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Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 09:37
von Ursus007
Hallo Braukollegen,
da ihr gerne Bilder schaut, hab ich bei der letzten Braugelegenheit mal ab und zu zur Knipse gegriffen und a bisserl was zum Gucken erzeugt. Viel Spaß dabei!
Diesmal stand ein IPA auf dem Programm, abgewandeltes Grundrezept des Anchor Liberty IPA Clones aus MMuM. Und da mein Spezl dabei war und tüchtig mit angepackt hat (das ist mein voller Ernst ;-) ), der aktiver Motocrosser ist, geht das Bier unter dem Namen Spiker Biker IPA ins Brauprotokoll ein.
Aber nun genug Text, lasst Bilder sprechen:
Zutaten, hier noch alles vereint im Auslieferkarton (neinnein, nicht ein 4-Hefe-Bier, nur eine ist hier fällig ...):
Das Maischen ging gut im Keller, zum Läutern und Hopfenkochen ging es dann in den Garten. Hier schon die erste klare Würze mit dem VWH-Polaris:
Anschwänzen mit einem Kolaflaschenboden mit Löchern (hier noch mit "Vorschuß"):
Derweil: Hefe rehydriert. Obwohl die wohl auch direkt in die Würze gestreut werden kann, ist mir dieses Verfahren sympathischer:
Was'n toller Tag: Sonne, Brauen, Pfanne voll (aber dermaßen ...):
Meanwhile: Ein Meantime IPA ... (Pfanne voll und Kehle leer, geht gar nicht!)
Hopfengaben für 5 Min. und Whirlpool auch schon abgewogen, der Polaris ist schon im Topf.
Hundert sind hundert sind hundert.
Schöner Würzebruch, wie Schneegestöber zu Weihnachten.
Trubkegel, leider nicht sehr massiv, zerlief mit dem sinkenden Würzespiegel.
Abgekühlt mit der Spirale auf 18°C.
Beim Läutern hab ich etwas Würze abgezweigt, die dann abgekocht und abgekühlt wurde, um mit der Hefe die erste Bekanntschaft zu schließen. Aber ich glaube, die beiden vertragen sich nicht recht, denn nach 60h ist noch nicht von stürmischer Aktivität zu berichten, also quasi von gar keiner. Nun gut, ich hab die Schnarchnase M44 auch am unteren Ende ihres Arbeitsbereiches (17-18°C) am Laufen gehabt, aber so langsam wird's mal Zeit. Also den Gärbehälter in die Sauna gepackt und 23°C programmiert. Hat bei meinem "Chocolate Wheat" auch gewirkt.
Nach der HG soll dann noch mit einer 5-Hopfen-Kombi gestopft werden.
So, nun bleibt nur abzuwarten, was rauskommt. Bin gespannt, wie'n Flitzebogen ...
Ursus
EDIT: Rekdsreipunk
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 10:06
von tommes
Ich liebe Bilderdokus!
Was ist das für ein schönes Gärfass?
Prost!
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 10:12
von Ursus007
30l Sansone vom Hobbybrauerversand.
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 10:19
von tommes
Danke, kommt auf die Wunschliste.
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 11:51
von Odin
schöne Doku

, aber 60 Stunden ohne Gäraktivität tu ich mir nicht an.
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 12:02
von Ursus007
Odin hat geschrieben:schöne Doku

, aber 60 Stunden ohne Gäraktivität tu ich mir nicht an.
Danke!
Die M44 wurde ja schon mehrfach als Schnarchnase in erster Führung bezeichnet. Und mit der allseits geforderten Tugend der Geduld hab ich mal der Hefe ihren Lauf gelassen. Aber wenn sich bis heute Abend nichts getan hat, fliegt noch 'ne US-05 hinterher. Hab aber die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.
Go, Hefe, go! ;-)
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 13:24
von gulp
Und mit der allseits geforderten Tugend der Geduld hab ich mal der Hefe ihren Lauf gelassen.
Warten bis die Hefe ankommt ist halt - für mich - der einzige Zeitpunkt beim Brauen wo man eben keine Geduld haben sollte. Mir bekannte "Schnarchnasen" bekommen keine Chance mehr. Wenn bis zum nächsten Tag keine Gärung einsetzt, helfe ich nach.
Gruß
Peter
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 19:09
von Ursus007
Hab gerade noch eine Mauribrew Ale 514 (+/- 100) rehydriert und nachangestellt. 72h mit gar keiner Activity sind mir dann auch nicht geheuer ...
US-05 hatte ich leider nicht mehr da, Notti, Abbaye oder WB-06 oder was aus der UG-Schublade sah ich als ungeeignet an.
Ursus
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Mittwoch 9. Dezember 2015, 08:24
von Ursus007
So, schnauf. Endlich ist die "Crema" da (nach über 80h), nach anstellen mit der 2. Hefe und deutlicher Erwärmung (23°C).
Weiss jetzt allerdings nicht, welche Hefe die Gärung nun begonnen hat und ob sich vielleicht die M44 doch noch aufgerappelt hat.
Aber gut für den Namen: "Double Yeast Spiker Biker IPA". Klingt doch beeindruckend, oder?

Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2015, 18:18
von Ursus007
Zweiter Arbeitsschritt: Stopfen.
Hab gelesen, dass Chinook eher zum Stopfen nicht so geeignet ist, so hab ich den mal über die Wupper geworfen.
Gärung ist zum großen Teil durch, d. h. wenn es noch leicht weitergärt, legt sich wieder eine schützende CO2-Schicht auf das Bier. Verhindert schimmelnden Hopfen. Alk. momentan bei bei 6.1%, VG bei 77%. Ungefähr ...
Hier die Hopfen: Citra, Simcoe, Mandarina Bavaria, Perle, Saphir und Centennial.
Dann im Sud, mit einem abgekochten Löffel leicht eingerührt:
Sieht verdammt frisch und vielversprechend aus. Spätestens nächstes WE wird abgefüllt. Werde weiter berichten.
Ab jetzt also "Dry Hopped Double Yeast Spiker Biker IPA". ;-)
Ursus
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2015, 18:41
von freeflyer201
Setzen sich denn die Dolden beim Stopfen ohne Sack und Beschwerung genauso gut ab wie Pellets.
Gruß
Yannick
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2015, 20:12
von Ursus007
Man wird sehen ... Aber ich will sowieso durch einen Monofilament schlauchen vor dem Abfüllen. Hab mal mit Hopfensäckchen gestopft und hätte mir mehr Aroma erwartet, was ich der relativ kleinen Oberfläche bei demselben zurechne. Wenn der Hopfen frei schwimmt, gibt er sicher mehr ab. Vielleicht lass ich auch nach dem Umschlauchen noch einen oder 2 Tage stehen vor dem Abfüllen, dass sich eventuell durchgeschlüpfte Partikel noch absetzen können.
Ursus
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Samstag 19. Dezember 2015, 23:00
von Ursus007
So, letzter Act: Abfüllen:
Da die Frage kam, ob die Dolden auch absinken: nöö, nix wars. Und einer der Doldenfetzen hat mir dann beim Umschlauchen auch gaanz lässig den Schlauch verstopft und ich frag mich, warum das Schlauchen nicht weiter geht...
Nach "Durchpusten" des Schlauches gings dann weiter mit dem Abflaschen.
Deggl druff ...
Oops, das schöne Bier ...
Etiketten drucken und schnippeln.
Nun NG abwarten, kanns kaum erwarten. Die erste Probe war vielversprechend.
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2015, 08:31
von Bronkhorst
Stark Ursus!
Danke für die schöne Bildstrecke!
Bitte mit noch mit Zwischenberichten zur Verkostung mit Bild

und Danke
Jens
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2015, 11:47
von Duke
Moin!
Schöner Bericht! Aber eine Frage muss ich jetzt stellen: Was war das für eine Flasche,
die zu Bruch gegangen ist? Mir sieht die schwer nach Dünnglaspulle aus, die für eine
Druckvergärung kaum geeignet ist.
Grüße
Norman
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2015, 12:24
von Ursus007
@Norman: Das ist eine Pulle der Malzos vom Lidl. Da da auch schon Bier drin war und auch Druck drauf, geh ich mal davon aus, dass die gehen. Und mit 5g CO2 / l bei 18°C komm ich auf einen Flaschendruck von unter 2 bar. Dass müßten sie abkönnen. Druckkontrolle mit Manometerflasche läuft natürlich ...
Gibts Faktenbasierte Gegenargumente?
Grüße,
Ursus
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2015, 18:07
von Duke
Nein!

An die Maltospulle hatte ich auch direkt gedacht.
Mir ist beim Transport vom Lidl nach Hause direkt eine Flasche
im Kinderfahrradanhänger geborsten. Schöne Sauerei und die
Kröten fandens vom Geruch her auch nicht so dolle.
Gruß
Norman
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2015, 18:56
von Ursus007
Wahrscheinlich wäre jede Pulle zu Bruch gegangen, so wie mir diese auf die Bodenfliesen geknallt ist. Diesmal war ich leider zu langsam, noch einen Fuß dazwischen zu bekommen.
Übrigens ist mir mal eine leere Flasche über 6...7 Steinstufen im Ganzen die Treppe hinunter gehoppelt, nur auf der nächsten und letzten Stufe ist sie dann in 1000 Scherben zersprungen ...
Ursus
Re: Spiker Biker IPA
Verfasst: Dienstag 5. Januar 2016, 19:26
von Ursus007
So, finaler Bericht:
Ziel war es, ein IPA nach dem Riedenburger Dolden Sud zu brauen, da das mein Helfer vom Brautag so mag. Muß gestehen: Ist gelungen. Im Direktvergleich ist das Dolden Sud einen Tacken süsser, aber die Hopfenkomposition ist recht ähnlich. Ähnlich gut. Ausserdem ist mein Spiker Biker etwas bitterer, was aber dem Bier gut tut, macht es etwas kerniger.
Optik sehr ähnlich, Schaum ist bei meinem etwas weniger standhaft, aber alles im akzeptablen Bereich.
Was mich wundert: Ich dachte, dass die HG durch ist, und hab auf 5g/l aufkarbonisiert, was einen Flaschendruck von ca. 2 Bar mit sich gebracht hätte. Doch leider ist er bei 18°C mehr als doppelt so hoch. Nicht schlimm, aber ich hoffe, dass es mir die Maltos-Einwegdünnglasflaschen nicht zerlegt. Darum bleiben die jetzt mal bis zum Genuß im Kühli bei 5°C.
Alles in allem: Sehr gut geworden. Mein Brauhelfer und ich sind sehr zufrieden.
Ursus