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Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 09:49
von Griller76
Hallo an alle,

beim Betrachten der Weyermann Malztafel kam mir eine verrückte Idee: Wie wäre es, wenn man alle darauf ersichtlichen Malze zu gleichen Teilen einmaischen und ein Bier daraus herstellen würde? Was meint Ihr dazu. Könnte das was gutes werden, oder droht der absolute geschmackliche Untergang?

Als Malze wären das:
- Pilsner Malz
- Wiener Malz
- Münchner Malz
- Weizenmalz Hell
- Weizenmalz dunkel
- Roggenmalz
- Carapils
- Carahell
- Caramünch
- Carawheat
- Carafa
- Carafa Spezial
- Weizenröstmalz
- Roggenröstmalz
- Melanoidinmalz
- Sauermalz
- Rauchmalz

freundliche Grüße

Alexander

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 09:52
von sb11
Wahrscheinlich bekommst du ziemlich wenig vergärbaren Zucker, wenn du alle Malze zu gleichen Teilen nimmst.

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 09:58
von Pman
Dazu noch von jeder Hopfensorte bei "Hopfen der Welt" ein Pellet, Würze mit einer UG und einer OG Hefe anstellen und Du hast alle Biere in einem vereint!!!

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 10:02
von Griller76
Nein, so wild möchte ich es nicht treiben. Mir geht es hier nur um die Malze. Warum nicht mal was verrücktes wagen?
Vergären würde ich OG und als Hopfen Hallertauer Perle nehmen.
Also, könnte das bitte was geschmacklich werden?

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 10:18
von philipp
Griller76 hat geschrieben: Also, könnte das bitte was geschmacklich werden?
Mies.
Viele der Malzsorten sind Spezialmalze für kleine Spezialaufgaben - das Sauermalz z.B.. Du wirst da vielleicht Bier rausbekommen, aber nix Ganzes und nix Halbes. Wahrscheinlich wird es tierisch verbrannt und karamellig schmecken, da die meisten Malzsorten sonst höchstens in geringen Dosen zugegeben werden.

Es besteht ein Unterschied zwischen "etwas Verrücktes wagen" und "Unsinn wagen".

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 10:24
von Hagen
....wirklich total verrückt

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 10:29
von Kurt
Hm, das sind 50% Basismalze, 25% Caramalze und satte 25% Röstmalze. Das wird schon sehr dunkel, selbst wenn man die Röstmalze erst gegen Ende zugibt. Möglich wäre vielleicht ein Kaltauszug aus den Röstmalzen. Oder man verdünnt mit Rohfrucht oder Zucker und macht ein Porter. Das wäre historisch gesehen gar nicht mal sooo unüblich. Edit: Naja, vielleicht doch unüblich - aber sicher nicht unmöglich.

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 10:34
von cyme
Ausprobieren, bitte, aber nur unter einer Bedingung: wir möchten auch einen Bericht lesen, was rauskam.

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 10:52
von Hagen
....zzgl. Bilder der Gesichter der Verkoster beim Verkosten :Wink

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 10:54
von Eisenkopf
Nicht fragen, machen :-)

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 11:00
von Liquidminer
Oder so etwas wie eine exonentielle Verfallskurve über die Malzanteile legen, das Verlagert den Anteilsschwerpunkt hin zu den Basismalzen. Viel Glück!

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 11:06
von Hagen
Lustig, welch trickige Vorschläge kommen, damit Griller das Rezept bloß nicht so macht wie angedacht :Wink

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 11:11
von olibaer
Ich finde die Idee gut.

Als Anregung solltest Du eine Ausbeute von max. 50 % annehmen und im Rahmen eines Infusionsverfahrens die Teilschüttungskomponenten entlang von "Extraktlieferant" und "Farb - und Aromalieferant" dezidiert, und in einem zeitlichen Versatz, einmaischen.

Die Zielstammwürze würde ich auf 12°P planen und von einem VGsEnd von 60-65 % ausgehen. Die Menge sollte 30 L nicht unterschreiten.Das Maischverfahren dazu könnte ich mir so vorstellen:

Einmaischwasser auf 55 °C anwärmen
Einmaischen
Rast 52-54 °C 10 min
Rast 62-64 °C, 50 min
Rast 68-69 °C, 40 min <- 15 min vor Ende dieser Rast die Spezialmalze geben die kaum mehr Extrakt aber viel Aroma/Farbe eintragen
Rast 72-73 °C, 30 min
Abmaischen 76 °C, nicht höher, die alpha-Amylase sollte aktiv bleiben

Die hellen bis dunklen Basis- und Spezialmalze mit Spelzen vor der Schrotung konditionieren( 24 h zuvor "an der Luft liegen lassen" genügt), hierfür den Mahlspalt etwas enger stellen.
Die Nachgussmenge sollte nicht mehr als 50% des Hauptgusses betragen, abgeläutert wird zügig und gerne auch mit aufhacken - auch auf Kosten der Trübung. Bei der Heißtrubabscheidung wird dagegen penibel gearbeitet.

Zu dem VGs[%] und °P passt eine Bittere von 25-28 IBU. Zu geben mit Kochbeginn und in einer Gabe. Perle eignet sich hervorragend dazu.

Wenn technisch möglich den Sud trennen und OG/UG mit jeweils möglichst neutraler Hefe vergären.

Gruß
Oli


P.S.: Beim Läutern sind ggf. ungewöhnliche Handhabungen nötig. Ggf. den gesamten Treberkuchen nochmals/mehrmals auf "links" machen und nachgelagert/wiederholt Trübwürze pumpen.

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 11:14
von cosmophobia
Ich würde das Sauermalz rausnehmen, da es mit den massiven dunklen Malzen sauer genug wird. Geschmacklich hat es ja eh keine Relevanz.
Und dann SEHR lange lagern. :puzz

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 11:29
von Ladeberger
Wenn man nun anfängt einzelne Malze dieses fixen Malzdisplays wegzulassen, ist irgendwie auch der spezielle Reiz weg. Ich würde wie Oli schauen, dass man ein geeignetes Verfahren wählt, um aus dieser Zielsetzung was gutes rauszuholen. Bei Erfolg interessiert das Ergebnis dann vielleicht sogar Weyermann z.Hd. Dipl.Ing. Andreas Richter.

Gruß
Andy

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 11:36
von Alt-Phex
Witzige idee, ob das schmeckt ist eine andere Frage. Zu gleichen Teilen würde ich das nicht machen.
Eher in die Richtung:

- Pilsner Malz
- Wiener Malz
- Münchner Malz
- Weizenmalz Hell
- Weizenmalz dunkel
- Roggenmalz
- Rauchmalz
-------------------- 88%
- Carapils
- Carahell
- Caramünch
- Carawheat
- Melanoidinmalz
-------------------- 10%
- Carafa
- Carafa Spezial
- Weizenröstmalz
- Roggenröstmalz
- Sauermalz
-------------------- 2%

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 12:22
von olibaer
Hallo zusammen,
Ladeberger hat geschrieben:Wenn man nun anfängt einzelne Malze dieses fixen Malzdisplays wegzulassen, ist irgendwie auch der spezielle Reiz weg.
Ganz genau.

Die Zielformulierung rund um die Schüttung als gegeben annehmen und etwas daraus machen. Das ist der Plan, das ist die Idee, das ist die Intention für diesen Beitrag.
Wer diesbezüglich eine Katastrophe auf sich zukommen sieht, kann ja seinen technologischen Sachverstand rund ums Gegebene Kreisen lassen.

Hier bietet sich z.B. an sinnvolle Vorschläge für das zu verwendende Brauwasser zu unterbreiten(mit Begründung) und weiterführend Ratschläge für pH-Werte zu geben.

Es ist ein sehr unterhaltsames, lehrreiches "TechnoSpiel", auf das ich mich gerne einlasse - der Sinn besteht alleinig in der Teilnahme und in der Verkostung der Ergebnisse - der Mehrwert ist im Lernen und im Zugewinn an Erfahrung zu finden :-)


Gruß
Oli

@Alexander: Wenn Du Anregungen brauchst, immer raus damit, gerne auch via PM.

Re: Das total verrückte Bier: Weyermann Malztafel-Bier

Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 12:30
von cosmophobia
Da habt ihr wohl recht, ich ziehe meinen Einwand mit dem Sauermalz zurück. :Wink :Drink
Wobei man bei der Schüttung sicherlich auf den pH-Wert aufpassen muss.