Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2015, 20:51
Nabend, zusammen,
heute ging es an das 12-jährige Westvleteren 12.
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ist leicht trüb und von dunkelbrauner Farbe. Der Schaum ist ebenfalls praktisch nicht vorhanden.
Geruch: Der erste Eindruck, der sich in der Nase materialisiert ist zunächst wieder Portwein/Sherry, aber längst nicht so ausgeprägt wie beim WV 8. Dann folgen Früchtebrot und Pumpernickel und zwar in der Reihenfolge. Das sind klar getrennte Aromenpakete. Der Alkohol ist hier deutlich zu riechen, nicht wirklich toll. Die säuerlichen Geruchskomponenten ist ebenfalls etwas deutlicher ausgeprägt. Wird es am Ende säuerlich schmecken? Wir werden sehen...äh...schmecken.
Geschmack: Nun, auch hier ist der fehlende Spund, der sich schon im erbärmlichen "Schaum" andeutete, deutlich ausgeprägt. Ein echtes Labberwasser...schade eigentlich. Immerhin schmeckt man deutlich mehr Malzaromen als zu erriechen waren. Der deutlichere Säureeindruck findet sich im Geschmack nicht wieder. Süße und Bittere sind fast ausgewogen mit leichten Tendenzen was die Bittere anbetrifft. Es ist durchaus vollmundig und süffig, aber es fehlt ganz klar an Tiefe.
Übrigens war auch hier der Kronkorken stellenweise angerosted und Spuren am Flaschenhals zu erkennen (wie beim WV8).
Fazit: Das war leider nichts, es war noch schaler als das WV8, die Komplexizität und die ehedem bombastisch-fundamentalen Malzlatifundien sind nahezu gänzlich verschwunden. Sehr schade. Aufgrund der höheren Stammwürze würde ich vermuten, dass es nicht ganz so brotig und portwein-sherryartig daher kommt wie das WV8
Beste Grüße
Michael
Damalige Verkostung frischens Westvleteren 12
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ergießt sich viskos und mit geheimnisvoller, schöner dunkler Farbe ins Glas. Der Schaum ist recht mächtig, reduziert sich aber mit der Zeit auf ein ausgewogenes Schaumhutmaß. Mit der Zeit ist die Innenseite des Glases mit wunderschönen „Brüsseler Spitzen“ fein ziseliert belegt.
Geruch: Uff…ächz…wie soll ich DAS nur beschreiben? Eine Armada schier unglaublicher, komplex-strukturierter Malzbombetten, umwabert von süßlich-alkoholischen Spiralnebeln suchen sich ein wohliges Plätzchen an den Riechzellen der Nase. Im Hintergrund bilden typische Trappistenhefeester ihre unnachahmliche Rolle. Nach einer kleinen Weile erreichen Geruchskompositionen das Hirn, die an in Sherry eingelegte Pflaumen erinnern, die mit einer Handvoll satt vollgesogener Rosinen gespickt sind.
Gekrönt wird die eigentlich nicht mehr zu toppende, geradezu galaktisch-monströse Aromensinfonie mit einem Hauch von Calvadoswolken. Ich stoße an meine olfaktorischen Grenzen, ehrlich. Diese absolut perfekt konstruierte Geruchsarchitektur überfordert die Sinne! Sie sind relativ schnell (positiv) benebelt…
Geschmack: Nachdem ja die Nase noch einiges abzuarbeiten hat, soll die Zunge und der Gaumen nicht zu kurz kommen. Der erste Eindruck ist, dass eine vehemente Restsüße Raum greift, diese wird aber nach einer kleinen Weile von herb-würzigen Hopfennoten gezügelt, geben dem Ganzen ein solides und stabiles Rückgrat. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichenenes, malzig-süßlich-herbes und gleichzeitig seidiges aber extrem vollmundiges Aromengebäude, ach was sage ich, eine ganze Aromensäulenhalle!
Der Nachhall ist schier unglaublich und nicht enden wollend, unfassbar! Selbst mehr als eine halbe Stunde nach dem letzten Schluck sind immer noch Hopfenbitteraromen im Mundrachenraum zu spüren. Aber Obacht, Freunde, der Schwindelfaktor der 10,2 Vol.-% Alkohol ist beachtlich, da er in diesem Biermonument so gut wie nicht zu schmecken ist. Aber er fordert seinen Tribut!
Fazit: Diese Bier ist Weltklasse! Unübertroffen perfekt komponiert und gar nicht ausgewogen, eher im Gegenteil. Aber das soll so sein, das muss so sein. Alles, was ich vorher von diesem Bier gehört oder gelesen habe ist nicht übertrieben. Dass dieses Bier jährlich die vordersten Plätze belegt und allenthalben über den Klee gelobt wird ist meines Erachtens zutreffend, und ich kann es voll und ganz nachvollziehen.
Liebe Bierliebende: JEDER Hobbybrauer sollte wenigstens einmal im Leben dieses Bier verkosten dürfen, echt wahr und nicht übertrieben.
heute ging es an das 12-jährige Westvleteren 12.
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ist leicht trüb und von dunkelbrauner Farbe. Der Schaum ist ebenfalls praktisch nicht vorhanden.
Geruch: Der erste Eindruck, der sich in der Nase materialisiert ist zunächst wieder Portwein/Sherry, aber längst nicht so ausgeprägt wie beim WV 8. Dann folgen Früchtebrot und Pumpernickel und zwar in der Reihenfolge. Das sind klar getrennte Aromenpakete. Der Alkohol ist hier deutlich zu riechen, nicht wirklich toll. Die säuerlichen Geruchskomponenten ist ebenfalls etwas deutlicher ausgeprägt. Wird es am Ende säuerlich schmecken? Wir werden sehen...äh...schmecken.
Geschmack: Nun, auch hier ist der fehlende Spund, der sich schon im erbärmlichen "Schaum" andeutete, deutlich ausgeprägt. Ein echtes Labberwasser...schade eigentlich. Immerhin schmeckt man deutlich mehr Malzaromen als zu erriechen waren. Der deutlichere Säureeindruck findet sich im Geschmack nicht wieder. Süße und Bittere sind fast ausgewogen mit leichten Tendenzen was die Bittere anbetrifft. Es ist durchaus vollmundig und süffig, aber es fehlt ganz klar an Tiefe.
Übrigens war auch hier der Kronkorken stellenweise angerosted und Spuren am Flaschenhals zu erkennen (wie beim WV8).
Fazit: Das war leider nichts, es war noch schaler als das WV8, die Komplexizität und die ehedem bombastisch-fundamentalen Malzlatifundien sind nahezu gänzlich verschwunden. Sehr schade. Aufgrund der höheren Stammwürze würde ich vermuten, dass es nicht ganz so brotig und portwein-sherryartig daher kommt wie das WV8
Beste Grüße
Michael
Damalige Verkostung frischens Westvleteren 12
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ergießt sich viskos und mit geheimnisvoller, schöner dunkler Farbe ins Glas. Der Schaum ist recht mächtig, reduziert sich aber mit der Zeit auf ein ausgewogenes Schaumhutmaß. Mit der Zeit ist die Innenseite des Glases mit wunderschönen „Brüsseler Spitzen“ fein ziseliert belegt.
Geruch: Uff…ächz…wie soll ich DAS nur beschreiben? Eine Armada schier unglaublicher, komplex-strukturierter Malzbombetten, umwabert von süßlich-alkoholischen Spiralnebeln suchen sich ein wohliges Plätzchen an den Riechzellen der Nase. Im Hintergrund bilden typische Trappistenhefeester ihre unnachahmliche Rolle. Nach einer kleinen Weile erreichen Geruchskompositionen das Hirn, die an in Sherry eingelegte Pflaumen erinnern, die mit einer Handvoll satt vollgesogener Rosinen gespickt sind.
Gekrönt wird die eigentlich nicht mehr zu toppende, geradezu galaktisch-monströse Aromensinfonie mit einem Hauch von Calvadoswolken. Ich stoße an meine olfaktorischen Grenzen, ehrlich. Diese absolut perfekt konstruierte Geruchsarchitektur überfordert die Sinne! Sie sind relativ schnell (positiv) benebelt…
Geschmack: Nachdem ja die Nase noch einiges abzuarbeiten hat, soll die Zunge und der Gaumen nicht zu kurz kommen. Der erste Eindruck ist, dass eine vehemente Restsüße Raum greift, diese wird aber nach einer kleinen Weile von herb-würzigen Hopfennoten gezügelt, geben dem Ganzen ein solides und stabiles Rückgrat. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichenenes, malzig-süßlich-herbes und gleichzeitig seidiges aber extrem vollmundiges Aromengebäude, ach was sage ich, eine ganze Aromensäulenhalle!
Der Nachhall ist schier unglaublich und nicht enden wollend, unfassbar! Selbst mehr als eine halbe Stunde nach dem letzten Schluck sind immer noch Hopfenbitteraromen im Mundrachenraum zu spüren. Aber Obacht, Freunde, der Schwindelfaktor der 10,2 Vol.-% Alkohol ist beachtlich, da er in diesem Biermonument so gut wie nicht zu schmecken ist. Aber er fordert seinen Tribut!
Fazit: Diese Bier ist Weltklasse! Unübertroffen perfekt komponiert und gar nicht ausgewogen, eher im Gegenteil. Aber das soll so sein, das muss so sein. Alles, was ich vorher von diesem Bier gehört oder gelesen habe ist nicht übertrieben. Dass dieses Bier jährlich die vordersten Plätze belegt und allenthalben über den Klee gelobt wird ist meines Erachtens zutreffend, und ich kann es voll und ganz nachvollziehen.
Liebe Bierliebende: JEDER Hobbybrauer sollte wenigstens einmal im Leben dieses Bier verkosten dürfen, echt wahr und nicht übertrieben.