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Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 17:21
von PSJaeger
Hallo Gemeinde,

Ich möchte für meinen nächsten Sud gerne ein rotes Bier machen. Hatte erst einen maibock gedacht, aber das kommt erst wenn ich eine Möglichkeit finde untergärig zu fermentieren.

Für das Red Bitter dachte ich an folgende Eckdaten:
- max 3,5% alc
- obergärig
- helle rote Farbe
- gut zu trinken, nicht zu komplex

Als basismalz vllt malis Otter oder direkt red x?

Gruß Philipp

Re: Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 17:28
von flying
Bei 3,5% kannst Du gerne mit 100% RedX arbeiten (ca. 9 Plato) und eventuell noch ein wenig mit Kulör nachfärben. Ist eher ein Mild Ale.

Re: Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 17:37
von Sauhamml Seppl
flying hat geschrieben:Bei 3,5% kannst Du gerne mit 100% RedX arbeiten (ca. 9 Plato) und eventuell noch ein wenig mit Kulör nachfärben. Ist eher ein Mild Ale.
Also beim Best RedX brauchst überhaupt nix mehr mit Kulör nachfärben, wenn du einen Schüttungsanteil von 30% nicht unterschreitest. Das wird braun / bräunlich genug. :Smile
Zuletzt braute ich ein California Common mit 60% Maris Otter Pale Blended, 35% Best RedX und 5% Carared - das ist so mittelbraun geworden, nicht zu hell, evtl. sogar eine Spur zu dunkel. Aber ich hatte ja auch Carared in der Schüttung, das muss an diesem Beispiel bedacht werden.
SG, Seppl

Re: Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 22:19
von Knutella
Warum braust du nicht mit carared? Gibt sehr schöne rote farbe

Re: Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 23:16
von PSJaeger
flying hat geschrieben:Bei 3,5% kannst Du gerne mit 100% RedX arbeiten (ca. 9 Plato) und eventuell noch ein wenig mit Kulör nachfärben. Ist eher ein Mild Ale.
Kann ich noch ein anderes Malz dazu nehmen um die Stammwürze zu erhöhen? Ich finde bei dem muggeland Rezept Programm kein Red x Malz. Ist das noch nicht eingetragen oder unter nem ändern Namen?
Knutella hat geschrieben:Warum braust du nicht mit carared? Gibt sehr schöne rote farbe
In wie weit unterscheidet sich denn die Farbe zu Red x? Es soll halt wirklich rubinrot werden.

Gruß Philipp

Re: Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 02:19
von Alt-Phex
PSJaeger hat geschrieben: In wie weit unterscheidet sich denn die Farbe zu Red x? Es soll halt wirklich rubinrot werden.
Versteif dich nicht auf die Farbe, das kann schön rötlich werden, muss es aber nicht.
Das hängt auch noch von anderen Faktoren ab, als nur vom Malz. Eine richtig rote
Bierfarbe bekommst du allenfalls bei Gegenlicht, sonst ist das eher Braun.

Eigentlich braut man ein Bier das schmecken soll, die Farbe ergibt sich dann anhand der
eingesetzten Malze. Melanoidinmalz bringt auch etwas rötliches ins Bier. Aber zuviel davon
oder von anderen Caramalzen die "rötliche Bierfarbe" versprechen und dein Bier wird sehr
mastig werden.

Re: Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 08:33
von Kurt
Ich würde Maris Otter nehmen und etwas Röstgerste zum passend einfärben. Stilecht wäre tatsächlich auch Caramel Colorant (praktisch wie Zuckercouleur)

Re: Red Bitter- Rezeptentwicklung

Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 11:02
von der_ak
Einen roten Farbton wirst du so leicht nicht hinkriegen, es wird immer ein wenig ins bräunliche gehen. Mit Röstgerste kommt man noch am ehesten in die farbliche Richtung von einem Irish Red Ale. Alternativ kann man auch mit einer größeren Menge dunklem Crystal Malt um die 200 EBC eine rubinrote Farbe hinkriegen. Der große Fehler, den viele hier machen, ist, auf Karamellmalz nach deutscher Spezifikation zurückzugreifen. Damit wirst du weder die richtige Farbe noch die richtigen Aromen hinkriegen. Unbedingt also Crystal Malt aus britischer Produktion verwenden. Amihopfen z.B. hat einige von Warminster auf Lager.

Als Basismalz funktioniert Maris Otter ganz gut, Golden Promise ist ebenfalls ein Klassiker, bei eher hopfenbetonten Bieren kann man aber auch ein "normales" Pale Ale Malt verwenden.

Hopfen kann man je nach Präferenz einsetzen, für britische Biere mit einem eher malzigen Fokus mache ich normalerweise zwei Gaben East Kent Goldings, 2/3 bei 60 Minuten, 1/3 bei Minuten, sodass man am Ende bei 20 bis 30 IBU rauskommt, abhängig von der Stammwürze. Wenn du's eher hopfiger willst, hast du eine ziemlich große Spielwiese an Sorten. East Kent Goldings ist da ein Klassiker, Fuggles auch oft zu finden, mit Sovereign hab ich ganz gute Erfahrung gemacht (brachte blumige bis leicht zitronige Aromen ins Bier). Die Kombination Challenger und Northdown als Aromagabe soll auch ziemlich gut funktionieren.