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Hopfengeschmack testen
Verfasst: Montag 14. Dezember 2015, 23:43
von Fichtenknicker
Jetzt gibt es ja viele Stellen, an denen die Aromen der Hopfensorten beschrieben werden.
Gibt es aber auch eine Möglichkeit den Geschmack zumindest annähernd mal zu testen?
Grüße!
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Montag 14. Dezember 2015, 23:44
von inem
Tee
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Montag 14. Dezember 2015, 23:46
von Fichtenknicker
Tee?
Einfach aufkochen?
Ein Teelöffen könnte zu viel sein, oder?
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Montag 14. Dezember 2015, 23:48
von inem
Einfach aufkochen, erst mal ein Pellet pro Tasse. Falls zu bitter und zu wenig Aroma noch weiter verdünnen. Ist aber nur eine Annäherung.
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Montag 14. Dezember 2015, 23:49
von Alt-Phex
Jein, nicht ganz. Was du machen kannst ist ein Hopfentee und den einem realtiv milden Bier zugeben.
Kölsch oder diese Gold Biere eignen sich da ganz gut für. Hopfen in einem Kaffeefilter mit kochendem
Wasser übergiessen und 5-10min ziehen lassen. Dann abkühlen, z.b. im Kühlschrank.
Ein bißchen was davon ins Glas geben und mit dem Testbier auffüllen. Bittere oder besondere Aromen lassen
sich damit schon erahnen, ist aber Meilenweit von dem entfernt wie das im fertigen Bier schmecken wird.
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 00:16
von Hagen
Tee geht gut. Um die Bitterstoffe weitesgehend weg zu lassen und nur das Aroma zu ermitteln, reicht ziehen lassen zwischen 70-75°.
Erdinger Alkoholfrei ist aufgrund der kaum wahrnehmbaren Eigenhopfung zum Mischen auch gut geeignet.
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 00:31
von Bierolo
Hagen hat geschrieben:...
Erdinger Alkoholfrei ist aufgrund der kaum wahrnehmbaren Eigenhopfung zum Mischen auch gut geeignet.
Danke für den Hinweis !
11er Kasten ist vor Ort gerade im Angebot.
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 08:38
von holledauer
So wird alkoholfreies Bier auch einer sinnvollen Verwendung zugeführt
Duck und weg

Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 08:44
von tommes
Hagen hat geschrieben:Erdinger Alkoholfrei ist aufgrund der kaum wahrnehmbaren Eigenhopfung zum Mischen auch gut geeignet.
Danke, werde ich probieren
holledauer hat geschrieben:So wird alkoholfreies Bier auch einer sinnvollen Verwendung zugeführt
Ich trinke das gerne im Restaurant wenn ich Fahrdienst habe. Bei 8-10€/l für Zuckerplörre oder 6€/l für Wasser eine gute Alternative.

Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 08:51
von holledauer
was meinst du mit Zuckerplörre? Spezi?
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 11:01
von tommes
holledauer hat geschrieben:was meinst du mit Zuckerplörre? Spezi?
Cola, Fanta, Spezi - das ganze Limonadenzeugs halt, mit dem der Durst danach schlimmer ist als vorher.
Re: Hopfengeschmack testen
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 13:37
von Johnny H
Wenn ich frische Erntehefe (bevorzugt) da habe, mache ich manchmal das Experiment "Pimp my Kaufbier". Ich habe bereits Sternburger genommen, aber was leichteres geht sicher auch. Bei alkoholfreiem Bier muss man vorsichtig sein, falls es eines ist, bei dem nur die Gärung gestoppt wurde.
Dabei gehe ich wie folgt vor:
1l Kaufbier in Topf auf Herd, vorsichtig das CO2 verkochen (ca. 5-10 min)
Dann vorsichtig 1g/l Hopfenpellets geben
3 min sprudelnd kochen mit offenem Deckel
Dann sofort von der Platte nehmen und Whirlpool anstellen
Heiß abfiltrieren durch gefaltetes Küchenpapier
Mit (abgekochtem) Wasser auf 1l auffüllen
10g Zucker/l lösen -> Carbonisierung 5g CO2/l
In Flaschen abfüllen, Verschluss bedecken und runterkühlen
1-2ml frische dickbreiige Hefe geben bei T ca. 20-21°C
Flaschen mit Kronkorken verschließen und NG bei RT durchführen
Nach acht (Vers. 1) bzw. sieben (Vers. 2/3) Tagen NG bei RT in den Kühlschrank gestellt zur (hoffentlich) Klärung
Kann schon nach kurzer Zeit getrunken werden.
Das Ergebnis ist ein Kaufbier, veredelt mit einer späten Aromagabe. Natürlich kann man auch mehr Hopfen nehmen.
Wir haben das gemacht mit Comet, Cascade und Lubelski. Insgesamt haben alle Biere gut geschmeckt, und der Lubelski hat mit großem Abstand gewonnen.
Bevor jemand was sagt in punkto Oxidation: das Verfahren kann man diesbezüglich vielleicht verbessern, aber im ersten Versuch (3 Hopfensorten mit frischem Kaufbier) war nichts zu merken. Idealerweise verstoffwechselt die frische Hefe Oxidationsprodukte, so lange noch vergärbare Zucker vorhanden sind. Von längerem Kochen würde ich ebenfalls abraten.