicht.
Ich koche das Malzbier nicht ab und hab bisher noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht. Manch anderer evtl schon.
Abdekantieren tu ich auch nicht. Ich füttere lediglich über die Tage immer so ca 200-300ml nach und nehme dafür aber jedes mal eine frische Flasche Malzbier. Nachdem ich meistens nur 4 Tage aufpäppel füttere ich ca 2x nach.
Dass die Hefe zu wenig wäre kann ich nicht behaupten. Oder besser gesagt: Ankommen tut die Hefe generell recht flink innerhalb einiger Stunden und geschmacklich waren die Weißbiere aller erste Sahne! Von daher ist diese Vorgehensweise für mich das Mittel der Wahl bei Hefeweizen. :Smile

Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass dein Bier der Hit wird :Bigsmile

Viel Spaß
schönen Abend
markus

Edit: Zu der Kohlensäure :Smile Jemand meinte mal sinngemäß: "Wir wollen doch nicht, dass die Hefe im eigenen Pups schwimmen muss.."....wenn man das nicht will, dann lieber abkochen :Bigsmile

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Donnerstag 3. Dezember 2015, 23:59
von gulp
70s_man hat geschrieben:Hat von euch einer Erfahrung ob man das Malzbier unbedingt abkochen muss? Sollte doch eigentlich halbwegs steril aus der Flasche kommen oder?
Dann konnte man das zeitlich noch etwas optimieren.
Zeitlich noch was optimieren, genau! :Grübel 10 min haben, oder nicht haben, sind immerhin schon 20 min. :Ahh

Gruß
Peter

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Freitag 4. Dezember 2015, 09:12
von Tudo
Hallo,

ich führe meine Weizensude auch am liebsten mit gestripter Maisels- oder Schneiderhefe und nehme auch Malzbier. Ich nehme Vitamalz, da es auch Zucker und nicht nur Süßstoffe enthält.
Abgekocht habe ich noch nie. Wichtiger ist m.E. auch, dass es keimarm aus der Flasche in den Erlenmeyerkolben kommt. Dazu sprühe ich vor dem Öffnen den Kronenkorken mit Isopropanol ein. Nach dem Öffnen wische ich dann noch den Flaschenrand mit einem Isopropanol getränktem Tuch ab.

Viele Grüße,
Udo

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Freitag 4. Dezember 2015, 09:54
von 70s_man
Vielen Dank für die Infos.
Heute morgen mal gemessen was die Hefe so geschafft hat. Von den 12°Plato sind in den 0,5 Litern noch 4,6°Plato(scheinbarer Restextrakt) über.
Ich habe meine 1,5 Liter heute morgen doch abgekocht und die 0,5 Liter mit der Hefe dazugegeben.
Jetzt hat sie erst mal wieder was zu fressen.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Samstag 5. Dezember 2015, 22:18
von 70s_man
Ich hatte ganz vergessen dass Sonntag Nikolaus ist. Da haben wir das Haus mit Besuch voll, also nix mit brauen.
Daher das Ganze schon heute gestartet. Um 16:00 Uhr mit dem 2 Liter Starter angestellt.
Der war sogar schon auf 4,0°Plato(scheinbarer Restextrakt) runter. Leider ist mir beim
Einrühren mein Braupaddel abgebrochen. War so ein langer Melamin-Löffel.
Den habe ich einfach drin gelassen.

Der Hefe scheint der Sud ebenfalls zu schmecken. Der Gärverschluss hebt sich schon alle 5 min.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Samstag 5. Dezember 2015, 23:03
von afri
Zwar nicht mit gestrippter Hefe, habe ich dennoch ebenfalls gegen 17 Uhr angestellt (mit S-04 und Belle Saison) und auch hier sind bereits deutliche Gäraktivitäten zu verzeichnen. Boah ey, ich dachte immer die Notti wäre schnell zu gange...
Achim

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:00
von DevilsHole82
Kann man die Hefe auch mit Traubenzucker füttern?

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:19
von Tyrion
DevilsHole82 hat geschrieben:Kann man die Hefe auch mit Traubenzucker füttern?
Füttern ja, vermehren nein. Letzteres ist beim Strippen eigentlich unerlässlich.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:41
von DevilsHole82
Ok. Und was braucht die Hefe, um sich zu vermehren und nicht zu verhungern? Oder anders formuliert, was ist im Malzbier, was eine Traubenzuckerlösung nicht hat, damit sich die Hefe vermehrt? :Smile

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:43
von Tyrion
Eiweiss

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:53
von El Gordo
Aminosäuren, Zink, Spurenelemente usw.
Versuch Dich mal selber nur von Zucker zu ernähren. Da kommst du nicht weit.

Stefan

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:53
von Hopfenprinz
bis jetzt habe ich Zuckerrüben-Sirup (z.B. "Grafschafter Goldsaft") genommen. Mein Bruder hat mir das mepfohlen und es hat gut funktioniert und geht einfach. Musste eben tatsächlich mal auf den Becher gucken :Waa - da ist auch Eiweiß drin - wieder dazugelernt.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:56
von DevilsHole82
Klingt logisch. Zum Muskelaufbau reichen reine Kohlenhydrate ja auch nicht aus. Theoretisch müsste dann ja ein Muskelaufbaupräparat (Eiweiß/Kohlenhydrate Pulver) auch funktionieren. Da sind auch Aminosäuren drin.

Kann man auch mit Bananengeschmack bekommen :P

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 14:59
von cyme
Ist es wirklich so schwer, Trockenmalzextrakt zu kaufen und aufzulösen? Oder beim Brauen etwas Würze abzuzwacken und einzukochen? Oder warum will man sonst halblebig rumpfuschen und Starter mit Sirup oder Zucker machen?

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 15:02
von DevilsHole82
:Wink Nö ist nicht schwer. Das behauptet auch keiner. Es werden nur Alternativen zu den, den Profis bekannten und gängigen Möglichkeiten auf einer sachlichen und vielleicht sogar wissenschaftlichen Ebene diskutiert.

Edit: Wenn Du schon Malzextrakt in den Ring wirfst, erklär doch bitte wie das funktioniert. Welches Extrakt und wieviel davon nimmt man dazu. :Greets

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 15:36
von El Gordo
Oettinger Malzbier geht prima, auch wenn es heißt, dass es nicht optimal sei.
Kostet fast nix und gammelt beim Lagern nicht.

Stefan

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 15:43
von Tyrion
DevilsHole82 hat geschrieben: Welches Extrakt und wieviel davon nimmt man dazu. :Greets
120g Trockenmalzextrakt (hell) auf 1 Liter Wasser. Kurz aufkochen. Fertig!

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 15:47
von cyme
DevilsHole82 hat geschrieben:Edit: Wenn Du schon Malzextrakt in den Ring wirfst, erklär doch bitte wie das funktioniert. Welches Extrakt und wieviel davon nimmt man dazu. :Greets
So mache ich einen Starter

El Gordo: Oettinger habe ich noch nicht probiert, aber mit anderen Malzbiermarken sowie dem manchmal empfohlenen alkoholfreien Bier hatte ich bisher nur mäßigen bis keinen Erfolg. Vielleicht sollte ich das nächste Mal im Getränkemarkt mal ein paar Flaschen Oettinger einpacken.

Re: Strippen der Hefe für mein Weizenbier

Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 15:56
von DevilsHole82
cyme hat geschrieben: So mache ich einen Starter
:thumbup DANKE. Den Thread hab ich übersehen. Sorry.