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Moin.

Im Gäreimer waren nur 9 Liter mit 13.6P gestartet. Hauptgärung lief gut durch (1 Tütchen Nottingham bei ~20-21°C). Nach 24h gings richtig ab, nach 48h waren die Kräusen schon wieder weg. Am dritten Tag gemessen (3P), am siebten Tag das selbe gemessen (3P). Am achten habe ich abgeschlaucht, und pro Liter 9,3g Traubenzucker in gekochtem Wasser (84g auf ca. 200ml) gelöst und nach dem kaltwerden in einem leeren Eimer vorgelegt. Der Zucker war auch komplett aufgelöst. In diesen Eimer habe ich ich dann aus dem Gäreimer abgeschlaucht. Der Schlauch lag so auf dem Boden des "Zwischeneimers", das der gesamte Eimer in Bewegung war. Nochmal durchgerührt habe ich nicht.
Ich hab dann alles in Flaschen abgefüllt die in einem Oxibad gereinigt, mit Wasserstrahl ausgespült, und anschliessend auf dem Trockenständer getrocknet wurden. Abgefüllt habe ich mit Abfüllröhrchen, Flaschen mit Bügel verschlossen. Leider war meine "Manometerflasche" noch besetzt. Da ich mir aber sicher war das die Zuckermenge passte und ich mich nicht verrechnet habe, hab ich darauf verzichtet.

Vor 2,5 Wochen in Flaschen gefüllt, gestern kaltgestellt und heute neugierhalber mal getestet.... endlich mal geschmacklich alles noch ausbaufähig aber gute Tendenz, ordentlicher, stabiler Schaum..... aber praktisch null Rezenz. Eine zweite Flasche ebenfalls.

Nun habe ich für mich ein paar Erklärungen....
- ich hätte doch nochmal umrühren müssen. (....auch wenn sich 9 Liter auf 200ml auf dem Boden eines Eimers ergiessen und es völlig offensichtlich gut durchmischen.... ?)
- die Hefe war tot. (.... wieso? Zuwenig wars nicht, und ich wüsste nach war ich gemacht habe was die Hefe hätte sterben lassen können. Kein Temperaturschock, es kam nur noch das Zuckerwasser dazu....)
- Traubenzucker ist nicht gleich Traubenzucker... (? .... jedenfalls wars dieser hier: http://www.ruf-lebensmittelshop.de/RUF+ ... +400+g.htm)
- die Flasche(n) sind undicht. (wie soll ich dann davor schützen, bzw. das testen?)

.... gibts noch nen Grund? Kann ich nochmal Zucker nachlegen?

Irgendwie geht mir Flaschenabfüllung jetzt schon auf den Kecks.....

Die Zuckermenge ist ausreichend (eher etwas hoch). Ja, Du hättest umrühren müssen. Jede Wette das einige Flaschen zu viel "Dampf" haben. Ich schlauche immer zuerst in den Abfülleimer und gebe die Zuckerlösung dann unter Rühren langsam in das Jungbier.

1. Abwarten. Bei mir hat sich ein Bier mal 4 Wochen Zeit gelassen mit der Nachgärung. Kommt vor, ich hab keinen Schimmer warum und wieso.
2. Bei welcher Temperatur fand die Flaschengärung statt? Das darf ruhig richtig warm sein, von der Formel "Temperatur HG = Temperatur NG" halte ich wenig.

Sura hat geschrieben: Vor 2,5 Wochen in Flaschen gefüllt, gestern kaltgestellt und heute neugierhalber mal getestet.... endlich mal geschmacklich alles noch ausbaufähig aber gute Tendenz, ordentlicher, stabiler Schaum..... aber praktisch null Rezenz. Eine zweite Flasche ebenfalls.

Moin,

was mich wundert ist, dass du ordentlichen, stabilen Schaum hast.
Das deutet eigentlich schon auf vorhandenes CO2 hin. EVentuell empfindest du den CO2-Gehalt noch als wenig prickelnd, weil sich nach so kurzer kalter Lagerung das CO2 noch nicht richtig im Bier gebunden hat.

Hats denn beim Öffnen der Flasche gezischt ?

Gruss
Matthias

@Kurt: So werde ich das beim nächstenmal wohl auch machen. Ich habe allerdings relativ wild rausgegriffen und habe auch keine Schimmer mehr welches die erste oder letztem beim abfüllen war....

@cyme: die Flaschen standen im selben Keller, allerdings dichter am Heizkörper. Der lief allerdings wegen des milden Klimas etwas "unmotiviert".... ich könnte die Flaschen auch mal direkt in den Heizungsraum stellen, da isses immer ein wenig wärmer.....

@Tyrion: Zischen würde ich das jetzt wirklich nicht nennen. Der Deckel brauchte ein wenig Hilfe nachdem der Bügel schon weg war, und löste sich dann kurz und schnell mit einem kurzen, knackigem "plöpp!". Ansonsten kann das mit der Lagerung natürlich sein.... (scheiss Ungeduld..... :) )

Vor 2,5 Wochen in Flaschen gefüllt, gestern kaltgestellt und heute neugierhalber mal getestet.... endlich mal geschmacklich alles noch ausbaufähig aber gute Tendenz, ordentlicher, stabiler Schaum..... aber praktisch null Rezenz. Eine zweite Flasche ebenfalls.

Zu Früh. Mehr ist da nicht zu sagen.

Gruß
Peter

Sura hat geschrieben: @Tyrion: Zischen würde ich das jetzt wirklich nicht nennen. Der Deckel brauchte ein wenig Hilfe nachdem der Bügel schon weg war, und löste sich dann kurz und schnell mit einem kurzen, knackigem "plöpp!". Ansonsten kann das mit der Lagerung natürlich sein.... (scheiss Ungeduld..... :) )

Kurzer, knackiger Plopp klingt doch gut. Ich denke das CO2 braucht nur etwas Zeit sich feiner zu verteilen, dann steigen auch nicht nur ein paar grobe Blasen im Glas auf, sondern es perlt. Und dann wirkt das auch spritziger beim Antrunk.

Umrühren vor dem Abfüllen sollte man sicherheitshalber schon, auch wenn ich das die ersten Jahre erfolgreich ebenfalls nicht gemacht habe .

Kurt hat geschrieben:Die Zuckermenge ist ausreichend (eher etwas hoch). Ja, Du hättest umrühren müssen. Jede Wette das einige Flaschen zu viel "Dampf" haben. Ich schlauche immer zuerst in den Abfülleimer und gebe die Zuckerlösung dann unter Rühren langsam in das Jungbier.

so mache ich das auch, funktioniert super :)

Warum muss sich das CO2 erst noch im Bier binden? Soweit ich weiß herrscht doch in der Flasche ein ständiges dynamisches Gleichgewicht zwischen gelöstem CO2 und CO2 in der Gasphase. Abhängig von Temperatur, pH-Wert und der Gesamtmenge CO2 in der Flasche. Wenn die Hefen das CO2 in ihrer Gärung produzieren geschieht dies ja zunächst in wässriger Lösung, das Gas ist also von Beginn an im Bier gebunden. Bei hohen Temperaturen löst es sich dann aber aus der Flüssigkeit und hält sich eher im "Luftraum" zwischen Bier und Deckel auf, dann steigt der Druck in der Flasche. Kühlt man das Bier geht wieder mehr CO2 in Lösung.
Durch welchen Effekt sollte sich das CO2 "feiner" in der Flüssigkeit verteilen?

Moin,

Flothe hat geschrieben: Durch welchen Effekt sollte sich das CO2 "feiner" in der Flüssigkeit verteilen?

Das Kohlendioxid durch Kaltlagerung, vor allem in den ersten Wochen, stabiler im Bier gebunden wird, ist ja gut zu beobachten.
Konkrete Erklärungsmodelle kann ich nicht liefern, denke aber, dass man im Kapitel Wasserchemie und -physik fündig werden dürfte.
Letztendlich wird ja nicht nur das CO2 in wässrige Lösung gebracht, sondern auch noch Kohlensäure gebildet und mit vorhandenen Carbonaten interagiert.
Möglicherweise gehen durch die Lagerung auch Bindungen zwischen Gasmolekülen und sedimentierenden Stoffen verloren, sodass einfach weniger Keimzellen für Gasbläschen da sind.


VG Oliver